Mittwoch, 27. September 2017

NEWSLETTER 2017 | Nr. 14
26. September und 3. Oktober

"Es gibt keine abstrakte Kunst. Man muss immer mit etwas beginnen. Nachher kann man alle Spuren des Wirklichen entfernen. Dann besteht ohnehin keine Gefahr mehr, weil die Idee des Dinges inzwischen ein unauslöschliches zeichen hinterlassen hat ..."
(Pablo Picasso)
DEGEM,
gegen Abschluss des „Monats der zeitgenössischen Musik“ der Initiative Neue Musik (INM), der sämtliche Facetten des aktuellen Musiklebens in Berlin bündelt und in eine breite Öffentlichkeit trägt, präsentiert die "Unerhörte Musik" :
am kommenden Dienstag,  26. September das Art Ensemble Berlin
mit Antonella Bini, Flöten, Oliver Potratz, Kontrabass und Art-Oliver Simon, Klavier.
Das Ensemble wurde im Januar 2013 gegründet; es konzentriert sich auf die Erschließung eines völlig neuen Repertoires mit profilierten Werken zeitgenössischer Komponisten für diese eigentümliche Besetzung. Insbesondere der Kontrabass, aber auch die Vielfalt der Flötenfamilie von der sehr tiefen Kontrabass- bis zur Piccoloflöte spielen bei der Erforschung dieser instrumentalen Kombinationsmöglichkeiten eine prominente Rolle.
Galactic Composers Project 2017 – vom Rand in die Mitte:
Auf dem Programm stehen Werke von Volker Ignaz Schmidt, René Wohlhauser UA, Art-Oliver Simon UA, Michael Quell UA, Max E. Keller und Franz-Jochen Herfert UA.

Am darauffolgenden Dienstag, 3. Oktober konzertiert der Berliner Pianist Jan Gerdes, der zu den interessantesten und vielseitigsten Musikern seiner Generation gehört.
In seinem Recital unter dem Titel Abendmusik: Kaleidoskop gruppieren sich um Helmut Lachenmanns monumentales Klavierwerk "Serynade" von 1997/98 neue und neueste Werke für Klavier solo bzw. Klavier und Elektronik aus den Jahren 2006- 2017 von Sidney Corbett, Thomas C. Heyde, Pierre Jodlowski und zweier Uraufführungen der Komponisten Christoph Theiler aus Wien sowie des Berliner Komponisten Max Doehlemann.
"Die von mir seit langem geplante "Erstürmung" der "Serynade" Helmut Lachenmanns, diesem Werk höchsten Anspruchs, äußerster Farben, pianistischer Innovation sowie morphologischer Klanglandschaften prägt maßgeblich die Dramaturgie dieses Programms. Flankiert wird Lachenmanns Werk von Sidney Corbetts „...ma non troppo e molto cantabile“ , einem Werk starken Beethoven- Bezugs von 2016,  Thomas C. Heydes „ Ingrimm/Ero(t)ica“ , welches ich 2016 in Leipzig uraufgeführt habe, der Uraufführung von Christoph Theilers „ Sound Selection“  sowie durch für mich persönliche Neuentdeckungen wie dem elektroakustischen Werk „ Serie blanche“ des französischen Komponisten Pierre Jodlowski und Max Doehlemanns „ Divertimento“ für Klavier von 2017, was dieses Programm zu einem kaleidoskopartig abwechslungsreichen und spannenden Recital zeitgenössischer Klavier- Abendmusik macht. " Jan Gerdes
Einführung in das Programm um 19:45
 Inhalt
 Dienstag, 26. September| Art Ensemble Berlin
 Dienstag, 3. Oktober | Jan Gerdes
Dienstag, 26. September 2017 | 20:30 Uhr | Art Ensemble Berlin

Art Ensemble Berlin
Antonella Bini, Flöten
Oliver Potratz, Kontrabass
Art-Oliver Simon, Klavier

Galactic Composers Project 2017 – vom Rand in die Mitte

Volker Ignaz Schmidt
hic et nunc (2015)
für Flöte, Kontrabass, Klavier
hic et nunc: hier und jetzt, ist der Versuch, den Moment, das Jetzt dem Strom der Zeit zu entreißen und festzuhalten. Dieser gefrorene Augenblick, das Nu, ist laut Meister Eckhart die Aufhebung der Zeit und der Übergang in die Ewigkeit:
Denn das Nu, worin Gott den ersten Menschen machte, und das Nu, worin der letzte Mensch vergehen soll, und das Nu, worin ich spreche, die sind gleich in Gott, und es ist nichts als ein Nu.
(Meister Eckhart)
Das Ringen, bewußte Loslassen, verzweifelte Greifen nach dem Jetzt scheitert immer wieder im Verlauf der Komposition und drückt sich am Ende des ersten Teils in brutalen Verzweiflungsschreien aus.
Im Schlussteil des Stückes wird eine der ältesten überlieferten Kompositionen, der 200 v. Chr. auf der Seikilos-Stele notierte Gesang zitiert, welcher ernüchternd die Kürze und Vergänglichkeit unserer menschlichen Existenz besingt:


Solange du lebst, tritt auch in Erscheinung.
Traure über nichts zu viel.
Eine kurze Frist bleibt zum Leben.
Das Ende bringt die Zeit von selbst.
(Seikilos-Stele, 200 v. Chr.)


