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NEWSLETTER 2017 | Nr. 13 12. und 19. September
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"Es gibt keine abstrakte Kunst. Man muss immer mit etwas beginnen. Nachher kann man alle Spuren des Wirklichen entfernen. Dann besteht ohnehin keine Gefahr mehr, weil die Idee des Dinges inzwischen ein unauslöschliches zeichen hinterlassen hat ..."
(Pablo Picasso)
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DEGEM,
es geht wieder los, die „Unerhörte Musik“ startet in die Herbstsaison!
Am kommenden Dienstag, 12. September werden zwei der herausragenden Solisten der Neue-Musik-Szene Berlins, Mike Flemming und Claudius von Wrochem Soli und Duette für Viola und Violoncello unter dem enigmatischen Titel Inseln-Idyll, sur message. Und Yu’u von Sebastian Elikowski-Winkler UA, Margarete Huber, Rainer Rubbert, Frédéric Pattar DE, Julio Estrada und Max E. Keller aufführen.
Zum Konzept schreiben sie: „Bei unserem Programm geht es um die Spannweite zwischen dialogischer Interaktion und Verschmelzung beider Instrumente. Deren enge Verwandtschaft aber auch individuelle "Mentalität" wird zum Nährboden der Duo-Kompositionen. Musikalische Gestalten und Strukturen begeben sich in die Dialektik des Gleichen und des Andersartigen.“
Um 19:45 geben die Musiker eine Einführung in das Programm.
Am darauffolgenden Dienstag, 19. September spielt die kanadische Ausnahmepianistin Eve Egoyan ein intermediales Recital: The Augmented Piano - Audio-visuelle Klaviermusik kanadischer KomponistinnenDas sind Nicole Lizée DE, Ann Southam DE sowie die in Berlin lebende Chiyoko Szlavnics.
Eve Egoyan schreibt: „Mein Bestreben ist die Verschmelzung von Klang und Bild. Die aufgeführten Werke reflektieren meine Faszination für diese Interaktion, bei der kein Element das andere dominiert.“ |
Dienstag, 12. September 2017 | 20:30 Uhr | Mike Flemming u. Claudius von Wrochem |
Mike Flemming, Viola Claudius von Wrochem, Violoncello
Inseln-Idyll, sur message. Und Yu’u
Sebastian Elikowski-Winkler
Und: nicht vergessen! (2017) für Viola und Violoncello UA
Während der Entstehung des Stückes habe ich mich viel mit Rock- und Punkmusik beschäftigt, vor allem im Hinblick auf die Möglichkeit gewisse Spieltechniken der E-Gitarre und des E-Bass auf Streichinstrumente zu übertragen. Das Stück entstand während eines Stipendienaufenthaltes auf Schloss Wiepersdorf. Die relative Isoliertheit des Ortes führte dazu, dass ich mich in einigen Werken Besetzungen zuwandte, die sich an kein spezifisches Ensemble oder Musiker richtete. Die Kombination von Viola und Violoncello hat mich interessiert, da diese Instrumente in besonderer Weise miteinander harmonieren.
