Berliner Haiku reloaded
Festkonzert zum 30 jährigen Bestehen der Konzertreihe „Unerhörte Musik“
modern art ensemble – 25 Jahre Unruhe
Rainer Rubbert
Suburban Chants (1996)
Tagstück
Carlotta Rabea Joachim
Dai-Kyu (2019) UA
Carlotta
Rabea Joachim, Jahrgang 1995, erhielt ihren ersten
Kompositionsunterricht bei Prof. István Nagy. Nach ersten Preisen bei
„Jugend komponiert“ gewann sie im März 2015 mit ihrem Stück „Was Anna so
redet“ den Opus-One-Wettbewerb der Berliner Philharmoniker. Im Rahmen
des Preisträgerkonzerts wurde die Komposition vom Scharoun-Ensemble in
der Berliner Philharmonie uraufgeführt. Seit 2014 studiert sie
Komposition bei Prof. Dietrich Hahne an der Folkwang Universität der
Künste in Essen. Weitere Uraufführungen ihrer Werke fanden bei Festivals
in Frutillar (Chile) und Houston statt. Sie wurde bereits mehrfach als
Dozentin für Workshops der Berliner Festspiele (Maerzmusik, Musikfest
Berlin) eingeladen.
Friedrich Goldmann
Haiku à Sechs (1994)
Friedrich
Goldmann (1941-2009) wurde in Chemnitz geboren. Seine musikalische
Ausbildung begann 1951 als Mitglied des Dresdner Kreuzchors. Im Alter
von 18 Jahren erhielt er ein Stipendium der Stadt Darmstadt und nahm
1959 an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik bei Karlheinz
Stockhausen teil. Ab 1959 studierte Friedrich Goldmann Komposition an
der Dresdener Hochschule für Musik und legte sein Examen bereits 1962
ab. Von 1962 bis 1964 war er Meisterschüler von Rudolph Wagner-Régeny an
der Berliner Akademie der Künste. Von 1964 bis 1968 studierte er
Musikwissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin. Seit 1968 lebte
er als freischaffender Komponist in Berlin.
Sein
Werk umfasst zahlreiche kammermusikalische Kompositionen, vier
Sinfonien, mehrere Solokonzerte (für Klavier, Oboe, Posaune und Violine)
und Orchesterwerke sowie die Oper “R.Hot bzw. die Hitze”.
Seit
1980 unterrichtete Friedrich Goldmann Meisterschüler an der Berliner
Akademie der Künste. 1991 wurde er Professur für Komposition an der
Universität der Künste Berlin. Dort war er von 2003 bis 2005 Leiter des
Instituts für Neue Musik. Er unterrichtete ferner Meisterklassen in
Seoul, Los Angeles und Tokio.
Er war Mitglied der Akademien der Künste in Berlin und Dresden, des Deutsch-Französischen
Kulturrats
und des Deutschen Musikrats. Von 1990 bis 1997 war er Präsident der
Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik
(IGNM).
Tomoya Yokokawa
Blumen ohne Duft (2019) UA
1. Schneeregen für Altflöte, Viola und Klavier
2. Schnee im Frühling für Bassflöte, Viola und Klavier
3. Graupel für Viola und Klavier
4. Pulverschnee für Klavier
5. Pfingstrosenschnee für Altflöte, Viola und Klavier
6. Weißer Schnee für Flöte und Klavier
Tomoya
Yokokawa wurde 1988 in Nagano (Japan) geboren und studierte Komposition
in Tokyo bei Miyuki Siozaki, Masahiro Yamauchi und bei Choji Kaneda.
Danach wechselte er an die Universität der Künste Graz (Komposition bei
Klaus Lang). Inzwischen studiert er an der Universität der Künste Berlin
bei Prof. Elena Mendoza und bei Tom Rojo Poller.
Makiko Nishikaze
Sextett. Heaven and Earth. Convulsing in the same breath.
Let fall snow. (1994)
Makiko
Nishikaze, geb. 1968 Wakayama, Japan, studierte Komposition zuerst in
Japan, dann am Mills College, Kalifornien, bei Alvin Curran und an der
Hochschule der Künste Berlin bei Walter Zimmermann.
An Preisen und Stipendien erhielt sie u.a. Akademie Schloss Solitude (1999-2000),
Künstlerhof
Schreyahn (2001-02), Villa Aurora in Los Angeles (2003),
Künstlerinnenförderung der Senatsverwaltung Berlin (2004),
Künstlerhäuser Worpswede (2006), Förderungspreis der Akademie der Künste
(2007), Deutsches Studienzentrum Venedig (2011), Künstlerhaus Schloss
Wiepersdorf (2013), Hauptstadtkulturfonds (2013) Casa Baldi Olevano
Romano, Deutsche Akademie Rom (2014), AIR Krems, Österreich (2014), NES,
Iceland, (2014), Arbeits- und Recherchestipendium der Kulturverwaltung
des Berliner Senats (2015), artbellwald, Switzerland (2016). Ihre Werke
wurden bei Festival weltweit bei wichtigen Festivals aufgeführt und
wurden auf zahlreichen CD's veröffentlicht.
