DANCING DUST AND BREATHING LIGHT Miika Hyytiäinen Torstainen (2021) UA für Klavier Im Sinne der mobilen Form, die Mitte 20.Jahrhunderts von u.a. K.Stockhausen, M.Feldman, P.Boulez genutzt wurde, komponiert Miika Hyytiainen im Jahr 2021 ein aleatorisch gebautes Werk Torstainen. Es besteht aus 10 Miniatüren, die mithilfe eines Algorithmus zufällig (also, jedesmal neu, deshalb ein Sternchen bei UA) zu einem kompletten Stück kombiniert werden. Die Pianistin weiß erst nach dem Blättern mit dem Pedal welches Teil als nächstes kommt. Zwischen den Teilen improvisiert sie kleine (oder große Übergänge) anhand der bestehenden Tonleiter. Die Miniaturen, in unterschiedlichster Reihenfolge gespielt, heißen: THIRDS IN REGISTERS OR I <3 VOXRA ——SMALL CANON FOR A VERY BIG TOY PIANO ——DEMO UNDER MY WINDOW ——“I HATE TRILLS” —— JEUDITUDE CULINAIRE: RAVIOLI D’ENFANCE D’UN SIR —— SITTING ON A PIER WHILE THE BIRDS ARE LOUD —— DEMONSTRATION OF THE ARTISTS —— I <3 ICE CREAM+I <3 BIRDS+I <3(ICE CREAM+BIRDS) —— THEY COMPLIMENTED ACADEMIC COMPOSITION AND I GOT SO IRRITATED I COMPOSED THIS, ACADEMIC AND TRISTAN (I HEARD YESTERDAY), AM I A GOOD BOY NOW? —— MORGEN MORSEN NUR NICHT HEUTE Einige Miniaturen wurden in der Zusammenarbeit mit Fidan Aghayeva-Edler komponiert. In diesem Konzert wird „Torstainen“ zweimal gespielt. Die Musik von Miika Hyytiäinen wurde bereits auf den meisten Festivals sowie anderen bedeutenden Orten in Finnland und Deutschland aufgeführt. Der vielseitige Gebrauch der menschlichen Stimme und die Intimität des Klangs sind typisch für seine Musik. Diese vereint verschiedene Kunstformen wie Instrumentales Theater, Performance, Theater und akademische Vorlesung. Hyytiäinen machte seinen Abschluss an der Universität der Künste in Berlin, wo er Komposition und Experimentelles Musiktheater studierte. Er promovierte an der Sibelius-Akademie in Helsinki über die Kommunikation von Singenden und Komponierenden. Eli Simić-Prošić Rebonds à deux (2018) für Klavier mit Zuspiel Rebonds á deux ist eine Meditation und Erkundung der Idee von Grenzen, Begrenzungen und Rebounding um neue kreative Möglichkeiten zu entdecken. Indem ich Takt für Takt die Struktur von Iannis Xenakis' Rebonds A für Solo-Schlagzeug als Rahmen nehme, transformiert mein eigenes Werk das hypnotische Rauschen und den Sog der Rhythmen des Originals, indem es sie in neue Dimensionen erweitert: Im Resonanzkörper des Klaviers wird das, was einst tonlos war, nun zu einem Ton, und selbst ein einzelner Schlag erzeugt seine eigenen kristallinen Echos. Eli Simić-Prošić ist fasziniert von der Idee der Musik als komponierte Zeit und den Möglichkeiten, dramatische Rituale und zeitliche Geografien zu schaffen, die ein solches Verständnis bietet. Er ist Komponist und Pianist mit australischen Hintergrund, und lebt derzeit in Berlin. Arthur Kroschel Sautillement for piano (2021) UA Das Stück Sautillement für Klavier wurde im Jahr 2021 komponiert. Das Stück ist Fidan Aghayeva-Edler gewidmet. Artur Kroschel, Komponist, Pädagoge, Absolvent der Prof. Jan Astriab in der Kompositionsklasse an der Ignacy-Jan-Paderewski-Musikakademie in Poznań, wo er derzeit den Lehrstuhl für Komposition leitet. Preisträger bei Komponistenwettbewerben in Polen, Frankreich und Deutschland, seine Werke wurden von hervorragenden Solisten und berühmten Orchestern, Chören und Ensembles