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NEWSLETTER 2016 | Nr. 20 1. und 8. November
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"Das Sujet ist für mich von untergeordneter Bedeutung; ich will darstellen, was zwischen mir und dem Objekt lebt."
(Claude Monet)
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DEGEM,
üppig geht's weiter: zwei namhafte Ensembles, das MCME | Moscow Contemporary Music Ensemble und das in Düsseldorf beheimatete Octans Ensemble spielen - getreu unserer Programmpolitik - Werke von Komponisten aus ihrer Heimat und / oder aus Berlin.
Das MCME | Moscow Contemporary Music Ensemble,
1990 gegründet gehört zu den führenden Neue Musik - Formationen
Russlands. Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Musik des ausgehenden 20.
und 21. Jahrhunderts.
VORderGRENZE
MCME gastiert am kommenden Dienstag, 1. November
zum zweiten Mal in der "Unerhörten Musik" - diesmal in der reizvollen
Besetzung Flöte, Klarinette, Violoncello und Klavier - mit Werken von Marina Khorkova, Alexey Sysoev, Olga Rayeva, Alexander Khubeev, Marina Poleukhina, Stefan Streich und Helmut Zapf.
Am darauf folgenden Dienstag, 8. November konzertiert das Octans Ensemble,
eine internationale Gruppe von jungen Musikern (vorrangig aus
Argentinien stammend), die im Jahr 2012 in Düsseldorf gegründet wurde
und mittlerweise weit über NRW hinaus Beachtung findet.
Porträts - Vier Komponisten. Vier Sprachen. Vier Welten
In
seinem Programm wird exemplarisch die unterschiedliche Musiksprache von
vier Komponisten der jungen und mittleren Generation beleuchtet: Antoine Daurat, Sarah Nemtsov, Boris Yoffe und Julio Viera.
Die Musikerinnen werden während des Konzertes kurz in die Werke einführen.
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Dienstag, 1. November 2016 | 20:30 Uhr | MCME |
Ivan Busuev, Flöte Oleg Tantsov, Klarinette Ilia Rubinshtein, Violoncello Mikhail Dubov, Klavier
VORderGRENZE
Marina Khorkova
VORderGRENZE (2010) für Klarinette, Violoncello und Klavier
VORderGRENZE
für Klarinette, Violoncello und präpariertes Klavier beschäftigt sich
mit Klängen von den Rändern des Lebens: existenzielle Klänge auf der
Grenze von Leben und Tod, dargestellt durch verschiedene Atemgeräusche,
die teilweise verstärkt, teilweise in Instrumentalstimmen übersetzt
wurden. Der Kampf um den letzten Atem ist die wesentliche Aussage des
Stückes, welcher sich durch teils extreme Klanggesten ausdrückt.
Verschiedene Prozesse und Charakteristiken des Ein- und Ausatmens wurden
in Klängen versucht quasi zu „fotografieren“: ein „fotografierter“ und
durch ein Mikroskop beobachteter erstickender Atemklang bildet
beispielsweise chaotische und geräuschvolle, aber erstarrende Bewegungen
im Klang; oder Klänge, die auf der letzten Atemzug gegriffen wurden,
ergeben eine ganz dunkle gemeinsame Klangfarbe, in der der Klang durch
filigrane Nuancen ganz tiefen Aus- und Einatmens (wie Röcheln) „atmet“.
Jeder Musiker sollte auf „Flüstertüten“ blasen; diese natürliche und
ruhige Atmung wurde mit dem Ein- und Ausatmen des instrumentalen Klangs
durch die Verwendung verschiedener Gesten des Klangs gleichsam
verglichen und verbunden. Im Stück wurde eine Idee falscher Spiegelung
ausgedrückt: durch vielfältige Beziehungen zwischen Mehrklängen auf
allen drei Instrumenten.
Die Komponistin
Marina Khorkova, lebt und arbeitet in Berlin. Sie ist in Russland
geboren und studierte von 2000 bis 2005 Komposition am Moskauer
Staatlichen Tschaikowski Konservatorium. Im Jahre 2008 erhielt sie
zunächst ein Stipendium der Paul Sacher Stiftung in Basel/Schweiz
gefolgt von Stipendien des DAAD und von der Kunststiftung
Baden-Württemberg, die ihr eine Fortsetzung ihrer kompositorischen
Studien an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
Stuttgart, Deutschland, bei Prof. Caspar Johannes Walter ermöglichten.