Sebastian Elikowski-Winkler studierte Komposition bei Friedrich Goldmann an der Universität der Künste Berlin (Diplom 2005), bei Marek Kopelent an der Musikakademie Prag HAMU sowie bei Vladimir Tarnopolski am Moskauer Tschaikowski Konservatorium; weitere Studien der Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Architektur führten ihn an die Technischen Universität Berlin. Auszeichnungen / Preise: 2015 Stipendiat des Berliner Senats "Arbeits- und Recherchestipendien" 2015 Ćišinski-Förderpreis der Stiftung für das sorbische Volk 2013 Stipendiat des Berliner Senats im Deutschen Studienzentrum Venedig 2011 Kompositionsstipendium des Berliner Senats 2009 Stipendiat im Künstlerhaus Ahrenshoop 2008 NaFöG – Stipendiat der UdK Berlin 2008 Stipendiat des Brandenburgischen Misteriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur im Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf 2007 DAAD-Stipendiat bei Vladimir Tarnopolski in Moskau 2006 Stipendiat des Berliner Senats in der Cité International des Arts Paris 2006 DAAD-Stipendiat in Rostov, Russland 2005 DAAD-Stipendiat in Duschanbe, Tadschikistan
Margarete Huber
Rituals in Outer Space (2014) für Viola und Zuspiel
Im Werk „Rituals in Outer Space“ steht gleichermaßen die Auseinandersetzung mit dem spezifischen Klangspektrum der Viola wie auch die Suche nach untypischen, ungewöhnlichen, und dennoch organischen Gesten und Klangvarianten im Zentrum. Spezifische bewegungsformen (Fallen, Steigen, Stocken, Gleiten) und Affekte, ghanaische Rhythmen und arabischer Maquam, Tonales und Mikrotonales, die Klänge der Viola und der Sound eines historischen elektronischen Instruments, … - Das Vertraute und das (vermeintlich) Fremde trifft aufeinander, verändert sich wechselseitig, nähert sich an, verschmilzt oder bleibt sich fremd. (M.H.)
Margarete Huber ist Sängerin und Komponistin. Studium an der Universität der Künste und Humboldt Universität Berlin und in Bremen. Meisterkurse bei György Kurtág, Nigel Rogers und Barbara Schlick. Preise und Stipendien: Prix-Marguerite-de-Reding (1.Preis), Internationaler Musikwettbewerb für Junge Kultur (2.Preis), Berliner Hauptstadtkulturfonds, Stipendium Musiktheaterakademie Festspielhaus Hellerau, Stipendium Kunstfestival Begehungen Chemnitz, Erste deutsch-polnische Kompositionswerkstatt,...) Aktuell Mitglied im Berliner ensemble xenon für Neue Musik, im internationalen Ensemble oper unterwegs, Barock-Duo mit Eva Schulze, Liedduo mit Tomas Bächli und Bernd Sandner, und Improvisation solo. Als Komponistin Werke für Kammermusik, Orchester und Musiktheater. Verwendung von Instrumenten, Elektronik, Circuitbending, Soundscapes und Visuellem, in Vokalmusik textorientiert wie non-semantisch. ( Beispiele: Oper springteufel , Text Kathrin Röggla, über Arbeitslosigkeit, fra un po für türkische Sipsi und Atemgeräusche, JETZT für Streichtrio) 3 oft wiederkehrende Pressezitate: „virtuos“, „sinnlich“, „radikal.“ Engagements/Aufführungen an internationalen Festivals (Festival Musica Antiqua Montenegro, Diagonale, Musiktheatertage Wien, Vieux Média-La Generale Paris, Theaterfestival München, Internationaler Wettbewerb für Stimmkunst, Festival Neue Musik Basel, Tonlagen Festival, L‘accademia amore, Wie es ihr gefällt, Randspiele, Europafestival, Klangwerkstatt Berlin, Tage für Alte Musik, ImprovisationXchange, Internationaler Kongress Mikrotonalität, Erste deutsch-polnische Kompositionswerkstatt, european opera cooperation, Kryptonale, Transartfestival,...) und Rundfunk (Deutschlandradio, SRF, SWR, RBB,...)
