COLOUR ME IN Roger Trefousse
Music for Grete (2003) for piano DE Music for Grete wurde für die deutsche Pianistin Grete Sultan geschrieben. Ich habe über zwanzig Jahre lang mit Grete studiert, und in dieser Zeit wurden wir gute Freundinnen; sie schloss mein Solowerk danach 1987 in einem New Yorker Konzert ein. Als Grete fast 90 war (sie spielte die Goldberg-Variationen in einem New Yorker Konzert an ihrem 90. Geburtstag), fragte sie mich, ob ich Interesse hätte, ein weiteres Stück für sie zu schreiben, und da schrieb ich Musik für Grete. Ich freue mich sagen zu können, dass Grete die Musik mochte, die Stücke studierte und spielte, sie aber nie öffentlich aufführte, da die Aufführung der Goldberg-Variationen ihre letzte war. Meistens spielt immer nur eine Hand auf einmal. Ich habe diese Einschränkung beim Schreiben der Musik vorgenommen, da Grete Sehprobleme hatte, und mit diesem Format konnte die Musik leicht vergrößert und leichter gelesen werden. Selbstauferlegte Einschränkungen können zu unerwarteten Wegen führen, und ich denke, sie haben mich mit dieser Musik an einige interessante und glückliche Orte geführt. Grete war die ultimative Dichterin des Klaviers, die eine Bandbreite an Farben und orchestraler Textur hervorbrachte, die wirklich magisch war. Aufgrund dessen wusste ich, dass sie mit einer einzigen Musikzeile Wunder bewirken konnte. Ich hatte gesehen, wie sie eine einzige gehaltene Note anschlug und dann ihren Finger auf dieser Taste bewegte, als wäre sie eine Geigerin, was ein Vibrato auf einer Saite erzeugte - obwohl es buchstäblich unmöglich war, schien die gehaltene Note wirklich im Klang zu wachsen. Das war die Inspiration für die vielen lange gehaltenen Töne in diesem Stück. Grete stand John Cage sehr nahe, seit ihr Lehrer Richard Buhlig sie vorstellte, als sie als Flüchtling aus Nazideutschland nach New York kam. Cage schrieb seine Etudes Australis für Sultan, Musik, die sie viele Male aufnahm und aufführte, oft auf Tournee mit Cage in Amerika, Europa und Japan. Als sie diese außerordentlich schwierigen Stücke zum ersten Mal erlernte, verbrachte ich viele Stunden mit ihr, diskutierte mit ihr über die Musik und unterstützte sie dabei, zu verstehen, wie sie sich diesem sehr neuen Gebiet nähern sollte, und zu verstehen, was technisch und emotional notwendig wäre, um diese Musik lebendig werden zu lassen - und Aspekte der Etüden sind eindeutig ein Einfluss auf die Music for Grete: -- die Etüden sind in dem ungewöhnlichen Format von vier Notensystemen geschrieben, mit Diskant- und Bassnotensystemen für jede Hand; mein Stück ist in dem ungewöhnlichen Format von nur einer Hand geschrieben. -----sowohl die Etüden als auch die Music for Grete machen ausgiebigen Gebrauch von den hohen und tiefen Extremen der Klaviatur. ---jede Etüde hat einen oder mehrere Töne, die mit Gummikeilen festgehalten werden, wodurch ein geheimnisvoller Teppich von Obertönen entsteht; ich mache auch ausgiebigen Gebrauch von Obertonresonanzen. John war vor kurzem gestorben, als ich dieses Stück schrieb, und ich würde gerne glauben, dass ein Teil seines Geistes mich bei der Komposition dieser Musik geleitet hat. Roger Tréfousse hat drei Auftragsopern geschrieben, The Monkey Opera, Found Objects und Blue Margaritas, und ist dabei, die Arbeit an The Composing of the Heliotrope Bouquet abzuschließen. Zu seinen Filmmusiken gehören der HBO-Thriller Ladykiller und der PBS-Dokumentarfilm Jackson Pollock: Portrait. Zu den jüngsten Aufführungen gehören UnCaged, ein Auftragswerk von ACM für ihre Inner Worlds-Reihe in Chicago; in New York Song of the Wolf für Violine und Klavier in der St. Marks Church; Synesthesia/Fusion: 3 Painters Portrayed, ein Auftragswerk von APNM, das bei ihrem Konzert Pierrot Plus Percussion uraufgeführt wurde, und Waterworld für Posaune, Klavier und Tonband mit Improvisationen des legendären Jazzposaunisten Dick