Zudem nahm sie die Aufenthaltsstipendien der Villa Aurora Los Angeles,
CA/USA und des Künstlerhof Schreyahn, Wustrow/Deutschland wahr. Sie
erhielt den Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien beim impuls festival 2011
in Graz/Österreich, der mit einem Kompositionsauftrag für das Klangforum
Wien und einem Aufenthalt als composer-in-residence in Österreich
verbunden ist. Im Rahmen des Festivals steirischer herbst 2012 in Graz
wurde ihr Werk ALEPH vom Ensemble Klangforum uraufgeführt. 2013 wurde
sie mit dem Kompositionspreis der Staubach Honoraria und 2014 mit einem
Stipendium der Internationalen Ferienkurse Darmstadt ausgezeichnet. Ihr
Werk klangNarbe wurde im Rahmen dieser Ferienkurse vom Ensemble Accanto
uraufgeführt. Ihr neustes Werk STREICHQUARTETT wird 2015 in Los Angeles
im Rahmen des MicroFest vom Lyris Quartet und im Rahmen des Festivals
Bludenzertage zeitgemäßer Musik, Österreich vom Ensemble soundinitiative
uraufgeführt. Im Rahmen der verschiedenen Festivals hat Marina Khorkova
an Meisterkursen bei Brian Ferneyhough, Georges Aperghis, Mark Andre,
Beat Furrer, Brice Pauset, Toshio Hosokawa, Rebecca Saunders, Georg
Friedrich Haas, Peter Ablinger, Martijn Padding, Roland Moser und
Frédéric Durieux teilgenommen. Marina Khorkovas Werke wurden mehrfach
im Rundfunk gesendet, so vom Deutschlandfunk, WDR 3 und ORF. 2013 wurde
sie für die Portrait-CD-Reihe des Deutschen Musikrates bei dem CD-Label
Wergo ausgewählt (Edition Zeitgenössische Musik). Die CD wird als
Koproduktion von Deutschlandfunk im Jahr 2016 erscheinen. 2015 war Marina Khorkova Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude und der Ensemble Gesellschaft.
Alexey Sysoev
Marsyas (2009) für Flöte solo
The
piece is obliged by the name to the famous antique myth about a musical
competition between Phrygian satires Marsy and god Apollo. The score of
this virtuoso piece contains a lot of the new techniques building its
general expressional relief.
Alexey Sysoev was born in 1972 in
Moscow. He graduated from the Moscow College of Improvised Music, and
after participated in various jazz, electronic and experimental projects
as pianist and keyboardist for a long time. He also studied composition
at the Moscow Tchaikovsky Conservatory (2003-2011). In 2008-2011 —
Post-graduate student. Candidate of art criticism. Works of Alexey
Sysoev have been performed at festivals: "Moscow Autumn", "Moscow
Forum", "Pythian Games" (St. Petersburg), "Another Space" (Moscow), "
Europe through the eyes of Russians. Russia through the eyes of
Europeans" (Moscow), "Territory" (Sochi, Kazan, Moscow), "World Music
Days 2008" (Vilnius), "Schleswig-Holstein Musikfestival" (Kiel), "45'
Internationale Ferienkurse Fur Neue Musik" (Darmstadt), "Schumannfest"
(Düsseldorf), "Klangspuren festival" (Schwaz), "Transart festival"
(Bolzano), "Venice Biennale", "La Folle Journee" (Nantes, Tokyo),
"Festival Ljubljana", "KlaraFestival" (Brussels), Culturescapes (Basel),
“Gaudeamus Muziekweek 2014” (Utrecht), "Noorderzon Performing Arts
Festival" (Groningen). Alexey cooperated with the collectives: "Moscow
Contemporary Music Ensemble" (Moscow), "N’Caged ensemble" (Moscow),
"Studio for New Music Ebsemble" (Moscow), "eNsemble" (St. Petersburg),
"NoName Ensemble" (Nizhny Novgorod), “Mark Pekarsky Ensemble of
Percussion Instruments" (Moscow), "The 20th Century Ensemble" (Moscow),
"FX String Quartet" (Moscow), "Nostri Temporis" (Kiev, Ukraine),
"Ereprijs" (Apeldoorn, Netherlands), "Amstel Quartet" (Amsterdam,
Netherlands), "Slovenski Tolkalni Projekt" (Ljubljana, Slovenia),
"BL!NDMAN" (Brussels, Belgium), "Belgrade Percussionists" (Belgrade,
Serbia), "Ensemble This, Ensemble That" (Basel, Switzerland), "Phoenix
Basel" (Basel, Switzerland), etc. And also: Yury Favorin, Natalya
Pshenichnikova, Philip Chizhevsky, Fyodor Lednev, Ivan Bushuyev, etc.
