Sonntag, 9. Juni 2019

UNERHÖRTE MUSIK - NEWSLETTER 2019 | Nr. 12


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NEWSLETTER 2019 | Nr. 12
11. und 18. Juni


„Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden,
kannst Du etwas Schönes bauen“
(Erich Kästner)


Liebe Interessierte,
Nach zwei Konzerten mit Ausflügen an die Ränder des zeitgenössischen Komponierens begeben wir uns nun wieder ins Zentrum:
am kommenden Dienstag, 11. Juni erwarten uns
Aufschreie und Stoßseufzer mit
Claudia Herr, Mezzosopran
Elena Kakaliagou, Horn
Martin Schneuing, Klavier
"Das seit langen Jahren zusammenarbeitende, auf zeitgenössische Musik spezialisierte Liedduo Herr Schneuing hat sich für dieses um "Frauenbilder" kreisende Programm zur Verstärkung die Hornistin Elena Kakaliagou hinzugewünscht, um den frischen Zyklus "Aufschreie und Stossseufzer" der zwischen den musikalischen Genres wandernden Susanne Betancor vorstellen zu können, ergänzt durch Werke ihrer komponierenden Wegbegleiter Rainer Rubbert und Samuel Tramin nach Texten von Tanja Langer und Stücken von Sidney Corbett, György Ligeti und Georges Aperghis."
Einführung: 19:45

außer der Reihe: CD – Release Empfang Peter Castine
Peter Castine gehört zu den eigenwilligen Berliner Komponisten, die konsequent ihren eigenen musikalischen Weg verfolgen. 
Nun ist die CD „Prisma 2“ mit seinem Flötenkonzert Aperture erschienen, die er am Sonntag, 16. Juni 2019 um 20:00 Uhr im Foyer des BKA-Theaters vorstellen wird. Live zur Aufführung kommen zwei Werke, gespielt von Barbara Hill, Flöte und der Cellistin Susanne Meves-Rößeler.
Sektempfang zu Beginn und Häppchen – mit CD-Verkauf - nach dem musikalischen Teil runden den Abend ab.
Eintritt 9,- / erm.. 7,- Euro
u.A.w.g. an p@castine.de

Dienstag, 18. Juni, 20:30 Uhr
HERZSTÜCK
… in memoriam Friedrich Goldmann
Anlässlich des 10. Todestages des Komponisten Friedrich Goldmann (1941-2009) hat sich die Crème der Neue-Musik-Interpreten zusammengetan, um Werke des Meisters und seiner Schüler aufzuführen und musikalisch an ihn zu erinnern: 

Carin Levine, Flöte
Claudia van Hasselt, Gesang
Adam Weisman, Schlagzeug
Daniel Göritz, Gitarre

Björn Lehmann, Klavier
Es erklingen Werke von Friedrich Goldmann, Sebastian Elikowski-Winkler UA, Helmut Oehring, Ellen Hünigen, Arne Sanders UA, Arnulf Hermann und Charlotte Seither

Einführung: 19:45

Dienstag, 11. Juni 2019 | 20:30 Uhr
Aufschreie und Stoßseufzer
Claudia Herr, Mezzosopran
Elena Kakaliagou, Horn
Martin Schneuing, Klavier
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Aufschreie und Stoßseufzer

Sidney Corbett

Gebet
-
Die Göttliche Dunkelheit (1999)
für Mezzosopran

 
Nach einem Text des Pseudo-Dionysios Areopagita (Mystische Theologie und andere Schriften) in einer deutschen Übersetzung von Prof. Dr. Walther Tritsch

O Dunkel des Schweigens

Es wäre nicht genug, von dir zu sagen, dass du vor lauter Finsternis
In strahlendstem Licht aufglänzest,

nicht genug, von dir zu glauben, dass dein Glanz sich immer gleich bleibe,
unstörbar und unzerstörbar, nie zu sehen und nie zu erreichen.

Es wäre auch nicht genug, von dir zu sagen,
dass du, Dunkelheit des Urgrunds, jenen vollkommenen Geist,
der die Augen des Daseins und die Augen des Seins zu schließen vermöchte,
mit der Leuchtkraft deiner Fülle, bis zum Bersten blendest
und schöner bist als die Schönheit selbst.
Dies ist mein Gebet. Amen
 
Sidney Corbett, 1960 in Chicago geboren, studierte Musik und Philosophie, u. a. an der Yale University, und war 1985 bis 1988 in der Kompositionsklasse von Prof. György Ligeti in Hamburg. Seit 2006 ist er Professor für Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Sidney Corbett ist ein Künstler, der abseits des Mainstreams der Neuen Musik seine eigenständige und nicht weniger explizit zeitgenössische Position vertritt. Seine Musik hat sich inzwischen fest in der internationalen Musikwelt etabliert und wird weltweit von führenden Orchestern, Ensembles und Solisten aufgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt seiner jüngeren Arbeit liegt im Bereich des Musiktheaters. Inzwischen liegen sechs Opern vor. Die jüngste, „Die Andere“ nach einem Libretto von Christoph Hein, wurde im März 2016 am Theater Magdeburg uraufgeführt. Zu seinen aktuellen Projekten gehören eine neue Oper nach einem Sujet von Pier Paolo Pasolini für das Theater Osnabrück sowie ein Kammerorchesterwerk im Auftrag der San Francisco Contemporary Chamber Players. Im Jahr 2017 ist bei Edition Kopernikus die CD „Postscript” mit seiner Klaviermusik erschienen, eingespielt von Florian Heinisch. Seine Musik wurde u. a. bei Kreuzberg RecordsCybele RecordsMode RecordsCRIEdition ZeitklangBlue Griffin und Ambitus Records veröffentlicht. Sidney Corbetts Werke werden bei Edition Nova Vita verlegt und von Edition C. F. Peters weltweit vertrieben.

György Ligeti
aus: Études pour piano, Vol. I (1985)
Nr. 5 Arc-en-ciel
 
Ligetis fünfte Klavieretüde kombiniert mittelalterliche Lamento-Motivik mit einer fast jazzähnlichen Harmonik.
“ … dieses langsame, wie ein dekadent entschwebendes Jazz-Nocturne wirkende kleine Juwel symbolisiert für mich den "neuen" Ligeti - außerordentlich streng in der harmonischen Konstruktion und gleichzeitig von starker emotionaler Aussage. Es muss ein bisschen das alte Versteckspiel sein, das Ligeti dieses Stück, anlässlich eines Vortrags in Wien, etwas leichthin als die "Leiche der Tonalität" bezeichnen ließ.“ Volker Banfield 

 
Susanne Betancor

aus: Aufschreie und Stoßseufzer (2017)
für Gesang, Horn und Klavier UA
Dieses Penetrante
Genetisch
Grün
Fleisch
Ich hasse sie
Keine Angst
Mein Mann
Meine Kinder

 
Die „Aufschreie & Stoßseufzer“ entstanden 2017 im Rahmen des Spezialisierungsstudiums zeitgenössische Komposition bei Dieter Ammann an der Hochschule Luzern. Sie sind Liederzyklus und Bühnenmusik. In ihrem Bühnenwerk „Als Ob oder Mittwochs bin ich immer so müde“ können sie beliebig zugeordnet, wiederholt und eingesetzt werden. Sie kommen aus den Dialogen; sprechen geht in Singen über und umgekehrt. Das Prinzip Arie/Rezitativ, ohne Oper sein zu müssen und entsprechend frei von Manierismus, eher „rough“, aber präzise. Im Grunde Motetten im Sinne des Wortes.