Griffin. Light Seeking Light, ein Auftragswerk von Composers Concordance, wird am 19. September in New York uraufgeführt. Im August war Tréfousse als Künstler beim Internationalen Orgelsommer in der St-Michel-Kirche in Berlin mit seiner eigenen Musik und Musik von John Cage und Ben Weber zu hören; er wird das Konzert in der St. Michaelis-Kirche in Hamburg und im Braunschweiger Dom in Braunschweig wiederholen. Als Pianist spielte er die Zweite Klaviersonate von Tui St. George Tucker im Lincoln Center und wird in Berlin und Hamburg ein Rezital mit zeitgenössischen Klavierwerken geben. Er verbringt seine Zeit zwischen Berlin und New York, wo er derzeit in Berlin lebt. Dort arbeitet er an Berlin/Return, einem groß angelegten Projekt, das durch seine Rückkehr in das Land inspiriert wurde, in dem die Familie seines Vaters und seine Lehrer seit Generationen lebten, sowie an einer Biographie von Ben Weber. Tréfousse studierte Klavier bei Grete Sultan, Musikkomposition bei John Cage und Ben Weber und Musiktheorie bei Siegmund Levarie. Er besitzt einen Abschluss der Columbia University, wo er elektronische Musik bei Vladimir Ussachevsky und Opernkomposition bei Jack Beeson studierte. Seine Musik ist bei Peer Music/New York und Hamburg erschienen. Andile Khumalo Colour Me In (2016) for piano UA "Colour Me In“ is a short piano work dedicated to the late Jürgen Bräuninger. It forms part of a cycle of short piano pieces called “Snapshots”. The Snapshots are the metaphoric presentation of the different sound landscapes that have been influential in my music. The influences are only implied and mixed to form something new. The work does not seek to simulate the original musical influences but to use them as a source of inspiration to create a sound that is symbolic to the contemporary urban life, in many African big cities today. Each short piece focuses on one or two aspects. In this particular work, the rhythmic patterns and scales used, are closely associated with African sound landscape are used. The melodic writing is spatial, with wide intervals. The work appears as a single voice on paper, but acoustically gives an illusion of multi-voices running parallel to each other, interlocking to one another. The conceptualization of this work was motivated by a recurring question of urban African identity or identities. The work hopes to provoke a new discussion on African musical identity in the 21st – century. " Durban-born composer Andile Khumalo studied composition at Columbia University under the guidance of Tristan Murail, Fabien Lévy, and George Lewis. His former teachers include Jürgen Bräuninger, Urlich Süße, Fabio Nieder and Marco Stroppa with whom he studied in Stuttgart (Germany) where he got his Masters in Composition. Khumalo has attended masterclasses in Darmstadt (Germany), Fondation Royaumont (France), and Stuttgart with leading composers of our time such as Salvatore Sciarrino, Stefano Gervasoni, Brian Ferneyhough, and Isabel Mundry. His music has been performed and presented in different festivals such as New Music Indaba (South Africa), Germany, Royaumont “Voix Nouvelles” (France), International Society of Contemporary Music (Hong Kong), Switzerland, Sweden, Takefu International Music Festival (Japan) and in the United states by ensembles such as Sontonga String quartet, Ensemble Mosaik, Ensemble Baikonur, International Contemporary Ensemble (New York), members of Ensemble Vortex, and the Stuttgart Chamber Orchestra. Andreas Staffel Fluctuations (1999/2018) for piano and tape Fluctuations wurde 1999 während eines Stipendiumaufenthalts in New York geschrieben und 2018 überarbeitet. Der Anfang ist geprägt von einem pulsierenden Walking bass, der immer wieder von scharfkantigen Akkorden durchbrochen wird. Im Mittelteil vermischen sich Musikfetzen der unterschiedlichsten Genres mit eingespielten Geräuschen vom Timesquare. Der