für zeitgenössische Musik u.a. dem Ensemble Aleph, Sinfonietta Leipzig, Pierrot Lunaire Ensemble Wien, Warehouse Ensemble, Modern Art Ensemble, Duo Namaste, an_Arche NewMusicEnsemble, Ensemble ON, Idiom Project Ensemble, Poznań Philharmonic Orchestra, Jenaer Philharmonie, Camerata Silesia The Katowice City Singers' Ensemble bei zahlreichen Festivals und Konzerten für zeitgenössische Musik in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien aufgeführt. Isabel Mundry Turning Around (2015) für Klavier Isabel Mundry erforscht in ihrem Schaffen die differenzierte Klangmöglichkeiten im Bezug zwischen Zeit, Raum und Wahrnehmung. Komponieren verstehe ich als das tönende Erfassen eines Augenblicks (egal welcher Dauer), in sich vielschichtig, geprägt und prägend zugleich, durch die musikalische Artikulation meines individuellen Hören. Idee und Intention, Strukturfragen und kompositorisches Handeln sind hier drei untrennbar ineinandergreifende Aspekte, in ihrer Relativität zeigt sich ihre Zeitlichkeit, in ihrer besonderen Relation liegt die Einzigartigkeit einer Komposition. (Isabel Mundry) Turning Around (2013) ist eine Auftragskomposition zum 10-jährigen von Kulturradio RBB. Miika Hyytiäinen Torstainen (2021) UA für Klavier Marti Epstein The Piano at the Palace Beautiful (2019) The Piano at the Palace Beautiful wurde im Auftrag vom Pianisten Don Berman, mit Bezug auf Little Women von Louisa May Alcott, komponiert, und schildert eine der vier Schwestern, die zurückhaltende Beth March. “Das Einzige, was sie aus ihrem Schneckenhaus herausholte, war die Musik. Schon zu Beginn des Buches wird ihre Leidenschaft für das Klavierspiel mehrfach erwähnt. Eine meiner Lieblingsszenen im Buch ist die, in der Beth, nachdem sie vom alten Mr. Laurence eingeladen wurde, in sein Herrenhaus nebenan zu kommen, um auf dem vernachlässigten Klavier zu spielen, das seiner Tochter gehört hatte, zaghaft das Haus - The Palace Beautiful - betritt und zu spielen beginnt (wir sollten nicht vergessen, wie mutig das für sie war). Der alte Mr. Laurence sitzt oben in seinem Arbeitszimmer und hört ihr zu. In meinem Stück stelle ich mir vor, was er gehört haben könnte; nicht nur, was sie tatsächlich spielte, sondern wie seine Erinnerung den Klang des Klaviers, der die Treppe hinaufwehte, gefiltert und verändert haben könnte. <...> In meiner Vorstellung spielt sie durch Hymnen und improvisiert vielleicht sogar, während sie sich in ihrer eigenen Welt verliert. Mein Stück nimmt eine Methodistenhymne, Fortitude (Musik von David Smith, Text von Maltbie Babcock), als Gerüst, um das ich andere Arten von Klängen schichte, von denen ich mir vorstelle, dass sie sie entweder spielt oder Mr. Laurence sie hört (oder beides). Marti Epstein ist eine aktive Pianistin und eine engagierte Lehrerin. Sie ist Professorin für Komposition am Berklee College of Music, wo sie seit 1991 Harmonie, Kontrapunkt und Komposition unterrichtet, und gehört auch zum Lehrkörper des Boston Conservatory. Sie ist 2020 Guggenheim-Stipendiatin für Musikkomposition. Dominik Susteck Dunkel-Licht (2009) für Klavier Die Tatsache, dass Dominik Susteck auch Organist ist, und dass das Stück im Dezember komponiert wurde, zeigen eine klare Assoziation mit getimtem Kirchenlicht durch das bunte Fenster während der Christmesse. Dominik Susteck studierte Kirchenmusik, Komposition, Musiktheorie und Orgel. 