Volker I. Schmidt (geb. 1971 in Leonberg) unternahm schon 1986 erste kompositorische Versuche. Er war Mitglied in verschiedenen Rock- und Jazzensembles als Pianist, Keyboarder, Trompeter und Liedschreiber. Trotz seiner großen Liebe zur Musik studierte er Informatik. 1993 studierte er als Autodidakt Kontrapunkt, Harmonielehre & Formenlehre. Ab 1995 nahm er privaten Kompositionsunterricht bei Dr. Franklin Cox (University of Maryland, USA). Später studierte er bei Bernd Asmus (Freiburg, Deutschland), Jan Kopp (Stuttgart, Deutschland) und John Palmer (University of Hertfordshire, Großbritannien). Seit 2000/2001 schuf er seine ersten Kompositionen. Er schrieb Solostücke für Geige, Kontrabass, Flöte, Klarinette, Posaune und Klavier, sowie ein Kontrabassduo, ein Streichtrio, ein Streichquartett, drei Vokalstücke für Frauenstimmen, Lieder und verschiedene Werke für Kammerensembles und Orchester. Schmidts Kompositionen wurden in Deutschland, Mexiko, Russland und den USA aufgeführt. Kompositionsaufträge erteilten ihm u.a. die Solisten, Franklin Cox, das New York Miniaturist Ensemble& der Frankfurter Tonkünstlerbund. Rezitationen entstanden als Wettbewerbsbeitrag zu den Neuen Stücken für den Kontrabass des Simon Verlags für Bibliothekswissen im Jahre 2010/11.
René Wohlhauser
Quamakútsch (2017)
für Flöte, Kontrabass und Klavier UA
(Auftragswerk der Fondation SUISA)
Auf einen wilden, chaotischen Anfang aller Instrumente (ein Sinnbild für das Suchen) folgt ein verinnerlichtes Duo von Flöte und Kontrabaß mit einer subtilen Aushorchung von Mikrotönen. Mikrotöne werden bei Instrumenten mit sog. weicher oder flexibler Intonation (Bläser und Streicher im Gegensatz zu den Tasteninstrumenten mit unflexibler Intonation) oft eher als Klangfärbungen, denn als klare tonhöhenmäßige Abstufungen wahrgenommen. Deshalb versuchte ich in diesem Stück für die Flöte und den Kontrabaß die Mikrotöne mit Hilfe von Mikroglissandi bewußt als Klangfärbungen bzw. als Klanggesten zu gestalten, indem gemäß einer Grammatik der Mikrotöne je nach Kontext zwischen den etwas größeren und organischeren Dritteltönen (bei Wechselnoten) und den etwas kleineren und weniger organischen Vierteltönen (zur Zwischenstufung bei Halbtonübergängen) unterschieden wird. (Und wenn in einer Stimme eine mikrotonale Bewegung stattfindet, bleibt die andere Stimme auf einem Halteton liegen, damit sich die mikrotonale Bewegung deutlich davon abhebt und gut wahrnehmbar wird.) Damit erreiche ich eine flexible Handhabung der Mikrotonalität in kontextueller Durchmischung der verschiedenen Systeme, und nicht, was sonst meistens praktiziert wird: den bloßen Sprung von einer schematischen Anwendung des Halbtonsystems zu einer ebenso schematischen Anwendung des Vierteltonsystems.
Was dann folgt, ist nichts weniger als ein Suchen nach Tiefe und Substanz und nach strukturellem Reichtum durch das Erfinden und Entwickeln von Gestalten und Figuren, die miteinander in enger Beziehung stehen, und dies in Analogie zur Gestaltung von formalen Abschnitten und Formteilen, die ebenfalls miteinander in enger Beziehung stehen. Durch diese substanzielle kompositorische Arbeit, durch das Horchen in die Tiefe und das Ringen um Relevanz soll der Oberflächlichkeit gehaltvolle Musik entgegengesetzt werden.
In mehreren Ansätzen werden die Materialtypen verarbeitet und auf ihren Gehalt hin abgeklopft, doch erst mit dem Verlassen des Bisherigen, mit dem risikoreichen Sich-einlassen auf etwas Neues, was im Stück durch einen Tempowechsel markiert ist, kann ein neues Kapitel aufgeschlagen werden, das durch die Entwicklung ungebundener struktureller Vielfalt und Verdichtung die Möglichkeit eröffnet, in die Tiefe der musikalischen Substanz vorzudringen.

René Wohlhauser
Komponist, Sänger, Pianist, Improvisator, Dirigent, Ensembleleiter des Ensembles Polysono und des Duos Simolka-Wohlhauser, Professor für Komposition, Improvisation, Neue Musik, Musiktheorie und Gehörbildung an der Kalaidos Musikhochschule und an der Musikakademie Basel.
Umfangreiches kompositorisches Werk mit inzwischen über 1700 Werknummern, u.a. Opern, Orchestermusik, Kammermusik, Vokalmusik. Studium an der Musikhochschule Basel (Jacques Wildberger, Robert Suter, Thomas Kessler, Jürg Wyttenbach). Danach Kompositionstudien bei Klaus Huber an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau und bei Brian Ferneyhough. Kompositionskurse bei Kazimierz Serocki, Mauricio Kagel, Herbert Brün und Heinz Holliger. Weiterführende Klavierstudien bei Stéphane Reymond und Gesangsstudien bei Robert Koller.
Zahlreiche internationale Kompositionspreise (u.a. Kranichsteiner Stipendienpreis der Int. Ferienkurse Darmstadt, Kulturförderpreise der Kantone Luzern und Basel-Landschaft). Intensive internationale Tätigkeit als Komponist mit zahlreichen Aufführungen an internationalen Festivals sowie Zusammenarbeit mit vielen Orchestern und int. Solisten und Ensembles wie z.B. dem Arditti-Quartett. Regelmäßige internationale Tourneen mit dem eigenen „Ensemble Polysono“ und dem „Duo Simolka-Wohlhauser“ als Sänger, Pianist und Ensembleleiter. CD-Werkedition "Wohlhauser Edition" beim Label NEOS, München. Buch „Aphorismen zur Musik“ im Pfau-Verlag, Saarbrücken. Publikationen u.a. in den „Darmstädter Beiträgen zur Neuen Musik“ und „New Music and Aesthetics in the 21st Century“. Dozent an den int. Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik.

Art-Oliver Simon
gekreuzte wege (2014)
für Flöte und Klavier UA
Mikrotonales auf der Flöte, sich reibend am stoisch-temperierten Klavier. Auch sonst agieren beide Instrumente so, als ob sie sich in ihrer emanzipativen Zerstörungssucht nur noch wenig Gemeinsames zu sagen haben. Nach einem zweiten Flötensolo mündet dann alles in ein freies Spiel bestehend aus Klaviersaiten und verdeckter Zweistimmigkeit der Flöte.

Michael Quell
staubaggregation (2017)
für Flöte, Klavier und Kontrabass UA
Staubaggregation - durch ein multiples Wechselspiel (zufälliger) Zusammenstöße,  spezifischer Magnetfeldbedingungen und mikrogravitativer Prozesse bewirkte Verdichtung kosmischer Kleinstpartikel als Bedingung der Genese planetarer Objekte.
Hier im musikalischen Werk quasi bildhaft wirksam als hinter der Erscheinung der Dinge stehende Kraft (und durchaus auch als eine Art ‚Gesetzmäßigkeit‘), die immer wieder Prozesse der Aggregation des musikalischen ‚Protomaterials‘ und somit die Geburt musikalischer ‚Identitäten‘ und ‚Gestalten‘ bewirkt, jedoch natürlich nicht als ein etwaiger linearer, einfach nur akkumulierender Prozess, sondern in ständig sich wandelnde Aggregate/Zustandsformen mündend. Die Faszination des Bildes der Aggregation wird hier also ganz bewusst in eine beinahe numinos anmutende musikalische Welt multipel miteinander interagierender Netze diverser Ausgangsmaterialien und damit in die Multikausalität hinein geöffnet. 

Michael Quell, geb. 1960, studierte 1981-85 an der Musikhochschule Frankfurt (klassische Gitarre bei Heinz Teuchert, Dirigieren, Tonsatz und Kontrapunkt, Musikpädagogik, Musikwissenschaft und Komposition) sowie Philosophie und Theologie an der J. W. Goethe-Universität. Zugleich studierte er Komposition bei Hans-Ulrich Engelmann und 1985-89 in der Meisterklasse bei Rolf Riehm. Weitere Studien u.a. bei Izhak Sadaj (Paris, Tel Aviv). Michael Quell lebt als  Komponist in Fulda und übt diverse Lehrtätigkeiten aus, Musikpädagoge, seit 2007 Dozent für Musiktheorie, Analyse und Ästhetik am musikwissenschaftlichen Institut der J. W. Goethe-Universität Frankfurt. Er wirkt als Gastdozent an verschiedenen Hochschulen und Universitäten  ( Innsbruck, Dresden, Würzburg, Pavia, Kiew, New York etc.). Quell erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge und verschiedene Kompositionspreise. Seine Werke wurden bei internationalen Festivals aufgeführt wie z.B. S.E.M.A. Paris, Festival de musique Montreux/Vevey, Gaudeamus Musikwoche Amsterdam, Darmstädter Ferienkurse, Witten, Los Angeles Chamber Music America Festival, SoundScape Festival Pavia und Maccagno, Festival `the cutting edge`, New York City etc. Einen der Arbeitsschwerpunkte M. Quells stellt die Beschäftigung mit den Chancen und Möglichkeiten der Komposition im interdisziplinären Dialog dar. Veröffentlichungen im TONOS-Musikverlag, Baden Baden, CD-Aufnahmen (NEOS: Portrait-CD, Bayer, Dabringhaus etc.) sowie musikwissenschaftliche Publikationen im Lit- und Wolke Verlag.