Schlussteil übernimmt wieder die Basslinie vom Anfang, und bricht nach einer waghalsigen Coda abrupt ab. Andreas F. Staffel, geb.1965 studierte Klavier von 1984-1989 an der Musikhochschule Frankfurt a. M. (Klasse Andreas Maier Herrmann) und von 1990-1994 in der Meisterklasse bei Prof. Oleg Maisenberg an der Musikhochschule Stuttgart. Von 1993-1996 arbeitete er als Korrepetitor am Stadttheater Aachen und als Klavierlehrer an der Aachener Musikschule. Von 1997-2000 war er Student der Kompositionsklassen von Bojidar Dimov und Prof. Manfred Trojahn an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Er besuchte zahlreiche Meisterkurse für Klavier und Komposition, u.a. bei Wolfgang Rihm, Henri Dutilleux, Pierre Laurant Aimard, und Vitali Margulis und nahm an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil. Hierauf folgten mehrere Stipendienaufenthalte, u.a. in New York und Ahrenshoop. Andreas F. Staffel ist Preisträger der Edvard C. Cone Foundation in Princeton (USA) und Stipendiatder Millay Foundation New York, sowie des Künstlerhauses Ahrenshoop. 2008 wurde sein zweites Streichquartett ("Asanisimasa") für das Finale des Concours Dutilleux in Tours ausgewählt. Beim Operare-Wettbewerb für den Berliner Hauptbahnhof 2011 wurde Andreas Staffels Kurzoper "sotto voce" mit dem ersten Preis ausgezeichnet.2013 war er dritter Preisträger der Weimarer Frühjahrstage für Neue Musik. Er erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge und konzertierte als Solist, Begleiter und mit Orchestern in vielen Städten Europas, Nord- und Mittelamerikas und wiederholte Male in Zentral-und Südostasien. Seine Musik wurde von verschiedenen Orchestern, sowie von renommierten Ensembles und Solisten auf internationalen Festivals uraufgeführt. Für das Label Aeolus in Düsseldorf spielte er verschiedene CDs ein. Im Jahr 2008 gründete er das Ensemble Anthemion (Berlin) das sich den jüngeren Werken der Neuen Musik sowie der Improvisation widmet. Andreas F. Staffel ist Gründer und Leiter des Musikstudio Ohrpheo in Berlin. Er gab Workshops und Masterclasses in Portugal (Lissabon,2017), V.R. China (Hangzouh ,2002 Ningbo, 2000, 2002 und Tiansing, 2007) sowie in Kirgisistan (Bishkek 2013) Christian Ofenbauer Klavierstück (2018) DE Christian Ofenbauer, geb. 1961 in Österreich; Komponist und Musiktheoretiker; Studium an der Wiener Musikhochschule (Orgel bei Herbert Tachezi, Tonsatz bei Alfred Uhl und Komposition bei Friedrich Cerha); 1989-2001 verschiedene Lehraufträge und Gastprofessuren in Deutschland und Österreich; Konzerte und Rundfunkaufnahmen im In- und Ausland als Organist, Dirigent und Komponist; seit 2001 Professor für Musiktheorie und Komposition an der Universität Mozarteum Salzburg (Schwerpunkte: Interpretationskunde, Theorie zur Musik des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart); seit 2004 verschiedene Meisterklassen (Komposition und Musiktheorie) in Europa und Asien; 2016 Promotion in Musikwissenschaft an der Paris-Lodron-Universität Salzburg; seit 1990 auch als bildender Künstler tätig (Objekte); japanischer Bogenschütze (5. Dan). Sidney Corbett
Yorick`s Skull (2014) for piano Ein »Sturkopf-Stück« nennt Corbett dieses Werk, der Ingrimm der Hamletszene, auf die der Titel anspielt, trifft den Trotz, die Verzweiflung, das Aufbegehren, das sich in Beethovens op. 110 in der unendlich traurigen Aria Ausdruck verschafft: Die bedrohlich dunklen as-Moll-Akkorde der Aria-Begleitung könnten ein auslösender Impuls gewesen sein für die heftigen, insistierenden Akkorde gleich am Anfang von Corbetts Stück, für die bedrohlichen Quasi-Cluster-Repetitionen des Mittelteils, für sforzati, die immer wieder in lyrische Passagen einbrechen; dazwischen weite melodische Linien, piano, pianissimo, wie eine Fortsetzung der Beethovenschen Aria. Schwerer greifbar, aber sehr deutlich zu spüren ist Beethovens Einfluß auf die Form des