Alexey is active the musician improvisator. He cooperated with such
musicians as Vladimir Tarasov (Lithuania), Sachiko M (Japan), Toshimaru
Nakamura (Japan), Boris Baltschun and "The Pitch Quartet" (Germany),
etc. Alexey's music was released on labels: "Creative Sources",
"FancyMusic", "Melody", "ТОПОТ", "Spina! Rec", "Moscow Conservatory
Records". Alexey Sysoev is the author of music to theatrical
performances by Kirill Serebrennikov, Boris Yukhananov, Philip
Grigoryan, Vadim Zakharov, "Gay&Rony Club" (Netherlands). In 2013,
Alexey was awarded the National Prize of the Russian theater for the
best work in musical theater.
Olga Rayeva
aus: Jahreszeiten- Jahreszeichen (2009) Vier Stücke für Klavier
„Wenn
ihr ein Jahr gelebt und den Wechsel der Jahreszeiten erlebt habt:
Winter, Frühling, Sommer, Herbst, dann habt ihr alles gesehen und nichts
Neues werdet ihr mehr erblicken.“ (Michel de Montaine) Der Zyklus -12 Stücke für Klavier - "Jahreszeiten-Jahreszeichen" wurde für Kasseler Musiktage 2009 geschrieben.
Olga
Rayeva wurde in Moskau geboren, studierte am
Tschaikowski-Konservatorium Moskau bei Proff. Denissow und Tarnopolski
und später hat ihres Promotionsstudium an demselben Konservatorium
abgeschlossen. Ihre Kompositionen wurden erfolgreich mit
Arditte-Quartett, Ensemble Modern, Klangforum Wien, Ensemble Recherche,
Schönberg-Ensemble u.a. bekannten Interpreter bei zahlreichen Festivals
und Forums in Rußland, Deutschland, Österreich, Frankreich, Holland,
USA, Kanada, Brasilien, Korea, usw. aufgeführt. Sie erhielt
verschiedene Stipendien (unter anderen Stipendium des russischen
Kulturministeriums, des DAAD, des Berliner Senats, der Deutsche Akademie
Rom, der Villa Aurora) und Preise: grand prix im “Goffredo-Petrassi“ in
Italien, Preis des internationalen "Forum“ in Montreal, Preis der
Hitzacker Internationalen Musiktage, „Bernd-Alois-Zimmermann“- Preis der
Stadt Köln, Berlin-Rheinsberger-Kompositionspreis. Olga Rayeva ist
Mitglied des Russischen Komponistenverbands und der Assoziation der
zeitgenössischen Musik Russlands. Sie lebt heute in Berlin.
Alexander Khubeev
Somnambulicq (2013/16) für Bassklarinette, Elektronik und Video
Short
animation film of Mieczyslaw Waskowski became the main impetus for the
creation of the musical part of multimedia composition which is supposed
to be performed alive (mainly because it includes saxophone together
with electronics). Colours, shapes of figures and its movement from, at
first glance, the abstract video Polish director served as the basis for
the material of both recorded saxophone and electronics - almost all
the sound elements are the continuation of the "gesture" of visual
images (electronic part itself is completely transformed from
pre-recorded saxophone sounds). The important idea of the global form
though is to discover the inner, non-gestural image of the video which
can be revealed with a help of the music's possibility to contain and
elaborate several layers simultaneously. Thus the general movement in
this multimedia composition is the gradual transition from superficial
to deeper elements and images hidden in the film.
Alexander
Khubeev was born in 1986 in city Perm (Russia). He graduated from
Moscow Tchaikovsky Conservatory in 2011 (class of composition of Yuri
Kasparov, class of electronic composition of Igor Kefalidis), he
finished his post-graduate course in Moscow Tchaikovsky Conservatory in
2014. Since 2014 he is a coordinator of Young Composers Academy in
Tchaikovsky city. Alexander Khubeev won awards in Argentina, Italy,
Russia, Ukraine, USA. In 2014 he received a scholarship of Darmstadt
Summer Courses, in 2015 he became Gaudeamus prize winner in Netherlands.