Max E. Keller
autonomia e dialogo (2015)
für Flöte und Klavier
(Auftragswerk der Fondation SUISA)
Der Titel benennt die Grundidee des Stückes: zwei autonome, in sich gefestigte Individualitäten treffen aufeinander und treten in Dialog, wodurch sie sich allerdings verändern. Sie reagieren aufeinander, nehmen Rücksicht, opponieren, verschmelzen, ignorieren einander, weichen aus, pausieren, stützen einander, entwickeln sich, regredieren. Konkret musikalisch gesagt: Beide Instrumente wiederholen eine eigenständige, prägnante Sequenz, die zunächst über eine Minute lang ist, sich aber im Verlauf des Stückes in 12 Schritten auf etwa eine Viertelminute verkürzt. Zwar sind die Sequenzen nicht zuletzt auch infolge der sehr unterschiedlichen Instrumente völlige verschieden, aber ihre Längen sind genau gleich, auch im 12-stufigen Abbau, allerdings sind sie verschoben und auch dies jeweils unterschiedlich. Die Sequenzen werden teils wörtlich wiederholt, teils in mancherlei Hinsicht variiert, aber so, dass eine innere Verwandtschaft spürbar bleibt. Und bei beiden Instrumenten bleibt am Ende der Schlussabschnitt übrig.
Max E. Keller. Geboren 1947 in Aarau, Studium der Musikwissenschaft, Germanistik, Geschichte und Komposition bei H.U. Lehmann, H. Lachenmann, N.A. Huber und Th. Kessler; Stipendiat der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF. 1966-73 Freejazz und Improvisation am Klavier und auf elektronischen Instrumenten. Über 100 Kompositionen für verschiedenen Besetzungen, auch elektronische Musik. Vertonung politischer Texte: „Gesänge II“ (Erich Fried), „Gesänge III“ (Jürg Weibel), „Gesänge IV“ (Kurt Marti), die abendfüllende szenische Kantate „Fontamara“ (Ignazio Silone), „Konfigurationen“ (I, II und III, verschiedene Autoren), die Miniaturoper „Egon - aus dem Leben eines Bankbeamten“ (Hans Suter) mit bisher 29 Aufführungen in 2 Inszenierungen, „Die Axt“ - Oper nach Max Frischs „Graf Öderland“. Aufführungen und Rundfunksendungen in Europa, in Australien, Asien und Nord- und Südamerika, Südafrika. Seit 1985 Musikprogrammierung im Theater am Gleis, Winterthur. Seit 1997 Stipendien und Preise in Deutschland und der Schweiz. 2007-2010 Präsident der Schweizer Gesellschaft für Neue Musik. Veröffentlichungen mit verschiedenen Partnern auf CD.

Art-Oliver Simon
Polaroid (vor dem Tsunami) (2013)
für Flöte, Kontrabass, Klavier
"Schlimm! Schlimm! Wie? geht er nicht - zurück?" - Ja! Aber ihr versteht ihn schlecht, wenn ihr darüber klagt. Er geht zurück, wie jeder, der einen großen Sprung tun will.--
(Zitat aus: Friedrich Nietzsche, jenseits von Gut und Böse, 280. Vers)

Franz-Jochen Herfert
Paradigmal change (2017)
für Flöte, Kontrabass, Klavier UA
Wie würde ein Musikstück wohl klingen müssen, welches mit dem vielbeschworenen Paradigmenwechsel wirklich ernst macht und nicht doch wieder in epigonalem Postavantgardismus steckenbleibt oder in der ebenso epigonalen Postmoderne?  Paradigmenwechsel heißt jedenfalls nicht, an dem geheiligten Tempel der Neuen Musik hie und da einen kleinen Kratzer anzubringen, sondern eher, ihn ganz einzureißen!
Paradigmenwechsel heißt für mich auch nicht, Neue Musik einfach nur mit anderen, insbesondere visuellen Künsten zu kombinieren, um so ihrer Schwachheit aufzuhelfen, anstatt dass die Musik aus sich selbst heraus genügend Attraktivität für einen unbefangenen Zuhörer entfalten würde. Dazu müssen alle Normen der Neuen Musik kritisch hinterfragt werden, ihre ästhetischen Vorlieben, ihre Geschichtsauffassung und die daraus folgenden Beurteilungskriterien, ihr in sich selbst Kreisen mit allerlei selbstbezogenen Problemstellungen und damit ihre Tendenz zum Akademischen, oder auch ihr gesellschaftskritisches und kulturpessimistisches, ihr „politisches“ Gehabe.
Daraus folgt für mich unter anderem:
1.kreativ werden in den vernächlassigten,  bloß „neutralisierten“,  zentralen  musikalischen  Eigenschaften,  Melodie,  Rhythmus, Harmonik
2. Abkehr von der Suche nach dem einen, leicht identifizierbaren, uniformen Personalstil,  der dann,  immer wiederholt, so gut im Neue-Musik-Betrieb einsetzbar ist
3. zwischen den Kategorien sein hinsichtlich stilistischer Schubladen
Allerdings gibt der Titel Paradigmal Change 1 nur über einen bestimmten Aspekt des Stücks Auskunft. Der andere, wichtigere Aspekt, betrifft die Frage seines den Menschen ganzheitlich betreffenden Gehalts und muss für denjenigen sprachlich unausgesprochen bleiben, der diesen Gehalt ernst nimmt:  sonst würde Musik nur zur zusätzlichen Illustration eines sprachlich formulierbaren Inhalts dienen. Aber Musik kann mehr! Ihr Gehalt ist nicht zu unbestimmt, um ihn in Worte zu fassen, sondern zu bestimmt!
Franz Jochen Herfert
Nach medizinischen Studien Kompositions- und Klavierstudium in Stuttgart und Paris. Kurse bei O.Messiaen, L.Nono, I.Xenakis, M.Feldman. Als Komponist Werke für alle musikalischen Gattungen vom Soloinstrument über Kammermusik und Jazzcombobesetzung bis hin zu Orchesterwerken, Oratorien, Musiktheater, Musik zu Filmen, Musik mit elektroakustischen Möglichkeiten, schließlich zum Musikkontinuum als speziell von ihm entwickelte Form der Klanginstallation. Uraufführungen u.a. in Darmstadt, Donaueschingen, Berlin, Amsterdam, Paris, Brüssel, Tokio, St.Petersburg etc.;  Rundfunk- und Fernsehaufnahmen seiner Werke. Uraufführung seines Requiem 2009 in Tokio Uraufführung des Musikdramas "Ne Naprasno" nach Archipel GULAG von Solschenizyn 2012 in St.Petersburg Uraufführung von (…. Kantate der Frohen Botschaft) 2015 in Tübingen  Musiktheoretische Publikationen über seine kybernetisches Denken einbeziehende Analyse- und Kompositionsmethode u.a. in den "Musikkonzepten".
Eigenständige ästhetische Position jenseits gängiger Stile und Konzepte. Betonung des ganzheitlichen und existentiellen Charakters von Musik.   "Main lecturer" bei den Darmstädter Sommerkursen 1988 bis 1994. 2015 Vorträge über seine Analysemethode in Boston und New York Als Pianist Auftritte auf Festivals zeitgenössischer Musik im In-und Ausland. Neuerdings auch Auftritte mit eigenen Werken für sein speziell programmiertes  Synthesizerkollektiv "spiritual synthesizers"
Dozent für zeitgenössische Klaviermusik und für "Musik und Computer" an der Universität Augsburg.  Professor für Musiktheorie und Komposition an der Kirchenmusikhochschule Tübingen. 