Werks. Obwohl alle andern Werke der CD an Länge und Komplexität der Form überragend, erscheint sein Verlauf unmittelbar plausibel. Das Stück wirkt viel kürzer, als es ist. Zwar lassen sich deutlich verschiedene Abschnitte ausmachen, aber die dramatische Entwicklung, wenn man so will: Das Miteinander-Ringen der musikalischen Elemente, überspannt die Abschnitte zugunsten eines einzigen langen Bogens. "A hundred years ago a crusty old bachelor of fifty-seven, so deaf that he could not hear his own music played by a full orchestra, yet still able to hear thunder, shook his fist at the roaring heavens for the last time, and died as he had lived, challenging God and defying the universe." Thus wrote George Bernard Shaw on the hundredth anniversary of Beethoven’s death in 1927. Beethoven’s last sonatas (and the c sharp minor and a minor quartets) are to me something akin to a musical conscience, it seems to me impossible to contemplate these pieces without at the same time staring at the grinning face of our own mortality. To me, beyond the technical and aesthetic questions surrounding these masterpieces, Beethoven’s work and especially these last works are about the struggle for freedom in the face of our own imminent and inevitable end (thus Shakespeare’s Yorick...). Thus the idea that Tanya Bannister had to shed contemporary light on the great A-flat major Sonata was both exhilarating and extremely daunting. In composing my piece, I was constantly aware of Beethoven and often played (or rather hacked, I am a dismal pianist) through some passages, but I experienced more than anything the feeling of Beethoven’s resistance to any form of usurpation. In choosing the material for the piece, I found brief moments from the Beethoven, a few rhythms, some formal ideas and some harmonies and transported them into my own language. I built with them harmonic fields and wove them into other fabrics. It is my hope that the garment woven does justice to the cloth. HAMLET: Alas, poor Yorick! I knew him, Horatio: a fellow of infinite jest, of most excellent fancy: he hath borne me on his back a thousand times; and now, how abhorred in my imagination it is! my gorge rims at it. Here hung those lips that I have kissed I know not how oft. Where be your gibes now? your gambols? your songs? your flashes of merriment, that were wont to set the table on a roar? Not one now, to mock your own grinning? quite chap-fallen? Now get you to my lady's chamber, and tell her, let her paint an inch thick, to this favour she must come; make her laugh at that. Sidney Corbett, 1960 in Chicago geboren, studierte Musik und Philosophie, u.a. an der Yale University, und war 1985 bis 1988 in der Kompositionsklasse György Ligetis in Hamburg. Seit 2006 ist Corbett Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mannheim. Corbett ist ein Künstler der abseits des Mainstreams der Neuen Musik seine eigenständige und nicht weniger explizit zeitgenössische Position vertritt. Seine Musik hat sich inzwischen fest in der internationalen Musikwelt etabliert und wird weltweit von führenden Orchestern, Ensembles und Solisten aufgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt seiner jüngeren Arbeit liegt im Bereich des Musiktheaters. Inzwischen liegen sieben Opern vor, die jüngste, „San Paolo“ nach einem unrealisierten Drehbuchfragment von Pier Paolo Pasolini wurde 2018 am Theater Osnabrück uraufgeführt und mit dem Pfalzpreis für Musik 2018 ausgezeichnet. Zu seinen aktuellen Projekten gehört ein Kammerorchesterwerk, "aporia", entstanden im Auftrag der San Francisco Contemporary Chamber Players, das im Mai 2019 uraufgeführt wird. Im Jahr 2017 ist beim Label Edition Kopernikus eine CD mit seiner Klaviermusik erschienen, “Postscript”, eingespielt von Florian Heinisch. Veröffentlichungen seiner Musik liegen außerdem u.a bei den Labels Sony Classic, Kreuzberg