Sonntag, 11. April 2021

Fwd: Newsletter Unerhörte Musik | 2021 | Nr. 8



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NEWSLETTER 2021 | Nr. 8
13. und 20. April


Musik ist keine Sprache. Jedes Musikstück ähnelt einem Felsbrocken mit komplexen Formen, mit Streifen und gravierten Mustern darauf und darinnen, die die Menschen auf tausend verschiedene Arten entziffern können, ohne jemals die richtige oder die beste Antwort zu finden… " (Iannis Xenakis)


Liebe Interessierte,

wir streamen unermüdlich : 

ein weiteres Mal wird die Stimmakrobatin Anna Clementi, die sich gemeinsam mit der Cellistin Marika Gejrot, und dem Pianisten Martin Edin zum Trio Ö formiert haben, am kommenden Dienstag 13. April in der „Unerhörten Musik“ auftreten:

Borderline

Titelgebend ist das gleichnamige Stück von Anders Annerholm.  

Der Begriff Borderline steht für ein unkontrollierbares Gefühl und einen maßlosen Ausdruck, der nach außen oder innen gerichtet sein kann. Er beschreibt einerseits einen psychischen Zustand der durch die Impulsivität und Labilität von Emotionen und Stimmung geprägt ist, steht aber auch für Grenze, Grat, grenzwertig, Transit ... 

Zur (Ur-) Aufführung kommen Werke von Anders Annerholm UA, Samuel Tramin, Stefan Lienenkämper UA, Gregory Rose DE, Nicola Sani UA und Martin Edin UA

Livestream um 20:10 Uhr (klicken Sie hier): https://youtu.be/kJ4mYNg6MIA


In Köln lebt der französische Klaviervirtuose und vielfache Preisträger Thibaut Surugue. 

Sein Recital am Dienstag 20. April nennt er 

Im Schwarm

Hier ein kurzes Zitat aus dem lesenswerten Artikel von Dr. François Thomas (siehe weiter unten):

Das Klavier mit seinen Händen streicheln, den Reichtum der Stille durch seinen gesamten Körper hören, das Unsichtbare sehen: für die Zeit eines Konzertes aus dem Schwarm ausbrechen, zum Publikum werden.“

Auf dem Programm stehen Werke von Macarena Rosmanisch UA, Rebecca Saunders, ŻanetaRydzewska UA, Francisco Goldschmidt UA und Matias Cassano UA

 

Livestream um 20:10 Uhr (klicken Sie hier): https://youtu.be/H3lzsXgYxdw

 

Der „fingernde handlose Mensch“

Der Mensch ist zum „homo digitalis“ geworden: Wir tippen den ganzen Tag lang auf unseren Tastaturen und Bildschirmen herum und „berauschen uns am digitalen Medium“. Doch sind wir uns wirklich der „Folgen dieses Rausches“ bewusst? Dies ist die Frage, die sich 2013 der Berliner Philosoph Byung Chul Han in einem kleinen Essay „Im Schwarm- Ansichten des Digitalen“ stellte. Die digitale Revolution, so erklärt er, löst tiefgreifende Umbrüche aus: Sie verändert entscheidend unsere Körper und Empfindungen wie auch unser Denken, Verhalten und sozialen Beziehungen.

Die Masse zu genießen ist eine Kunst“ schrieb Mitte des 19. Jahrhunderts der Dichter Charles Baudelaire. Doch 150 Jahre später gehört das Zeitalter der Massen und kollektiven Identitäten zur Vergangenheit. Die Massen, so meint B.C. Han, sind durch das ersetzt worden, was er den „digitalen Schwarm“ nennt. Dieser hat weder Seele oder Kohärenz noch gemeinsamen Einklang – sie ist lediglich die Summe vereinzelter Individuen. Jeder bereichert sein „Profil“ und versucht die Aufmerksamkeit der anderen für sich zu gewinnen. Und dennoch, so Han, hören die digitalen Medien nicht auf uns voneinander zu distanzieren, den Bezug zur Welt und zu den anderen mehr und mehr virtuell zu gestalten. Wenn Versammlungen stattfinden, bemerkt Han, sind sie bloß flüchtig und instabil. Sie lösen sich so schnell auf wie sie gebildet wurden - wie Bienenschwärme.

Der „homo digitalis“ chattet, kommentiert und verbreitet Tweets ins Unendliche. Nie zuvor sind Informationen so sehr zirkuliert. Doch dieses Getöse des Schwarms hält ab vom Denken und Zeit zu finden, zu schreiben und zu erfinden. Der Flug der Hummel zeichnet sich als dauerhafte Hintergrundmusik unserer digitalen Existenz ab.

Wie können wir die Stille zurückerobern, die doch Bedingung unseres Denkens aber auch jeden wahrhaften Zuhörens ist? Wie begegnen wir erneut dem Gesicht des Anderen, in einer Welt, beherrscht von dem Anspruch der Transparenz, wo uns zugleich die Bildschirme daran hindern, uns in die Augen zu schauen: wo der Blick des Anderen und seine Präsenz mich nicht länger aufwühlt und mich nicht länger durch sein Mysterium entzückt?