 
Dieses Penetrante
Dieses penetrante Überpräsente, die Zeigegeilheit, man schläft ja gar nicht mehr.

 
Genetisch
Ist das genetisch, sind das die Gene, hält mich die Brüstung an der ich lehne?
Ist das noch Sex oder schon Gender, fall' ich vom Turm, hält das Geländer?

 
Grün
Nachts träum ich alles grün, Hose Hemd und T-Shirt grün.
Wenn ich mich berühre, alles was ich spüre: Grün.

 
Fleisch
Fleisch...ist mir recht...sauber portioniert verpackt in Plastik hinter Glas stört es keinen.

 
Ich hasse sie
Ich hasse sie wie Keinen und Niemand, sie zieht mich ab, häutet mich und kehrt das Schlechte hervor.

 
Keine Angst
Keine Angst vor schwarzen Zahlen, Kuchen backt sich nicht von selbst.

 
Mein Mann
Mein Mann lebt auf großem Fuß und ich wohne in seinem Fußabdruck.

 
Meine Kinder
Meine Kinder lieben mich nicht. Sie verachten mich. Sie korrigieren mich hasserfüllt wenn ich vom Ersparten veräussere.

 
Susanne Betancor ist Dichterin, Komponistin, Songschreiber-Sängerin. Zentrum ihres Schaffens ist das Lied und die Komposition und Improvisation als gesamtkünstlerischer Ausdruck in Wort und Ton: als Dichterin darauf spezialisiert, Vertrautes in die Fragwürdigkeit zu verrücken, als Komponistin liebt sie es kurz und prägnant.

 

Rainer Rubbert

Paula Modersohn-Becker – Portrait im Regen, Lee
 (2016)
für Mezzosopran und Klavier UA


 
Ich seh den Regen rinnen
Am Fenster rinnt er hinab
In der Scheibe diesem Rinnen
Seh ich dein Gesicht

Rinnen
Regen
Rinnen
Rittersporn die Farbe deines Kleids
Die Augen gesenkt
Die Lippen verschlossen
Regen
Rinnen
Rittersporn
Ich seh den Regen rinnen
Paris, am Nachmittag
die Dächer glänzen grau
Ich seh im Fenster
mein Gesicht in deinem
Mein hochgerecktes Kinn
So heiß und trocken war der Tag
So leicht und gelb der Sommertag
An dem ich dich zum ersten Mal sah
So mal ich dich, so mal ich mich
In meinen Augen blau
Dich und mich
Regen
Rinnen
Rittersporn
was für ein schönes Rinnen
was für ein lichtes Blau
Ich lege meine Fingerkuppen
in dieses kühle Rinnen
in dieses lichte Blau
Regen
Rinnen
Rittersporn
Mein Gesicht in deinen Augen
Das Kinn hochgereckt
So seh ich dich
Regen
Rinnen
Rittersporn

Tanja Langer

Rainer Rubbert wurde 1957 in Erlangen geboren und wuchs in Berlin auf. 1975-1981 studierte er Komposition an der Hochschule der Künste Berlin bei Prof. Witold Szalonek, der ihn in seiner Radikalität – den vermeintlichen Widerspruch zwischen avanciertem musikalischen Material, kompositorischer Konsequenz und ungehindertem Ausdruck aufzulösen – maßgeblich beeinflusste. Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. 1979 den Prix Marcel Josse, 1986/87 das Cité des Arts-Stipendium Paris, 1989 den Kompositionspreis Budapest, 1992 den Kunstpreis Musik der Akademie derKünste, 2003 das Villa-Serpentara-Stipendium, 2007den Carl-von-Ossietzky-Kompositionspreis und 2012 den Premio Città di Fossacesia. Seit 1989 ist er einer der künstlerischen Leiter der Konzertreihe Unerhörte Musik. 2008 schrieb er die Kleist Oper nach dem Libretto von Tanja Langer. 2013 wurde er mit dem Deutschen Musikautorenpreis ausgezeichnet.
Er lebt und arbeitet in Berlin.

Samuel Tramin

Songs of an Unknown Housewife
(2015/2019)
für Mezzosopran und Klavier UA
(Texte: Tanja Langer)
Gedicht einer unbekannten Hausfrau (2019)
Ballade vom Tigermann (2017)

Lady at the KadeWe (2019)
I. Gedicht einer unbekannten Hausfrau

 
Mein Salatkopf kommt aus Spanien, die Tomaten sind aus Paraguay
die Gurke wuchs in Holland heran und die Bohnen in Ägypten
die Mütter von Beslan die Mütter in Palästina
Ich zerschneide die Tomaten in Achtel
mein Kind spielt sie auf dem Klavier
ich zerschneide die Gurke in Scheiben
die Ringe des Baumes sagen sein Alter
ich zerschneide die Salatblätter
und breche die Bohnen mein Kind spielt ein schönes Lied
ich gieße Essig und Öl
auf die Salatblätter aus Spanien die Tomatenachtel aus Paraguay
die Gurkenscheiben aus Holland und die Bohnen aus Ägypten
mein Kind übt eine Etüde
die gleichen Gesten machen
die Mütter von Beslan
die Mütter in Palästina
die Mütter in Uganda und die Mütter in Paraguay
ich nehme Salz
zwischen meine Finger wie sie
ich nehme Pfeffer
den haben nicht alle
und eine halbe Zitrone
ich mische die Blätter die Achtel
die Scheiben und die Stängelchen
und sehe die gewaltsam geräumte Hütte in Ramallah
das Klassenzimmer der erschossenen Kinder in Beslan
den Schuß des Todesschwadrons auf Kuba
und rufe mein Kind am Klavier
Der Sänger vergisst seine Noten.
Der Todesschwadron erschießt einen Jungen.
Ein Mann baut sein Haus wieder auf.
Ich habe zu essen, zu trinken, zu lesen, ein Dach überm Kopf
ich darf sagen, was ich denke
nur wem?

 
II. Die Ballade vom Tigermann
Haltlos, rastlos und brutal
schwammig, weichlich und fatal
Du wickelst mich um deinen Finger
des Nachts sitzt du an meinem Bett
flüsterst Voodoo und dann
na, Frau A.,
wann fangen wir Feuer?
Du malst dich als Tiger
die Streifen giftgrün
Voodoo
gezeugt in Gewalt
ich seh dich schweifen
durch Voodoo
Du kannst gut reden
ein echter Charmeur
doch wenn du es willst
wirst du ein andrer
haltlos, rastlos und brutal
nur töten kennt
dein Wörterbuch der Liebe
brichst du aus der Dunkelheit hervor
der Liebe
Sprung
ich seh dich hellblau, gelbe Töne
schillernd schön und raffiniert
ich halt dein Maul voll Zärtlichkeit
einen tiefen Traum entlang
deine Augen glänzen schwarz
Was man nicht erklären kann,
macht den Mensch zum Menschen
deine Stimme ist so sanft
du bewegst dich leicht
Voodoo
es war auf der Straße
sie kam dir ganz nah
das Messer in deiner Hand
du hast sie geliebt
und nun ist sie hin
haltlos, schwammig und fatal.