Rainer Rubbert
Idyllen (1987) für Viola und Violoncello
I. Calmo II. Inquieto III. Adagio espressivo IV. Aggressivo V. Molto lento
Rainer Rubbert wurde 1957 in Erlangen geboren und wuchs in Berlin auf. 1975-1981 studierte er Komposition an der Hochschule der Künste Berlin bei Prof. Witold Szalonek, der ihn in seiner Radikalität – den vermeintlichen Widerspruch zwischen avanciertem musikalischen Material, kompositorischer Konsequenz und ungehindertem Ausdruck aufzulösen – maßgeblich beeinflusste. Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. 1979 den Prix Marcel Josse, 1986/87 das Cité des Arts-Stipendium Paris, 1989 den Kompositionspreis Budapest, 1992 den Kunstpreis Musik der Akademie der Künste, 2003 das Villa-Serpentara-Stipendium, 2007den Carl-von-Ossietzky-Kompositionspreis und 2012 den Premio Città di Fossacesia. Seit 1989 ist er einer der künstlerischen Leiter der Konzertreihe Unerhörte Musik. 2008 schrieb er die Kleist Oper nach dem Libretto von Tanja Langer. 2013 wurde er mit dem Deutschen Musikautorenpreis ausgezeichnet. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Frédéric Pattar
Sur le fil (2002) für Viola und Violoncello DE
Frédéric Pattar, geboren 1969 in Dijon, lebt in Dijon. Musikalische Ausbildung zunächst in Dijon (Klavier, Kammermusik, Begleitung, Komposition), dann 1989–1992 in Châlon-sur-Saône (elektroakustische Musik), ab 1995 in Lyon bei Gilbert Amy (Diplom 1998); 1999 Aufenthalt am Pariser IRCAM. Verschiedene Auszeichnungen (z.B. 2005 Kompositionspreis der Fondation André Boucourechliev) und Kompositionsaufträge, u.a. vom Festival d’Automne à Paris und vom Musée du Louvre; Aufführungen durch namhafte Ensembles, darunter das „Ensemble Intercontemporain“, „Accroche Note“, „Cairn“ und das Manfred-Quartett. Seine enge Zusammenarbeit mit dem Ensemble „L’Instant Donné“ schlug sich in mehreren der Gruppe zugeeigneten Stücken nieder; im Mai gastierten Pattar und das Ensemble auf Einladung des Instituts für Neue Musik der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Die Stücke von Frédéric Pattar sind meist kammermusikalisch besetzt, manchmal unter Verwendung von weniger gebräuchlichen Instrumenten wie der persischen Bechertrommel Zarb oder dem Fender-Rhodes-Piano. Die rhythmisch sehr flexibel gehaltene Musik wird von einem zuweilen durchaus lyrischen Melos durchzogen; die Linien verdichten sich an intensiven dramatischen Höhepunkten zu harmonischen Texturen von eigenartiger Strahlkraft. Im Rahmen seines Berlin-Aufenthaltes als Gast des Künstlerprogramms plant Frédéric Pattar u.a. die Fertigstellung eines umfangreichen Werkes für dreizehn Instrumente und sechs Vokalisten nach Virginia Woolfs Roman „The Waves“.
Julio Estrada
Yuunohui‘yei op. E.18c (1983) für Violoncello solo
Die Yuunohui-Werkserie, deren erster Vertreter, das 1983 geschriebene und 1990 überarbeitete Yuunohui’yei für Cello solo, wohl zum ersten Mal in Berlin aufgeführt wird, ist durch die Unabhängigkeit der einzelnen musikalischen Parameter gekennzeichnet. Nicht–Synchronizität von Klang und Rhythmus ist ein Konzept, dass in der Meinung Estradas „näher an der Natur und an der Realität“ angesiedelt ist, als die „künstlich“ hergestellte Synchronizität. Estradas nennt diese Konzept eines Kontinuums "Microtimbre"; es bedeutet, vereinfacht ausgedrückt, dass die Aktivitäten eines Parameters als Intensität auf der Zeitachse analog in einem anderen abgebildet werden können, wobei jeder Parameter von gleicher Bedeutung ist: So lässt sich ein Tonhöhen–Glissando aufwärts auf dem Gebiet der Dynamik durch ein crescendo oder rhythmisch durch eine sich bis zum Tremolo beschleunigende Impulsfolge ausdrücken. Es handelt sich hier um ein erweitertes Noten- und Zeichensystem, das bis zu fünf Parametern ausdifferenziert und Mikrotöne einschliesst. Es existieren Einzelsolos für die vier Streichinstrumente, für ein Tasteninstrument, für Geräuschmacher sowie ein „Bauplan“ für die Erstellung von Soli für Bläser, die miteinander kombinierbar sind, da sie alle denselben Formplan verwenden. Bei einer gleichzeitigen Aufführung mehrerer Soli ist darauf zu achten, dass die den konkreten Werten zugrunde liegenden x/y-Graphen bei verschiedenen Soli auch auf verschiedenen Parametern liegen.