Wie also in dieser digitalen Welt zurückfinden zu seinem eigenen Leib, zum Leib des Anderen, wieder den Boden unter den Füßen spüren?

Das Klavier mit seinen Händen streicheln, den Reichtum der Stille durch seinen gesamten Körper hören, das Unsichtbare sehen: für die Zeit eines Konzertes aus dem Schwarm ausbrechen, zum Publikum werden.“

 

Dr. François Thomas

(Übersetzung: Alice Delvert)


Dienstag, 13. April 2021 | 20:10 Uhr

Trio Ö
LIVE-STREAM: https://youtu.be/kJ4mYNg6MIA

Trio Ö

 

Anna Clementi, Mezzosopran

Marika Gejrot, Violoncello

Martin Edin, Klavier

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Borderline

 

 

 

 

Anders Annerholm

Borderline (2018)
für Violoncello und Klavier 
UA

 

Borderline

Die Liebe existiert nur, wenn sie mich überwältigt.

Die Panik überwältigt alles, wenn sie einsetzt.

Zur Katastrophe wird, wenn ein Gefühl endet.

Und die Schönheit... mit dieser verletze ich mich bis es mir schlecht wird.

Dann bleibt der Schlaf.

Und nach vielen Versuchen das Licht in einem Morgengrauen.

 

Borderline ist ein Werk über extreme Emotionen, emotionales Vertrauen und dessen Missbrauch. Der Titel bezieht sich auf den Psychologischen Begriff, hat aber auch eine universelle Bedeutung - „sich im Grenzland befinden“, das menschliche Leben ohne Verbleib, inner- und ausserhalb von Grenzen. Das Stück hat einen autobiografischen Hintergrund und ist Marika Gejrot und Martin Edin gewidmet.

(Anders Annerholm)

Der schwedische Komponist Anders Annerholm (geboren 1973) absolvierte sein Studium der Kirchenmusik mit einem Examen 1994. Später studierte er Komposition bei Miklòs Maros. Nach einem Gesangstudium an der „Royal Academy of Music“ in London begann er seinen musikalischen Laufbahn allerdings als Opernsänger und hatte eine kurze Karriere als Tenor an der Stockholmer „Folkoperan“. Als ihm klar wurde, dass seine musikalischen, künstlerischen Ambitionen in eine anderer Richtung wiesen nahm er das Komponieren wieder auf.
Einen Schwerpunkt in seinem Schaffen bildet das Komponieren von Liedern. Der Gesangcyklus 
Sternmusik (Vertonung der Gedichte von Nelly Sachs) wurde im Schwedischen Radio übertragen und wird in diesem Sommer in München aufgeführt. Weitere bedeutende Werke sind April (Sopran und Klavier) und Face and face and face für Streichorchester.

 

 

 

Gregory Rose

 

K.S.  (2016)
für Solosopran 
DE

 

Five Schwitters Songs

Kurt Schwitters (Hannover 1887- UK1948) war ein Künstler, Author und Vortragskünstler. Aus der Zusammenarbeit mit dem befreundeten Künstler Raoul Hausmann entstand die Reihe PIN. Diese wurde 1962 von dem Verlag Gaberbocchus Press herausgegeben.

Der Name PIN ergab sich aus dem Wort ‘Pinhole’ (Nadelloch) als Metapher für das Aufgeben der menschlich gesteuerten Gefühle mit der Aufforderung durch das Nadelloch zu kriechen, um dann festzustellen, dass es sich gelohnt hat. Vier der Texte der Five Schwitters Songs stammen aus PIN.

Ich wurde 1970 mit der Kunst und den Schriften von Schwitters vertraut und seien Lyrik inspirierte mich zu diesem Gesangszyklus, der 2018 in London von Lore Lixenberg, der das Werk gewidmet ist, uraufgeführt.

Dies ist die deutsche Erstaufführung von 3.K.S. aus dem oben genannten Zyklus. 

Gregory Rose ist Komponist und Dirigent und hat zahlreiche Werke für Orchester, Kammermusik, Ensemble, Chor, und Gesang komponiert. Seien Werke werden vom Verlag Neue Musik herausgegeben. Als Dirigent hat er sich allen Musikrichtungen gewidmet, besonders der zeitgenössischen Musik. er hat mehr als 1000 Werke uraufgeführt und hat mit vielen Komponisten zusammengearbeitet unter andern mit Lachenmann, Stockhausen, Birtwistle, Cage, Wolff und Reich.

 

 

 

 

Stefan Lienenkämper

Soliloquy/Ending (Fassung 2021)
für Sopran und Violoncello 
UA

(mit einer Textzeile von W. Shakespeare aus dem Sonett Nr. 8)

 

In dieser über weite Strecken äußerst leisen Komposition sind neben der Stimme und dem Violoncello, Klänge von an einer Tischkante vibrierenden Stäben zu hören, welche die Musikerinnen in Schwingung versetzen. Meist singt die Stimme quasi instrumental, ohne Text.  Nur eine Zeile aus dem Sonett Nr. 8 von W. Shakespeare taucht auf: Music to hear, why hear´st thou music sadly?…

(In der Übertragung von Hanno Helbing heißt es: Musik du selber, ist Musik dir leid?)