Als
Dozentin hat sie Seminare und Workshops zur Experimentalmusik an den
unterschiedlichsten Einrichtungen für Musikstudenten, Schüler, Lehrer,
Laienmusiker und Kinder durchgeführt.
Sie
war Lehrbeauftragte an der Universität der Künste Berlin und
unterrichtete 2007-2009 Komposition an der Wakayama University, Japan,
in der Abteilung Schulmusik.
Als
Gastkomponistin war sie 2013 am Mills College, Kalifornien, und 2014
bei den Wiener Tagen der Zeitgenössischen Klaviermusik eingeladen.
Daniel Martinez Roura
Widerschein
(2019) UA
Daniel
Martínez Roura wurde 1981 in Besalú (Spanien) geboren. Er studierte
Klavier und Korrepetition bei Sophia Hase, Eduardo Ponce und Javier San
Miguel an der Musikhochschule Salamanca. Er wohnt in Berlin (Bachelor in
Komposition bei Manolis Vlitakis an der Universität der Künste) und
studiert zur Zeit ebendort Komposition bei Prof. Elena Mendoza. Roura
gewann unter anderem den Kompositionswettbewerb des
„Hanns-Eisler-Forums“ und den Helmut-Sommer Kompositionswettbewerb.
Rouras Werkkatalog umfasst Solo-, Kammer- und Orchestermusik, darunter
„Fragmentos del olvido“ für Barockvioline, Barockcello und Cembalo, „Duo
I“ für Klarinette und kleine Trommel sowie „Kaleidos“ für Flöte,
Klarinette, Schlagzeug, Klavier und Streichquartett.
Conrado del Rosario
pine whispers
(1994)
Conrado
del Rosario wurde 1958 auf den Philippinen geboren. Er studierte
Komposition, Dirigieren und Flöte an der Staatlichen Musikhochschule in
Manila. Weitere Studien erfolgten an der Hochschule der Künste Berlin,
zunächst bei Isang Yun, dann bei Witold Szalonek. Er erwarb mehrere
Arbeitsstipendien des Berliner Senats sowie Kompositionspreise in
Hitzacker und in Hambach. 1995 war er Finalist des „Irino“ Wettbewerbs
in Tokyo. Conrado del Rosario war Mitglied des Gamelan Ensembles der
Banjar Group Berlin. 1989 gründete er das „Berlin Improvising Composers'
Ensemble BICE“, mit dem er in Europa und Nordamerika gastierte. Seine
Werkliste umfasst Orchester- und Kammermusik, elektroakustische Musik,
Hörspiele und eine Kammeroper.
Conrado del Rosario lebte seit 1982 in Berlin, im Dezember 2013 zog er zurück in seine Heimatstadt Angeles auf den Philippinen.
Chikako Morishita
The short summer night (2019) UA
The short summer night
Mizika-yo ya
Yume mo utsutsu mo
Onazi koto
The dream and real
Are same things.
(by Kyoshi Takahama)
Chikako Morishita ist Komponistin und Pianistin. Ihre Werke wurden bereits vom
Tokyo
Geidai Philharmonia, Vanemuine Symphony Orchestra, Ensemble Ascolta,
CrossingLines, Kupka’s piano, Ensemble Lemniscate und vom Icarus
Ensemble aufgeführt. Morishita erhielt das Dian Red Kenchil Stipendium,
ein Aufenthaltsstipendium für Singapur, das HCMF-Stipendium, das
Nomura-Stipendium (Japan) sowie ein Stipendium der British Sasakawa
Foundation Grant (Großbritannien und Japan). Zur Zeit promoviert sie an
der Universität von Huddersfield bei Liza Lim und Aaron Cassidy.
Marc Lingk
Mandelröschen (1994)
Mandelröschen
frei nach einem Haiku von Fjodor Weinhofen
Ich wohne in der
unverlierbaren Heimat
meines Gewissens
Marc
Lingk, 1964 geboren in Berlin, aufgewachsen in Paris. Er erhielt seine
erste musikalische Ausbildung an verschiedenen Instrumenten, Theorie,
Harmonielehre und Akustik an der Internationalen Schule “Lycée
International” bei Paris. Er studierte dann Physik an der TU-Berlin
sowie Komposition an der Universität der Künste Berlin bei Frank Michael
Beyer und Witold Szalonek.
Er
komponiert instrumentale und elektronische Musik für den Konzertsaal,
Tanzprojekte, Film, Kunst- und Wirtschaftsausstellungen, CD- und
DVD-Produktionen, Internet u.v.m.