His music is played in concerts held in Austria, Argentina, Armenia,
Belgium, Cyprus, Finland, France, Germany, Italy, Moldova, Netherlands,
Norway, Russia, Slovenia, Spain, UK, Ukraine, USA on such festivals as
“Venice Biennale”, “Darmstadt Ferienkurse”, “MATA”, “Quantensprunge”,
“Gaudeamus Musicweek”, “Ultima”, “Transit Festival”, “Mixtur”, “Pharos
International Contemporary Music Festival”, “Moscow Forum”, “Diaghilev
Festival”, ”Moscow Autumn” and many others. His compositions were
played by such ensembles as Nadar, Slagwerk den Haag, Blackpage
Orchestra, Insomnio, Uusinta, Vortex, Aleph, ExNovo, Vertixe Sonora,
IEMA, Illinois Modern Ensemble, Moscow Contemporary Music Ensemble, The
Studio for New Music Ensemble, Percussion ensemble of Mark Pekarsky,
GAM-ensemble, eNsemble, string quartet “Cantando”. His music is
broadcasted on Radio France Musique, Deutschlandradiokultur,
Concertzender (Netherlands), RTP (Portugal), ARTxFM (USA), Radio of
Russia, Radio “Orpheus” (Russia) and others. Composer in residence of GAM-ensemble in 2011. Member of Russian Composer's Union.
Marina Poleukhina
“.” (2015) für Violoncello solo
"it
always seemed to me that the left foot of my left leg is my right foot.
and the the right foot - the left. they existed in such a situation and
were ok with it. Today i suddenly realised that it is actually not so.
it was strange, but nothing really changed in the big picture."
Marina
Poleukhina Komponistin, Performerin, Improvisationskünstlerin.
Absolviert den Moskau Staatlichen Konservatorium in der
Kompositionsklasse von V. Tarnopolski. Ab 2015 sie studiert in Graz mit
Clemens Gadenstätter. Teilnahme an mehrfachen Festivals, sowie:
Platforma (Moscow), Pythian Games (St. Petersburg), Time of Music
(Viitasaari), Multiversal (Berlin, Copenhagen), Path Festival (Verona),
Pilot: Soundkarte (Berlin), Velak (Vienna), Strenge Kammer sessions in
Porgy and Bess (Vienna), Im Banne des Unbekannten (Vienna), impuls-klang
im text (Graz). Ultima (Oslo). In 2014 sie wurde für den Gaudeamus
Muziek Preis nominiert. Als Improvisationskünstlerin hat sie mit Musiker
wie Matthias Bauer, Alexander Chernyshkov, Dario Fariello, Kirill
Shirokov (duo (t)), Hilary Jeffrey, Vladimir Gorlinsky, Hannes Dufek
zusammen gespielt und gearbeitet. Hat mehreren Albums aufgenommen, von
denen "Songs about trees" wurde in der Liste von „100 best experimental
music albums of 2015“ bei ActOfSilence nominiert. Organisiert ine Reihe
von Konzerten “real time music”, die allen der Kunst der Freie
Improvisation gewidmet sind. Zusammen mit dem Komponist Alexander
Chernyshkov und den Tänzern Hygin Delimat und Sonia Borkowicz realisiert
einen Abendfüllendes Tanzprojekt “when they travel at the speed of
light, ALONG the light...” Ihre Musik würde bei Ensembles wie MCME
(Moscow contemporary music ensemble), Nadar, Nostri Temporis, NoName,
Vertixe Sonora Ensemble, Pro Arte, Looptail, Zwerm E-Guitarquartet und
Musiker wie Pete Harden, Susanna Borsch, Alexandra Topalidi, Ivan
Bushuev gespielt. Ihre Musik ist dargestellt bei den labels Pan y Rosas,
Topot, da_sein_rec.