Das Art Ensemble wurde im Januar 2013 in der Besetzung Flöte, Kontrabass und Klavier gegründet und tritt heute in der Besetzung Antonella Bini (Flöten), Oliver Potratz (Kontrabass) und Art-Oliver Simon (Klavier) öffentlich auf. Es konzentriert sich auf die Erschließung eines völlig neuen Repertoires mit profilierten Werken zeitgenössischer Komponisten für diese eigentümliche Besetzung. Insbesondere der Kontrabass, aber auch die Multiinstrumente der Flöte von der sehr tiefen Kontrabassflöte bis zur piccolo spielen bei der Erforschung dieser instrumentalen Kombinationsmöglichkeiten eine prominente Rolle. Bisher wurden schon an folgende Komponisten Kompositionsaufträge für die spezielle Besetzung des Art Ensemble vergeben und realisiert: Mateusz Ryczek (Polen), Maxim Seloujanov (Österreich), Felix Ceunen (Belgien), Irina Emeliantseva (Deutschland), Gerhard Präsent (Österreich), Viktor Fortin (Österreich), Charris Efthimiou (Griechenland), Matteo Manzitti (Italien), Marco Reghezza (Italien), Matthias S. Krüger (Deutschland), Max E. Keller (Schweiz), René Wohlhauser (Schweiz), Michael Quell (Deutschland), Franz-Jochen Herfert (Deutschland)
Bisherige Konzerttourneen:
Italien-Tournee 2013 (La Spezia, Albenga, Avellino, Bologna)
Sommer 2015 Konzerte in Graz und Wien (in Zusammenarbeit mit dem steirischen Komponistenverband) sowie in Berlin auf dem 1. Berliner OaarWurm-Festival.
Sommer 2016 2. Berliner OaarWurm-Festival (Kulturhaus Alte Feuerwache Berlin-Friedrichshain,
www.oaarwurm-festival.de)+Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg - Workshop mit Grundschülern und angehenden Lehrern mit anschließendem Abendkonzert an der musikpädagogischen Hochschule Karlsruhe. Im Juli 2016 folgte dann ein Kurzauftritt bei den Zepernicker Randspielen für Neue Musik 2016.
Nach einem weiteren Konzert beim 3. Berliner OaarWurm-Festival in Berlin-Friedrichshain im Juni 2017 führt eine Konzerttournee im Herbst 2017 mit einem teilweise komplett neuen Uraufführungsprogramm das Ensemble u.a. nach Fulda, Stuttgart, Winterthur und Basel (Schweiz).
www.artensemble-berlin.de

Antonella Bini – Flöten (von piccolo bis Kontrabassflöte)
Multiinstrumentalistin. Ihr Repertoire reicht von klassischen bis zeitgenössischen Programmen für Flöte solo und im Duo mit Klavier. Z.Zt. gibt sie viele Werke für große Flöte, Bassflöte oder Kontrabassflöte mit/ohne Elektronik selbst in Auftrag, darunter an Komponisten verschiedener Genrationen wie D. Anzaghi, U. Bombardelli, L. Manfrin, M. Reghezza, A. Schreier, D. Venturi, P. Geminiani, AO. Simon, P. Cattaneo, S. Guarnieri u.a.
Ihre besondere Leidenschaft für zeitgenössische Musik schlägt sich auch in ihrer jüngsten Buchveröffentlichung nieder: Sofia Gubaidulina – 80 Jahre der Musik gewidmet (Masterarbeit am Conservatorio Cantelli in Novara, Italien. Als e-book veröffentlicht beim Verlag LeggereLeggere, Mailand).
Ihre Instrumentalstudien vervollständigte sie bei Lehrern wie Michele Marasco, Nicola Mazzanti, und am CSI-Lugano(Schweiz) mit Mario Ancillotti. Weitergehende Instrumentalstudien führte sie auch zu Musikern wie E. Pahud, C. Klemm, M. Caroli, C. Levine, B. Kujiken, M. Simeoli, S. Lombardi.
Kammermusikkurse belegte sie bei Massimiliano Damerini und im zeitgenössischen Bereich bei Andrea Pestalozza.
2011 erhielt sie das Stipendium Severino Gazzelloni und 2014 den von den Niederlanden gesponsorten CIMA-Preis während des internationalen CIMA-Festivals.
www.antonellabini.com

Oliver Potratz (Kontrabass)
Jahrgang 1973 begann seine Karriere als Geiger und E- Bassist. Mit 20 fing er an Kontrabass zu spielen und bestand ein Jahr später die Aufnahmeprüfung an der UdK Berlin. Dort studierte er sowohl Klassik, als auch Jazz. Das Klassik-Orchesterdiplom absolvierte er mit der Note sehr gut, das Jazzstudium beendete er mit dem Master of Arts (Jazz/Composition) summa cum laude. Während des Klassik-Studiums wurde er Stipendiat der Yehudi Menuhin Stiftung. Noch vor Ende seines Studiums unterrichtete er an der UdK Klassik für Jazzstudenten. Seit dem Studium arbeitet er in verschiedenen Musikbereichen. So spielte er auf zahlreichen internationalen Jazzfestivals ebenso, wie als Solist mit renommierten klassischen Orchestern und auf Tangobühnen. Seine Arbeit als Bassist ist auf über 40 CD ́s zu hören. Im Jahr 2008 gewann er mit der Band „Klima Kalima“ den neuen deutschen Jazzpreis, im folgenden Jahr belegte er mit dem Carsten Daerr Trio den zweiten Platz. 2015 erhielt er ein Stipendium des Berliner Senats. Die Musik brachte ihn auf zahlreichen Tourneen in mehr als 50 Länder auf 5 Kontinenten. Er arbeitet und arbeitete mit Musikern wie Kalle kalima, Oliver Steidle, Christian Lillinger, Christopher Dell, Johannes Lauer, Christoph Lauer, John Schröder, Daniel Erdmann, Carsten Daerr, Tomasz Stanko, David Friedman, Frank Gratkowski, Mathias Schubert, Philipp Gropper, Claudio Puntin, Gebhard Ullmann, Hans Lüdemann, Gitte Haenning, Ronnie Graupe, M.Rostropovich, Kudsi Ergüner, Rolando Villazon, Tim Fischer, Wencke, Myhre, Rolf Kühn, Jiggs Whigham und anderen bekannten Musikern der deutschen Jazzszene zusammen.
www.oliver-potratz.de