 
III. Lady at the KaDeWe
At fiftyfour
her sexual life had disappeared
in duties hormones deaths
deaths in the family
deaths of illusions
deaths of cats
duties beauties appletrees
captured commitments
echoing the tender kiss
of memories and those
of landscapes far away
and sometimes
of her lover´s longing

Tanja Langer



György Ligeti
aus: Études pour piano, Vol.II (1994)
Nr. 7 Galamb Borong
Der Titel der siebten Etüde »Galamb borong« evoziert eine imaginäre gamelanartige Musik, beheimatet auf einer fremden Insel, die auf keiner Landkarte zu finden ist. Für denjenigen, der ungarisch versteht, wird der Titel auch eine ganz andere Bedeutung haben, doch ist sie für die Eigenart der Musik irrelevant – wesentlich ist nur der Wortklang des Titels.
Die Musik selbst ist in einem »schräg äquidistantialen« Tonsystem komponiert. Die gängige Klavierstimmung lässt die zwölftönige und die sechstönige Äquidistantialität zu, nicht aber die fünftönige (wie im javanischen Slendro), deren Intervalle in der temperierten Stimmung unauffindbar sind. Nun habe ich jedoch eine andere Art von »Slendro-Klangwelt« ersonnen, die weder chromatisch noch diatonisch, aber auch nicht ganztönig ist: Sie ist in der üblichen temperierten Klavierstimmung versteckt vorhanden, wurde aber vor »Galamb borong« nicht zu Gehör gebracht.“ G.L.


Rainer Rubbert

Germaine Richier – Je suis la femme (2019)
für Mezzosopran und Klavier

Je suis / la femme accroupie
Je suis / la femme accroupie
Je suis / la femme accroupie
La femme accroupie
La femme accroupie
Je suis la femme accroupie
Ich bin die Kröte, die den Herrn ansingt
Der Stein, der seine Gebete verflucht
Crrr ... pppp
ich spanne den Bogen
quer durch die Luft
die Erde im Moos
im Schlamm erhebe ich mich
meine Glie - der
den Bogen gespannt
werf ich meine Netzte
über den Stein der lächelt und flucht
ccrrou - pie
je suis la femme accroupie
der Donner ist laut
er hört meine Lieder
je suis la femme
die sich erhebt
mit törichtem Lächeln
geduckt zu dem Stein
verflucht ist die Erde
verflucht ist der Schlamm
verflucht meine Glieder
je suis la femme
ich spanne den Bogen
leicht fliegt mein Pfeil
Gesang ist der Donner
ich finde ihn schön
Je suis / la femme accroupie
Je suis / la femme accroupie
Accrr ou pie
L´araignée la fourmi
Je suis la femme accroupie
Je suis / la femme accroupie
La femme accroupie
Tanja Langer

 
Georges Aperghis
aus: Conversations (1985)
Dialogue amoureux B
 

Claudia Herr wurde in Dresden geboren, absolvierte die Musikspezialschule Hoyerswerda mit Abitur. Ihre Diplome in Solo-Konzert-Gesang und Vokal-Pädagogik absolvierte sie an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Danach Gesangsstudien bei Prof. Ernst Haefliger (Schweiz) seit 2003 bei Gundula Hintz (Berlin).
In Berlin hat die Künstlerin ein kreatives Schaffensfeld gefunden. Die Interpretin widmet sich intensiv der Zeitgenössischen Musik und das auf dem Gebiet der Oper, in Musiktheaterproduktionen, der Kirchenmusik, in Liederabenden und Konzerten. Sie sang unter anderem die Partie der Henriette Vogel und Marquise von O. in der Kleist Oper von Rainer Rubbert (Komposition) und Tanja Langer (Libretto), die am 22. März 2008 im Theater Brandenburg uraufgeführt wurde. Weitere Hauptrollen zeitgenössischer Musiktheaterproduktionen sang sie vor allem im Konzerthaus am Gendarmenmarkt Berlin.
Claudia Herr war Meisterschülerin von Wolfgang Rihm. Sie arbeitet mit bedeutenden Komponisten und Interpreten unserer Zeit, singt die Werke von Aribert Reimann, Wolfgang Rihm, Karlheinz Stockhausen, Rainer Rubbert, Martin Daske, Sidney Corbett, Lera Auerbach, Walter Zimmermann, Ralf Hoyer, Susanne Stelzenbach, Juliane Klein, Samuel Tramin und vielen anderen mehr. Aufgetreten ist sie damit u.a. in der Berliner Philharmonie, in der "Unerhörten Musik" – BKA, im Konzerthaus am Gendarmenmarkt Berlin, der Matthäuskirche am Kulturforum Berlin, Kammeroper Schloss Rheinsberg zur 1. Opernwerkstatt für Zeitgenössische Komponisten, Stuttgarter Liederhalle, sowie zu verschiedenen Festivals und Vernissages im In- und Ausland.

Claudia Herr erforscht immer wieder überzeugende Möglichkeiten globaler Projekte. So entstand 2008 nach einer Klangforschungsreihe eine weitere Folge ihres UnterWasserProjektes „AquAria“ (erstmalig 2000 im Stadtbad Neukölln realisiert). "AquAria" zeigt neue Dimensionen von Instrumenten, Klängen und Musik unter Wasser. Ihre Erfindung und Praxis des UnterWasserGesangs und die daraus gewonnenen gesangswissenschaftlichen und -technischen Erkenntnisse gibt sie erfolgreich an ihre SchülerInnen weiter.
2011 gründete Claudia Herr die UnterWasserOper. Seit dem sind 4 Produktionen uraufgeführt und fanden bei Publikum und weltweiter Presse sowie auf Gastspieltouren im In- und Ausland großen Anklang.

Die ausdrucksstarke Interpretin konzertierte in Russland, Tschechien, Polen, Ungarn, Irland, Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland, Schweiz, Ecuador, Thailand, Mallorca und Deutschland. Ihre Arbeiten wurden weltweit im TV, im Radio sowie in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften vorgestellt und besprochen.
Sie war Gewinnerin des 1. Preises der “Globusklänge Deutschland” der FiFa-Fußball-WM 2006 in Kooperation mit der Initiative Neue Musik Berlin und Hertha BSC mit ihrem Projekt "Das Ohr am Fussball". 2011 gewann Sie mit ihrer Produktion UnterwasserOper „Das Alter der Welt“ den Publikumspreis des 48h Kunst- und Kulturfestivals Berlin-Neukölln. 2012 folgte die Auszeichnung zum Kreativ Pilot für die UnterWasserOper durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technik.