Diese Textzeile öffnet kurz einen semantischen Assoziationsraum, der aus den rein klanglichen Verläufen heraustritt. 

Soliloquy / Ending ist im Versuch geschrieben, starker innerer Unruhe in einer betrachtenden / hörenden Haltung, die nicht eingreift, zu begegnen. 

Das Stück ist in einer leicht veränderten Fassung für Marika Gejrot und Anna Clementi zu hören; das ursprüngliche Stück wird hier erweitert durch kurze Solopassagen des Violoncellos. 

 

(Stefan Lienenkämper)

Der Komponist Stefan Lienenkämper (*1963, Meinerzhagen/Sauerland) machte seine ersten musikalischen Erfahrungen als Kontrabassist in Gospel- und Jazzbands. Nach dem Abitur schloss sich ein Studium der Philosophie an. Während eines sechsjährigen Amsterdam-Aufenthaltes studierte er Komposition an der Hoge School voor de Kunsten Utrecht bei Henk Alkema. Er hat u. a. mit Garth KnoxMichael RiesslerKrassimir SterevChristiane Edinger, Björn Lehmann sowie dem Sonar Quartett,  Minguett Quartett, dem Hezarfen Ensemble Istanbul, dem Spanischen Nationalorchester und den Brandenburger Symphonikern zusammengearbeitet. Zu den Auszeichnungen, die ihm verliehen wurden, zählen der 1. Preis beim Kompositionswettbewerb des Spanischen Nationalorchesters Auditorio Nacional de Musica 2010und der 1. Preis beim Gustav Mahler Kompositionswettbewerb der Stadt Klagenfurt 2003 und 2009. Stefan Lienenkämper war 2016 und 2018 insgesamt 5 Monate Stipendiat der Kulturakademie Tarabya in Istanbul

 

Martin Edin

Luftspiegelung II (2021)
für Klavier
 UA

 

Luftspiegelung II (2021) ist ein Musikstück im Grenzgebiet zwischen Improvisation und Komposition.

 

 

Michèle Rusconi

Oriental Dinner (2018)
für Violoncello solo

 

Die Tonhöhe G soll als Borderline für dieses kurze Cello Solostück dienen. Notiert auf der untersten line im Bassschlüssel, Saite III wenn offen gezupft, IV wenn gedrückt, kreist das Klanggeschehen lange ausschliesslich um diesen einen Ton,der auch dann noch Referenz bleibt und nachklingt, wenn längst verdrängt.


Die Komponistin Michèle Rusconi hat sich mit unterschiedlichsten Musik auseinandergesetzt und in mehreren Ländern und Kontinenten gelebt.

Studiert hatte sie bei Mathias Spahlinger und Mesias Maiguashca. Sie lebt in Basel.
Oriental Dinner hat sie 2018 für Marika Gejrot komponiert.

 

 

Nicola Sani

Wem sonst als Dir (Live-Fassung 2021)
für Stimme und digitale Medien 
UA

(basierend auf Texten von Cesare Pavese und Friedrich Hölderlin)


 

È andata così. Salivamo il sentiero tra il bosco delle ombre. Erano già lontani il Cocito, lo Stige, la barca, i lamenti. S’intravedeva sulle foglie il barlume del cielo. Mi sentivo alle spalle il fruscio del suo passo. Ma io ero ancora laggiù e avevo addosso quel freddo. Pensavo che un giorno avrei dovuto tornarci, che ciò che è stato sarà ancora. Pensavo alla vita con lei, com’era prima; che un’altra volta sarebbe finita. Ciò che è stato sarà. Pensavo a quel gelo, a quel vuoto che avevo traversato e che lei si portava nelle ossa, nel midollo, nel sangue. Valeva la pena di rivivere ancora? Ci pensai, e intravidi il barlume del giorno. Allora dissi: "Sia finita" e mi voltai. Euridice scomparve come si spegne una candela. Sentii soltanto un cigolio, come d’un topo che si salva.

L'Euridice che ho pianto era una stagione della vita. Io cercavo ben altro laggiù che il suo amore.

Non mi importò nulla di lei che mi seguiva. E mi voltai.


So trug es sich zu. Wir stiegen den Pfad zwischen dem Wald der Schatten hinan. Kokytos, der Styx, die Barke, die Klagen waren schon fern. Auf den Blättern sah man flüchtig das Schimmern des Himmels. Ich vernahm hinter meinem Rücken das Geräusch ihres Schrittes. Aber ich war noch dort unten und hatte am Leib jene Kälte. Ich dachte, daß ich eines Tages dahin würde zurückkehren müssen, daß abermals sein wird, was war. Ich dachte an das Leben mit ihr, wie es einst gewesen, daß es ein anderes Mal zu Ende sein würde. Was gewesen ist, wird wieder sein. Ich dachte an jenen Frost, an jene Leere, die ich durchquert und die sie in den Knochen, im Mark, im Blut mit sich trug. Lohnte es sich, wieder zu leben? Daran dachte ich und sah das Schimmern des Tages. Da sagte ich, „es sei zu Ende“, und wandte mich um. 

Eurydike verschwand, wie eine Kerze verlischt. Ich vernahm nur ein Rascheln, wie von einer Maus, die Sich rettet.