Julio Estrada wurde 1943 in Mexiko Stadt geboren. Er lernte zunächst Klavier und Violoncello, von 1960 bis 1962 erhielt er Kompositionsunterricht bei Julián Orbón. Zwischen 1965 und 1969 studierte Estrada in Paris bei Nadia Boulanger und Olivier Messiaen sowie bei Jean-Ètienne Marie und besuchte Kurse bei Henri Pousseur, Iannis Xenakis, Karlheinz Stockhausen und György Ligeti. Ab 1970 arbeitete er an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) als Leiter verschiedener Ensembles, Kompositionslehrer und Experte für Neue-Musik-Programme am dortigen Rundfunk. Seit 1974 beschäftigt er sich vor allem mit musikwissenschaftlichen Forschungen; u.a. verfasste er die zehnbändige Enzyklopädie La Música de México. 1990 wurde Julio Estrada Forschungsleiter am Institut für Ästhetik und angewandte Mathematik der UNAM. Er verfasste neben musiktheoretischen Schriften auch literarische und literaturwissenschaftliche Texte, u.a. ein Buch über den mexikanischen Romancier Juan Rulfo. Julio Estrada unterrichtete u.a. am Lateinamerika-Institut in Neu-Mexiko und an den Universitäten von Stanford und San Diego, er forschte in Brasilien, Spanien, Italien und Deutschland, arbeitete mit dem von Xenakis entwickelten Upic-System und am CCRAM-Computer-Zentrum in Stanford und pflegte regen Austausch mit Linguisten, Psychologen und Naturwissenschaftlern. Seine Kompositionen wurden bei zahlreichen Festivals aufgeführt. 1981 und 1986 verlieh Frankreich ihm den Ordre des Arts et des Lettres. Zwischenzeitlich lebte Julio Estrada jahrelang in Paris, mittlerweile aber wieder in der Nähe von Mexiko Stadt.
Max E. Keller
Inseln (2002) für Viola und Violoncello
Die ersten Skizzen zu „Inseln“ entstanden auf einer Busfahrt in Mexico, von San Cristóbal des Las Casas nach der klassischen Maya-Stätte Palenque, mitten im hohen Regenwald gelegen. Und für einmal mag die Umgebung einen gewissen Einfluss auf den musikalischen Grundgedanken gehabt haben. Die beiden verwandten und doch so ungleichen Streichinstrumente gehen anfangs von leisen, ruhenden Klangflächen aus., bei denen sie möglichst weitgehend verschmelzen. Ein schwaches Ausscheren des einen oder anderen Instrumentes kann wie ein Katalysator für einen Umbruch in eine ähnliche Welt wirken oder aber für einen Ausbruch in gänzlich andere dynamische, strukturelle oder klangliche Gefilde. Auf verschiedenen Wegen kehren die Instrumente zurück zu einem neuen Gemeinsamen, das im Verlauf des Werkes sich verändert. Ebenso verändern sich die Ausbrüche, die gemeinsam, leicht oder stärker individuell oder auch solistisch erfolgen oder gar in eine Gemeinsamkeit neuer Qualität umschlagen. (M.E.K.)Der Schweizer Max. E. Keller begann seine musikalische Karriere als Freejazzpianist in den legendären 60er Jahren. Ab 1973 schrieb er über 70 Werke verschiedenster Besetzung, auch elektronische Musik. Oft vertonte er politisch engagierte Texte, auch in szenischen Werken, so etwa die Miniaturoper „Egon – aus dem Leben EINES BANKBEAMTEN“ mit fast 30 Aufführungen. Seine Kompositionen sind in ganz Europa, in Nord- und Südamerika und in Australien aufgeführt und gesendet worden. Mehrere Arbeitsaufenthalte in Berlin. Die CD’s „Kammermusik“ bei col legno sowie „Klingen im Gegenwind“ (Jecklin Edition) sind seinen Werken gewidmet. „agieren und reagieren“ erschien 2003 auf einer Portrait-CD des Schweizer Komponistenverbandes.