 
Martin Schneuing studierte Klavier und Percussion an den Hochschulen für Musik Hannover/Konservatorium Osnabrück und „Hanns Eisler“ Berlin, bei Peter Florian, Ullrich Schlie, Alan Marks und Gerald Fauth. Parallel dazu belegte er Musikwissenschaften an der FU Berlin und besuchte Meisterkurse u.a. bei Gyorgi und Marta Kurtag, Konrad Meister, Wolfram Rieger und Dietrich Fischer-Dieskau. Neben dem Studium und der beginnenden Tätigkeit als Pianist schrieb er zunächst Musiken für Theaterproduktionen, für die er das Autorenpseudonym Samuel Tramin verwendete, welches er seitdem auch für Konzertmusik beibehielt.
Konzerte als Komponist, Klaviersolist, Liedbegleiter und musikalischer Leiter von Ensembleproduktionen klassischer, aber vor allem auch zeitgenössischer Musik führten ihn über Deutschland hinaus vielfach ins gesamte europäische Ausland und über Engagements des Goethe–Instituts wiederholt bis in den Nahen Osten.
Er arbeitete für verschiedene Theater (Probebühne Osnabrück, Städtische Bühnen Osnabrück, Hebbel-Theater Berlin, Theater des Westens, Berlin, Deutsche Oper, Berlin, Staatsoper Berlin), für Rundfunk- und Fernsehsender sowie Kinofilme spielte er Aufnahmen ein, übernahm damit zusammenhängende darstellerische Aufgaben, und musizierte für CD–Produktionen.
In der Gesangsabteilung der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ arbeitet er seit 1997 als Lehrbeauftragter, seit 2014 explizit für Einstudierungen NEUE(r) MUSIK.
Er ist als Komponist, Interpret und Jurymitglied wiederholt Gast verschiedener Institutionen und Festivals NEUER MUSIK und schreibt häufig im Auftrag renommierter Interpreten NEUER MUSIK. Seine Werke erscheinen im Verlag Neue Musik, Berlin/Köln.
Zusammen mit den Komponisten Rainer Rubbert, Gabriel Iranyi, Stefan Lienenkämper und Eres Holz gründete er 2009 „Atonale e.V.“, einen Zusammenschluss von insgesamt zwölf Berliner Komponisten.
Für „Atonale e.v.“ konzipierte und organisierte er bisher u.a. die Reihe „Zeitgenössische Lyrik/Zeitgenössische Musik“, in der sich Berliner Komponisten mit aktueller Lyrik auseinandersetzten (bisher sechs Konzerte) und, in Zusammenarbeit mit der Staatsoper Berlin, „Atonale in der Staatsoper Berlin“, ein bisher viermal stattfindendes Festival NEUER MUSIK der Atonale-Mitglieder, sowie die bereits in Dänemark präsentierte Gemeinschaftsoper „Ovartaci“.

Die griechisch-österreichische Hornistin Elena Margarita Kakaliagou wurde in 1979 in Volos/Griechenland geboren, studierte in Athen und Graz und absolvierte ihr Master Studium an der Sibelius Akademie, bevor sie sich in 2010 Berlin als Basis ihrer freiberuflicher musikalischen Tätigkeit auswählte. Mit Lehrern wie H. McDonald, E. Joukamo-Ampuja, M. Svoboda, A. Shilkloper und V. Skouras, Master Kursen mit Klangforum, und Ensemble Modern und Inspiration von der Folk-, Jazz-, Klassik-, neuen und freien Musik-Szene, entwickelte Elena eine Vielfältigkeit in ihrem Spiel und musikalischen Ausdruck. Ihr besonderes Interesse gilt der zeitgenössischen Musik und freien Improvisation in Musik, Tanz und Bild. So ist sie Mitbegründerin des Rank Ensembles, der internationalen Gruppe Luíss, des klassischen Quintetts AEOLIDES und des österreichischen Trios PARA.
Sie nimmt neben eigenen Konzertreihen auch an internationalen Festivals teil (Musica, Musica Nova, Fake Finns, Randspiele, MaerzMusik u.a.), als Solistin und mit Ensembles wie KNM Berlin, United Berlin, Ensemble Linea u.a., und wird zu künstlerischen Residenzen eingeladen.
Sonntag, 16. Juni 2019, 20:00 Uhr

außer der Reihe: CD – Release Empfang Peter Castine
Barbara Hill, Flöte
Susanne Meves-Rößeler, Violoncello
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aus: Three Aquinian Melodies
für Flöte

Pange lingua – Prelude und Subcommunione

Dem Theologen Thomas von Aquin werden mehreren Hymnen und Sequenzen zugeschrieben, unter dessen Adoro te devote, Pange lingua und Verbum supernum prodiens. Ob er die überlieferten Melodien dazu komponierte ist unklar, vielleicht zweifelhaft, jedoch haben sich Weisen zu den Texten fest etabliert (wobei im Verlauf der Jahrhunderte hier und dort kleine melodische Abweichungen in der einen oder anderen Tradition sich eingeschlichen haben mögen). Ausgehend von einem Auftrag, eine der drei zu einem Chorale-Vorspiel zu bearbeiten, habe ich die drei Melodien als Ausgangspunkte genommen, um ein dutzend Sätze für Soloflöte (in Abwechslung Baß-, Alt-, Konzert bzw. kleine Flöte) zu komponieren. Im Konzert sind die Stücke frei kombinierbar; sie werden jedoch entweder als Präludium, Postlude oder sub communione bezeichnet, womit ihnen einer liturgischen Assoziation für den Gebrauch im Gottesdienst zugewiesen wird.
Die Bearbeitungen sind äußerst frei, jedoch ist die jeweilige Ausgangsmelodie in jedem Satz präsent. Bei den Pange-lingua-Bearbeitungen wird die dreifache Wiederholung des ersten Tons (eine in der englischsprachigen Tradition häufig vorkommende Variante) besonders hervorgehoben.


aus: Three Duos
für Altflöte und Violoncello
Études minimales

Die „Études minimales“ stellen eine Art „Mindestanforderungen“ an den zwei Musikern… oder vielleicht an Sie, wertes Publikum. Die Études sind aber zugleich ein Versuch, so etwas wie Minimal Musik zu schreiben, wobei mir die Entscheidung schwer fiel, welcher der verschiedenen Stilen, die mit dem Begriff „Minimalismus“ in Verbindung gesetzt werden, zu benutzen.