Eurydike, die ich beweint habe, war eine Zeitspanne des Lebens. Ich suchte weit anderes dort unten als ihre Liebe.

Sie, die mir folgte, ging mich nichts an. Und ich wandte mich um.


Cesare Pavese

Du seiest so allein in der schönen Welt,
Behauptest du mir immer, Geliebter! das
Weist aber du nicht - - -

Friedrich Hölderlin

 

Diese Komposition wurde als Überarbeitung des Abschlusses meiner Oper "Diotima und Eurydike" geboren, zwei weiblichen Figuren aus der Sphäre des Mythos und der Poesie. Ihre Namen beziehen sich auf die ihrer jeweiligen Gefährten: Orpheus, legendärer Kantor der griechischen Mythologie, und Hyperion, Protagonist des gleichnamigen Romans von Friedrich Hölderlin, nach dessen Widmung die Komposition benannt ist. Ihre Geschichte hat viele Gemeinsamkeiten: Sie sind zwei Frauen, die ihre jeweiligen Gefährten nie wirklich lieben konnten, die es vorzogen, sie sterben zu sehen, sie singen und idealisieren zu können, anstatt sich zu entscheiden, mit ihnen zu leben. Orpheus in der Unterwelt dreht sich um und verursacht den endgültigen Verlust von Eurydike. Obwohl Hyperion den Krieg in Griechenland überlebt hat, sendet er keine Signale an Diotima, die sich selbst tötet, indem sie ihn für tot hält oder verstanden hat, dass andere Dinge im Herzen der Geliebten wichtiger sind als sie. Orpheus hat in dem Moment, in dem er mit seinem Lied die göttlichen Kräfte überwindet, die ihm die Türen des Reiches der Dunkelheit öffnen, tatsächlich Eurydike "übertroffen". Sie repräsentiert nichts mehr für ihn, wenn nicht die Idealisierung eines Mythos. Dies ist die These von Cesare Pavese, dessen Text aus dem "Dialoghi con Leucò" in der Komposition wieder aufgegriffen wird. Das Ideal der Befreiung des griechischen Volkes ist für Hyperion wichtiger als seine Beziehung zu der Frau, die er liebt. Der Zusammenbruch dieses Ideals, die offensichtliche Unmöglichkeit, es zu verwirklichen, reicht nicht aus, um ihn zu ihr zurückkehren zu lassen. Auch er erlebt die Überwindung von Diotima und bedauert seine Anwesenheit in einer Art endloser Pilgerreise, deren Echo die Worte der Hölderlins Gedicht "Wenn aus der Ferne" sind. Die Töne auf Band "begleiten" die Handlung nicht, sondern treten in sie ein und bilden ihren Kontext, die Umgebung, die Stimme. Die verwendeten Instrumente (Hyperbassflöte und E-Gitarre) sind Protagonisten wie die Stimmen, während die elektroakustischen Ausarbeitungen die Klänge verstärken und ihren Inhalt ausarbeiten und sie in neue Klänge umwandeln.

Produktion: Elektronisches Studio der Akademie der Künste, Berlin – 2004
Stimmen im Soundtrack: Werner Rehm | Anna Clementi
Spieler im Soundtrack: Elena Casoli, E-Gitarre | Roberto Fabbriciani, Hyperbassflöte

 

 

Nicola Sani ist Komponist, künstlerischer Leiter und Kulturmanager und wurde 1961 in Ferrara geboren.

Er studierte Komposition bei Domenico Guaccero und elektronische Musikkomposition bei Giorgio Nottoli. Dazu ist er Autor von Musiktheaterwerken, Werken für Tanz und Orchester, Kammerkompositionen, Intermedialen Werken und Klanginstallationen, die in den Hauptsaisonen und Festivals in Italien und im Ausland aufgeführt und präsentiert werden. Zum Beispiel wurde seine Oper "Falcone", die dem 1992 von der Mafia getöteten italienischen Richter gewidmet ist, 2017 von der Berliner Staatsoper aufgeführt. Für die Bedeutung seiner künstlerischen Produktion und für seine Tätigkeit im Bereich Kulturmanagement wurde er 2011 vom französischen Kulturminister mit der Auszeichnung „Chevalier des Arts et des Lettres“ ausgezeichnet. Dazu hat er zahlreiche Preise und Auszeichnungen in Italien und im Ausland erhalten. Der Katalog seiner Werke erscheint im Suvini Zerboni Verlag, Mailand.

 

 

Samuel Tramin

Schlaf neben mir / Spezialgebiet-Strandstück (2013-2014)
für Sopran, Violoncello und Klavier

 

Während „Schlaf neben mir“ zunächst für eine Frauenstimme solo konzipiert war, wurde „Strandstück“ für ein Projekt nach Berliner Dichtern für Bariton Cello und Klavier gesetzt. Später wurden beide Stück zusammengefasst und in eine Fassung für Sopran, Cello und Klavier umgearbeitet.

In „Schlaf neben mir“ sind Sängerin und Instrumente zu einem Körper verwachsen, die Klänge der Spieler wachsen stets aus den Klängen der anderen hervor. In „Strandstück“ sind zwei Gedichte, und damit zwei Ebenen ineinander verschränkt, überlagern sich. Es vollzieht einen Weg von Leichtigkeit, äußerlich Verspieltem hin zu innerlich Kontemplativen und zurück.

