Donnerstag, 14. November 2019

NEWSLETTER 2019 | Nr. 19

View this email in your browser

NEWSLETTER 2019 | Nr. 19
12. und 19. November


Kunst ist das Flüstern der Geschichte, das durch den Lärm der Zeit zu hören ist
(Julian Barnes)

Liebe Interessierte,
Unerhörte Musik on tour …:
In Ermangelung einer Orgel im BKA Theater und um trotzdem das ARM, ABER- Programm des ungezähmten Vollblutmusikers und - organisten Thomas Noll im Rahmen der «Unerhörten Musik» präsentieren zu können, findet das Konzert am kommenden Dienstag, 12. November «außer Haus» statt und zwar in der

Emmaus Kirche, Lausitzer Platz 8 a
10997 Berlin (U-Bhf. Görlitzer Bahnhof)

Zur Konzeption und zum Kontext des Programms schreibt Thomas Noll – es lohnt sich, zu lesen!:
« Was ist zu sagen zur Zeit? In dieser Zeit, zu dieser Zeit, für diese Zeit? Über Zeit und Zustand? Probleme sind das, was uns vor die Füße geworfen wird und unsere Lösungs-Kompetenzen herausfordert. Utopie ist der Ort, den wir suchen. Dislokation unsere Herausgerissenheit aus dem Vertrauten, Transformation das Gebot, aus Vergangenem, Überlebtem und verdrossen Gelebtem herauszufinden in eine bessere Gegenwart.
Es gibt also mehr als genug zu tun und zu sagen!
Im offenen Raum der Emmauskirche steht ein hybrides Instrument: analog in Pfeifenbestand, Mechanik und unzeitgemäßer Erscheinung, digital im technischem Angebot gesampelter Klänge, Steuerbarkeit, Speicher-Volumen und Ausbau-Potential
Damit ist diese Orgel nicht nur Sinnbild aktuellen Wandels, sondern ermöglicht Diskurs – vornehmes Erbe berührender Kunst und gelebtem Engagements, das es zu retten und zu pflegen gilt in all den Spaltungen, Infantilisierungen, konsumtiven und kapitalistischen Orgien unsrer Zeit.
In meiner Utopie ist die Orgel der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft eine rhetorische Stimme, eine emotionale, eine der Vielfalt, und im heute ausgewählten Repertoire eine Stimme des Prekären, des Randständigen und des Fragilen. Und gerade deswegen eine wichtige Stimme!
In diesem Sinne entstanden Stücke und erfolgten Auswahl wie Adaptionen im Austausch mit den Komponierenden: für genau dieses Instrument und im Flow des verwirrenden, anstrengenden, überfordernden gesellschaftlichen Geschehens.
Aufregend für mich: spielerische Annäherung, Adaptionen der anderen Stimme, möglicher unmöglicher Dialog, Thematisierung von Produktions-Bedingungen, Reduktion am monumentalen Instrument, hybride Klangfindung, Diffusion von Zeit.

ARM, ABER ist als ästhetischer Fokus inspiriert worden von dem Konzert des Akkordeonisten Roman Yusepei, das dieser im Februar 2019 in der Unerhörten Musik präsentiert hat: ABER SEXYDanke, Roman, für diesen besonderen Abend!
Besonderen Dank auch an das Team der Emmauskirche und Ingo Schulz für die Ermöglichung, Kooperation und Begleitung, die für ein solches Konzert Voraussetzung und Unterstützung ist! »
Es erklingen Kompositionen aus den Rändern des Repertoires für Orgel und Adaptionen von Musik für andere Besetzungen von Violeta Dinescu, Ferdinand Breil UA, Stefan Streich EA, Helmut Zapf EA, Stepha Schweiger EA und Thomas Noll UA

Am darauf folgenden Dienstag, 19. November - wieder « zuhause » im BKA Theater - spielt das junge SonARTrio mit Maria Brunner (Violine), Till Marek Mannes,(Akkordeon/Bajan) und Benedikt Brodbeck (Violoncello) sein Programm:
[ˈba:biˌlɔn]
« Musik – die universelle Sprache? Trotz dieser weit verbreiteten Ansicht erschaffen Komponisten des 20. Und 21. Jahrhunderts häufig ganz eigene, individuelle Ausdrucksweisen und Bezugssysteme, die den Eindruck babylonischen Sprachgewirrs hervorrufen können.
Gemeinsamkeiten und Überschneidungspunkte finden sich aber allerorten; im Falle des heutigen Konzertprogrammes ist es die Stadt Berlin, die ja selbst mit Babylon in Verbindung gesetzt wurde und zu der die Komponisten verschiedenste Anknüpfungspunkte haben. »
Auf dem Programm stehen Werke von Il-Ryun Chung, Hans-Joachim Hespos, Wolfgang Rihm, Thilo Medek, Yuji Takahashi, Marcus Aydintan und Julian Lembke UA

Einführung:  19 Uhr 20
Dienstag, 12. Oktober 2019 | 20:00 Uhr
ARM, ABER

Emmaus Kirche, Lausitzer Platz 8 a
10997 Berlin (U-Bhf. Görlitzer Bahnhof)
Thomas Noll, Orgel

Katharina Bergner, Assistenz
Ferdinand Breil, Klangregie
Tickets online kaufen / order tickets online

ARM, ABER

 
Stepha Schweiger
Rook Organ (2019) UA
basierend auf Fotos und einem Haiku von Lavinia Reinke
Grafische Umsetzung: Amelie Graf | Sounddesign: Florian Tippe