Aperture
for Flute and String Orchestra
(Moravian Philharmonic Orchestra, Stanislav Vavřínek conductor, Barbara Hill flutes - von der CD gespielt)

Die Arbeit an einem Konzert für Flöte und Streichorchester begann im Spätsommer 2001. Mein ursprünglicher Instinkt war rein musikalischer Natur: die Verbindung von Ideen aus zwei Traditionen zu untersuchen, dem barocken Solokonzert und dem Concerto Grosso. Deshalb entschloss ich mich sehr früh, ein Quartett von Solostreichern aus dem Orchester zu holen, um ein Werk für Flöte, Streichquartett und Orchester zu gestalten, damit eine dreifache Zusammenarbeit (bzw. ein Wettbewerb) zwischen den beteiligten Parteien entstehe: Solist, Concertino und Ripieno.
Die Arbeit an der Komposition wurde von den Ereignissen des 11. September unterbrochen, und das Komponieren wurde mir in den folgenden Wochen fast unmöglich. Ich war in und um New York City aufgewachsen und viele, die mir nahe standen, einschließlich meine eigene Mutter, hatten in den Twin Towers gearbeitet. In 2001 hatte keiner, den ich persönlich kannte, noch dort gearbeitet, dennoch war mir der Schrecken des Tages nahe. So sehr mich der Verlust des Lebens beunruhigte, so tief beschäftigte mich auch die Frage, was Menschen aus einem Teil der Welt dazu bringen könnte, Gräueltaten dieser Art auf Menschen in einem anderen Teil des Planeten zu verüben. Es war unvermeidlich, dass sich diese Bedenken in der Musik niederschlugen, die zu Aperture wurde. Flöte und Streichquartett, die zunächst miteinander eng verbunden waren, geraten zunehmend in Konflikt, während das Ripieno-Orchester den musikalischen Hauptdiskurs abwechselnd unterstützt oder unterbricht. Trotz der lautstarken Ermutigung von concertino und ripieno erreicht die Solistin einen Punkt, an dem sie mit Verzweiflung abbricht und die Musik zum Stillstand bringt. So sehr ich dann versuche, die Scherben aufzugreifen, bleibt die Musik lange zersplittert; Solist und Concertino finden nicht zusammen und der Ripieno ist sich überhaupt nicht sicher, inwiefern er an einer Teilnahme interessiert wäre. Die drei Schichten kommen mit der Zeit zusammen, so wie es am Anfang war… nun anstelle des stetigen, gleichmäßigen Flusses von vorher wird die Musik nun von wechselnden, verschobenen Akzenten geprägt. Es gibt eine abschließende konzertierte – und vielleicht überoptimistische – Bemühung, alle Spieler zusammenzubringen, jedoch ist das Ende vielleicht nichts anders als ein Trugschluss.
Aperture ist der Erinnerung an die Opfer des Terrorismus, sowie der Trauer um die zum Hass gefallenen Seelen, gewidmet.
Die Komposition wurde mit einem „Special mention“ in der „International Competition for Composers Haifa“ 2001 ausgezeichnet.

An einem Sonntag im Jahr der Schlange wurde der Komponist Peter Castine in New York City geboren. Im Alter von sieben Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht, bald darauf begann er eigene Lieder und Klavierstücke zu schreiben. Bei Frank Michael Beyer an der Universität der Künste Berlin studierte er Komposition, begleitet von weiteren Unterricht, Kursen und Workshops bei u.a. Gerald Humel, Brian Ferneyhough und Isang Yun. Anschließend studierte Castine Informatik und promovierte in Musik- und Kommunikationswissenschaft. Er unterrichtete an der Technischen Universität Berlin und der Universität der Künste Berlin, sowie in Kursen und Workshops an Universitäten und Konservatorien in ganz Europa und Nordamerika.
Castines musikalisches Werk umfasst Musik für Orchester, Kammerensembles, Gesang, elektroakustische Mittel, sowie eine Oper. Seine Instrumentalmusik wird oft von theatralischen Elementen geprägt. Castine lebt in Berlin, wo er komponiert, Orgel und piobaireachd spielt und als Chefredakteur für die wissenschaftliche Zeitschrift Computer Music Journal tätig ist.

Barbara Hill studierte Flöte am Conservatorium ihrer Heimatstadt Auckland, Neuseeland, und gewann den ersten Preis im dortigen nationalen Kammermusikwettbewerb. Es folgen Studiengänge an der Guildhall School of Music in London bei Peter Lloyd und William Bennett und in Berlin bei James Galway. Ihre internationalen Konzertreisen führten sie mehrmals nach China, wo sie unter anderem an der Universität Shen Yang als Gasprofessorin lehrte und konzertierte. Weitere Tourneen zusammen mit verschiedene Kammermusik-Bestzungen führte sie nach Südkorea, Neuseeland, Polen und Italien. Ihre zwei CDs aus diesen Projekten — The Sea Suite und Carmen and Other Surprises — erhielten internationale Anerkennung. Umfangreich solistische, kammermusikalische und pädagogische Tätigkeiten in Berlin und Umland bringe sie zusammen mit diversen Ensembles und verschiedensten musikalische Stilrichtungen.

Die Cellistin Susanne Meves-Rößeler studierte in der Klasse von Professor Wolfgang Boettcher an der Hochschule der Künste Berlin Violoncello. Seit dem ist sie regelmäßig mit verschiedenen Kammermusikensembles in Berlin zu hören. Sie sammelte Orchestererfahrung im Hamburger Mozartochester und unternahm Konzertreisen nach Spanien und Japan mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Ihre Leidenschaft als Musikerin teilt Sie mit vielen Cello-Schülern der Musikschule City-West.

Die Mährische Philharmonie Olomouc gehört zu den vornehmsten und ältesten symphonischen Orchestern in der Tschechischen Republik. Ihr Sitz ist in Olomouc, der historischen Hauptstadt Mährens. Während ihr über 50 Jahre währenden Tätigkeit baute die Mährische Philharmonie ein außerordentlich reiches und mannigfaltiges Repertoire auf. An der Spitze der Mährischen Philharmonie standen bedeutende Persönlichkeiten der böhmischen Musikkultur, am Dirigentenpult wechselten sich hervorragende Weltdirigenten an, wie z.B. Otto Klemperer, Yehudi Menuhin und Vaclav Neumann. Die Philharmonie setzt sich intensiv für die Verbreitung der zeitgenössischen tschechischen- sowie auch der Weltmusik ein, wovon die Tatsache zeugt, daß über 250 Neuheiten als Premieren uraufgeführt wurden. Sie ist ebenfalls Organisator und Veranstalter des Musikfestivals Dvořáks Olomouc und des Internationalen Orgelfestivals.

Stanislav Vavřínek has served as the chief conductor of the South Bohemia Chamber Philharmonic Orchestra. He is now chief conductor of the Bohuslav Martinů Philharmonic Orchestra and a professor of conducting at the Academy of Music and Dramatic Art in Prague.
Dienstag, 18. Juni 2019 | 20:30 Uhr
HERZSTÜCK
… in memoriam Friedrich Goldmann
Carin Levine, Flöte
Claudia van Hasselt, Gesang
Adam Weisman, Schlagzeug
Daniel Göritz, Gitarre

Björn Lehmann, Klavier
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HERZSTÜCK
… in memoriam Friedrich Goldmann


Friedrich Goldmann

Vier Klavierstücke
 (1973)

Goldmanns „Vier Klavierstücke“ stammen aus dem Jahr 1973. Bei aller Avanciertheit des Stils, trotz mancher manueller Vertracktheiten und virtuoser Exzentrik der Faktur sind sie pointiert und charakteristisch. Gleichwohl sperren sie sich durch ihr zerklüftetes Klangbild und die ausgepichte Strenge der seriellen Struktur jenen Form- und Ausdruckskategorien, wie sie in der Tradition des romantischen Charakterstücks überleben. Eher nehmen sie Verbindung zur klassischen Bagatelle auf: Dafür sprechen die Konsequenz motivischer Evolution, der Zug zum aphoristischen Kontrast, die ironische Distanz zu Kolorit und Ornament, der Eindruck einer quasi improvisierten, doch höchst verdichteten und expressiven musikalischen Prosa. Jedes der vier Stücke besitzt ganz individuelles Profil und Timbre. Zudem fügen sich die Stücke, aus einem Grundmaterial erfunden, zu einem Zyklus kurzer Sätze, als wäre an das Modell der Sonatine gedacht.
Frank Schneider