Mike Flemming studierte in Berlin in den Fächern Viola und Tonsatz/Komposition. Seit 1992 ist er Lehrkraft der HfM „Hanns Eisler“ am Musikgymnasium „C.Ph.E.Bach“ Berlin, 1994 – 2003 künstlerischer Leiter der Nachwuchsarbeit der HfM Berlin 1995 bis 2015 Leitung des Schmöckwitzer Kammerorchesters Seit 2009 Gründungsmitglied des Ensemble Xenon Berlin Seit 2012 Mitglied des Ensemble Celestiel Berlin Seit 2015 Mitglied des Ensemble Junge Musik Berlin 2015 Film „SPYR“ (mit Ruth Wiesenfeld und Christoph Lemmen): Kurzfilmfestivals in Frankreich, USA, Hongkong, Berlin Konzerttätigkeit als Bratschist, insbesondere mit neuer Musik und freier Improvisation, Musik-/Text-Performances, Musik in Tanz-Performances, Beteiligung an zahlreichen Uraufführungen, darunter 7 für Viola solo.
Claudius von Wrochem, geboren 1965, studierte Cello bei Peter Mann in Berlin und bei George Neikrug in Boston/USA. Sein besonderes Interesse gilt der Kammermusik, der zeitgenössischen Musik und der Improvisation im Wandel der Zeiten. Er spielte über 20 Jahre im Duo von Wrochem mit dem Pianisten Johann Gottlob von Wrochem. Der neuen Musik widmete er sich als Mitglied der Ensembles work in progress - Berlin (1991-98) und UnitedBerlin (1995-98), seit Neuestem im Ensemble Xenon; er ist Gründungsmitglied des auf Musik nach 1950 spezialisierten Kairos Quartetts, dem ersten mitteleuropäischen Streichquartett mit einer derartigen Fokussierung. Neben der Beschäftigung mit der Aufführungspraxis barocker und klassischer Musik auf Originalinstrumenten ist von Wrochem ein engagierter Instrumentalpädagoge auf den Spuren von D. C. Dounis und George Neikrug und Autor der MGG (Personenband) und der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Es liegen zahlreiche CDs (bei Edition Zeitklang, col legno, academy u.a.) mit verschiedenen Ensembles vor sowie Einspielungen bei Rundfunkanstalten in In- und Ausland. Konzertreisen führten ihn durch Europa, in die USA und nach Südamerika. |
Dienstag, 19. September 2017 | 20:30 Uhr | Eve Egoyan, Klavier |
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Eve Egoyan, Klavier
The Augmented Piano - Audio-visuelle Klaviermusik kanadischer Komponistinnen
Nicole Lizée
David Lynch Etudes (2015) für Klavier und Video DE
David Lynch Études is the fifth in a series of works titled The Criterion Collection: glitch-based pieces that delve into the worlds of iconic films and filmmakers that have made a marked impact on my aesthetic. Each forming an idiosyncratic exploration into the marriage of glitch and concert music. Sounds and visuals from Lynch’s film and TV catalogue are corrupted and merged with piano to form an immersive and psychedelic journey. The piano writing is a musical mirror of the absurdist, surrealist - and sometimes violent and disturbing - nature of Lynch’s work with its tendency toward floating atemporal scenes, adroit dialogue and non-sequiturs. It extends beyond the soundtrack work of Angelo Badalamenti, Alan Splet, and Lynch and into the mystical foley sounds and meticulous sound design. The writing takes on the characteristics of ‘Lynchian’ glitch as the disparate sources twist, weave and interact - reflecting the dreamy, hazy, twisted, and surreal otherworldliness of Lynch’s universe.
Commissioned by Eve Egoyan with generous funding from the Canada Council for the Arts.