Stefan Streich
Clouds 7 (2016) Version für Flöte, Klarinette, Violoncello und Klavier
Stefan
Streich, geboren 1961 in Schwäbisch Hall. Er lebt und arbeitet in
Berlin. Seit 2009 ist er künstlerischer Leiter derKlangwerkstatt Berlin -
Festival für Neue Musik. 1997-2002 Mitgründer und künstlerischer Leiter
der interdisziplinären Künstlergruppe WEISS Kunstbewegung. Organisation
medienübergreifender Gruppenarbeiten (Konzertreihen, Bühnenprojekte,
Ausstellungen). 1990–1994 Kompositionsstudium bei Helmut Lachenmann an
der Musikhochschule Stuttgart. Kompositionskurse bei Boguslav Schäffer,
Isang Yun und Gottfried Michael Koenig. 1982–1990 Studium an der
Städtischen Akademie für Tonkunst Darmstadt (Gitarre bei Wilfried
Senger, Komposition bei Toni Völker), Lehrtätigkeit im Fach Gitarre an
der Musikschule Crailsheim und privat. Zahlreiche Aufführungen und
Radioaufnahmen im In- und Ausland, Medienübergreifende Projekte,
Theaterarbeit, Performances. Zusammenarbeit u.a. mit ensemble mosaik
Berlin, Minguet Quartett Köln, KNM Kammerensemble Neue Musik Berlin,
trio accanto Freiburg, RSO Stuttgart, ensemble recherche Freiburg,
Ensemble Ars Ludi Rom, Deutsches Streichtrio München, Ensemble Phorminx
Frankfurt/M, elole Klaviertrio Dresden, Ensemble LUX_NM Berlin,
Ensemble Apparat Berlin. Vorträge und Seminare u.a. an der Columbia
University, Department of Music New York City, Humboldt-Universität
Berlin, Universität Potsdam und an der Musikhochschule
Karlsruhe. Stipendien u.a. Deutsche Akademie Villa Massimo Rom,
Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt,
Heinrich-Strobel-Stiftung des Südwestrundfunks Freiburg, Künstlerhaus
Schloß Wiepersdorf, Herrenhaus Edenkoben, 1. Preis des
Kompositionswettbewerbs der Stadt Stuttgart.
Helmut Zapf
ALBEDO VIII (2002) für Flöte, Violoncello und Klavier
Die
Albedo (weiße Farbe), in der Physik als das Maß für das
Rückstrahlungsvermögen von diffus reflektierenden Oberflächen und
Körpern, verstehe ich in meiner Kompositionsserie als ein musikalisches
Ereignis, insbesondere auf das Sichwandeln und Mutieren von beteiligten
Energien und Parametern.
In meinen Kompositionen spielen solche
Reflexionsvorgänge eine nicht unwesentliche Rolle. Solche Prozesse
sollen zwischen den verschiedenen Instrumenten und Instrumentengruppen
ein klangliches Feedback entstehen lassen, bei dem sich geräuschhafte
und intervallische “Teilchen” zu musikalischen Gestalten, wie auch
umgekehrt entwickeln können. Dadurch formt sich die Dramaturgie dieser
Kompositionen als eine Art wiederaufbereitetes Abfallprodukt aus allen
beteiligten Elementen, das sich jederzeit in andere Richtungen wandeln
könnte. Diese konstruierte Unbestimmtheit bietet umfassende
Möglichkeiten einer kompositorischen Vernetzung, um derartige
Reflexionsvorgänge im Dienste einer klanglichen Poesie entstehen zu
lassen. ALBEDO VIII entstand auf Anregung des Komponisten und
Pianisten Hans-Peter Jannoch, der mich nach der Uraufführung von ALBDEO
VII( Fl.Perc.Klav.) durch das Trio Nexus fragte, ob ich aus diesem
Stück nicht eine Fassung für Flöte, Violoncello und Klavier machen
könnte. Diese instrumentatorische Herausforderung nahm ich gern an
und machte mir zur Zielstellung, das Trio so umzuarbeiten dass die Flöte
und das Klavier absolut identisch bleiben und die Percussion durch das
Violoncello ersetzt wird, so dass bei der Arbeit auf diese Art und Weise
ein Stück des Albedogedankens zum tragen kam : eine (scheinbar) fertige
und feststehende Gesamtstruktur durch das Eindringen eines
„Fremdkörpers“ (Cello) in ein anderes Klanggebilde umkippen bzw.
umformen zu lassen.