Friedrich Goldmann
Ketten (1997)
für Solo-Flöte  

Der metaphorisch, nicht materiell zu deutende Titel („Meine Ketten rasseln nicht …“) gibt einen Hinweis auf Konstruktions- und Ordnungsprinzipien. Die Idee der Verkettung eines nur im freien Bezug seriell organisierten Materials äußert sich in auf- und absteigenden Skalenreihen („Ketten“) von Kerntönen, die mit Fiorituren ausgeziert und gebrochen werden. Diese Grundstruktur – als Überlagerung einer rhythmisch genau fixierten Ebene durch die irrealen Werte der Verzierung – gewährt ein hohes Maß an Verfolgbarkeit des musikalischen Verlaufs innerhalb der Komplexität einzelner Tonfolgen. Daraus entsteht jene Illusion einer durchgängigen Zweistimmigkeit, obgleich für das Instrument de facto unmöglich. Gleichzeitig gewinnen klangliche Vorgänge an Wichtigkeit, um den Ablauf einzelner Abschnitte zu strukturieren. Hier ist jenes Arsenal an Spieltechniken aufgeboten, das die Attraktivität der Flöte in der zeitgenössischen Musik begründet.
Christian Wildhagen


Friedrich Goldmann
Erinnerung, Wedding (2007)
für Piccolo und Schlagzeug  

Anlass für die Entstehung von „Erinnerung, Wedding“ war ein mehrteiliges Musikexperiment des Berliner Ensembles Zwischentöne, das im Juni 2007 unter dem Titel „Krieg der Sprachen“ (nach Roland Barthes) stattfand. Es wurden sozial einander ausschliessende Musik-„Sprachen“ miteinander konfrontiert bzw. als eine Vielfalt der „Sprachen“ nebeneinander gestellt. Im Soldiner Kiez in Berlin-Wedding trafen Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten auf alltägliche Musikerfahrungen der Anwohner, die sich mit eigener Musik und Interpretationen beteiligten. „Erinnerung, Wedding“ wurde im Konzert der Uraufführung dem Kiez-Chor gegenübergestellt. 
Lina Goldmann


Sebastian Elikowski-Winkler

getrübte Erinnerung II (2019)
für Gitarre und Schlagzeug
UA

2009 erfuhr ich während einer Reise vom Tod meines Lehrers Friedrich Goldmann. Kurz darauf schrieb ich mein Stück "getrübte Erinnerung" ohne konkreten Konzertanlass. Es war eine Art ästhetisches Resümee, eine Reflexion unserer Gespräche. Auch wenn ich mit dem Titel meines neuen Stückes an diese Idee an anknüpfe, gibt es keine weitere Verbindung zwischen den Werken. Vielmehr versuche ich 10 Jahre später noch einmal einen solchen Rückblick, in der Erkenntnis, daß sich meine Erinnerungen verändert haben.“

 
Helmut Oehring

Sexton A. (1996, arr. 2006)
für Solo-Gitarre  
 
... dieses unaufhörliche Spiel der Transformation führt dann doch nach wiederholt gescheiterten Anläufen zum (...) ... im Oktober 1974.  
Nachdem sie zwei Gläser Wodka getrunken hat, nimmt sie ein drittes Glas Wodka in die Hand und, mit dem Pelzmantel ihrer Mutter bekleidet, damit der (...) sich anfühlen würde wie das Einschlafen in altvertrauten Armen, setzt sich in der geschlossenen Garage auf den Fahrersitz ihres roten Cougar, läßt den Motor laufen und schaltet das Radio ein.

„Die Schwierigkeit ist, 
daß ich meine Gesten gefrieren ließ.
Die Schwierigkeit war nicht
in der Küche oder den Tulpen,
sondern in meinem Kopf,
meinem Kopf!“

Anne Sexton

Anne Sexton geboren 1928 in Newton, Massachussetts, lebte zunächst das klassische Klischee der Mittelschichts-Hausfrau, bis sie im Alter von 28 Jahren nach einem psychotischen Schub auf Anraten ihres Therapeuten Lyrik zu schreiben begann. In den nächsten 15 Jahren wurde sie zu einer der prominentesten Vertreterinnen der „confessional poets“. Sie erhielt bedeutende Literaturauszeichnungen, darunter den Pulitzer-Preis. Am 4. Oktober 1974 nahm sie sich das Leben.
Sexton A. entstand als Auftragswerk der 47. Berliner Festwochen für Solo Viola.  Es ist der Solistin der Uraufführung Tabea Zimmermann gewidmet.  Wie in allen Kompositionen Oehrings geht es auch in Sexton A. um Sprache und um Transfer. Diese Komposition entstand in der Reihe der PotraitMusiken auf Vorlage lebender oder verstorbener Personen.
Das Werk existiert in Bearbeitungen für verschiedene Instrumente, die Bearbeitung für Gitarre stammt von Daniel Göritz.


Ellen Hünigen
Griner Akwarium
für Clavicord und Stimme

Abraham Sutzkever, Überlebender des Wilnaer Ghettos, schrieb als einer der bedeutendsten Gegenwartsdichter auf jiddisch. Sein Prosatext „Grünes Aquarium“ beschreibt einen schmerzvollen Dialog des Dichters mit seinen Wörtern („Geh über Wörter wie über ein Minenfeld…“), fragilen und explosionsgefährdeten Behältnissen auch all der grausigen Erlebnisse in der Nazizeit, in dem er die Bitte äußert, die Toten sehen zu wollen. Sie wird ihm gewährt, indem ein grünes Messer die Erde aufschneidet und alles grün wird wie in einem Aquarium, und darin schwimmen die Toten wie Fische umher. Der Ich-Erzähler, als Lebender getrennt von ihnen durch die Glasscheibe, sucht verzweifelt seine gestorbene Geliebte zu erblicken. Tatsächlich gefunden, mit ihr sprechend, will er sie nun auch berühren und die Scheibe zertrümmern…

Ellen Hünigen führt ihr Werk selbst auf; sie spielt ein von Andreas Hermert gebautes Clavichord.


Friedrich Goldmann

Ein Liebeslied
 (1994),
für Sopran und Klavier (nach Else Lasker-Schüler 1917)

Komm zu mir in der Nacht – wir schlafen eng verschlungen.
Müde bin ich sehr, vom Wachen einsam.
Ein fremder Vogel hat in dunkler Frühe schon gesungen,
Als noch mein Traum mit sich und mir gerungen.
Es öffnen Blumen sich vor allen Quellen
und färben sich mit deiner Augen Immortellen ...
Komm zu mir in der Nacht auf Siebensternenschuhen
In Liebe eingehüllt spät in mein Zelt.
Es steigen Monde aus verstaubten Himmelstruhen.
Wir wollen wie zwei seltene Tiere liebesruhen
Im hohen Rohre hinter dieser Welt.

