Das Festival „Karussell – Zeitgenössische Positionen russischer Kunst“ bietet erstmals in Deutschland die Gelegenheit, rund 150 russische Künstler*innen der jüngeren Generation in einem umfangreichen Showcase zu erleben. In ihren Theater-, Performance- und Musikprojekten, darunter elf Deutschlandpremieren, zeigen sie ein mosaikartiges Bild der russischen Gegenwart. Das Festival bietet Formate des gegenseitigen Kennenlernens für die Künstler*innen und das Publikum, aber auch zwischen russischen und deutschen Künstler*innen und einem interessierten Fachpublikum an.
Prosa | Проза Vladimir Rannev/Elektroteatr Stanislawski
Fr/Sa 10./11.01. 20:00 Uhr Deutschlandpremiere
In „Prosa“ werden kunstvoll zwei Erzählungen des russischen Realismus zu einem neuen multimedialen Bühnenwerk vermischt. Beide Erzählungen zeigen ein Individuum inmitten einer traumatischen und gefährlichen Welt. Durch die künstlerischen Ebenen Bild und Gesang macht „Prosa“ die Komplexität von Beziehungen in unserer modernen Gesellschaft poetisch erfahrbar und entwickelt einen bild- und klanggewaltigen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann.
Das Feld | Поле Dmitry Volkostrelov/Pavel Pryazhko/teatr post
Mi/Do 15./16.01. 19:30 Uhr Deutschlandpremiere
„Das Feld“ zeigt Mähdrescherfahrer und ihre Freundinnen, die auf riesigen Feldern in den ausgedehnten Agrargebieten Weißrusslands arbeiten. Sie verbringen ihre Freizeit zusammen, beschenken sich, tanzen, laden Filmfiles runter, telefonieren und kommen am Ende in einem schönen heidnischen Liebesfinale direkt unter dem nächtlichen Himmel neben dem Feuer zusammen.
TIPP: Disco-Performance und Sowjet-Pop-Reenactment am 17.01. mit DJ Pavel
Kinder der Sonne | Дети солнца Nach Maxim Gorki/Timofey Kuljabin/Teatr „Krasny Fakel“ (Rote Fackel)
Sa 18.01. 20:30 Uhr So 19.01. 19:00 Uhr Deutschlandpremiere
Was ist endgültig Vergangenheit und was ist immer noch aktuell? Der Jahreswechsel 1999/2000 steht bevor und damit ein Turning Point der jüngeren russischen Geschichte. Timofey Kuljabin versetzt den Wissenschaftler Protasov und all die anderen Figuren ins russische Expat-Milieu nach Kalifornien.
Chapajev und Pustota | ЧапаевиПустота Maxim Didenko/praktika teatr
Fr/Sa 24./25.01. 20:00 Uhr
Umgeben von lauter „neuen Russen“, bleibt dem Protagonisten von „Chapajev und Pustota“ nur die Flucht in die Irrenanstalt. Maxim Didenko inszeniert einen Ritt durch die russische Geschichte. Eine Inszenierung nach dem 1996 erschienenen Kultroman „Buddhas kleiner Finger“ von Viktor Pelevin, der einen Bogen zwischen den Geburtswehen der Sowjetunion und ihrem Untergang spannt.
Shortparis 18.01. 23:00 Uhr Katharsis. Erlösung. Shortparis. Dieser kühne Groove, der dunkle Electronica mit Post-Punk, Noise und Chanson verschmelzen lässt, ist unwiderstehlich Ohrwurm-gefährdend.
Dienstagssalon mit Max Rademann und dem A&C String Quartet 21.01. 20:00 Uhr Das A&C String Quartet wird zusammen mit Residenz-Komponist*innen aus Russland einige ihrer aktuellen Werke präsentieren.
13.01. 20:00 Uhr Chroniken des Wandels Kurzfilme von Alexander Sokurovs Elegien Abbildungen von Geschichtsbildungsprozessen wie etwa den Zerfall der Sowjetunion.
Die Installation an starten an allen Festivaltagen in HELLERAU eine Stunde vor Programmbeginn.
Foto: Cartoon Museum
Victoria Lomasko wird vom 07. – 20.01. an einem Wandbild arbeiten. Ihre Held*innen sind meist Frauen aus dem post-sowjetischen Raum >>> Infos
Die Video-Installation „21 – Erinnerungen ans Erwachsenwerden“ von Mats Staub zeigt vom 10.01. - 09.02. fünf neue Porträts von Menschen, die einen russischen biografischen Hintergrund haben. >>> Infos
Tipp: Daria Serenko zeigt mit „Stille Gewalt“ Aktionskunst zum Thema häusliche Gewalt >>> Infos
Vorträge und GesprächsrundenEintritt frei
Sa 11.01. Geschichte und Erinnerung in Russland und Deutschland heute mit Boris Belenkin, Corinna Jentzsch und Gabriele Woidelko >>> Infos Sa 11.01. Der deutsche Russland-Komplex – Tiefen und Untiefen mit Publizist, Autor und Historiker Gerd Koenen >>> Infos So 12.01. Politische Aktionskunst in Russland mit Klavdia Smola und Moral Panic: Vom Kampf gegen eine gefährliche Jugend mit Ewgeniy Kasakow >>> Infos Fr 17.01. Rolle und Wirkungsweise der Freien Szene in Russland mit Journalistin, Kritikerin und Kuratorin Kristina Matvienko >>> Infos Sa 18.01. Theaterforum. Eingeladen sind sowohl russische als auch deutsche Theatermacher*innen, um einen persönlichen Austausch über Initiativen, Projekte und Institutionen zu ermöglichen. >>> Infos So 19.01. Quo vadis russisches Theater? Mit Marina Davydova, Chefredakteurin der Zeitschrift TEATR und Künstlerische Leiterin des Moskauer NET-Festivals, Kritikerin und Regisseurin >>> Infos Do 23.01. Das Gogol Center – Ein neues Theatermodell für Russland Vortrag und Filme mit Valeriy Pecheykin >>> Infos Sa 25.01. Pioniere des Moskauer Gegenwartstheaters mit Pavel Rudnev, teatr.doc und praktika teatr >>> Infos
Mitmachen im Rahmen des Festivals
Mi/Do 08./09.01. 17:00 Uhr Workshop mit den Künstler*innen von Kvartira >>> Mehr Infos
Do 16.01. 16:00 Uhr ArtRose mit den Künstler*innen von CO-TOUCH >>> Mehr Infos
25.01. 13:00 Uhr „The Gaze“ Workshop mit den Künstlerinnen von zh v yu >>> Mehr Infos
Das Festival „Karussell – Zeitgenössische Positionen russischer Kunst“ wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Foto des Monats Instagram: @fachbetrieb rita grechen, „Was ist mehr zu viel als alles?" 13./14.12.2019
Wir wünschen Ihnen einen guten Start ins neue Jahr und freuen uns auf Ihren nächsten Besuch. Ihr HELLERAU-Team
*Nur an der Abendkasse und im Besucherzentrum buchbar.
Tickets unter www.hellerau.org, T 0351 264 62 46, im Besucherzentrum in HELLERAU Mo – Sa/Feiertage 11 – 18 Uhr So (01.05. – 31.10.) 13 – 18 Uhr sowie an zahlreichen weiteren Vorverkaufsstellen. Achtung: 24.12.2019 – 02.01.2020 geschlossen!...
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