 
« Rook Organ habe ich für Thomas Noll als Solostück aus Rook Song für fünf Instrumente - 2019 für die Pyramidale und das Ensemble Via Nova komponiert – entwickelt.
„Rook Organ“ ist eine neue Herangehensweise in meinem Schaffen über eine grafische Partitur, verbunden mit einem natürlichen Tonsystem. Die SpielerInnen folgen Pfaden und Flächen wie Landschaften, die einerseits dem Verbrauchten und andererseits dem noch Offenen entsprechen.
Damit verknüpft ist die Idee des Raben, englisch auch „Rook“. Dieser Vogel soll schon zu Urzeiten vor den Menschen den Weg aus dem Ur-Wald in die Steppe vollzogen haben (vgl. Cord Riechelmann). Die Zeitüberbrückung seit damals verschmilzt über die Dauer der Komposition hinweg mit einer Reise bis in die Zukunft und bezieht sich auf das Thema des Festivals Pyramidale 2019 „Awareness of Time“.
In „Rook Song“ und „Rook Organ“ geht es um die Rückbesinnung auf die Natur, und um den Mut, einen steinigeren Weg zu gehen, als wie bisher fortzufahren. Dies wird auch ausgedrückt in dem Haiku von Lavinia Reinke: „… Höre den Raben / er ruft mir Mut zu…“ »

Stepha Schweiger ist Avantgarde-Komponistin, Produzentin, Singer/Songwriter/Pianist in den Bereichen Minimal, Elektro, Experimentell, Konzeptuell, Neue Musik, Song, Krautrock, Industrial, Free Jazz, Post Punk, arbeitet mit Natural Tuning und kommt unter anderem aus der Spektralmusik.
Sie studierte Komposition bei Horatiu Radulescu und an der Hochschule der Künste Berlin mit Meisterschülerabschluss bei Gösta Neuwirth und Walter Zimmermann. Gespräche mit Helmut Lachenmann, Dieter Schnebel und anderen. Klavierstudien bei Cristian Petrescu und Larry Porter. Auslandsaufenthalte 1991 New York, 2000/2001 Ircam Paris und 2002/2003 Institute of Sonology Den Haag.
Sie lehrte in Form von Vorträgen, Workshops und als Mentorin, so etwa am Institut für Neue Musik, an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, an der Kunsthochschule für Medien Köln und an der University of New Mexico, Albuquerque USA. Ihre Texte wurden unter anderen bei KunstMusik, World Edition Köln, und bei positionen, Berlin, veröffentlicht.
Einen ihrer ersten Kompositionsaufträge erhielt sie 1993 vom Berliner Senat für das Musiktheater „1au9tu9mn3“. Ihre Werke werden auf internationalen Bühnen gespielt und bei Radio- und TV-Sendern thematisiert. 2017/2018 wird ihr Musiktheater „The Mark on the Wall“ in London und Berlin konzertant und szenisch uraufgeführt. 2018 wird ihre Komposition „ver.blich“ beim Steirischen Herbst in einer Neufassung uraufgeführt. 2019 erscheint das Solo-Album ”Now I'm a Plant“ produziert von Hanno Leichtmann.

 
Stefan Streich

Clouds 6.11
(2019)
UA
der Version für Orgel & Stereo-Zuspiel
 
"Clouds" ist eine Serie von Stücken mit variablen Besetzungen. Das Klangmaterial besteht für alle Einzelstücke der Serie aus einem Reservoir von Aktionen und Figuren: geräuschhafte Halteklänge und rhythmische Patterns, kurze Melodien, Repetitionen und Einzelakzente, ausladende Gesten und zarte Klanggebilde. Clouds 6 ist innerhalb der Clouds-Serie eine Reihe von Soloversionen für verschiedene Instrumente. Die Module der sind hier in unterschiedlich großen und obligatorisch fixierten Gruppen zusammengestellt. Es entsteht eine Folge von sowohl klar definierten Gestalten als auch diffusen Verläufen, statischen Zuständen und wolkigen Prozessen. Sprechend in einer undramatischen Form. Das poetisch-skurrile Zuspiel verwendet Feldaufnahmen von Hallentennis, vorüberfahrenden Autos, einer Kaffeemaschine und ziehenden Gänsen.
 
Stefan Streich, geboren 1961, lebt und arbeitet in Berlin. 1986-89 Kompositionsstudium bei Toni Völker in Darmstadt und 1990-94 bei Helmut Lachenmann in Stuttgart. Dazwischen kompositorische Studien bei Boguslav Schäffer und Isang Yun und Gottfried Michael Koenig. Seit 1994 in Berlin Zusammenarbeit mit vielen Künstlern andrer Kunstsparten, 1997 Mitgründung der interdisziplinären Künstlergruppe "WEISS Kunstbewegung", Organisation von medienübergreifender  Gruppenprojekte. Seit 2009 künstlerischer Leiter der "Klangwerkstatt Berlin Festival für Neue Musik". Aufführungen und Radiomitschnitte im In-und Ausland. Zusammenarbeit mit namhaften Ensembles, wie z. B. ensemble mosaik, Minguet Quartett, KNM Berlin, Trio Accanto, RSO Stuttgart u.v.a.
Zahlreiche Stipendien und Preise, u.a. Deutschen Akademie Villa Massimo Rom, Heinrich-Strobel-Stiftung und Darmstädter Ferienkurse. Vorträge und Seminare u. a. an der Columbia University NYC., Humboldt-Universität Berlin, Universität Potsdam, Musikhochschule Karlsruhe.