 

 

Schlaf neben mir (Thomas Bernhard)

Schlaf neben mir sei ruhig, ich muss trauern, beginn ich wieder meine Reise, zähl ich Stern und Kraut im Moor

und suchend deine Lieder erwecke ich die Furcht in meiner Qual die meiner Stimme keine Ufer gibt und meinem Mund kein Wort.

Bleib bei den Ängsten und zerfall zu Staub, auf finstern Treppen schlag dich offenen Augs, in mein Gebet schliess ich dich ein, wie nur die Mutter,

liebend weissen Mond und nackte Rippen kalter Wälder.

O komm nicht in meine Gehn nach düsteren Träumen.

Sag, wo war ich gestern? War ich dir nicht nah als ich zufrieden lag am Brunnenrand aufschüttend fremder Gräber trockne Erde und kaltem Wind nachgebend

längst verwehter Spuren Sand auf meinen Schuhn? Sag?

Du verstehst mich nicht.

Schlaf neben mir, sei ruhig, ich muss trauern.

 

 

Spezialgebiet (R. Stolz)

Durstige Vögel (-)

die Gesten deines Lobs der Regenzone, die umherzieht auf deiner Haut

die Sonnenflecken,

und wie nachvollziehbar sich Bi-polarität aufbaut, hier

in deinem Spezialgebiet

wo du vom Roten Riesen

zur Erdkrümmung kommst

und mit der Art, wie ich dasitze

den Fluss begründest der hinauffließt.

 

Strandstück (R.Stolz)

Hinter uns singt das Geländer.

Es sucht den Ton des Windes

zu halten - gibt es also

noch Wetterharfen. Du

raffst dein Kleid und watest

lachend durch den Priel - es gibt

sogar noch Nixen. Ich

vertiefe mich in die Schönheit

von Totholz, besetzt

mit Flechten. Der Flugsand

umspielt mir die Knöchel

die Fesseln.

 

 

Samuel Tramin studierte Klavier und Percussion an der Hochschule für Musik Hannover/Konservatorium Osnabrück und Klavier im Aufbaustudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Seine Lehrer waren u.a. Peter Florian, Ullrich Schlie, Alan Marks und Gerald Fauth.

Parallel dazu belegte er Musikwissenschaften an der FU Berlin und besuchte Interpretations- Meisterkurse u.a. bei Györgi und Marta Kurtag, Konrad Meister, Wolfram Rieger, Bernd Götzke und Dietrich Fischer-Dieskau.

Neben dem Studium und der beginnenden Tätigkeit als Pianist schrieb er zunächst Musiken für Theaterproduktionen, die zunehmend von Konzertmusiken abgelöst wurden.

Konzerte als Komponist, Klaviersolist, Liedbegleiter und musikalischer Leiter von Ensembleproduktionen klassischer, aber vor allem auch zeitgenössischer Musik führten ihn über Deutschland hinaus ins gesamte europäische Ausland, nach Russland und über Engagements des Goethe–Instituts wiederholt in verschiedene Länder des Nahen Ostens.
Er arbeitete für verschiedene Theater (Probebühne Osnabrück, Städtische Bühnen Osnabrück, Hebbel-Theater Berlin, Theater des Westens, Berlin, Deutsche Oper Berlin, Staatsoper Berlin). Für Rundfunk- und Fernsehsender, sowie Kinofilme, spielte er Aufnahmen ein und übernahm damit zusammenhängende darstellerische Aufgaben.
In der Gesangsabteilung der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ arbeitet er seit 1997 als Lehrbeauftragter, seit 2014 explizit für Einstudierungen Neuer Musik , einschließlich zeitgenössischer Opernproduktionen der Hochschule.
Für Atonale e.V., einem Zusammenschluss Berliner Komponisten, dessen Vorsitz er seit 2009 inne hat, organisierte und leitete musikalisch mehrfach Konzertreihen und Festivals, bisher allein viermal in Zusammenarbeit mit der der Staatsoper Berlin. Die Gemeinschaftsoper „Ovartaci“ des Atonale e.V. wurde 2016 in Aarhus/Dänemark am Geburtsort des Protagonisten uraufgeführt.

Er ist als Komponist, Interpret und Jurymitglied wiederholt Gast verschiedener Institutionen und Festivals Neuer Musik und schreibt häufig im Auftrag renommierter Interpreten Neuer Musik. 

Seine Werke erscheinen im Verlag Neue Musik, Berlin/Köln.


Trio Ö 

Martin und Marika geben als Duo, seit vielen Jahren, Konzerte in Deutschland und Schweden. Anna und Marika haben in Multimedialen Opernprojekten von Iris ter Schiphorst zusammengearbeitet. Wir haben alle drei Schwedische Wurzeln

... und freuen uns auf diese neue Kombination als Trio!