Helmut Zapf wurde 1956 in Rauschengesees
(Thüingen) geboren. Ersten Klavier - und Orgelunterricht beim
Ortspfarrer Gerhard Voltz. 1974-79 Studium der Kirchenmusik in
Eisenach und Halle (Orgel bei Gottfried Preller und Hans-Güter Wauer,
Tonsatz bei Johannes Petzold). Wärend dieser Zeit besuchte er regelmäig
den Ferienkurs fü Neue Musik in Gera, besonders die Kurse bei Prof. P.-
H. Dittrich und Prof. Lothar Voigtläder. Von 1979 –82 arbeitete er als
Kantor und Organist in Eisenberg (Thüingen). 1982 wurde er Meisterschüer
an der Akademie der Küste der DDR in Berlin bei Prof. Georg Katzer und
studierte bei ihm, mit Unterbrechung durch die Zeit als
Waffenverweigerer (sogenannter Bausoldat 1982-84) bis 1986. Seither
arbeitet er als freiberuflicher Komponist und lebt in Panketal bei
Berlin. 1992 Grüdung der RANDSPIELE in der Sankt-Annen-Kirche Zepernick
seit 1995 Leitung JugendKomponiert an der Bundesmusikakademie
Rheinsberg 1987 Hanns-Eisler Preis von Radio DDR | 1987 Valentini
Bucchi Preis der Stadt Rom | 1992 Kunstföderpreis der Akademie der
Küste Berlin / Brandenburg | 1994 Ehrengast der Villa Massimo Rom
(Deusche Akademie) | 1997 Arbeitsstipendium an der Cite´des Arts
(Paris) | 1998 Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung | 2000
Arbeitsaufenthalt im Küstlerhof Schreyahn (Niedersachsen) | 2004 1.
Preis beim internationalen Kompositionswettbewerb der
Thüingisch/Hessischen SparkassenStiftung fü die Komposition «Früling »
für Harfe und Akkordeon | 2005 Stipendiat der AdK Berlin an der Villa
Serpentara in Olevano Romano | 2008 Stipendiat an der Casa Baldi in
Olevano Romano | 2009 September, Stipendium im Küstlerhaus Lukas in
Ahrenshop | 2009 Dozent im Russian/German Window of Contemporary Music
(gefödert durch das Goethe Institut Deutschland) | 2010 composer in
residence beim ContemporaryMusicFestival Daegu (Sü Korea) | 2011
Arbeitsstipendium im ICST Züich (Institut fü Computer und Sound
Technology) 2012 Interstip des MWFK Brandenburg fü die Zusammenarbeit
mit dem Good-Mori-Ensemble Daegu (Sükorea) | 2013 composer in residence
des Gothe Institutes fü das ENT Kiew ensemble nostri temporis Kiew) |
2015 Mitglied der Akademie der Küste Berlin.
Das "Moscow Contemporary Music Ensemble"
(MCME) wurde im März 1990 durch den Komponisten Juryj Kasparov
gegründet, unter der Schirmherrschaft des berühmten russischen
Komponisten Edison Denisov. Ziel des Ensembles ist die Promotion der
russischen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts im Ausland und der
zeitgenössischen westlichen Musik in Russland. In Russlands führendem
Spezialistenensemble für zeitgenössische Musik wirken die besten
Solisten/Virtuosen des Landes mit. Das Repertoire des MCME ist breit.
Es hat über 700 Welt- oder Russlandpremieren gespielt. Die russische
Avantgardemusik der 20-er und 30-er Jahre spielt in den Konzerten des
MCME eine ganz spezielle Rolle. Erstaufführungen von Nikolaj Roslavets
und Alexander Mosolov sind mit dem Namen des Ensembles verbunden, in
dessen Programmen sowohl die bekannten wie auch bislang ungehörte Werke
dieser Komponisten gespielt werden. Das MCME pflegt kontinuierlich die
Generation der Komponisten um Alfred Schnittke, Edison Denisov oder
Sofia Gubaidulina und deren Nachfolger. Das MCME präsentierte
erstmals in Russland Klassiker des 20. Jahrhunderts wie Edgar Varèse,
Iannis Xenakis, Wolfgang Rihm, György Kurtag, Michael Jarrell, usw. Das
Ensemble stellt regelmässig einem breiten Publikum die neuesten
Tendenzen auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik aus Ländern wie
Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, Finnland, Spanien,
Grossbritannien, Dänemark, Holland, den USA, Kanada, Japan und anderen
Ländern vor. Den wichtigsten Teil im Repertoire bilden Werke junger