 
Violeta Dinescu
Torre di Si (1994)
für Klavier solo
UA der Orgel-Version
 
Torre di Si (im Untertitel: Tor des H) hat mich beim ersten Hören sofort angesprochen für eine Übertragung auf die Orgel. Erst jetzt habe ich den Übersetzungs-Irrtum (?) bemerkt, torre ist in den romanischen Sprachen der Turm; indes: das Tor, oft im Turm integriert, verkörpert die Tiefe der Dimension, Einlass und Auslass, auch eine Form von Sog und Absorption, von Versprechen und Ausschluss, wo der Turm die Dimension der Höhe, des gestapelten, der Macht wie der Unerreichbarkeit intendiert.
So wird ‚Torre di Si‘ zur präsenten Erfahrung, sind die musikalischen Ereignisse der Repetition, der gebrochenen Klänge sowie der Labilitäten und Gewissheiten gerade durch Wiederholung und Umfärbung ein Erlebnis im ursprünglichen Sinne.

Violeta Dinescu: „Klänge sind wie Lebewesen“ (so der Titel des Buches: Violeta Dinescu im Gepräch mit Eva-Maria Houben) mag in dieser Schlichtheit und Schönheit stellvertretend stehen für Haltung und Musik der bedeutenden Komponistin.“ Thomas Noll
Violeta Dinescu begann ihr Studium der Musik 1972 am Konservatorium Ciprian Porumbescu in Bukarest, wo sie 1976 ihr Staatsexamen mit Auszeichnung sowie drei Diplomen in den Bereichen KompositionKlavier und Pädagogik ablegte. Danach vertiefte sie ihre Kompositionsstudien bei Myriam Marbe.[1] 1978 erhielt sie einen Lehrauftrag an der Musikschule George Enescu in Bukarest für MusiktheorieÄsthetikKontrapunktHarmonielehre und Klavier. 1980 wurde sie in den rumänischen Komponistenverband aufgenommen. Es folgten erste Konzertaufführungen, Rundfunkaufnahmen und Kompositionspreise.
Seit 1982 lebt und arbeitet Violeta Dinescu in Deutschland. 1986 erfolgte die Uraufführung ihrer ersten Oper Hunger und Durst nach Eugène Ionesco in Freiburg. Seit 1986 ist sie als Dozentin an verschiedenen deutschen Hochschulen tätig und hat seit 1996 eine Professur für angewandte Komposition an der Universität Oldenburg inne, wo sie Colloquien mit Komponisten veranstaltet, 2009 u. a. mit Jean-Luc Darbellay und Graham Waterhouse.[2] Sie erhielt bisher über fünfzig internationale Preise und Auszeichnungen für ihre Kompositionen. Ihr Werk wird durch den Verlag Dohr veröffentlicht.

 
Stefan Streich
Dramatische Studie 3 rückläufig (1997/2003) UA
einer Version für Orgel

Dramatische Studie 3 (1997/2003) UA
einer Version für Orgel
 
Das Stück ist – mit dem Ausführungs-Vorschlag auch der zeitlichen Umkehrung ebenfalls Teil einer Werk-Serie. Auf der Homepage sind die Gedanken des Komponisten vermerkt:
„Dramatisches Empfinden, wenn sich die Zeit undramatisch dehnt. Das Ohr findet sich plötzlich in einer anderen Zeitdimension wieder, obwohl keine Änderung bemerkbar war.“

 
Thomas Noll
kotzen können wollen tun
oder ‚ … wenn ich mit menschen- und orgelzungen äußerte … ‘ (2019)
vokal-organistische Aktion
UA
 
konkretisierte sich als Werk-Idee im Sommer 2019 im Proben-Prozess. Die Erfahrung des Unwohl-Seins, artikulatorische Aspekte im Vokalen wie auch der Ansprache und Spezifika von Orgelpfeifen, der Volumina im Glottis-Bereich [glottis, griech.: Mundstück einer Röhre, anat. für den Stimmlippen- bzw. Stimmritzen-Bereich] , der pharyngitischen Äußerung [pharynx, griech. lt. Wikipedia: „Rachen oder Schlund(kopf) ist zunächst (…) der vorderste, auf Mund oder Maul folgende Abschnitt des Verdauungstrakts (…), zusätzlich Teil des Atmung-Apparats“], das lingual Vielschichtige (Sprache, Zunge, Phonetik wie auch die Gruppe der kurz-bechrigen und lang-bechrigen Zungen-Farben in der Orgel) forderten eine Umsetzung heraus.
Das Wissen um die Tabuisierung von Körperflüssigkeiten und die Herausforderung an die (Üb-)Erlebenden würzte die Motivation.


 
Helmut Zapf
Konzertante Fantasie (2019)
für Akkordeon solo
UA der Version für Orgel
 
"Rondo Concertante" entstand 2018 für Roman Yusipey anlässlich Konzertexamens in Köln. Das Stück trägt in sich, wie der Titel es andeutet, eine Art Rondoform , die zwischen virtuos bewegtem Lichtteilchen und zäh glissandierenden kräftigen Dunkelströmen beständig, formbildend wechselt und am Ende in einem „Choral“ mündet, der und still und gebetsartig verklingt.“

Helmut Zapf wurde 1956 in Rauschengesees geboren. Ersten Klavier - und Orgelunterricht beim Ortspfarrer. 1974-79 Studium der Kirchenmusik in Eisenach und Halle. Von 1979 – 82 Kantor und Organist in Eisenberg. 1984 – 86 Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR bei Georg Katzer. Seither freiberuflicher Komponist, lebt in Panketal bei Berlin. 1992 Gründung der RANDFESTSPIELE in der Sankt-Annen-Kirche Zepernick. 1994 Gründung des Ensembles JungeMusik Berlin. Seit 1995 Leitung von JugendKomponiert im Land Brandenburg. Preise und Stipendien:
1987 – Hanns-Eisler Preis von Radio DDR II.
1994 Ehrengast der Villa Massimo Rom (Deusche Akademie).
1998 – Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung.
2000 – Arbeitsaufenthalt im Künstlerhof Schreyahn (Niedersachsen).
2008 –Stipendiat an der Casa Baldi in Olevano Romano.
2009 – Gastdozent im Russian/German Window of Contemporary Music.
2010 – composer in residence at the Daegu Music Festival (Süd Korea).
2011 –Arbeitsstipendium im ICST Zürich.
2013 – composer in residence am Goethe Institut Kiew.
2015 – Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