Else Lasker-Schüler


Arne Sanders

Zwei Lieder (2019)
für Sopran und Klavier UA

Zwei Ghaselen
Der Strom, der neben mir verrauschte, wo ist er nun?
Der Vogel, dessen Lied ich lauschte, wo ist er nun?
Wo ist die Rose, die die Freundin am Herzen trug,
Und jener Kuß, der mich berauschte, wo ist er nun?
Und jener Mensch, der ich gewesen, und den ich längst
Mit einem andern Ich vertauschte, wo ist er nun?
Die Löwin ziert des Löwen Mähne nicht;
Buntfarbig sonnt sich die Phaläne nicht;
Der Schwan durchfurcht mit stolzem Hals den See,
Doch hoch im Aether hausen Schwäne nicht;
[...]
An Dauer weicht die Rose dem Rubin,
Doch schmückt ihn Thau mit süßer Thräne nicht;
Was willst du mehr, als was du bist, zu seyn;
Ein andres je zu werden, wähne nicht!
August von Platen (1821)


Arnulf Hermann
Privatsammlung (2006) 
für Klavier  

I. Erscheinungen im Durchgang
II. Empfindungen von Leichtigkeit und Schwere
Die Variationen des ersten Satzes sind über ein im Untergrund wirkendes Ton- und Zeitgewebe miteinander verknüpft. Dieses Gewebe ist allerdings nicht statisch, sondern es passt sich in seiner Ausdehnung und Form flexibel an die jeweilige musikalische Situation an.
Der zweite Satz Empfindungen von Leichtigkeit und Schwere knüpft unmittelbar an das Vorangegangene an, da in ihm im Wesentlichen Momente verarbeitet werden, die zuvor im ersten Satz entstanden sind. Waren diese Momente dort jedoch nur Erscheinungen im Durchgang, einmalige Augenblicke von kurzer Dauer, so werden sie jetzt – im zweiten Satz - selbstständig und gewinnen durch Wiederholung, Verarbeitung und Variation an Bedeutung.
Ist der erste Satz vom Charakter her eher transitorisch, so ist der zweite von der Prägnanz und Gegensätzlichkeit der individuellen Momente bestimmt, von der Spannung zwischen zielgerichtetem Prozess und autonomem Augenblick.
Verbunden werden die beiden Sätze durch eine kurze Zwischenmusik: Ein fast ambitionsloses Innehalten, in dem sich eine Art Zeitlupenmodulation vollzieht, die die Sätze ineinander überleitet.

 
Friedrich Goldmann
Sonate für Klavier (1987)

Die Sonate von Friedrich Goldmann spielt mit Hörerwartungen, die oftmals bewusst irritiert oder nicht erfüllt werden. Sie setzt also einen „aufgeklärten“, d.h. aktiv mitvollziehenden Zuhörer voraus, der erahnt, was kommen könnte und dann das Ausbleiben dessen – oft mittels einer überraschenden Wendung herbeigeführt – irritiert, verblüfft, bisweilen amüsiert zur Kenntnis nimmt. Das Spiel mit Brüchen und Vieldeutigkeiten, die oft kapriziösen Wechsel sind vor dem Hintergrund einer von Tradition konditionierten Erwartungshaltung möglich: Man kann Friedrich Goldmann vor diesem Hintergrund als „Aufklärer“ betrachten, der über das Umdeuten von musikalischen Formprinzipien scheinbare Gewissheiten in Frage stellt und so mit dem Zuhörer kommuniziert. Mittel dafür sind das überraschende Ausbleiben von Fortsetzungen, das Sich-Verselbständigen bestimmter Elemente und vor allem eine Mehrdeutigkeit in der Form, die auf verschiedene Weise verstanden werden kann.
Björn Lehmann

Charlotte Seither
Dreizehn Verwehungen (2012) 
für Solo-Stimme  

Das Stück besteht aus dreizehn kurzen Klangsplittern. Sie sind durch vielfältige Formen der Stille miteinander verbunden. Jedem Splitter liegt ein selbst erfundener Text zu Grunde, der ohne Bedeutung ist, der mitunter jedoch an Laute erinnert, die wir kennen. Jedes der Stücke beschäftigt sich auf seine Weise mit „Vergänglichkeit“, mit dem Verlöschen von (emotionalen) Zuständen, die innerlich gehalten sind oder aber ins Skurrile abdriften. Insgesamt versteht sich das Stück als ein „Theater des Nicht-Theatralischen“. Es verbleibt in jenem Raum von Mehrdeutigkeit, in dem Stimme bereits von sich aus über sich hinaus weist.


Friedrich Goldmann
Herzstück (2003)
Mini-Drama für Sopran, Flöte und Gitarre (nach Heiner Müller 1981)

EINS Darf ich Ihnen mein Herz zu Füssen legen.
ZWEI Wenn Sie mir meinen Fussboden nicht schmutzig machen.
EINS Mein Herz ist rein.
ZWEI Das werden wir ja sehn.
EINS Ich kriege es nicht heraus.
ZWEI Wollen Sie, dass ich Ihnen helfe.
EINS Wenn es Ihnen nichts ausmacht.
ZWEI Es ist mir ein Vergnügen. Ich kriege es auch nicht heraus.
EINS heult
ZWEI Ich werde es Ihnen herausoperieren. Wozu habe ich ein
Taschenmesser. Das werden wir gleich haben. Arbeiten und nicht
verzweifeln. So, das hätten wir. Aber das ist ja ein Ziegelstein.
Ihr Herz ist ein Ziegelstein.
EINS Aber es schlägt nur für Sie.

Heiner Müller


Trio (1966/67)
für Flöte, Schlagzeug und Klavier  

Als 18-jähriger nahm Friedrich Goldmann 1959 an den Darmstädter Ferienkurse teil – als einer der wenigen Komponisten aus der damaligen DDR – und traf dort unter anderem auf Karlheinz Stockhausen. Sechs Jahre später entstand am Ende seiner Studien als eine Art Reflex auf die Darmstädter Eindrücke das Trio für Flöte, Schlagzeug und Klavier. Goldmann: „Das ‚Trio für Flöte, Schlagzeug und Klavier‘ entstand 1966/67 und wurde 1968 in der Reihe ‚Kammermusik im Gespräch’ in der Komischen Oper Berlin uraufgeführt. Ein schneller, bewegter Einleitungsteil und ein langsamer ruhiger Schlussteil bilden den Rahmen. Im etwas ausgedehnten Mittelteil verläuft die Entwicklung gleichsam in Gegenbewegung zu den Rahmenteilen von langsam nach schnell. In diesem Stück wurden gewisse frühe Darmstädter Eindrücke, Erfahrungen (die Besetzung ist bereits ein Index dafür) aus dem zeitlichen und räumlichen Abstand heraus kurz auf- und abgearbeitet.“ Das Trio „bildet den Auftakt zu einer längeren Schaffensphase, in der er sich […] mit Phänomenen der Clusterbildung, der gelenkten Improvisation, der Steuerung von klanglichen Massen-Ereignissen im Wechsel mit den gestalt- und formbildenden Möglichkeiten von motivischer Polyphonie und von sonoristisch emanzipierten Einzelklängen beschäftigte.“ 
Frank Schneider