Art-Oliver Simon (Klavier)
geboren am 13. Dezember 1966 in Hamburg, 1993 Abschluss des Studiums an der Hochschule der Künste Berlin (heute UdK) in den Fächern Komposition, Dirigieren und Klavier in den Klassen von F.M. Beyer und Witold Szalonek ab. Im gleichen Jahr Kompositionspreis der Stadt Berlin und 1994 Boris-Blacher-Kompositionspreis. 2007 Arbeitsstipendium am Herrenhaus Edenkoben und 2009 Arbeits-stipendium der Stiftung kunstraum sylt:quelle. Von 1993 bis 1994 belegte er am Institut de Recherche et Coordination Acoustique/ Musique (IRCAM) in Paris den cursus annuel de composition. Seit 1995 lebt und arbeitet er wieder in Berlin und ist seit 2010 für das Composers´ program und die Reihe Hören und Lernen des Simon Verlag-BW verantwortlich. 2013 gründete er das Art Ensemble Berlin, das in seiner Besetzung Flöte, Kontrabass, Klavier bisher ohne Vergleich ist. Viele seiner Kompositionen wurden bisher bei großen internationalen Festivals uraufgeführt: rendez-vous musique nouvelle Forbach (2002), Musikfestival Usedom (2004), Konzertreihe white islands Stuttgart (2011/2015), Berliner Herbstmusik (2005/2006/ 2008), SOUNDWAYS St. Petersburg (2009), Westival Stettin (2009), Pro musica nova Bremen (2012, 2014), Festival Hindemith Avellino (2013), OaarWurm Berlin (2015/2016), Kontraste Lüchow- Dannenberg (2015/2016), Zepernicker Randspiele (2016). Eine am Rundfunkhaus Masurenallee als Koproduktion zwischen dem rbb und dem Label edition zeitklang aufgenommene CD mit einigen seiner Werke für Klavier und Gitarre (Interpreten: Jonas Olsson – Klavier; Rürgen Ruck- Gitarre) ist im Dezember 2016 erschienen.
www.simon-artmusik.de
                

Dienstag, 3. Oktober 2017 | 20:30 Uhr | Jan Gerdes

Jan Gerdes, Klavier

Abendmusik: Kaleidoskop

Christoph Theiler
Sound Selection (2016/17)
für Klavier UA
" ... wunderbare, kleine Spielwerke - und aus Glas dazu, so dass man genau sehen kann, wie da eins ins andere greift oder sich gelegentlich spießt, aber nur, damit's dann weiterspielt und uns überrascht.“  Peter Rosei
Christoph Theiler studierte Klavier bei E. Appel in Nürnberg, bei Edgar Trauer in Stuttgart und bei Leonid Brumberg in Wien. Schlagzeug bei Hermann Schwander in Nürnberg. Als Komponist ist er Autodidakt.
Zunächst entfaltete er eine reichhaltige Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker. Diese beendete er 1998, um sich ausschließlich der Komposition zu widmen. 1995 gründete er mit der Regisseurin Renate Pittroff das Theater „meyerhold unltd.“ und in der Folge die Künstlergruppe wechselstrom, die in Wien einen off space für experimentelle Kunstprojekte betreibt. Seit 1997 arbeitet er im Bereich Hörspiel und experimentelle Radiokunst. Neueste Werke sind im Bereich Multimedia, Klanginstallation, Performance, Intervention und Social Sculpture angesiedelt. Sein Werkkatalog umfasst ca. 100 Kompositionen, 40 Theater- und Hörspielmusiken und 70 interdisziplinäre Arbeiten.

Arbeiten (Auswahl):
Ausmisten - Kunstradio-Live-Sendung zum Österreichischen Nationalfeiertag (2003)
KRYPTON - für Orchester und Radiosender-Installation (2004)
trazoMiana - Orchesterwerk (2005/06)
REPLY - Mailingaktion zum Mozartjahr 2006 – Hörspiel (RBB/DLF)
COMMUNITY GAME - partizipatorisches Auswahlverfahren 2005/06
SHORT CIRCUIT - Klanginstallation 2007
KALBSEMBRYONENVERKOSTUNG – Media Hack (2009)
Piefkedenkmal - Denkmal aus Cortenstahl in Gänserndorf 2009
„Re-Entry – Leben in der Petrischale“ - Oper für das Oldenburgische Staatstheater (2010)
"Fluid Control" mit Wasser betriebenes elektronisches Tool (2012-2016)

Sidney Corbett  
...ma non troppo e molto cantabile (2016)
für Klavier
...ma non troppo e molto cantabile ist im Rahmen des bemerkenswerten Projektes Susanne Kessels entstanden: 250 Piano Pieces for Beethoven anläßlich des 250. Geburtstags des Komponisten. In meinem Werk wählte ich als Inspirationsquellen drei unter den vielen meiner Lieblingspassagen aus Beethovens Werk: das cis-moll-Quartett, op. 131, die c-moll-Sonate, op. 111, insbesondere eine Passage gegen Endes des zweiten Satzes, der Arietta, und einen der großen Gassenhauer, den Andante-Satz der 7. Sinfonie in A-Dur. Die Anspielungen auf diese Quellen bei Beethoven sind aber indirekt. Im Wesentlichen sind die Linien, Harmonien und Rhythmen meine eigenen und sind im Kontext meines eigenen Schreibens beheimatet. Der Titel bezieht sich auf eine Vortragsbezeichnung des cis-moll-Quartetts, dasselbe gilt für eine solche Bezeichnung später in meinem Werk, adagio ma non troppo e semplice. Die rhythmische Gestaltung dieser Passage bezieht sich ebenfalls auf die korrespondierende Stelle des Quartetts. Die Schlusspassage meines Stückes, intimo, quasi andante, leggieramente, ist wie oben erwähnt auf eine Passage im letzten Satz der c-moll-Sonate gemünzt, eine, die selbst an dem Scherzosatz aus Beethovens 9. Sinfonie erinnert. Ferner sind manche Wiederholungen in meinem Werk durch das Andante der 7. Sinfonie inspiriert.
Letztendlich ist mein Werk ...ma non troppo e molto cantabile also eine persönliche Reflektion auf manche Momente in Beethovens Musik, ausgedrückt in meiner eigenen Sprache. Selbstverständlich beziehen sich Komponisten generell auf äußere Quellen, sowohl musikalische als auch außermusikalische bei der Erschaffung der Werke. In meinem Fall sind die Quellen eher außermusikalisch, vorrangig aus der Theologie, Philosophie, Literatur und den bildenden Künsten. Wenn wir aber für Klavier schreiben, scheint es mir unausweichlich, dass Beethoven immer vor uns sitzt, uns grimmig anstarrend.
Dieses Werk wurde von der Initiatorin des Projektes, Susanne Kessel, am 2. Juli 2016 in Bonn uraufgeführt und ist ihr dankend gewidmet.
Sidney Corbett