 
Ferdinand Breil
raumsprung 21° (2019)
für Orgel & Elektronik
UA
 
Für raumsprung 21º haben Thomas und ich Klangmaterial an der Orgel in der Sankt-Annen Kirche in Zepernick aufgenommen. Ausschnitte dieser Aufnahmen spiele ich über ein Elektronik Set, welches diverse Möglichkeiten zu spontanen Eingriffen und elektronischer Verfremdung bietet, über eine quadrofonische Lautsprecher Aufstellung zu. Des Weiteren wird die im Konzert bespielte Orgel stellenweise verstärkt und live-elektronisch bearbeitet.
Das zugrunde liegende Konzept für die Reihe entwickeln Thomas und ich stetig weiter und seine Kenntnisse über Kirchen und Orgeln in Berlin (und darüber hinaus) sind integraler Bestandteil der Arbeit daran. Ich nutze die Stückreihe auch um innerhalb eines abgesteckten Rahmens mit verschiedenen Herangehensweisen zu experimentieren.

Ferdinand Breil, geboren 1985, studierte von 2005 bis 2009 Komposition & Musik Produktion an der Utrecht School of Arts. Neben klassischer Komposition war Filmmusik ein Schwerpunkt seines Studiums. Darüber hinaus weckten schon während des Studiums grenz- und genreübergreifende Projekte sein Interesse. So arbeitete er beispielsweise mit Jugendlichen an Mini-Opern, vertonte Geschichten aus dem dem Leben älterer Menschen und arbeitete mit Rappern zusammen. Sich stets auf neue Weise musikalisch mit Sprache auseinander zu setzen, bildet einen Schwerpunkt in seinem Schaffen.
Elektronische Klangbearbeitung und Verfremdung spielen ebenfalls bei vielen seiner Werke eine Rolle, auch in Form von rein elektronischer Musik und Klanginstallationen. Zunehmend wird er auch selbst als Live-Performer der Elektronikparts tätig. Er komponiert auch Musik für Film, Tanz und Theater.
Seit 2011 lebt Ferdinand Breil in Berlin.
Thomas Noll, geboren 1962, Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg/Br. (u.a. Orgel bei Prof. Zsigmond Szathmáry), lebt als frei schaffender Musiker in Berlin (künstlerischer Leiter mehrerer Chorprojekte; vielfältige Konzerte, Zyklen, Performances als Organist, Pianist, Dirigent).
Von 1995-2007 arbeitete er als Musiker an der Sophienkirche in Berlin-Mitte. 2005-11 engagierte er sich für die eigens für Zeitgenössische Musik erbauten Orgeln (Kunst-Station St.Peter Köln).
Seit 2008 Jahren widmet er sich vor allem der Multimedialität der Orgel: Entwicklung neuer Veranstaltungsformen, Arbeit an einem Film über das Phänomen Orgel, Klangforschung, Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstler_innen und Kunstformen.
2010 initiierte er 'lab.or.a 2010 – zeitgenössische Orgelimprovisation im Dialog' als Festival und damit den Auftakt zu einer Reihe von Improvisations-Ereignissen, die das Zusammenspiel sowohl konventioneller Instrumente als auch DJ-Set, Dudelsack und Klistierophon mit der Orgel ausloten.
Seit 2012 untersucht er mit dem Aerophon, einer klingenden Skulptur aus alten Orgelpfeifen, Möglichkeiten der Orgel hinsichtlich Fragment, Dekonstruktion, Recycling und Raum-Gestaltung.
2013/14 realisierte er im einjährigen Projekt DAS ALLES eine Reihe, die Aspekte der Umsetzung, Vernetzung und ästhetischen Pointierungen untersuchte und sich als Konzert-Forschung verstand.
Seit 2013/14 engagiert er sich in einem innovativen Kirchenmusik-Projekt (B'-Schöneberg), in Orgel-Projekten des MACHMIT!museums für Kinder (B'-Prenzlauer Berg) sowie der Orgelkonzert-Reihe des Stadtmuseums Nikolaikirche (B'-Mitte).
Jüngste Festivals: das jährliche ORGANOVINO 2014-19 in Schöneberg-Mitte sowie INSIDE_OUT für Orgel & Elektronik in der Emmauskirche Kreuzberg 2016.
2016 erhielt er das Arbeitsstipendium Neue Musik der Berliner Senats-Kulturverwaltung.
Sein Interesse als Künstler, Vermittler und Projekt-Begleiter gilt vor allem der Vermittlung zeitgenössischer Musik, gesellschaftlich relevanten Fragestellungen und ihren Umsetzungen, ästhetischen Konzeptionen, interdisziplinären Projekten und der Verbindung Körper – Kunst – Spiritualität.
Dienstag, 19. November 2019 | 20:00 Uhr
[ˈba:biˌlɔn]
SonARTrio

Maria Brunner, Violine
Till Marek Mannes, Akkordeon/Bajan
Benedikt Brodbeck, Violoncello
Tickets online kaufen / order tickets online
[ˈba:biˌlɔn]