 

Die italienisch-schwedische Sängerin Anna Clementi wuchs in Rom auf, wo sie zunächst Querflöte studierte. Nach ihrem Abschluss schloss sie eine Schauspielausbildung ab, dann zog sie nach Berlin. Dort begegnete sie dem Komponisten Dieter Schnebel, bei dem sie dann an der HdK experimentelle Vokalmusik und experimentelles Musiktheater studierte. Daraus ergab sich eine langjährige Zusammenarbeit. Ebenfalls wirkte sie lange Jahre in der, von Dieter Schnebel gegründeten Gruppe, ‘Die Maulwerker’. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist das Werk von John Cage, dessen Werke sie weltweit aufgeführt hat. Anna Clementi ist auf den wichtigsten Festivals aufgetreten und hat zahlreiche Werke uraufgeführt. Viele dieser Werke wurden für sie komponiert und zum Teil mit ihr zusammen entwickelt. Die Suche nach Kombinationsmöglichkeiten von Stimme, Geste, Sprache, Tanz und Theater ist einer ihrer Schwerpunkte.Sie hat mit zahlreichen Komponist*innen gearbeitet. Unter anderem mit Laurie Schwartz, Stepha Schweiger, Dieter Schnebel, Laura Bianchini, Michael Hirsch, Nicola Sani, Daniel Ott, Rainer Rubbert, Rupert Huber, Iris ter Schiphorst, Josef Anton Riedl, Alexander Kolkowski, Christian Kesten und Emanuele Casale. Im Jahre 2000 inszenierte sie mit den Maulwerkern ‘Glossolalie 2000′ von Dieter Schnebel. Mit Steffen Schleiermacher hat sie die CD ‘John Cage: Voice and Piano’ veröffentlicht. 

Weitere Veröffentlichungen (Auswahl): ‘Suzuki’ und ‘Dehli 9′ mit Tosca und ‘tre’ mit The Dining Rooms. 2005 brachte sie ihre erste Solo-CD ‘Love is a Reason’ raus. Es folgte im Jahre 2012 das Album ‘Fräulein Annie‘. Sie arbeitet regelmäßig im Duo mit Rupert Huber und ebenfalls seit vielen Jahren mit Thomas Stern. Mit Laurie Schwartz entstand das Duo “Divas Desviantes”.

 

Marika Gejrot studierte an der Musikhochschule in Stockholm Violoncello bei Ola Karlson und bei Yvan Chiffoleau an der "Ecole Normale de Musique" in Paris, sowie bei Heinrich Schiff und William Pleeth. Sie war Mitglied im „Ensemble Internationale de Paris“. Nach ihrer Studienzeit arbeitete sie als Orchestermusiker im Westflämischen Kammerorchester und in der Antwerpener Philharmonie.

Seit 1996 lebt sie freischaffend in Berlin, unterrichtet Cello in der Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg und spielt u.a. mit der Camerata Brandenburg, der Neuköllner Oper, Berliner Symphoniker und Berliner Sinfonietta. Sie tritt immer wieder als Solistin auf aber die meiste Zeit widmet sie der Kammermusik und arbeitet regelmässig mit den Pianisten Roman Hengge und Martin Edin, mit der Sängerin Heidi Abrahamsen im; Duo MARDI, in work-in-progress (Gruppe für neue Musik) und konzertiert oft mit dem, vor ein Paar Jahren gegründeten Streichtrio; Trio Melen. 

www.marikagejrot.com

 

Martin Edin absolvierte an der Musikhochschule in Malmö sein klassisches Klavierstudium und ist seit 1997 als freiberuflicher Musiker mit klassische und zeitgenössiche Musik, Improvisationsmusik, Jazz und Theatermusik aktiv. Er nahm bereits Studioaufzeichnungen von Carl-Olof Anderberg für Sveriges Radio P2 auf und hat Musik für mehrere Theaterproduktionen komponiert und gespielt.

Seit einigen Jahren liegt der Schwerpunkt seiner musikalischen Arbeit bei der Improvisation auch wenn er oft Sänger begleitet und eine große kammermusikalische Erfahrung hat. Zusammen mit der Jazzsängerin, Caroline Stegenius, hat er 2018 das Album „No thought of leaving“ (Footprint Records) aufgenommen. Seit dem Sommer 2015 arbeitet er zusammen mit Cellistin Marika Gejrot und teilt somit seine Zeit zwischen Schweden und Berlin.

Er ist Doktorand an der Musikhochschule in Örebro und seine Forschung befasst sich mit Klavierimprovisation im 19. Jahrhundert. Außerdem unterrichtet er historische Aufführungsspraxis an der Königlichen Musikhochschule in Stockholm. Er war Gastdozent sowohl an den Musikhochschulen in Stockholm, Malmö und Örebro als auch an den musikwissenschaftlichen Instituten in Lund und Uppsala.

Dienstag, 20. April 2021 | 20:10 Uhr

Thibaut Surugue

LIVE-STREAM: https://youtu.be/H3lzsXgYxdw

 

Thibaut Surugue, Klavier

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Im Schwarm
 

Macarena Rosmanisch

Kafka’s Ghosts (2020)
für präpariertes Klavier 
UA *

 

"Die Gespenster werden nicht verhungern, aber wir werden zugrunde gehen" (Franz Kafka, Briefe an Milena)

Kein einziger gewöhnlicher Klavierklang in dieser Partitur, die traditionelle und grafische Schrift mischt, sondern eine Vielzahl von Klängen, die an elektronische Musik oder auch Gamelan erinnern können.