Sidney Corbett, 1960 in Chicago geboren, studierte Musik und Philosophie an der University of California, San Diego, der Yale University, wo er 1989 promovierte, sowie 1985 bis 1988 an der Hamburger Musikhochschule bei György Ligeti. Seit 1985 ist Corbett vorwiegend in Europa tätig. Seine Werke, die Bühnen-, Orchester-, Instrumental-, Solo- und Vokalliteratur umfassen, erhielten zahlreiche Preise und Auszeichnungen im In- und Ausland und werden weltweit aufgeführt. Seit 2006 ist Corbett Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mannheim und ist auch Leiter des dortigen Forums für Neue Musik.
Corbett ist ein Künstler der abseits des Mainstreams der Neuen Musik seine eigenständige und nicht weniger explizit zeitgenössische Position vertritt. Seine Musik hat sich inzwischen fest in der internationalen Musikwelt etabliert. Ein besonderer Schwerpunkt seiner jüngeren Arbeit liegt im Bereich des Musiktheaters. Inzwischen liegen fünf Opern vor, u.a. NOACH, nach einem Libretto von Christoph Hein (Bremen 2001), ,„UBU: Eine Groteske“, nach Alfred Jarry  mit einem Libretto von Simone de Mello (Musiktheater-im-Revier Gelsenkirchen 2012) und seine jüngste Oper nach dem Roman, „Das Große Heft“ von Agota Kristof, die am Theater Osnabrück im März 2013 uraufgeführt wurde. Seine jüngste Oper, „Die Andere“, nach einem Libretto von Christoph Hein, wurde im März 2016 am Theater Magdeburg uraufgeführt
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Gattung Lied bzw. Vokalmusik. Es entstanden Zyklen zu Texten von Christine Lavant, Barbara Köhler, Roland Barthes, Paul Klee u.a., aber literarische Bezüge gibt es auch zu seiner Instrumentalmusik, wie z.B. das Werk „Yael“ für Violine und Orchester, das durch Texte von Edmond Jabès inspiriert wurde, oder seine 3. Sinfonie, „Breathing the Water“, für Sopran, Trompete, Kontrabass und Streichorchester, uraufgeführt durch die Staatskapelle Berlin, in der Texte von Denise Levertov und Amal Al-Jubouri gegenübergestellt werden.
Corbett ist auch als Gitarrist in verschiedenen improvisierenden Formationen tätig, u.a. in der Gruppe „letztedernière“. Veröffentlichungen seiner Musik liegen u.a bei den Labels Kreuzberg Records, Cybele Records, Mode Records, CRI, Edition Zeitklang, Blue Griffin, Edition Kopernikus und Ambitus Records. Corbett lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Schwetzingen.
Pierre Jodlowski   
Serie blanche  ( 2007)
for piano and electronics
"Série blanche" belongs to the "series" cycle devoted to piano works. This cycle which started with " Série noire" in 2005 was commissioned by the Orléans International Piano Competition.
In this cycle, each colour provides an opportunity to investigate a particular link of music with image. The latter may be cinematographic or mental ; it is a reference space, the writing starting point.
This project based on a cumulative writing principle develops the feeling of a meaningless,rather mechanical world. It might be considered as a possible transcription of "Un Roi Sans Divertissement ", a novel by Jean Giono that was published at the end of The Second World War. In this book and its film adaptation by François Leterrier, absurdity and violence are the result of man boredom.
There are pictures of white snow-covered landscapes around a grey village with its black figures . Red is added to this colour range only when blood is shed as if it were the only possible way of solving an absurd situation. Music, therefore, is characterized by an apparent nonchalance, by a sort of very simple sweetness, but the layers stack on, every recorded sign  (ou mark ?) remaining and weaving the line of a crescendo that ends in excess. As Albert Camus did in "L'Etranger ", Giono wrote this book to say the people's lack of understanding when concentration camps were discovered.
I have written this music to tell the relentless mechanism which implies the disappearance of our perceptual processes and the gradual erosion to which we are submitted.


Pierre Jodlowski ( *1971) is a composer, performer and multimedia artist. His music, often marked by a high density, is at the crossroads of acoustic and electric sound and is characterized by dramatic and political anchor. His work as a composer led him to perform in France and abroad in most places dedicated to contemporary music aswell as others artistic fields, dance, theater, visual arts, electronic music. His work unfolds today in many areas : films, interactive installations, staging. He is defining his music as an "active process" on the physicall level (musical gestures, energy and space) and on the psychological level (relation to memory and visual dimension of sound). In parallel to his compositions, he also performs on various scenes (experimental, jazz, electronic), solo or with other artists.
Since 1998 he is co-artistic director of éOle (research and production studios based in Odyssud - Cultural center in Blagnac) and Novelum festival in Toulouse (from 1998 to 2014).
He has been collaborating with various ensembles such as : Intercontemporain (Paris), Ictus (Belgium), KNM (Berlin), the Ensemble Orchestral Contemporain (France), the new Ensemble Moderne (Montreal), Ars Nova (Sweden), Proxima Centauri (France), Court-circuit (France), Ensemble Les Éléments (France), the Berg Orchestra (Prague), Soundinitiative (Europe) and various soloist from the international contemporary music scene. He also conducts collaborations with musicians such as preferred Jean Geoffroy - percussion, Cedric Jullion - flute, Wilhelm Latchoumia - piano, for works and research on the new instruments capacities. He performed in a trio with Roland Auzet (percussion) and Michel Portal (sax & clarinet), a duo with drummer Alex Babel and different projects with musicians from improvised music scene in Europe. His work led him to develop collaborations with visual artists, in particular, David Coste for specific projects with video. He also works as a stage designer on several projects at the intersection of theater, installation, concert or oratorio. He has received commissions from IRCAM, Ensemble Intercontemporain, the French Ministry of Culture, Akademie der Künste (Berlin), CIRM, GRM, the Donaueschingen Festival, Radio France, the Piano Competition in Orleans, GMEM, GRAME , Siemens Foundation, the Opera of Toulouse, the European project INTEGRA, the studio EMS - Stockholm, the Royaumont Foundation, Cabaret contemporain, Venice Biennale music festival, Polish Ministry of Culture…
Winner of several international competitions, he won the Prix Claude Arrieu SACEM in 2002, the Prix Hervé Dugardin SACEM in 2012, and was in residence at the Academy of the Arts of Berlin in 2003 and 2004. In 2013 he won a Prize awarded by "Academie Charles Cros" for one of his CD. In 2015 he is the winner of The Great Lyceum Prize in France for his piece "Time & Money". His works are performed in key places devoted to contemporary sound arts in France, Europe, Canada, China, Corea, Japan and Taiwan and the United States.
His works are partly published by Editions Jobert and are the subject of several CD and video recordings on the labels éOle Records, Radio France and Kaïros. He is living in France and Poland.

Thomas Heyde  
Ingrimm/Ero(t)ika (2011)
für Klavier
Ingrimm/Ero(t)ica ist das vierte Opus aus dem Zyklus »Einkehr«, der zwischen den Jahren 2009-2014 entstand. Dem Werk ist eine Einführung vorangestellt, die allerdings dem Interpreten eher Rätsel aufgibt. (Beispielsweise steht dort: »Der ursprüngliche Titel (...) lautete „ERO(T])CA – Die Liebe ist eine unerträglich kontrapunktische Angelegenheit. Deswegen ist das auch keine Frühstücksmusik, sondern eine Revolutionsetüde« und weiter, »Der Autor verbittet sich jedwede Rückfragen zu Lebzeiten.«) Die Komposition ist von starken formalen Kontrasten geprägt, wie rumorenden Strukturen und fast gesanglichen Passagen. Erst ab dem Mittelteil fügt sich das Geschehen zusammen, ohne dass es gerundet wird.