Il-Ryun Chung

Hinter dem dunklen Weg
(1996)
für Violine, Akkordeon und Violoncello

 
Die Musik dieses Werkes folgt assoziativer Programmatik. Dazu schreibt der Komponist:
« Der Titel bezieht sich auf eine Kindheitserinnerung eines schmalen Waldwegs, der so zugewachsen war, dass er auch am helllichten Tag in unheimliches Dämmerlicht getaucht war. Als Kind hatte ich immer Angst diesen Weg alleine zu gehen, und die Vorstellung, was ich vielleicht hätte entdecken können, wenn ich ihn gegangen wäre, hat mich beim Komponieren geleitet. »


Il-Ryun Chung, 1964 in Frankfurt a.M. geboren, verbrachte seine frühe Kindheit in Korea, wohin ihn seine Projekte immer wieder zurückführen. Mit 16 Jahren begann er zunächst autodidaktisch mit dem Gitarrenspiel. 1984 zog Chung nach Berlin, wo er bei Carlo Domeniconi Gitarren- und Kompositionsunterricht erhielt. Es folgte ein Studium der Komposition an der Hochschule der Künste Berlin bei Jolyon Brettingham-Smith.
In seinem Schaffen sind Einflüsse der koreanischen Volksmusik und der schamanistisch geprägten Perkussionsmusik deutlich wahrnehmbar, z.B. in der Verwendung pentatonischer Skalen und polyrhythmischer Strukturen. In neueren Werken spielt auch Mikrotonalität eine Rolle, die wiederum durch traditionelle koreanische Instrumente inspiriert ist.

Marcus Aydintan

Daldalan (2016)
für Violine, Akkordeon und Violoncello

Der Anfang des aus sechs Sätzen bestehenden Trios Daldalan ist ein musikalischer Steinbruch: Jeder neue Abschnitt enthält einen bekannten Baustein aus dem Anfangsstück, der mehr oder weniger verändert einem kompositorischen Prozess unterworfen wird. Diese Prozesse variieren beispielsweise Register, Rhythmik oder Artikulation eines Ausgangsgedankens und führen mitunter zu grellen und plötzlichen Ausbrüchen. Die ersten so beschrittenen Wege im zweiten und dritten Satz münden in einen türkischen Tanz, Daldalan, der allerdings durch ein übersteigertes Tempo und sich überlagernde Imitationen der Melodie in den drei Instrumenten verfremdet und nach kurzer Zeit wieder vom Anfangsgedanken des dritten Satzes abgelöst wird. Neben diesem Zitat spielen in den weiteren Sätzen sogenannte aksak-Rhythmen eine Rolle, die oft in traditioneller türkischer Musik vorkommen und unregelmäßige Taktmuster erzeugen.

Marcus Aydintan studierte Komposition und Musiktheorie bei Anton Plate, Reinhard Febel und Frank Märkel in Hannover und Salzburg. 2013 wurde er mit dem niedersächsischen Künstlerstipendium ausgezeichnet. Zahlreiche Werke für verschiedene Besetzungen entstanden u.a. für das Neue Ensemble, das Ensemble Schwerpunkt sowie das Österreichische Ensemble für Neue Musik. Seine Werke erklangen auf Festivals wie Musik 21, Podium Festival Esslingen oder den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker. Nach Lehrtätigkeiten an der UdK Berlin, HMTM Hannover und HfM Würzburg hat Marcus Aydintan eine Vertretungsprofessor für Musiktheorie an der HfM Carl Maria von Weber in Dresden und eine Dozentur für Musiktheorie an der HfM Franz Liszt in Weimar inne.

Julian Lembke

Absyrt-Os
(2014)
für Violine, Akkordeon und Violoncello

Der griechische Mythos von Medea, die ihre Kinder tötet, um sich an ihrem untreuen Mann Jason zu rächen, ist weltberühmt. Weniger bekannt ist er erste Teil der Geschichte, in dem Jason und Medea mit dem goldenen Vlies fliehen. Um Medeas Vater, den König von Kolchis, daran zu hindern, sie auf offener See zu verfolgen, ermordet Medea ihren jüngeren Bruder Absyrtos und wirft dessen Überreste ins Meer. Das Stück « Absyrt-Os » entwirft von dieser Begebenheit ausgehend eine Art Meditation über den Mythos in sieben Stationen.


Julian Lembke, 1985 in Hannover geboren, studierte Komposition (Martin Christoph Redel), Schlagzeug und Musiktheorie an der Hochschule für Musik Detmold. Anschließend führte ihn ein Masterstudium am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris in die Klassen von Gérard Pesson (Komposition), Marc-André Dalbavie (Orchestration) und Michaёl Levinas (Analyse).
Seine Werke, die Kammermusik, Orchesterstücke und Musiktheater umfassen, werden regelmäßig im In-und Ausland aufgeführt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Prix Alain Louvier 2015, den Günther-Bialas-Preis 2013, den Deutschen Musikwettbewerb 2011 und den John-Cage-Preis der Stadt Halberstadt 2010. Bereits als Jugendlicher arbeitete er als Arrangeur und Komponist für die Schauspielmusik des Staatstheaters Braunschweig, sowieso als Assistent im dortigen Orchesterbüro.
Seit 2008 beschäftigt er sich vermehrt mit Arbeiten für Bühne und Musiktheater, darunter die Kammeroper « Rose : rot. Nachtigall : tot » nach Oscar Wilde (2011), auf einen Text des Berliner Librettisten Andreas Bisowski. An der Pariser Opéra Bastille war 2014 die Oper « Maudits les Innocents » zu sehen. Das Berliner Publikum konnte zuletzt 2016 seine Kammeroper « Inéru » am Acker-Stadt-Palast erleben.
Julian Lembke ist Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, der Cité Internationale des Arts Paris und der Fondation de France.