Called a “brilliant musical scientist” and lauded for “creating a stir with listeners for her breathless imagination and ability to capture Gen-X and beyond generation”, JUNO nominated composer and video artist Nicole Lizée creates new music and video from an eclectic mix of influences including the earliest MTV videos, turntablism, rave culture, glitch, Hitchcock, Kubrick, Lynch, and 1960s psychedelia. She is fascinated by the glitches made by outmoded and well-worn technology and captures these glitches, notates them and integrates them into live performance. Nicole’s compositions range from works for orchestra and solo turntablist featuring DJ techniques fully notated and integrated into a concert music setting, to other unorthodox instrument combinations that include the Atari 2600 video game console, omnichords, stylophones, SimonTM, 1970s and 80s board games, and karaoke tapes. Her commission list of over 50 works includes the Kronos Quartet, BBC Proms, San Francisco Symphony, Carnegie Hall, National Arts Centre Orchestra, Toronto Symphony Orchestra, Montreal Symphony Orchestra, Tapestry Opera, Powerplant, NYC’s Kaufman Center, Continuum, Soundstreams, Australian Art Orchestra, So Percussion, Gryphon Trio, SMCQ, and Eve Egoyan. Her music has been performed worldwide in festivals including the BBC Proms (UK), Barbican’s Sound Unbound (UK), Huddersfield (UK), Roskilde (Denmark), Bang On a Can (USA), Classical:NEXT (Rotterdam), All Tomorrow’s Parties (UK), Metropolis (Australia), Luminato (Canada), Other Minds (San Francisco), Ecstatic (NYC), and Dark Music Days (Iceland). Nicole was awarded the prestigious 2013 Canada Council for the Arts Jules Léger Prize for New Chamber Music. She is a Civitella Ranieri Foundation Fellow (New York City/Italy) and recently received a 2016 Lucas Artists Fellowship Award (California). In 2015 she was selected by acclaimed composer and conductor Howard Shore to be his protégée as part of the Governor General’s Performing Arts Awards. Additional awards and nominations include an Images Festival Award, JUNO nomination, a Prix Opus, International Rostrum of Composers’ Top 10 List, Dora Mavor Moore Award nomination in opera, two Prix collégien de musique contemporaine, and the 2002 Canada Council for the Arts Robert Fleming Prize for achievements in composition. www.nicolelizee.com
Chiyoko Szlavnics
Constellation I - III (2011) für Klavier und Sinuswellen
I premiered Constellations, Chiyoko Szlavnics’ first work for piano and sinewaves, in 2011. Szlavnics uses sinewaves as an electronic partner, extending the piano in unique ways. In Constellations Szlavnics weaves sinewaves on top of and through the attack and decay of the piano. Szlavnics makes the piano sound like its pitch is bending (impossible in reality). European music has been dominated by the piano’s twelve tone fixedness for hundreds of years, whereas pitch shifting is more akin to world musics and some contemporary music. Szlavnics does not fight the pitch fixedness of the piano; she plays with its limitations and strengths, coaxing it in to a new realm where it is re-imagined as a new instrument. The commission will move beyond the ground work of Constellations, further exploring this more fluidly pitched piano. As an interpreter/listener, I get to experience the resultant sensual exquisiteness, the piano transformed weaving through the sinewaves’ waywardness between the piano’s pitches. Szlavnics’s music draws the listener’s attention acutely towards the piano’s decay, a unique characteristic of the instrument (pianists cannot hold on to or control sound once a key is struck but sound, decay, continues). I have always listened between the notes, between the striking of the keys, responding to the resultant decay before placing the next musical event. With the sinewaves as my musical partner, I will listen to the interplay of attack, decay, silence, electronic colour and electronic movement. (Eve Egoyan) Chiyoko Szlavnics (1967 in Toronto geboren) lebt und arbeitet seit 1998 in Berlin. Nach ihrem Abschlussexamen im Fachbereich Musik an der Universität von Toronto studierte sie von 1994 bis 1997 bei James Tenney. 1997 bis 1998 war sie Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. In Berlin besuchte sie 1999 und 2000 die Seminare von Walter Zimmermann an der Universität der Künste. Seit 2003 zeichnet Szlavnics Linienstrukturen als Ausgangsmaterial für ihre Kompositionen und ihre – oftmals elektronischen – Sound-Installationen. Mit den in den letzten Jahren entstehenden Zeichnungen, in denen sie insbesondere räumliche Wirkungen untersucht, betrat die Komponistin das Feld der bildenden Kunst und verknüpft beide Disziplinen miteinander. So sind ihre Zeichnungen nicht nur in Konzerten zu hören, sondern ihre Musik ist zunehmend in Ausstellungen in Europa und Nordamerika zu sehen. 