Seit
1999 arbeitet er auch als Softwareentwickler. Er hat diverse
Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen, so z.B. Audioprogrammierung
mit Flash am Art Center College of Design, Pasadena/USA, Webgestaltung
an der FHTW-Berlin. Seit 2005 Vertrieb von eigener Software unter dem
Sammelbegriff "Physical Music", seit 2007 Herausgabe des
TimeFreezer-Plugins für Mac & PC.
Seit 2003 ist er Interpret von Live-Elektronischer Musik - 2006 gründete er die Gruppe "Elektronisches Glück".
Mert Morali
A captured winter (2019) UA
A
captured winter is dedicated to the memory of the strongest women I
came across, my grandmother Satiye Etiz, who passed away while I was
working on this piece...
Mert
Morali, geboren 1992, stammt ursprünglich aus Izmir und lebt in Berlin.
Er studierte Komposition und Musiktheorie in seinem Heimatland und an
der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. In seinen
Kompositionen erforscht Morali linguistische Aspekte der Musik. Er
verbindet seine Werke oft mit autobiographischen, poetischen oder
politischen Implikationen. Seine Kompositionen wurden bereits bei
Festivals in Istanbul, Essen, Siena, Berlin, Luxemburg und Toronto
aufgeführt. Zur Zeit ist er Masterstudent bei Prof. Eun-Hwa Cho in
Berlin.
Jolyon Brettingham-Smith
Empty skies
(1994)
Jolyon Brettingham-Smith (1949-2008)
Nach
seinem Schulabschluss 1966 war er zunächst als Klassenlehrer in einem
Londoner Internat für schwererziehbare Kinder tätig. Danach studierte er
Philosophie in Cambridge, sowie Musikwissenschaft und Komposition in
Heidelberg und Berlin, er war unter anderem Schüler von Isang Yun. .
Von
1970 bis 1980 spielte er in der Gruppe Neue Musik Berlin und im
Improvisationsensembles NO_SET als Bratschist. Ab 1973 war er bis 1978
künstlerischer Assistent an der FU Berlin. In der Saison 1975 hatte er
ein Engagement als Gastdirigent der Bielefelder Oper. Seit 1976 lehrte
Brettingham Smith als ordentlicher Professor an der Universität der
Künste (UdK) in Berlin.
Ab
1978 arbeitete er als Autor und Moderator für diverse Rundfunkanstalten
im In- und Ausland, seine Moderationen waren von profunder Fachkenntnis
in historischer und technischer Hinsicht geprägt. Dabei kamen ihm in
besonderem Maße seine Tätigkeiten als Hochschullehrer, Komponist und
Interpret zugute.
Zu
seinen kompositorischen Hauptwerken, die in verschiedenen Ländern
aufgeführt und mit renommierten Preisen ausgezeichnet wurden, gehören
vier Opern, zahlreiche Musiktheater- und Orchesterwerke, sowie
Kammermusik, Vokalmusik, Filmmusik und Hörspiele.
Elisabeth Angot
Pièce pour six instruments (2019) UA
Elisabeth
Angot, geboren 1988 in Paris, studierte Komposition bei Thierry
Blondeau in Paris. Seit 2013 ist sie Studentin an der Universität der
Künste Berlin und schloss 2015 ihr Masterstudium bei Mauro Lanza ab.
Ihre Werke wurden von Interpreten wie dem Quatuor Girard, der Cellistin
Emilia Baranowska, dem Ensemble Kuraia, dem Pianisten Paolo Rigutto und
dem Trio Voltaire aufgeführt. Zusammen mit der Soziologin Célia Poulet
gründete sie im Jahr 2014 das Festival „Les Rencontres Musicales et
Scientifiques“, das Livemusik und Wissenschaft verbindet.
Rainer Rubbert
Suburban Chants (1996)
Nachtstück
Rainer Rubbert wurde 1957 in Erlangen geboren und wuchs in Berlin auf.
1975-1981 studierte er Komposition an der Hochschule der Künste Berlin
bei Prof. Witold Szalonek, der ihn in seiner musikalischen Radikalität
maßgeblich beeinflusste.
Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. 1979 den Prix Marcel
Josse, 1986/87 das Cité des Arts-Stipendium Paris, 1989 den
Kompositionspreis Budapest, 1992 den Kunstpreis Musik der Akademie der
Künste, 2003 das Villa-Serpentara-Stipendium, 2007 den
Carl-von-Ossietzky-Kompositionspreis und 2012 den Premio Città di
Fossacesia. Seit 1989 ist er einer der künstlerischen Leiter der
Konzertreihe Unerhörte Musik. 2008 schrieb er die Kleist Oper nach dem
Libretto von Tanja Langer.
2013 wurde er mit dem Deutschen Musikautorenpreis ausgezeichnet.
Er lebt und arbeitet in Berlin.
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