Records, Cybele Records, Mode Records, CRI, Edition Zeitklang, Blue Griffin und BIS Records. Corbetts Musik wird von Edition C.F. Peters verlegt und weltweit vertrieben. Jan Gerdes Gecko (2012/2020) for piano UA Diese Aufmalungen von zwei Geckos auf einer Hausfassade am Bersarinplatz in Berlin- Friedrichshain sah und sah ich immer wieder auf meinen Fahrten mit der M10( Berliner berühmt- berüchtigte sogenannte Party-Straßenbahn) ; ihre schlängelnde Form, geschickt an der Wand `klebend`, inspirierte mich schon 2012, auch zusätzlich angeregt durch begeisterte Beobachtungen bei Aufenthalten in mallorquinischen Nächten, zu ersten Skizzen, diesem faszinierenden Tier etwas Musikalisches zwischen Warten in völliger Regungslosigkeit und Agieren in höchster Schnelligkeit abzutrotzen…schlängelnde Linien tauchen in den verschiedenen Registern des Klaviers immer wieder auf und verschwinden wieder ohne Anfang und Ende. Auch eine Art Passacaglia, aber diesmal eher wie in Zeitlupe… Komponiert habe ich immer schon, eher so kleine Sachen, Songs, eher jazzy. Ich denke, es ist irgendwie normal und auch `gesund`, daß man als Musiker, der sein Leben lang um die perfekte, akribische Erfüllung und Nacherfühlung der Intentionen des Komponisten bis in die letzten Haarspitzen ringt, sich `freischreibt` und einfach mal seinem eigenen inneren Hören und Klang Zeit und Raum lässt. Ich spüre, wie sehr sich mein Herangehen an Stücke dadurch verändert hat und vielleicht verständnisvoller, analytischer und intensiver geworden ist. George Crumb A Little Midnight Music (2001) Zitat Rilke: Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen In die Einsamkeit. Wir alle fallen. Und doch ist einer, welcher Dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält. The work is so-named because it consists of ruminations on Thelonius Monk’s “˜Round Midnight. Other composers have fooled around with the strings inside the piano, but none, I imagine, as well as Crumb. Shannon is continually on his feet, plucking or striking the strings with his hands or using them to play arpeggio like figures and palm clusters that impress the listener with their flights of fancy reinforcing the prevailing mood of the piece. From time to time, he strikes the metal crossbeams with a yarn-covered mallet, the repeated notes adding an eerie quality that enhances the nocturnal theme. (He does all that in addition to playing the keyboard without the benefit of a bench.) All these techniques serve the real purpose of extending Monk’s familiar main tune through a series of nine ruminations in which it drifts in and out of our consciousness like a dream without losing its character. In the process, we encounter mysterious block chords, mischievous staccato figures, nightmare distortions, forte passages, ringing triads, rocking or falling triplets, tritones, and even, in 6: Golliwog Revisited, an affectionate parody on Debussy’s famous Cakewalk, complete with that composer’s impudent dig at Wagner’s “Tristan” chord! Geboren wurde George Crumb 1929 in Charleston, West- Virginia in eine Musikerfamilie. Nach einer klassischen Ausbildung gelangte er 1955/56 über ein Stipendium nach Berlin zum Studium bei Boris Blacher. Ab 1965 lehrte Crumb, zunächst als Dozent und später als Professor für Komposition an der University of Pennsylvania. Nach ersten Einflüssen unter anderem durch Bartóks Werk zeichnet sich Mitte der 60er Jahre ein Stilwechsel ab, der sich in den „ Four Nocturnes“ als erstem bedeutendem Werk 1964 exemplarisch ausdrückt. Dieser Stilwechsel ist wesentlich geprägt durch die Distanzierung von einer hermetisch- absoluten Tonsprache hin zu einer Öffnung für programmatische Ideen und bildhaft- assoziative Phantasien. Dies können Zitate, neue instrumentale Techniken wie `Inside- piano`, szenisch- theatrale Anweisungen wie Sprechen oder Pfeifen und multimediale Lichtinszenierungen sein. |