2007-2021 war er Organist der Kölner Kunst-Station Sankt Peter. Als Kooperationspartner kuratierte und begleitete er bis zu 80 Konzerte im Jahr, darunter auch Großveranstaltungen und Festivals. Neben Lehrtätigkeit an Hochschulen in Essen, Düsseldorf, Weimar und Köln machte Dominik Susteck mit modernen Improvisationskonzerten auf sich aufmerksam. Daneben spielte er zahlreiche Uraufführungen von Werken jüngerer Komponisten. Sein überwiegend auf zeitgenössische Musik ausgerichtetes Repertoirepräsentierte er auf mehreren CDs beim Label Wergo und Querstand in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Als Komponist wurde er mit Preisen ausgezeichnet. Katarzyna Taborowska Oceans and Islets (2022) UA für Klavier und fixed media Oceans and Islets für Klavier und fixed media, 2022, komponiert für Fidan Aghayeva-Edler. Dies ist meine nächste Komposition mit dem Untertitel /Pop Art Picture/. Diese Reihe von Kompositionen stellt den Interpreten vor etwas andern, nicht nur instrumentale Aufgaben. Die Stücke aus dieser Reihe basieren auf klaren Bezügen zu tonaler Harmonik und vokal-melodischen Motiven und oszillieren zwischen dem Genre der instrumentalen Miniatur, dem klassischen Kunstlied und dem Popsong. Katarzyna Taborowska studierte Komposition bei Prof. Lidia Zielińska an der Musikakademie in Poznań. Ihre Kompositionen wurden auf zahlreichen Festivals für zeitgenössische Musik aufgeführt, darunter der Warschauer Herbst, der Poznaner Musikfrühling, Musica Polonica Nova in Wrocław, das Audio Art Festival in Krakau, das Internationale Festival für elektronische Musik in Bourges, ACOUSMANIA in Bukarest, Musicacoustica in Peking u. a. Olga Rayeva Ping-Pong (2021) UA für Klavier Unter den Werken von Olga Rayeva haben Klavierstücke einen besonderen Platz - sie sind wie die Seiten eines Tagebuchs, das sie während ihres gesamten kompositorischen Lebens schreibt, darunter große und kleine Zyklen, Einzelstücke, Stücke zu vier Händen, für zwei Klaviere... Wie die Komponistin selbst sagt: "Das Klavier ist mein Wal-Freund, der mich immer inspiriert”. Es gab alle möglichen Experimente damit, innen und außen, und jetzt ist ein weiteres Stück hinzugekommen - ein sehr einfaches, nur auf der Tastatur, im Grunde aus dem Zyklus der "pandemischen" Soli für verschiedene Instrumente, die alle von Einsamkeit handeln. Das Thema "Spielen" für Rayeva immer wichtig. Ping-Pong ist Dodekaphonie in einer minimalistischen Lösung, und es zeigt Rayeva’s charakteristisches Merkmal - das Spiel mit Obertönen. So kommt es, dass in einem so kleinen Stück Dodekaphonie + Minimalismus + Spektralismus zu hören sind. Olga Neuwirth Trurl Tichy Tinkle (2016) für Klavier Dank Olga Neuwirths Interesse für Wissenschaft, Architektur, Literatur, Film und Bildende Kunst lassen sich in vielen ihrer Stücke Ensemble, Elektronik und Videoeinspielungen zu einem genreübergreifenden visuellen und akustischen Sinnerlebnis verschmelzen. Dafür gilt sie in der sogenannten „Neuen Musik“-Szene als Pionierin. Auch das Solo Klavierstück Trurl-Tichy-Tinkle (2016, rev.), eines ihrer großen Klavierstücke, das sie in Berlin schrieb und dem Pianisten Christopher Park widmete, stellt sich eine bizarre Mischung aus kontrastierenden Elemente dar, die sich selbst als ein organisches Patchwork zitieren und an mehreren Medienformate erinnern. |