Julian Lembke

At Sunrise a Cry was Heard
(2019)
für Violine, Akkordeon und Violoncello

 
Guy de Cointet (1934-1983) war ein in Kalifornien arbeitender französischer Künstler, der Texte mit bildender Kunst verband. Seine Werke dienen oft als Bühnenbild oder Ausgangspunkt von Theater-Performances. De Cointets Arbeiten auf Leinwand und Papier kodieren oder abstrahieren Texte. Eine auf den ersten Blick der Populärkultur und selbst einer Ästhetik der Seifenoper nahestehenden Form verbirgt in Wahrheit komplexe Systeme und Wortspiele.
Der Ausgangspunkt von « At sunrise a cry was heard » ist die Erzählung eines 3000 Jahre alten Gemäldes, das mysteriöse Laute von sich gibt. Das während des Stücks auf der Bühne zu sehende Bild stammt von dem jungen französischen Maler Cyril Duret.



Yuji Takahashi

For Sofia Gubaidulina
(2001)
für Violine, Akkordeon und Violoncello

Dieses Werk (2001 im 70. Lebensjahr Gubaidulinas entstanden) steht einerseits exemplarisch für Takahashis künstlerische Weltanschauung, indem es in seinem improvisatorischen Charakter den Ausführenden große Freiheiten lässt und konventionelle Instrumentalklänge nur eine Möglichkeit unter vielen darstellen. Andererseits zeigt das Stück auf allen Ebenen Bezüge zur Widmungsträgerin. Das Werk trägt den Untertitel « Shostakovich Op.143 nr.1 recomposed » und stellt so zusammen mit dem Gedicht Marina Zwetajewas zu zwei wichtigen Inspirationsquellen Gubaidulinas eine inhaltliche Verbindung her. Wie Gubaidulina litt auch Zwetajewa unter dem repressiven Sowjet-Regime und bot ihr damit eine künstlerische Identifikationsfigur. Schostakowitsch wiederum bestärkte sie in ihrem künstlerischen Schaffen wie ein Mentor. Auf der formalen Ebene schließlich verweist dieses Trio auf Gubaidulinas eigene musikalische Tätigkeit in dem Improvisationsensemble ASTRAEA, das sie in den 80ern ebenfalls als Trio gründete.

Als Pianist (und Dirigent) ist Takahashi vor allem der zeitgenössischen Musik verpflichtet und so sind zahlreiche Aufnahmen und Freundschaften zu anderen Komponisten wie z.B. Sofia Gubaidulina entstanden.
1938 geboren, begann seine musikalische Erziehung zunächst unter seinem Vater, bevor er Kompositionsschüler von Minao Shibata und Rō Ogura wurde und Klavier bei Hiroshi Itō studierte. Im Anschluss an sein Studium arbeitete er u.a. mit Toshi Ichiyanagi und Tōru Takemitsu zusammen. 1963 kam Takahashi als Stipendiat des DAAD nach Berlin, lebte ab 1964 in Paris und studierte dort Komposition bei Iannis Xenakis. Von 1966-1972 folgte ein Aufenthalt in den Vereinigten Staaten. Danach kehrte er nach Japan zurück und er lebt seitdem als freischaffender Komponist und Pianist in Tokio.Yuji Takahashi,

 
Wolfgang Rihm

Am Horizont 
(1991)
für Violine, Akkordeon und Violoncello

Für den 60. Geburtstag Mauricio Kagels 1991 entstand diese « Stille Szene ». Mit äußerst sparsamem Material und einer Verräumlichung der Klänge schafft Rihm eine fragile Klangwelt, in der manches nur am Rande wahrnehmbar ist und musikalische Gesten ebenso schnell wieder verschwinden, wie sie aufgetaucht sind.

Wolfgang Rihm, geboren 1952 wuchs in Karlsruhe auf und studierte dort an der Musikhochschule bei Eugen Werner Velte als Jungstudent Komposition. Es folgten Studien bei Karlheinz Stockhausen 1972/73 in Köln sowie von 1973 bis 1976 an der Hochschule für Musik Freiburg bei Klaus Huber. Schon früh (ab 1973) war Rihm auch lehrend tätig und übernahm 1985 als Nachfolger seines Lehrers Eugen Werner Velte den Lehrstuhl für Komposition an der Musikhochschule Karlsruhe. Ebenfalls seit den 80er Jahren ergaben sich für Rihm immer wieder Projekte in Berlin, sodass die Stadt mittlerweile zu seinem zweiten Wohnsitz geworden ist.
Das Schaffen Rihms ist von einem Umfang, das seinesgleichen sucht. Unter dem Eindruck dieser Menge allgemeingültige Aussagen zu treffen, ist daher kaum möglich. Dennoch gab es über die Jahre gewisse Tendenzen, die von einem Fokus auf Subjektivität in seinen früheren Werken über eine mehr chiffrenhafte Sprache in den 80ern zu einer Art Synthese ab den 90ern führen.

Hans-Joachim Hespos

Zerango
(1985)
für Violine, Akkordeon und Violoncello

Der Titel des 1985 entstandenen Werks ist eine Wortkombination aus Zerriss und Tango. Angelehnt ist Zerango an die charakteristischen choreographischen Elemente des Tanzes.
Die mit einem Zeitstrahl arbeitende ungewöhnliche Notation erlaubt den Interpreten einerseits diesen musikalischen Tanz über verschiedene aleatorische Elemente bei jeder Aufführung neu zu gestalten und efordert andererseits mit den für Hespos typischen Wortschöpfungen wie "schleuderheiß", "splittrig erregt" oder "krustend erstarren" eine jeweils präzise emotionale Haltung seitens der Ausführenden. Diese emotionalen Zustände sind teilweise losgelöst vom Klang und entwickeln sich damit zu einer zweiten theatralen Ebene der Musik.