2010 erhielt Szlavnics den Joseph S. Stauffer Preis des Canada Council for the Arts „as an Outstanding Composer”. Ihre Kompositionen werden international aufgeführt, u.a. vom Ensemble Musikfabrik, Klangforum Wien, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, BBC Schottisches Orchester, Janácek Phiharmonie, Ostravska Banda, Wet Ink, yarn/wire, dem Quatour Bozzini, Assasello Quartett, Sonar Quartett, von Ute Wassermann, Dirk Rothbrust, Marc Sabat, dem Wandelweiser Komponisten Ensemble und Mitgliedern des Ensemble Kaleidoskop. Ihre Porträt-CD ist im Dezember 2013 bei dem Label World Edition, und im 2016 erscheint die nächste Porträt-CD bei dem Label another timbre.www.chiyokoszlavnics.org
Ann Southam
Simple Lines of Inquiry (2007) mit dem Video “Machine for Taking Time” von David Rokeby (2006-2007) DE
"The test of a great recording is whether you find yourself temporarily unable to live without it. For certain overlapping periods this year, I couldn’t stop listening to... Ann Southam’s immense, mysterious piano piece Simple Lines of Enquiry.” — Alex Ross, The New Yorker (Ten Exceptional Recordings, 2009) This presentation is the meeting of two independent works of art; the music and video are not explicitly synchronized, but move through time in compatible ways that enliven each other. Both works involve a process of unfolding - a camera pans across a city and across time; the music explores of the emotional possibilities of a twelve-interval row. Each embraces extreme detail and timeless expansiveness. The held sonorities of the piano link seamlessly to the subtle pan/shift of images through time. They are both gently emotional contemplations of transience; places of remembering and letting go. “Simple Lines of Enquiry is an enquiry into the emotional possibilities of a twelve- tone row. It is also an attempt to rationalize the irrational for which the twelve- tone row serves as a metaphor. Through simple minimalist processes the row is spun out, note by note allowing time for the changes to register and the shifting emotional terrain, which those small changes produce, to make itself known." -Ann Southam, composer.
Machine for Taking Time is a video art work by Canadian artist David Rokeby. A video camera was mounted on the roof of a building in downtown Montréal on a motorized mount. For a year, it collected 1000 images a day of the city, along the path of a visual pan across the city. The finished work stitches together a slow, continuous and seamless but impossible pan across the city. Space remains coherent, but the work moves through time with the freedom of memory: as we follow the gentle path across the city, trees suddenly lose their leaves, the city fills with snow, the hard shadows of a clear morning melt into a veiling fog.
Ann Southam was born in Winnipeg in 1937 and lived most of her life in Toronto. She passed away on November 25, 2010. Up until her death she worked as a freelance composer. After completing musical studies at the University of Toronto and the Royal Conservatory of Toronto in the mid-1960s, where she studied piano with Pierré Souvairan, composition with Samuel Dolin and electroacoustic music with Gustav Ciamago, Ann Southam began a teaching and composing career which included a long and productive association with modern dance. As well as creating music for such major modern dance companies and choreographers as Toronto Dance Theatre, Danny Grossman Dancemaker and Rachel Browne, she was an instructor in electroacoustic music at the Royal Conservatory of Music and participated in many composer-in-the-classroom projects. While a great deal of her music included electroacoustic music on tape, she was also interested in music for acoustic instruments. She composed concert music for a variety of acoustic instruments and?instrumental ensembles, working with such artists as pianists Eve Egoyan and Christine Petrowska Quilico, and with Arraymusic and New Music Concerts – all of Toronto. Ann Southam’s work was commissioned through the Canada Council, the Ontario Arts Council and the CBC, and has been widely performed in Canada, as well as in the United States. She was an associate composer of the Canadian Music Centre, a member of the Canadian League of Composers, the Canadian Electroacoustic Community, and was a founding member of the Association of Canadian Women?Composers. She received the Canadian League of Composers /Canadian Music Centre’s Friends of Canadian Music Award, and served on the Board of the Alliance for Canadian New Music Projects. She was appointed a Member of the Order of Canada in 2010.
David Rokeby's early work Very Nervous System (1982-1991) was a pioneering work of interactive art, translating physical gestures into real-time interactive sound environments. It was presented at the Venice Biennale in 1986, and was awarded a Prix Ars Electronica Award of Distinction for Interactive Art in 1991. Several of his works have addressed issues of digital surveillance, including Taken (2002), and Sorting Daemon (2003). Other works engage in a critical examination of the differences between human and artificial intelligence. The Giver of Names (1991-) and n-cha(n)t (2001) are artificial subjective entities, provoked by objects or spoken words in their immediate environment to formulate sentences and speak them aloud. He has exhibited and lectured extensively in the Americas, Europe and Asia. His awards include a Governor General’s Award in Visual and Media Arts (2002), a Prix Ars Electronica Golden Nica for Interactive Art (2002), and a British Academy of Film and Television Arts “BAFTA” award in Interactive art (2000). He currently teaches in the New Media department at Ryerson University and is Adjunct Professor at OCAD University, both in Toronto.
“Eve Egoyan’s pianism has strengths in abundance, fully justifying (composer) Michael Finnissy’s testimony that ‘she illuminates the music she plays; an alchemy, authenticity and fearlessness’.” — International Piano Magazine
Eve Egoyan is an artist whose medium is the piano. Her performances encompass diverse sensibilities, from Alvin Curran’s five-hour long Inner Cities to Erik Satie’s miniatures; from minimalist Simple Lines of Enquiry by Ann Southam to works of maximalist complexity by Michael Finnissy; from the barely audible to roaring overtone-filled resonances; from rigorous interpretation of a score to free improvisation.
Among the many composers who have written for Eve are Maria de Alvear, Alvin Curran, Michael Finnissy, Nicole Lizée, Rudolf Komorous, Jo Kondo, Linda Catlin Smith, Ann Southam, Chiyoko Szlavnics and James Tenney. Eve will be releasing her twelfth solo release, a double disc of Maria de Alvear’s De Puro Amor and En Amor Duro, later this year. Her first disc, thethingsinbetween (1999), was selected as one of the top ten discs by The Globe and Mail. Later discs have been named "Top Classical Disc of the Year" (The Globe and Mail, 2011) and one of "Ten Top" classical discs (The New Yorker magazine, 2009). Her most recent disc, Thought and Desire, works by Linda Catlin Smith, was featured on The New Yorker magazine columnist Alex Ross’ “Nightafternight playlist”.
Solo piano engagements this fall include: Transart Festival of Contemporary Culture, Bolzano, Italy; Unerhörte Musik Berlin, Germany; Klangspuren Schwaz, Austria; Schloss Elmau, Germany; ISCM (International Society for Contemporary Music), Vancouver, Canada; and Huddersfield Festival, U.K.
Eve is currently working on a project called EarWitness, a deeply integrated virtuosic mix of sound, image, and unspoken narrative challenging traditional conceptions of piano and pianist; at times introspective, startling, playful, poetic, and urgent.
www.eveegoyan.com |
Für Ihr Interesse danken und auf Ihren Besuch freuen sich mit herzlichen Grüßen,
Rainer Rubbert und Martin Daske
Die Unerhörte Musik wird gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961 Berlin, statt. Telefon: 030 - 20 22 007
Eintritt: 13,- / 9,- € Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)
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