Thomas Christoph Heyde (auch TC Heyde oder tchey) ist ein Komponist, Medienkünstler, Autor, Kurator und Produzent.
Heyde wurde 1973 als Sohn eines Pfarrers in Leipzig geboren. Nach einer pharmazeutischen Ausbildung und einer Tätigkeit in einem Leipziger Klinikum studierte er ohne Abitur in Leipzig und Basel Komposition und elektroakustische Musik sowie als Meisterschüler an der Akademie der Künste in Berlin.
Noch während seines Studiums war u.a. Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes, der Alfried Krupp von Bohlen und Hallbach-Stiftung, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie Lehrbeauftragter und später Dozent im Bereich Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (Academy of Visual Arts), Leipzig und an der Universität Leipzig.
Schon früh galt sein Interesse transmedialen Konzeptionen und komplexen Kollaborationen. Seine kritischen Reflexionen gegenüber der zeitgenössischen Musikszene fanden u.a. ihren Widerhall im »Donaueschingen-Skandal« (2002), der Publikation »High Culture Motherfucker« (2008) sowie Projekten wie »Sex.Macht.Musik« (2009). Heyde gilt gleichwohl als einer der leidenschaftlichsten und innovativsten Vermittler zeitgenössischer Inhalte an der Schnittstelle von Musik und Medienkunst. Als geschäftsführender künstlerischer Leiter u.a. des Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig (FZML) sowie als freier Kurator und Dramaturg initiierte und leitete er zahlreiche internationale Festivals und Konzertreihen, wie u.a. »Heimat Moderne«, »Macht-Musik« und »CAGE100«.
Heyde ist außerdem Vorstandsvorsitzender eines Psychosozialen Zentrums für Geflüchtete und Geschäftsführer einer Beratungs- und Produktionsfirma mit Sitz in Leipzig.
Sein künstlerisches Oeuvre ist höchst komplex und umfasst sowohl Kompositionen als auch medienkünstlerische Arbeiten, die er zumeist in Eigenregie realisiert. Selbige wurden von nationalen und internationalen Sendern ausgestrahlt und realisiert und sind bzw. waren zudem auf nationalen und internationalen Festivals und Museen präsent.

Max Doehlemann  
Divertimento (2017)
für Klavier  UA
(komponiert auf Grundlage einer traditionellen synagogalen Vortragsmelodie von Versen aus dem Buch Kohelet)
Zum jüdischen Laubhüttenfest, einem fröhliches Fest im Herbst, gehört traditionell die Lesung des biblischen Propheten Kohelet. Dieser Text gehört zur sogenannten Weisheitsliteratur und erklingt meist in einer uralten, speziellen Vortragsmelodie, die in der hebräischen Bibel in Form von Punkten und Strichen (sog. Teamim) codiert ist. Kohelet betont im besonderen die Vergänglichkeit alles menschlichen Strebens. "Das,was war, es ist das, was sein wird. (...) Es gibt nichts Neues unter der Sonne". Alles bleibt wie es ist und ist am Ende vergeblich und vergänglich -  Aussagen des Propheten muten im Kontext des fröhlichen Laubhüttenfestes unerwartet melancholisch und pessimistisch an. Doch liegt in einer tieferen Ebene auch etwas Leichtes, Heiteres darin. Max Doehlemann hat schon mit anderen Werken seine jüdische Religion reflektiert, hier findet er in der uralten Vortragsmelodie des Prophetentextes einen Anknüpfungspunkt für ein modernes Klavierstück. Aus dem Tiefen, Schweren entspringt hier sozusagen das Leichte und so heißt das Stück auch "Divertimento".
Max Doehlemann studierte in den 1990er-Jahren Komposition, Dirigieren und Klavier an den Musikhochschulen München und "Hanns Eisler", Berlin. Seither lebt und arbeitet er als freiberuflicher Komponist und Musiker überwiegend in Berlin. Unter anderem am Berliner Ensemble wirkte er als Komponist, Pianist und musikalischer Leiter. Ein besonderes Interessensgebiet der letzten Jahre war die sefardische und arabische Musik, daraus entstand unter anderem auch die Band "Semitones" mit dem algerischen Sänger und Instrumentalisten Momo Djender und der israelischen Kantorin Hadass Pal Yarden. Max Doehlemann spielt auch Jazz, war unlängst als Buchautor tätig und komponiert laufend "klassische Werke". Auszeichnungen: Franz-Josef-Reinl-Preis, 1996; International Music Prize for Excellence in Composition der National Academy of Music, Colorado, 2010

Helmut Lachenmann
Serynade (1997-98)
für Klavier
Der Titel „SERYNADE“ erklärt sich leicht: in die bekannte Gattung „Serenade“ hat sich mit dem „Y“ der Anfangsbuchstabe der Widmungsträgerin Yukiko Sugawara eingeschmuggelt. Die japanische Pianistin hat „SERYNADE“, das erste groß angelegte Klavierstück Helmut Lachenmanns, inzwischen auf vielen internationalen Konzertpodien mit durchschlagendem Erfolg vorgestellt.
Das Klavier ist eines derjenigen Instrumente, an denen sich zentrale Momente der Kompositionsästhetik Helmut Lachenmanns in besonderer Weise manifestiert haben. Hatte er mit „Guero“ aus dem Jahr 1970 das Instrument (in traditionellem Sinne) vollkommen „enttont“ und sich dem planen Schönklang „verweigert“, so schließt die „Serynade“, die 1998 in Japan uraufgeführt wurde, an Kompositionen wie „Echo andante“ (1962) und die „Kinderspiel“-Stücke (1980) an. Das Geräuschhafte tritt hier zugunsten einer hochdifferenzierten Erkundung des angeschlagenen, „orthodoxen“ Klavierklangs zurück, ohne dass der Klavierkörper an sich von konstitutiver Bedeutung wäre, wie dies etwa für den Bereich der Tastatur in „Guero“ gilt.
Durch die dynamisch differenzierte Metamorphose isolierter Töne bzw. Akkorde in der „pedaliter“ suspendierten Zeit entstehen Klangfelder, die in ihrem Nachhall changieren, niedergedrückte Tasten modulieren das „sostenuto“, Resonanzen und Flageoletts verselbstständigen sich und machen sich auf den Weg zu einer „neuen Art von Melos“ (Lachenmann), oder, um mit Ferruccio Busoni zu sprechen: „... es schwebt! Es berührt nicht die Erde mit seinen Füßen. Es ist nicht der Schwere unterworfen. Es ist fast unkörperlich. Seine Materie ist durchsichtig. Es ist tönende Luft. Es ist fast die Natur selbst. Es ist frei.“ („Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst“, Triest/Leipzig 1907/16)
Doch auch gleichsam „nackte“ Töne erklingen, viruos inszenierte und „fortissimo“ herausgestanzte zumal. Zwischen solchen ineinanderfließenden Extremen bewegt sich „Serynade“, das exorbitante Ständchen Lachenmanns für seine Frau, die Pianistin Yukiko Sugawara (auf die der klangmodulierte Titel weist). Vielleicht auch beschwören die schattenreichen Saitenklänge indirekt das lebensweltliche Obligatinstrument dieser Gattung herauf, das freilich nun nicht gerade zu denjenigen gehört, an denen Lachenmann seine Ästhetik mit Vorliebe exemplifizierte: die Gitarre.
Helmut Lachenmann wird 1935 als sechstes von acht Kindern in einer evangelischen Pastorenfamilie in Stuttgart geboren. Er studiert zunächst an der Musikhochschule seiner Heimatstadt bei Johann Nepomuk David Theorie, Kontrapunkt und Kompositionslehre und bei Jürgen Uhde Klavier. Dann gibt die Begegnung mit Luigi Nono bei den Darmstädter Ferienkursen 1957 seinem Leben eine entscheidende Wendung: Lachenmann geht nach Venedig und wird für einige Jahre Nonos Schüler. Die ersten öffentlichen Aufführungen seiner Werke finden 1962 bei der Biennale Venedig und bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt statt.
Nach einer Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg unterrichtet Lachenmann als Professor für Komposition an den Musikhochschulen in Hannover (1976–1981) und Stuttgart (1981–1999). Er leitet regelmäßig Seminare, Workshops und Meisterklassen im In- und Ausland und erhält zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 1997 den Ernst von Siemens Musikpreis, 2004 den Royal Philharmonic Society Award London und 2008 den Berliner Kunstpreis sowie den Goldenen Löwen der Biennale di Venezia.
Helmut Lachenmanns kompositorische Praxis ist von Beginn an eng verknüpft mit der theoretischen Reflexion von ästhetischen, technischen, gesellschaftspolitischen und ethischen Fragen des Musikalischen. Die Errungenschaften des seriellen Komponierens in der Tradition Schönbergs, Weberns und Nonos werden in Lachenmanns Musik hinsichtlich der physikalischen Voraussetzungen und der konkreten Hervorbringung der Klänge weiterentwickelt und für die sinnliche Wahrnehmung des Hörers geöffnet.
Zugleich verweigert sich seine Musik vorgegebenen, an Expressivität orientierten Hörerwartungen, indem sie auf der kreativen Anstrengung eines Hörens insistiert, das die konkrete sinnliche Erscheinung gewissermaßen abtastend wahrnimmt: "Der Begriff der Wahrnehmung ist abenteuerlicher, existentieller als der des Hörens: Er setzt alle Vorwegbestimmungen, alle Sicherheiten aufs Spiel." 
Helmut Lachenmann