Seine Werke lassen sich stilistisch kaum einordnen, da er mit seinem bewusst unkonventionellen Kompositionsstil eine ganz eigene Klangsprache entwickelt hat. Gemeinsam ist jedoch den meisten Werken, dass sie sich an musikalischen Extremsituationen orientieren.
Mit 8 Jahren erhielt Hespos ersten Geigenunterricht, mit 12 Jahren folgten erste Kompositionsversuche. Nach dem Abitur legte er zunächst ein Pädagogikstudium in Oldenburg ab und war 20 Jahre lang im Schuldienst tätig. Seit 1984 ist er freischaffender Künstler.
ist Komponist, Verleger und Pädagoge. Als Autodidakt legt er wenig Wert auf jegliche Art von Konformität. Er komponierte bislang über 250 Werke in nahezu allen Musikgattungen.Hans-Joachim HesposDer 1938 in Emden geborene


Thilo Medek

Melancholie
 (1985)
für Violine, Akkordeon und Violoncello

Weniger eine Stimmung als vielmehr einen greifbaren gesellschaftlichen Zustand stellt die Melancholie für Tilo Medek dar. Das 1985 entstandene Werk ist auf eine Urfassung des Stücks „Stadtpfeifer - Ein Schwanengesang“ für Klarinette, Posaune, Violoncello und Klavier aus Medeks Zeit in der DDR der 70er Jahre zurückzuführen.
Das Stück beginnt mit einer einfachen unisono gespielten Melodie, welche fortlaufend versetzt und zunehmend entfremdet wird, bis sie in der Eskalation des repetierten Leittons der anfänglichen Melodie endet. Die Struktur des Werks beschreibt damit zunächst eine Einheit, die im Laufe des Stücks zerbricht und ad absurdum geführt wird.

Tilo Medek (1940-2006) wuchs in der ehemaligen DDR auf und begann in seiner Heimatstadt Jena mit 10 Jahren seine musikalische Ausbildung. Nach dem Abitur studierte er zunächst Musikwissenschaften an der Humboldt-Universität in Berlin. Parallel begann er ein Kompositionsstudium an der heutigen Hochschule für Musik Hanns Eisler (ehemals Deutsche Hochschule für Musik in Ostberlin) bei Rudolf Wagner-Régeny. Anschließend besuchte er die Deutsche Akademie der Künste zu Berlin.
1968 erfuhr Medek zum ersten Mal künstlerische Behinderung durch die DDR im Zusammenhang mit dem „Prager Frühling“, woraufhin er sich zunehmend kritisch mit dem Regime auseinandersetzte. Ein entscheidendes Ereignis war 1977 die Entlassung aus der DDR im Zusammenhang der Ausbürgerung von Wolf Biermann und die Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland. Ab diesem Zeitpunkt konnte er seine vielseitigen Interessen frei entfalten, wurde Gründungsmitglied der Freien Akademie der Künste in Mannheim und engagierte sich in der Arbeit mit Jugendlichen.
Maria Viktoria Brunner wurde 1986 in Kaliningrad geboren und erhielt ersten Geigenunterricht im Alter von 4 Jahren. 1994 nach Deutschland übersiedelt, setzte sie ihre Ausbildung in der Klasse von Vladislav Goldfeld in Lübeck fort, der sie bis zu ihrem 18. Lebensjahr als Lehrer begleitete. In dieser Zeit gewann sie mehrere Preise beim Bundeswettbewerb „Jugend Musiziert“, den ersten Preis beim „Köster-Klassik-Preis“ in Hamburg und nahm an mehreren Meisterkursen bei renommierten Professoren teil.
Maria Brunner absolvierte von 2006 bis 2010 ein Bachelor Studium bei Prof. Lewis Kaplan am Mannes College in New York bevor sie ein Master Studium zu Prof. Nachum Erlich nach Karlsruhe führte.
Schon früh begann Maria Brunner Orchestererfahrungen zu sammeln. So spielte sie als Konzertmeisterin der Deutschen Streicherphilharmonie zwischen 2004 und 2006 in vielen großen Sälen Europas. Während des Studiums spielte sie in der Chelsea Symphony New York und trat auch als Solistin mehrmals mit diesem Orchester auf. Weitere Stationen waren die Dresdner Philharmonie und das NDR Elbphilharmonieorchester. Konzerte mit zeitgenössischer Musik führten sie zuletzt bis nach Südkorea. Seit 2015 ist Maria Brunner Mitglied der Gruppe der ersten Geigen im Staatsorchester Braunschweig.