 

Macarena Rosmanisch wurde in Santiago de Chile geboren. Sie studierte Komposition an der Universität von Chile bei Aliocha Solovera und Jorge Pepi-Alós, wo sie ihr Studium mit Auszeichnung abschloss. 2016 absolvierte sie ein Exzellenz-Studium in Instrumentale Komposition an der Robert-Schumann-Musikhochschule Düsseldorf bei José María Sánchez-Verdú. und absolviert zurzeit einen Master in Komposition an der Freiburger Musikhochschule bei Johannes Schöllhorn.

Ihre Werke wurden von mehreren Ensembles sowohl in Deutschland (Ensemble Musikfabrik, Ensemble Recherche und Ensamble KNM), in Spanien (Vertixe Sonora Ensemble), in Chile (Compañía de Música Contemporánea), in Luxemburg (United Instruments of Lucilin), als auch in Frankreich (Ensemble Multilatérale) aufgeführt.

Seit 2011 lebt und arbeitet sie als Komponistin in Köln.

 

 

 

Rebecca Saunders

 

Mirror, mirror on the wall (1994)
für Klavier solo

 

Diese Stück war ein Kompositionsauftrag des Welsh College of Music and Drama und wurde in der Musikhochschule Karlsruhe uraufgeführt, als Saunders ihr Studium bei Rihm fast beendet hatte.

Im Interview mit der »ZEIT« beschreibt sie ihre Begegnung mit Rihm als »extrem befreiend«, als Begegnung »mit einer ganz anderen Art von Musik«. Sie lernt in Deutschland eine Musik kennen, in der es nicht wichtig ist, »Melodien zu schreiben«. Saunders ist zum Beispiel fasziniert davon, »Klänge so in ein Gewebe einzuarbeiten, dass nicht erkennbar ist, wo sie herkommen und wo sie hingehen«.

 

Die Britin Rebecca Saunders ist eine der führenden internationalen Komponistinnen ihrer Generation. Im Fokus ihres Werks liegen die plastischen und räumlichen Eigenschaften von organisierten Klängen sowie kollaboratives Arbeiten im Dialog mit verschiedenen Musikern und Künstlern. Für ihre Kompositionen hat Saunders zahlreiche Preise erhalten, darunter den Ernst von Siemens Musikpreis 2019. Sie hat eine Professur an der HMTM Hannover inne und ist Mitglied der Akademien der Künste in Berlin und Dresden.

 

 

Żaneta Rydzewska

Innerhalb 
(2020)
für Klavier solo 
UA *

 

Die Geräusche von Regen und Insekte sind das Klangmaterial in dem Stück. Durch die Nachahmung dieser Klänge auf dem Klavier erhält man eine andere, zusätzliche Bedeutung. Der Interpreter ist ein Mann, der seine eigenen Gesten, seine eigene Persönlichkeit und seinen Körper hat. Der Pianist präsentiert durch die Nachahmung der Geräusche der Natur eine musikalische Vision der Existenz als Mikropartikel dieser Welt.“ 

(Ż. Rydzewska)

 

Żaneta Rydzewska, 1991 in Polen geboren. Studium (Komposition) bei Brigitta Muntendorf an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und (Komposition, Klarinette) an der Fryderyk-Chopin-Musikuniversität in Warschau (Aleksander Kosciów, Wojciech Mrozek). Stipendiatin des Bernd-Alois-Zimmermann Stipendium, polnischen Kulturministers, Rektor der Frederic Chopin Universität für Musik. Vorsitzende des Jugendkreises der polnischen Komponistenvereinigung 2016-18. Sie arbeitete u.a. mit Ensemble MusikFabrik, Mivos Quartet, IEMA Ensemble, Trio Catch, Ensemble Garage, Lüneburg Theater. Aufträge und Aufführungen von führenden Ensembles der Neuen Musik führten sie u. a. zu internationalen Festivals wie Luzern Festival, Wittener Tage für neue Kammermusik,Tampere Biennale, ON-Cologne, Warschauer Herbst. Unterricht u. a. mit Georg Friedrich Haas, Wolfgang Rihm, Dieter Ammann, Simon Steen-Andersen, Enno Poppe, Mathias Spahlinger, Alexander Schubert, Marko Nikodijevic

 

Francisco Goldschmidt

 

Enjambres (2021)

für Klavier solo UA *

 

Enjambres - Schwärmen auf Spanisch - ist ein intimes und dunkles Stück, bei dem die Präzision von Klangfarben und Rhythmus auf die Spitze getrieben wird.

 

Francisco Goldschmidt 1981 in Santiago de Chile geboren, wurde als Stipendiat vom Nationalen Rat für Kultur Chile gefördert und schloss sowohl einen Master of Music als auch ein Konzertexamen in Instrumentaler Komposition an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Johannes Schöllhorn mit Auszeichnung ab. Er wurde mit verschiedenen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter CNCA–Stipendium, RheinSilver–Award in Köln, sowie mit einem Preis beim Felix–Mendelssohn–Bartholdy–Hochschulwettbewerb in Berlin und dem Bernd–Alois–Zimmermann–Stipendium der Stadt Köln. 2019 erhielt er das Residenzstipendium des Künstlerdorfes Schöppingen und wurde kürzlich beim «Forum junger Komponisten» der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München ausgezeichnet. Von seinem Werkverzeichnis ist besonders hervorzuheben das Musiktheater «ELOY –Musik mit Bildern der Isolation» für Ensemble, Video und Sprecher –90 Min. Er lebt und arbeitet seit 2011 als Komponist in Köln. 