Friedrich Goldmann gehört zu den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten der Konzertmusik des späten 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Sein vielfältiges Wirken – als Komponist, Dirigent und Hochschullehrer – hat bis heute Spuren im Musikleben Deutschlands und Europas hinterlassen.
Seit Beginn der 1970er-Jahre war Goldmann einer der wichtigsten Vertreter der musikalischen Avantgarde seiner Generation. Sein Werkverzeichnis umfasst mehr als 200 Kompositionen aller Gattungen, darunter vier Sinfonien, mehrere Instrumentalkonzerte und Musiktheaterwerke. Als Dirigent bedeutender Klangkörper wie dem Ensemble Modern, den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Berlin und dem Gewandhausorchester Leipzig setzte sich Friedrich Goldmann besonders für die Neue Musik ein. Er leitete u.a. Uraufführungen von Werken der Komponisten Helmut Lachenmann, Toshio Hosokawa, Luigi Nono, Hans Werner Henze und Wolfgang Rihm. Nicht zuletzt sein Wirken als Lehrer – zunächst an der Ost-Berliner Akademie der Künste, später als Professor an der Universität der Künste Berlin – ist bis heute spürbar. Die Liste seiner ehemaligen Schülerinnen und Schüler liest sich wie ein Who-is-who des zeitgenössischen Komponierens; Goldmanns umfassende Bildung und seine Neugier auch auf ihm Fremdes unterstützte so unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten wie Enno Poppe, Helmut Oehring, Charlotte Seither, Arnulf Herrmann, Sergej Newski oder Steffen Schleiermacher bei der Entfaltung ihrer kompositorischen
Möglichkeiten. Aus Anlass des 10. Todestages von Friedrich Goldmann stellt dieses Konzert einige der zentralen Werke seines Schaffens für Soloinstrumente, Kammermusik und Vokalmusik vor. Ausgangs- und Bezugspunkt des Programms ist die Miniaturoper „Herzstück“ auf einen Text des langjährigen Goldmann-Freundes und Weggefährten Heiner Müller. Die weiteren Werke gruppieren sich um die Instrumentation des „Herzstücks“ – Sopran, Flöte und Gitarre – und ergänzen sie um Klavier und Schlagzeug, die in unterschiedlichen Konstellationen aufeinander treffen. Sie stammen aus verschiedenen Schaffensperioden und geben einen Einblick in die Vielgestaltigkeit von Goldmanns OEuvre. 
Arne Sanders

Der Pianist Björn Lehmann tritt gleichermaßen als Solist und Kammermusiker auf, wobei sein besonderes Interesse der Neuen Musik gilt. Konzertreisen und Festivals führen ihn in die meisten europäischen Länder und nach Japan, Südkorea, China oder Lateinamerika. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit Komponisten unserer Gegenwart, u.a. Friedrich Goldmann, Mathias Spahlinger und Arnulf Hermann. Gemeinsam mit der japanischen Pianistin Norie Takahashi gründete er das erfolgreiche PianoDuo Takahashi / Lehmann. Das Repertoire umfasst neben den traditionellen Werken für Klavier zu vier Händen und für zwei Klaviere auch zum Teil vergessene Originaltranskriptionen bedeutender Komponisten, sowie Werke des 20. und 21. Jahrhunderts. Seine engagierte Beschäftigung mit der Neuen Musik setzt Lehmann mit seiner Tätigkeit als Professor an der Universität der Künste Berlin und in den von ihm geführten Meisterkursen in vielen Ländern fort.
 
Die US-amerikanische Flötistin Carin Levine ist eine weltweit bekannte Interpretin und Pädagogin ihres Instruments. Ihr Engagement für Neue Musik zeigt sie als Solistin und Kammermusikerin bei internationalen Festivals in Europa, Asien und Südamerika. Carin Levine gibt Meisterkurse sowohl an deutschen Musikhochschulen als auch weltweit. Sie ist Gründerin und Leiterin des Landesjugendensembles Niedersachsen. Dank intensiver Zusammenarbeit mit vielen Komponisten hat sie über 900 Werke ur- und erstaufgeführt. Sie ist Herausgeberin der Reihe „Zeitgenössische Musik für Flöte“ beim Bärenreiter Verlag.

Der US-amerikanische Künstler Adam Weisman ist vielseitig tätiger Musiker. Er ist als Schlagzeuger, Komponist, Improvisator, Rockmusiker und Lehrer viel unterwegs. Wie er sagt, macht „er […] alles gleichzeitig“: im Rock-, Klassik- und Theaterbereich, in Ensemble-Installationen, bei Film- oder Videoproduktionen. Er arbeitet mit führenden Ensembles für Neue Musik wie Ensemble Modern, Klangforum Wien, Ensemble Ascolta und Scharounensemble. Er hat bei Einspielungen der Musik u.a. von Frank Zappa und Edgar Varèse, sowie an Uraufführungen gegenwärtiger Komponisten wie Péter Eötvös, Wolfgang Rihm, David Lang und Tan Dun mitgewirkt.

Claudia van Hasselt studierte an den Musikhochschulen Köln und Hannover Lehramt mit Hauptfach Klavier und Operngesang. Neben ihren zahlreichen Verpflichtungen bei Opernproduktionen und Festspielen wie der Ruhrtriennale, MaerzMusik, an der Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin gibt sie regelmässig thematisch inszenierte Liederabende. Zu ihrem umfangreichen Repertoire zählen Uraufführungen u.a. von Johannes Schöllhorn, Wolfgang von Schweinitz, Sergej Newski, Sarah Nemtsov, Wolfgang Rihm, Arne Sanders, Sofia Gubaidulina und Carola Bauckoldt. 2016 startete Claudia van Hasselt eine Konzertreihe für Neue Vokalmusik unter dem Namen „running,out:of;words“. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Untersuchung des Einflusses der persischen Tradition auf den westlichen Gesang und dessen Verzierungskunst, kurzum auf gemeinsame Wurzeln von persischer und westlicher Musiktradition.

Daniel Göritz hat Konzertgitarre in Berlin, Manchester (auch Komposition) und New York studiert. Er ist durch seine vielfältigen Aktivitäten im Bereich der zeitgenössischen und klassischen Musik bekannt und wird regelmäßig als Gast führender Orchester, Ensembles und anderer Formationen eingeladen. Er ist Mitbegründer des Duo bzw. Trio „Udite“ (Gesang, Gitarre, Kontrabass), dessen Programme sich über verschiedene Jahrhunderte erstrecken. Ein weiterer Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit ist seine Tätigkeit als Komponist, Bearbeiter, Improvisator und Herausgeber von Transkriptionen. Daniel Göritz ist Professor an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Durch eigene Transkriptionen legt er den Fokus auf die Erweiterung des klassischen Gitarrenrepertoires. Im Bereich der aktuellen Musik schließt er ein erweitertes Instrumentarium und freie Improvisation ein.

Mit herzlichen, sommerlichen Grüßen
Ihre Martin Daske und Rainer Rubbert

Die Unerhörte Musik wird gefördert 
aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961 Berlin, statt.
Telefon: 030 - 20 22 007
Eintritt: 13,- / 9,- €
Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)


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