Der Cellist Benedikt Brodbeck, zuletzt als Finalist und Stipendiat des Deutschen Musikwettbewerbes ausgezeichnet, tritt derzeit vor allem als Kammermusiker und Interpret zeitgenössischer Musik auf.
Benedikt Brodbeck, 1990 in Braunschweig geboren, wurde bereits 2006 am Institut zur Frühförderung Musikalisch Hochbegabter (IFF) an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover aufgenommen. Er studierte bei Klaus Heitz, von 2008 – 2014 bei Leonid Gorokhov und schloss sein Bachelor Studium 2014 in Hannover ab. Seitdem setzt er ein Master Studium bei Claudio Bohórquez in Stuttgart und seit 2016 an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin fort.
Benedikt ist auf zahlreichen internationalen Festivals wie dem Heidelberger Frühling, den Fränkischen Musiktagen oder dem Daegu International Contemporary Music Festival (Südkorea) zu hören. Er konzertierte mit Künstlern wie Jörg Widmann, Claudio Bohórquez, Oliver Wille, Nicholas Rimmer sowie dem Szymanowski Quartett, darüber hinaus mit Schauspielern wie Heikko Deutschmann und Robert Stadlober.
Als Orchestermusiker wirkte Benedikt in der Jungen Deutschen Philharmonie, der Hamburger Camerata sowie 2009 und 2011 mit Projektverträgen beim Staatstheater Braunschweig mit. Zuletzt trat er als Solocellist mit den Bielefelder Philharmonikern auf.
Benedikt ist Stipendiat Yehudi Menuhin e.V. der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz sowie der Richard-Wagner-Stipendienstiftung. 2013 wurde er in kammermusikalischer Besetzung Stipendiat des Heidelberger Frühlings. Kurz darauf gewann er mit dem SonARTrio das Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs.
Till Marek Mannes wurde 1984 in der Nähe von Hamburg geboren und erhielt im Alter von sieben Jahren den ersten Akkordeon- u. Klavierunterricht.
Ab 2006 studierte er an der Hochschule für Musik Hannover Musikerziehung mit Hauptfach Akkordeon. Mit seiner Lehrerin Prof. Elsbeth Moser hat er seitdem ein Repertoire erarbeitet, das sich zu einem wesentlichen Teil an zeitgenössischer Musik ausrichtet, aber auch Adaptionen umfasst. 2010 schloss er sein Erststudium mit Diplom ab und setzte seine Studien in der Künstlerischen Ausbildung fort, die er 2014 beendete. 2011 hatte er die Möglichkeit ein Semester lang an der Sibelius-Akademie in Helsinki bei Prof. Matti Rantanen und Prof. Mika Väyrynen zu studieren. Seit 2014 ist er Student in der Soloklasse der HMTM Hannover.
Weitere Anregungen erhielt Till Marek Mannes in Meisterkursen mit Friedrich Lips, Max Bonnay und Iñaki Alberdi. In verschiedenen Theater-, Opern- und Orchesterprojekten sammelte er darüber hinaus wertvolle Erfahrungen im Zusammenspiel mit anderen und seit 2012 widmet er sich mit dem SonARTrio schwerpunktmäßig der zeitgenössischen Kammermusik. Mit diesem Trio ist er auch Stipendiat des Deutschen Musikwettbewerbs 2013 und in der BAKJK 2014/2015. Beim 39. Internationalen Akkordeonwettbewerb in Pula 2014 wird er mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Von 2008 bis 2010 war Till Marek Mannes Stipendiat der Oscar und Vera Ritter-Stiftung.

Gastkünstler bei « At Sunrise a Cry Was heard » :

Lutz Mackensy, Sprecher
Nach dem Schulabschluss besuchte Mackensy die Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin. Dort gab er am Schillertheater unter Boleslaw Barlog in Walentin Petrowitsch Katajews « Quadratur des Kreises » sein Bühnendebüt. Es folgten verschiedene Engagements in Berlin, Hamburg und Wilhelmshaven.
Später verlagerte sich sein künstlerischer Schwerpunkt mehr und mehr auf Film- und Fernsehproduktionen (« Otto – Der Film », « Tatort », « Polizeiruf 110 », «  Diese Drombuschs »). Außerdem spielte er wiederkehrende Rollen in den ZDF-Serien « Der Landarzt », « Stubbe – Von Fall zu Fall » und « Großstadtrevier ».
Darüber hinaus ist Lutz Mackensy als Sprecher aktiv und an zahlreichen Jugendhörspielen beteiligt (« TKKG », « Die drei ??? », « Fünf Freunde »). Er arbeitet zudem umfangreich als Synchronsprecher und ist einem breiten Publikum u.a. als deutsche Stimme von Rowan Atkinson, Stanley Tucci, Allan Rickman oder Al Pacino vertraut. Große Bekanntheit erreichte er als Stimme von Christopher Lloyd in der Filmreihe « Zurück in die Zukunft ».
Cyril Duret, Ausstattung
Der 1993 in Nancy (Frankreich) geborene Maler Cyril Duret studierte in seiner Heimatstadt an der École Nationale Supérieure d’Art.
Seine Arbeiten gehen häufig auf verschiedene Möglichkeiten der Kunstgeschichte zurück : Gesellschafts- oder Innenraumporträts, abstrakte Dekorationen in denen sein Onkel, der Schlagersänger C. Jérôme, auftaucht, Rötelzeichnungen, Mischtechniken, stilübergreifende Darstellungen die historisch nicht einzuordnen sind. Seine liebevoll-ironischen Werke stellen Linearität und übliche Hierarchien der Kunstgeschichte in Frage. So gibt er beispielsweise den privaten Postkarten des Malers George Mathieu, angereichert durch eine abstrakte Zeichnung, die Dimensionen eines großen Ölgemäldes.
Cyril Duret hatte u.a. Ausstellungen im Palais de Tokyo Paris, Paréidolie Marseille, Mo.Co Montpellier, Private Choice Paris und der Galerie Kunst/Wein in Wannsee. Er lebt in Paris.
Folgen Sie uns!

Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Rainer Rubbert und Martin Daske

Die Unerhörte Musik wird gefördert 
aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961 Berlin, statt.
Telefon: 030 - 20 22 007
Eintritt: 13,- / 9,- €
Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)
Copyright © 2019 Unerhörte Musik All rights reserved.
...

Our mailing address is:
Unerhörte Musik
Mehringdamm 34
10961 Berlin

...

Email Marketing Powered by Mailchimp

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen