Perspektiven
Mark Andre
iv 11a (2011/rev. 2016) 2011 komponiert und 2016 leicht revidiert, versuchen die kurzen Stücke iv 11 die Möglichkeiten des Instrumentes zu erforschen. Iv 11a wurde für Christoph Grund zu seinem 50. Geburtstag komponiert. Das hohe C -mit Knetgummi präpariert- erklingt 50 Mal, jede Note im Tempo 50. Durch die stumm gehaltene Akkorde und Cluster entwickeln sich Resonanzen, die das Stück zu einem Hörerlebnis machen.
Der 1964 in Paris geborene Komponist Mark Andre schafft in seiner Musik existentielle Erfahrungsräume, die von subtilen Veränderungsprozessen geprägt sind. Im Zentrum seines Denkens steht die Frage nach dem Entschwinden, die sich auf alle musikalischen Parameter wie Klang, Form und Sujet beziehen. In seinen ebenso feinen wie konzentrierten Kammermusiken und auch in seinen Orchester- und Musiktheaterwerken erweist sich der gläubige Protestant als sensibler Klangforscher. Mark Andre hat nach seinem Studium in Frankreich, das er unter anderem am Pariser Konservatorium bei Claude Ballif und Gérard Grisey absolvierte, in Deutschland eine neue musikalische Heimat gefunden. Seine Begegnung mit der Musik von Helmut Lachenmann, dessen Partitur für das Klavierkonzert Ausklang ihm eher zufällig in die Hände geraten war, beschreibt er als Offenbarung. In der Folge absolvierte er ein weiterführendes Kompositionsstudium bei Lachenmann in Stuttgart sowie ein Studium der Musikelektronik bei André Richard im Experimentalstudio des SWR. Schon bald wurde er mit Stipendien und Preisen wie dem Kranichsteiner Musikpreis (1996), dem 1. Preis des Internationalen Kompositionswettbewerbs Stuttgart (1997) und dem Kompositionspreis der Oper Frankfurt (2001) ausgezeichnet; seit 1998 lehrt er regelmäßig als Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen. 2002 erhielt er den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung, und 2005 ging er als Teilnehmer des Künstlerprogramms des DAAD nach Berlin, wo er seitdem lebt. Mark Andre ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Sächsischen Akademie der Künste sowie der Bayerischen Akademie der Künste in München und wurde 2011 mit dem Orden Chevalier des Arts et des Lettres ausgezeichnet. 2012 war er Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Er lehrt Komposition an der Musikhochschule in Dresden. Salvatore Sciarrino
Perduto in una città d´acque (1990-1991) Perduto in una città d´acque (Verloren in einer Stadt des Wassers, 1991) – basiert auf Luigi Nonos Klassiker „…sofferte onde serene…“ für Klavier und Tonband. Nicht nur die extremen Register werden auf ähnlicher Weise verwendet, sondern auch die rhythmischen Motive der ersten zwei Takten, die wie ein Zitat erklingen. Interessant ist, dass beide Werke von der Stadt Venedig erzählen wollen, ohne sich direkt darauf zu beziehen. Anders als bei Nono, findet nun Sciarrinos Werk keinen richtigen höhen Punkt. Die Musik bleibt versunken, phantasmagorisch…verloren. Der 1947 in Palermo geborene Komponist Salvatore Sciarrino begann im Alter von zwölf Jahren zu komponieren. Im Wesentlichen Autodidakt ist der Komponist seinen künstlerischen Weg eigenständig und unbeeindruckt von den jeweils herrschenden ästhetischen Dogmen und Modeerscheinungen gegangen und ist heute der vielleicht renommierteste Vertreter der neuen Musik Italiens unserer Zeit. Sciarrino ist ein Meister des Pianissimos, der in seinen Werken geheimnisvoll schillernde, fragil wirkende Klanggespinste an der Grenze der Wahrnehmbarkeit entwickelt. Oft arbeitet er mit einer Anzahl mehr oder weniger fest umrissener Elemente, die wiederkehrend in neuen Beleuchtungen und Kontexten erscheinen. Daraus ergibt sich der paradoxe Eindruck großer, monochromer Flächen, die bei aller Einheitlichkeit doch in steter Bewegung und Veränderung begriffen sind. Gabriel Erkoreka
Ballade n. 2 - Edgar Varèse in memoriam - (2019) DE Ballade No. 2 is the second work of a series of four ballads, named in clear allusion to the four Ballads written by Chopin or the Vier Balladen op. 10 by Brahms, but which do not intend to give continuity to these works in terms of their emotional projection. From the title a strong narrative tendency could be implied, but the forward movement is interrupted here, in a turbulent manner, by certain interferences caused by the different nature of the materials used. This second piece is written to the memory of the French composer Edgar Varèse, who developed most of his artistic career in New York, and who liked to refer to music as “organized sound”. For this piece I have selected some melodic and rhythmic elements form his works Octandre and Amériques. In a symbolic way, it also includes a small percussive element (percussion and rhythmic development were greatly featured in his works) which contrarily to the rest of the piece remains undeveloped. The idea is to focus on these materials in different levels, but at the same time, providing a more flexible discourse by forcing deviations towards elements taken from the ballades written by Chopin and Brahms. Transmitted orally, neither the text nor the music of a traditional ballad has a unique and definitive form. Bearing this in mind, the term ballade helps me to approach a piano work with a high degree of fantasy and freedom in its formal design. Gabriel Erkoreka was born in Bilbao, Spain, in 1969. He studied composition with Carmelo Bernaola in Vitoria, and with Michael Finnissy at the Royal Academy of Music, where he obtained the DipRAM and a Masters degree with distinction from the University of London. He has received several prizes for his works, including the “Reina Sofía” International Composition Prize and the Rome Prize awarded by the Spanish Academy in Rome. Erkoreka's work has been programmed in the Venice Biennale; the Musikverein in Vienna; the South Bank Centre and Wigmore Hall in London; the ISCM World Music Days in Manchester (1998), Hong Kong (2007) and Beijing (2018); Symphony Space in New York and Crown Hall in Chicago; the Salle Cortot in Paris, the Auditorio Nacional in Madrid; and in other cities including Berlin, Buenos Aires and Sydney. In 2018, he was offered the Carte Blanche by the OCNE in Madrid. Erkoreka's music has been performed by prestigious ensembles such as the Ensemble Recherche, Ensemble Court-Circuit, Exaudi Vocal Ensemble and the Diotima Quartet; several of his works are available on CD, edited by Verso and Stradivarius. He has received commissions from various institutions including the Nieuw Ensemble, the Biennale für Neue Musik-Hannover, the Arditti Quartet, the Spanish National Orchestra, the Basque National Orchestra, and the Guggenheim Museum. In 2001, Gabriel Erkoreka was elected an Associate of the Royal Academy of Music. He currently teaches composition at MUSIKENE-Basque Country Conservatoire, and is artistic director of the “Ciclo de Conciertos Fundación BBVA” in Bilbao. His works are published by Oxford University Press and Tritó Edicions.
Johannes Schöllhorn
canon per augmentationem in contrario motu 2 (2006) Vordergründig ist eine Anamorphose ein Spiel mit der Perspektive. Betrachten wir zum Beispiel, wie die blasierten Herren auf Holbeins Gemälde Die Gesandten kühl alle ihre frühkapitalistisch erwirtschafteten Schätze präsentieren, dann stört nur im unteren Vordergrund des Bildes eine unförmige Struktur, die erst dann, wenn wir das Gemälde ganz von der Seite betrachten, sich als Totenkopf und damit als zeittypisches memento-mori entpuppt. Das Spiel mit der Optik könnte hier als Kuriosum enden. Wird es allerdings zu einer grundsätzlichen Methode, die weiß, dass ein wechselnder Blickwinkel nicht nur unförmige Strukturen, sondern schlicht alles verwandeln kann, dann entwickelt sie sich neben einem philosophischen Gedanken zu einer schöpferischen Möglichkeit der Transformation. In meinen Anamorphosen werden so zahlreiche Sätze der Kunst der Fuge von J.S. Bach aus sehr unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und verwandelt.
Johannes Schöllhorn, geboren 1962 in Murnau, studierte in Freiburg bei Klaus Huber, Emanuel Nunes und Mathias Spahlinger Komposition, Musiktheorie bei Peter Förtig und besuchte Dirigierkurse bei Peter Eötvös. Johannes Schöllhorns Arbeit umfasst viele Genres von Kammer- und Vokalmusik über Werke für Orchester bis hin zum Musiktheater. Er beschäftigt sich ebenfalls auf vielfältige Weise mit Transkompositionen von der Musik der Renaissance bis heute. Er arbeitet mit zahlreichen internationalen Solisten, Ensembles und Orchestern zusammen und erhielt einige internationale Kompositionspreise und Auszeichnungen. Im Jahre 1997 war er Gewinner des Comitée de Lecture des Ensemble Intercontemporain und erhielt 2009 den Praetorius Musikpreis des Landes Niedersachsen. Johannes Schöllhorn unterrichtete an der Musikhochschule Zürich/Winterthur und war Professor für Komposition an den Musikhochschulen in Hannover und Köln. Seit Oktober 2017 ist er Professor für Komposition an der Musikhochschule Freiburg und Leiter des Instituts für Neue Musik. Er unterrichtete mehrmals am Kompositionsseminar der Fondation Royaumont (F) sowie dem Bartók-Festival (HU) und gab Kompositionskurse u.a. in Belgien, England, Frankreich, Italien, der Schweiz, der Ukraine, Russland, Hongkong, China, Japan, Korea, den Philippinen, Indonesien, und Chile. Rebecca Saunders
Mirror, mirror on the wall (1994) Mit ihrer unverkennbaren und bemerkenswerten Klangsprache ist die in Berlin lebende britische Komponistin Rebecca Saunders eine der führenden internationalen Vertreterinnen ihrer Generation. 1967 in London geboren, studierte sie Komposition bei Nigel Osborne an der University of Edinburgh sowie bei Wolfgang Rihm an der Universität Karlsruhe. Rebecca Saunders Musik wurde bereits von vielen renommierten Ensembles, Solisten und Orchestern gespielt und uraufgeführt, u.a. vom Ensemble Musikfabrik, Klangforum Wien, Ensemble Modern, Quatuor Diotima, Dal Niente, Asko|Schönberg, dem Arditti Quartett, Ensemble Resonanz, Ensemble Recherche, ICE, den Neuen Vocalsolisten, Ensemble Remix und den Sinfonieorchestern des SWR, WDR und der BBC. Für ihre Kompositionen hat sie zahlreiche international renommierte Preise erhalten, darunter den Ernst von Siemens Musikpreis 2019 (ebenso einen der Komponisten-Förderpreise der Ernst von Siemens Musikstiftung 1996), den ARD und BMW musica viva-Preis, den Paul-Hindemith-Preis, den Royal Philharmonic Society Award (2008 für Stirrings Still und 2013 für Fletch) sowie den BASCA British Composer Award (2013 für Solitude, 2016 für Alba, und 2018 für Unbreathed), und den GEMA-Musikpreis für Instrumentalmusik. Saunders ist eine gefragte Kompositionsdozentin und unterrichtet regelmäßig bei den Darmstädter Ferienkursen sowie an der Impuls Akademie in Graz. Sie war Professorin für Komposition an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Sie ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste und der Sächsischen Akademie der Künste in Dresden. Rebecca Saunders Musik wird seit 1997 bei der Edition Peters verlegt.
Martin Bergande fort, zu (2019/2020) für Klavier und Elektronik UA Es geht um Bewegungen und Bewegung, immer mehr, und nach wie vor um Behutsamkeit und Bedacht, woraus sich, immer wieder aufs Neue, die Frage ergibt, wie sich beides zusammenbringen lässt. Der Titel steht als Kurzform für »Fortschreibungen und Zuspielungen«, die Grundkonzeption des Stücks, und benennt in seinem assoziativen Umfeld zugleich dessen handwerkliche wie ideelle Seite. »fort, zu« ist für Alfonso geschrieben und ihm in Freundschaft gewidmet. Martin Bergande, geboren 1960 in Düsseldorf, Kompositionsstudien bei Klaus Huber, Brian Ferneyhough und Helmut Lachenmann, Studien in Musiktheorie, Musikwissenschaft, Germanistik und Volkskunde. Verschiedene Kompositionspreise, Aufführungen u. a. bei den Festivals Autunno Musicale (Como), Rheinisches Musikfest (Düsseldorf), Festival Sinkro (Vitoria-Gasteiz), bei Eclat (Stuttgart), dem Lucero Festival (Paris), Daegu Contemporary Music Festival (Südkorea), bei Musica Insieme (Panicale), der Dartington International Summer School und beim Warschauer Herbst. Seit 1989 Geschäftsführer des Instituts für Neue Musik der Hochschule für Musik Freiburg, Lehrtätigkeiten an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Hochschule für Musik Freiburg, Vorträge zur Neuen Musik im In- und Ausland.
Mark Andre
iv 11b (2011/rev. 2016) Wie bei iv 11a sind die Resonanzen hier das Hauptkonzept und auch hier erklingt keine „normale“ Klaviernote. Die drei Pedalen und die Hände des Pianisten werden zum Schlagwerk, der Flügel zum -riesigen- Klangkörper. Zum Schluss wird der Pianist selbst zum Instrument. Iv 11b war ein Kompositionsauftrag der Stiftung Klavierwettbewerb Ferruccio Busoni und ist Nicolas Hodges gewidmet Lisa Streich
Existenser (2008/2009) für Klavier und Elektronik The starting point in a small way for the piece "Existenser" is one bar of a cadence from Liszt´s Sonetto del Petrarca 104, which was deflected in sound and position. The starting point in a bigger way is the general form and content of a sonnet, giving me room to interpret the composition mechanisms I had created based on the background of the sonet. The piece focuses on different stroke-qualities heard either singularly or fanning out into - as I call it - "butterfly-figures." I am interested in how far the musical energy of these two kinds reaches. This worked as a composition frame that I contrasted with a quotation from Sartre, which for me functioned as a red line or as a general stipulation when interpreting the material:
“Tout d'un coup ils existaient et ensuite, tout d'un coup, ils n'existaient plus: l'existence est sans mémoire; des disparus, elle ne garde rien - pas même un souvenir. L'existence partout, à l'infini, de trop, toujours et partout; l'existence - qui n'est jamais bornée que par l'existence."
The sounds on the tape are made up of tones produced inside the piano, on the one hand through bow hair, the fall of which onto the strings was very much amplified and on the other hand through vibrating paper that was caused to vibrate by the lowest-pitched strings being struck and amplified by a megaphone and recorded. Further there are sounds that came about by playing on the strings with bow hair. The loudspeakers are positioned inside the piano. Lisa Streich, geboren 1985 in Norra Rada Schweden, studierte Komposition und Orgel in Berlin, Stockholm, Salzburg, Paris und Köln bei u.a. Johannes Schöllhorn, Adriana Hölszky, Mauro Lanza, Margareta Hürholz und anderen. Meisterkurse, zum Beispiel bei Chaya Czernowin, Steven Takasugi, Beat Furrer und Daniel Roth runden ihre musikalische Ausbildung ab. Die Musik Lisa Streichs wird in Skandinavien, Europa, Israel, Großbritannien, USA, Kanada und Japan aufgeführt und ausgestrahlt. Aufgeführt wurde ihre Musik unter anderem vom Deutschen Symphonieorchester Berlin, Quatuor Diotima, ensemble recherche, Nouvel Ensemble Moderne, Ensemble Musikfabrik, Eric Ericsson Kammerchor, Schwedens Radiochor und dem Münchener Kammerorchester u.a. beim Luzern Festival, MATA New York, Ultraschall Berlin, Tzlil Meudcan Tel Aviv, Ircam Paris, Wien Modern und in der Philharmonie Köln. Preise und Stipendien beinhalten u.a. Cité des Arts Paris, Orchesterpreis des Anne-Sophie Mutter Fonds, Busoni Förderpreis der Akademie der Künste Berlin, Bernd Alois Zimmermann Stipendium, Rom-Preis der Villa Massimo, Roche Young Commission des Lucerne Festivals und den Ernst von Siemens Komponistenpreis. Portrait CD erschienen bei WERGO / Zeitgenössische Musik (2018) und KAIROS (2019). Teil ihres Werkes ist bei RICORDI Berlin verlegt. Zukünftige Arbeiten sind für die Bayerische Staatsoper, Luzern Festival Orchester, Collegium Novum Zürich, MKO und Carolin Widman. Sie lebt auf Gotland, Schweden.
Johannes Schöllhorn
luthéal (2016) Das Brüsseler Instrumentenmuseum verrät:
“The Belgian patent no. 278726, granted to George Cloetens (1871-1949) on 28th January 1919, makes reference to the 'luthéal', a 'device that makes it possible to change the timbre of notes produced by string instruments that are activated either by keyboard or by hand”
Getreu einer subversiven Bagatellen-Tradition ritualisiert „Luthéal“ diesen change of timbre, diese Klangfarbenveränderung auf drastische Weise. Es kehrt den Akt der Präparierung (und deren Entfernung) theatralisch nach außen und verwandelt das große schwarze Instrument mit nur einem Flügel und drei Beinen in eine Art metallisch-schrilles Cembalo. Durch das Scheppern hindurch hören wir Fragmente von Telemann, welche auf diese Weise ihre mechanisch-maschinelle Seite offenbaren. Ramón Lazkano
Petrikhor (2017) DE Petrikhor is the scent produced by wet soil: the term, coined in the sixties by Australian researchers, refers to the sap of stones, as if a divine blood flowed through them. I thought it could be an appropriate metaphor for this piano piece: a fluid which, after infiltrating into porous materials, would exude aerosols, particles suspended in air. Thus, like a material both distant and continuous, the polyphony of the work unfolds through resonances and harmonics, subtly changing and almost inaudible; it is released and activated by lines and pillars with granite reliefs and slow and rarefied accents, and its trajectory falls into extinction. A body of sounds is kneaded; the work is defined as a hinge. While scrutinizing the pieces important to me when I was young, it stands at the crossroads of the technical and stylistic processing of this instrument which I regard as mine. More than models, the instrumental characteristics and formal specificities of these pieces are a sort of fantasized lake of thoughts, as if they were wells to be drained, whose stolen waters would irrigate a new sound extension. The exploration of the density amplitude and of the stealthy virtuosity become an engine and the harmonic vertigo and the exaltations, the blood of a music that can be no longer. Through the mist of a melancholic gaze, Petrikhor yearns for the emaciated awakening of that which can no longer be expressed. Ramon Lazkano (Donostia-San Sebastián, 1968) studied composition in San Sebastian, Paris and Montreal; he received a First Prize of Composition at the Conservatoire National Supérieur de Musique of Paris and a DEA degree in 20th Century Music and Musicology from the Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales. He was awarded with the Prince Pierre de Monaco Foundation Prize, the Georges Bizet Prize by the French Academy of Fine Arts and the Musika Bulegoa Prize by the Basque Bureau of Music. His music has been performed by the Orchestre Philharmonique de Radio France, Bavarian Radio Symphony Orchestra, Budapest Festival Orchestra, Basque National Orchestra, Jerusalem Symphony Orchestra, Hermitage Orchestra, National Orchestra of Spain, Bilbao Orkestra Sinfonikoa, soloists of the Los Angeles Philharmonic, soloists of the Russian National Orchestra, Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, and the ensembles Intercontemporain, recherche, Smash, Musikfabrik, Talea, l'Instant Donné, Neue Vocalsolisten, Diotima… In June 2012, Peter Eötvös conducted Ilunkor with the Bayerischer Rundfunk Symphonieorchester at the Munich Musica Viva series and in 2014 the Venice Biennale programmed Ortzi Isilak with Shizuyo Oka, the Basque National Orchestra and José Ramón Encinar. From 2001 to 2011, Ramon Lazkano worked on the Chalk Laboratory, a collection of chamber music echoing Jorge Oteiza's "experimental laboratory" and more particularly the concept of chalk as a matter of inscription, erosion and memory linked to childhood. The pieces of the Laboratory were premiered in Austria, Germany, Poland, Mexico, France and Spain; The ensemble recherche, Ensemble 2e2m, Ars Musica Brussels and Los Angeles Monday Evening Concerts programmed anthologies of the Laboratory and two cds were recorded by the ensembles recherche and Smash. His latter works have paid a new attention to architecture and duration as in Lurralde and Etze, written for Quatuor Diotima, or the Jabès diptych: Main Surplombe (Ars Musica Brussels 2013) and Ceux à Qui (Stuttgart Éclat Festival 2015, later got its USA premiere by the Neue Vocalsolisten and Ensemble Talea in New York 2016). In 2016, the Festival d'Automne in Paris offered a portrait in several concerts, including the commission and the premiere of Ravel (Scènes) with L'Instant Donné and Tito Ceccherini. In March 2019 the Ensemble Intercontemporain premiered in Paris his most recent large work, Ziaboga, conducted by Matthias Pintscher: this work summarises his ideas on flow, trajectory and unveiling of the matter. Actual sound residue, the weight of ergonomics in the instrumental playing as well as the obsolence of the tools as a reflector of the sclerosis of the musical memories are the main ideas nourrishing his present music. |
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