 

 

Matias Cassano

 

Wabengeräusch (2020)

für Klavier solo UA *

 

In diesem Stück wollte ich bestimmte Grenzen der Wahrnehmung - und der Klaviertechnik - in Bezug auf Dynamik und Geschwindigkeit ausloten. Dies wird durch einen unaufhörlichen (und sich wiederholenden) Fluss von Klängen erreicht, die aus verschiedenen Schichten bestehen und in unabhängigen Tempi laufen, aber gleichzeitig ein Ganzes bilden, wie ein Schwarm.“ (M. Cassano)

 

Matias Cassano ist in Buenos Aires, Argentinien geboren. Nachdem er das Gymnasium mit Technische Schwerpunkt „Informatik“ beendet hat, fing er seine Musikalische Studium an. Am Anfang studierte er Geige. Danach Harmonielehre und Kontrapunkt bei Santiago Santero. Dann hat er angefangen, Komposition zu studieren, in Universität National von La Plata, bei Mariano Etkin. Er beendete sein Studium in der Universität von Quilmes, bei Marcos Franciosi. Außerdem war er Gründer des Jugendschulorchesters „o-e de La Plata“  was er auch selbst dirigierte, des weitern Geigenlehrer und musikalische Arrangeur im Verlaufe fast acht Jahre. Zu diesem Zeitpunkt erhielt er Privatunterricht im Orchesterdirigieren bei Bernardo Teruggi. Derzeit studiert er ein Master (Komposition Instrumentale) in HfMT-Köln bei Brigitta Muntendorf. Darüber hinaus besuchte er Meisterklassen bei Oliver Schneller, Carola Bauckholt, Sahra Maria Sun und Georg Friedrich Haas. 



 

* Die Kompositionen wurden durch die Förderung der Stadt Köln und der Kunststiftung NRW ermöglicht.

 

Der französische Pianist Thibaut Surugue verfügt über ein anspruchsvolles, vielseitiges Repertoire, mit vielen zeitgenössischen, modernen und verkannten, aber auch klassisch-romantischen Werken.

Seine umfangreiche Tätigkeit im Bereich der Neuen Musik führte ihn zur Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern (Frankfurt), der Musikfabrik (Köln), dem Kollektiv3:6Koeln, dem Kommas (Köln), dem 2e2m (Paris), dem Acouphène (Paris), mit La Monnaie / De Munt (Brüssel) sowie mit Künstler wie Peter Rundel, Tom Coult, Enno Poppe, Mathias Spahlinger, Heinz Holliger, Johannes Kreidler, Stefan Asbury und Johannes Kalitzke.

Er spielte u.a. beim Klavier-Festival Ruhr, beim Festival ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln, beim NOW!-Festivals für Neue Musik, Festival d’Automne à Paris und in prestigeträchtigen Orten wie der Pariser Philharmonie, dem Grand Palais (Paris), der Philharmonie Essen, Flagey in Brüssel und der Bach Society Houston. Als Solist wurde er von den Symphonieorchestern der Konservatorien Boulogne-Billancourt und Pilsen, dem zeitgenössischen Musik-Ensemble des Königlichen Konservatorium von Brüssel und der Musique Royale des Guides (Belgïen) eingeladen.

2016 nimmt er seine erste Solo-CD mit Werken von Debussy, Haydn und Bartók auf.

Er ist Preisträger der Stadt Limoges und folgender internationaler Klavierwettbewerbe: Teresa Llacuna; Brest; Île de France mit dem großen Sonderpreis der Jury. Außerdem hat er beim CFRPM-Wettbewerb die Sonderpreise der Fondation Francis et Mica Salabert als auch »Découverte« gewonnen.

Seinen Bachelorabschluss absolvierte er in Paris bei Hortense Cartier-Bresson. Er erhielt außerdem seinen Bachelorabschluss in Musikwissenschaft von der Universität Paris La Sorbonne sowie verschiedene Diplome in Musiktheorie. Nachdem Thibaut Surugue sein Master-Studium und sein Konzertexamen mit der Auszeichnung »great distinction« am Königlichen Konservatorium von Brüssel bei Jan Michiels bestanden hatte, schloss er mit Bestnoten seinen Master für Neue Klaviermusik in der Klasse von Pierre-Laurent Aimard an der Hochschule für Musik und Tanz Köln ab. 

Er war auch Stipendiat der Internationalen Ensemble Modern Akademie in Frankfurt.

Viele Pianisten wie Aldo Ciccolini, Éric Heidsieck, Jean-Claude Vanden Eynden, Abdel Rahman El Bacha, Alexander Lonquich, Markus Tomas, Henri Barda, Ventsislav Yankoff und Jean-Paul Sevilla ergänzten seine musikalische Ausbildung.

Thibaut Surugue lebt und arbeitet als Pianist in Köln.

 

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