Der Pianist Jan Gerdes gehört zu den interessantesten und vielseitigsten Musikern seiner Generation. Als Pianist zwischen Tradition und Avantgarde beherrscht er sowohl das klassisch-romantische als auch das zeitgenössische Repertoire. 
So spielt er in einem seiner vielseitigen Recital-Programme sowohl Bachs Goldberg- Variationen als auch Stockhausens Klavierstücke.
Jan Gerdes studierte Klavier und Schlagzeug an den Musikhochschulen Hannover und Detmold bei den Professor-innen Kurt Bauer, Nerine Barett und Re nate Kretschmar- Fischer und besuchte Meisterkurse bei weiteren namhaften Pianisten wie Anatol Ugorski, Halina Czerny-Stefanska oder Edith Picht- Axenfeld. Eine internationale Konzerttätigkeit führte den vielfach ausgezeichneten Künstler in viele Länder Europas, nach Südamerika und Fernost. Er gastierte bei namhaften Festivals wie dem Schleswig-Holstein- Musik- Festival, der
Maerzmusik Berlin, der Gaudeamus-Woche- Rotterdam, den Dresdner Musikfestspielen,
den Bregenzer Festspielen, Festival Memmix Palma de Mallorca, Festival Chiffren, den Stockhausen- Kursen, Festival Musica Straßburg, Kunstfest Weimar, Centre Acanthes Metz, den Haller Bachtagen, Ultraschallfestival Berlin, Beethovenfest Bonn, den Weingartner Tagen Neuer Musik, dem Westfälischen Musikfest und den Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt und trat in den großen Konzertsälen wie Berliner Konzerthaus, Kölner Philharmonie, Essener Philharmonie, Konzerthaus Wien, Freiburger Konzerthaus, Tonhalle Düsseldorf Alte Oper Frankfurt und Berliner Philharmonie auf.
Er machte CD-, Fernseh- und Rundfunkaufnahmen für den NDR, WDR, MDR, HR, RB
ORF, Deutschland Radio Berlin sowie beim Label Ambitus. 2008 erschien seine Solo-
CD `Gelände/Zeichnung` mit aktuellster zeitgenössischer Klaviermusik bei dem Label Edition Zeitklang.
Gerdes arbeitete mit einigen der führenden zeitgenössischen Komponisten wie Karlheinz
Stockhausen, Wolfgang Rihm, Helmut Lachenmann und Peter Ruzicka zusammen und spielte Uraufführungen vieler weiterer Werke namhafter Komponisten wie Sidney Corbett, Peter Gahn, Brice Pauset, Moritz Eggert, Annette Schlünz, Markus Bongartz, Marcus Antonius Wesselmann und vielen mehr.
Als Grenzgänger zwischen Klassik, Neue Musik, Elektronika und Performance gründete er 2004 gemeinsam mit dem Elektronikkünstler Thomas Andritschke das Improvisations- Kompositions- Duo „ EROL“, welches die Schnittstelle zwischen zeitgenössischer Klaviermusik und elektronischer Clubkultur auslotet. Seit 2011 setzte er die Arbeit auf diesem Feld in dem Duo- Projekt `KAUM` mit der argentinisch Musikerin Silvina Avila fort, ab 2014 mit dem italienischen Komponisten und Techno- Produzenten Fabrizio Nocci als elektroakustisches Projekt `Mutant TP`. Die 2008 gegründete Musiktheater- Plattform „ solosymphonie productions“ , ein gemeinsames Projekt mit dem Schauspieler Michael Fuchs, schließlich dient der Entwicklung innovativer Programme sowie interdisziplinärer Projekte, die Traditionelle und Moderne in den Künsten Musik, Theater, Literatur, bildende Kunst, Tanz ,  dramaturgisch durchdacht, wie selbstverständlich gegenüberstellen und dadurch sinnlich erfahrbar machen. Exemplarisch sei hier das Piano- Schasuspiel- Projekt „ 4.48 Psychose“  genannt, eine Konfrontation des gleichnamigen Theaterstückes der englischen Dramatikerin Sarah Kane mit klassischer sowie zeitgenössischer notierter und improvisierter Musik, welche 2008 als Premiere am Nationaltheater Mannheim erschien.  Neben Aufführungen mit so unterschiedlichen Künstlern wie dem Schauspieler Christian Brückner oder der DJ`in Marusha entstanden in jüngster Zeit auch zwei Filmprojekte der zeitgenössischen Oper Berlin, in denen er als Musiker und Schauspieler mitwirkte. Nach dem 2011 gemeinsam mit der Berliner Theatergruppe Nico and the Navigators auf die Bühne gebrachten Musik- Theater- Projekt `Petite Messe Solenelle` erfolgt 2017 eine neue gemeinsame Produktion `Im Gegensatz zu Dir`, in der Jan Gerdes als Musiker und Performer mitwirkt. Aktuell arbeitet Jan Gerdes mit dem Musikpsychologen Dr. Schäfer an dem Projekt `Das Geheimnis von Musik und Zeit`, welches als künstlerisch- wissenschaftliches Projekt im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele 2016 seine Uraufführung erlebte. Jan Gerdes lebt in Berlin und unterrichtet das Fach Klavier an der Universität Potsdam.
www.jan-gerdes.de

 
Willkommen im Herbst!
Ihre Martin Daske und Rainer Rubbert

P.S.: Gern weisen wir wieder auf das zauberhafte Neue-Musik-Festival Pyramidale #16 hin, das vom 29.9 – 1. 10. im Osten Berlins stattfinden wird.





Die Unerhörte Musik wird gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961 Berlin, statt. Telefon: 030 - 20 22 007
Eintritt: 13,- / 9,- €
Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)


 
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