Komponisten. Das MCME hat über 40 CDs für führende
Schallplattenlabels in aller Welt eingespielt. Es gibt regelmässig
Konzerte in Moskau und tourt durch ganz Russland (bislang über 70
Städte). Es hat mit kontinuierlichem Erfolg an internationalen Festivals
in Armenien, Oesterreich, Weissrussland, Tschechien, Zypern, Dänemark,
Finnland, Frankreich, Georgien, Deutschland, Grossbritannien, Italien,
Japan, Litauen, Mazedonien, Moldavien, Holland, Polen, Rumänien, der
Slovakei, Spanien, der Schweiz, der Türkei, der Ukraine und Usbekistan
gastiert. Zu diesen Festivals gehören “Radio-France Presences”,
“Warschauer Herbst”, “Gaudeaumus Music Week”,
“MaerzMusik/BerlinerFestspiele”, “Klangspuren”, usw. Eine
Hauptaktivität des MCME sind die regelmässigen Lehrveranstaltungen mit
Konzerten, Meisterklassen, Podiumsdiskussionen, die in praktisch allen
russischen Regionen und in enger Zusammenarbeit mit russischen und
internationalen Kulturinstitutionen stattfinden. Ihr Ziel ist es, das
professionalle Niveau zu heben und der zeitgenössischen Musik in den
russischen Regionen ein breites Publikum zu eröffnen. Seit 2011
unterhält das MCME die jährliche "International Young Composers Academy"
in der Stadt Tchajkovskij (Region Perm, Ural) mit vierzehntägigen
Workshops, die von führenden Komponisten aus aller Welt geleitet werden. Jede
Saison gibt das MCME mehr als 60 Konzerte im In- und Ausland. Es ist
auch aktiv im Bereich von internationalen Multimedia- und
Theater-Projekten. 2009 gewann das MCME den ACTION-Preis für die
Unterstützung theatralischer Initiativen. 2013 gewann das MCME den
GOLDEN MASK-Preis. mcme.iscmrussia.ru
With support from Ministry of Culture of the Russian Federation
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Dienstag, 8. November 2016 | 20:30 Uhr | Octans Ensemble |
Octans Ensemble
Alba Luna Sanz Juanes, Flöte Hugo Rodríguez, Klarinette Sara Tavasoli, Klarinette Önder Baloglu,Violine Daniel Acebes Pardo, Violoncello Angela Hinz-Marica, Klavier Mathilda Kochan, Mezzosopran Cecilia Castagneto, Dirigentin
Porträts - Vier Komponisten. Vier Sprachen. Vier Welten
Antoine Daurat
Salto (2014) für Klarinette solo und Live -Elektronik
Antoine
Daurat wurde 1985 in Paris geboren. Im Alter von sechs Jahren nahm er
seinen ersten Geigenunterricht, mit dreizehn Jahren begann der
Klavierunterricht. Nach dem Abitur studierte er Musiktheorie an den
conservatoires municipaux de Paris. 2006 übersiedelte er nach Berlin und
nahm ein Jahr lang Kompositionsunterricht bei Michael Beil an der
studienvorbereitenden Abteilung der Musikschule Kreuzberg. Seit 2007
studiert er an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin Komposition
bei Hanspeter Kyburz und elektronische Musik bei Wolfgang Heiniger.
Sarah Nemtsov
For a Frontier (2007) für Klavier und Mezzosopran
Sarah
Nemtsov (geb. Reuter) wurde 1980 in Oldenburg geboren, mit acht Jahren
begann sie zu komponieren. Sie studierte Komposition bei Nigel Osborne,
Johannes Schöllhorn und Walter Zimmermann (Meisterschülerexamen mit
Auszeichnung). Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter
ein Stipendium an der Villa Serpentara 2011, den Deutsch
Musikautorenpreis 2012 (Kategorie „Nachwuchsförderung“) und 2013 den
Busoni-Kompositionspreis. Sie hat mit namhaften Ensembles
zusammengearbeitet und ihre Werke werden bei international renommierten
Festivals aufgeführt, u. a. bei den Donaueschinger Musiktagen,
Ultraschall Berlin, MaerzMusik, den Darmstädter Ferienkursen, Musica und
Wien Modern. Die Kammeroper Herzland (2005) wurde 2011 an der
Bayerischen Staatsoper neu inszeniert. Ihre Oper L’ABSENCE hatte 2012
bei der Münchener Biennale Premiere. 2014 unterrichtete sie Komposition
an der Hochschule für Musik Köln und war in der Spielzeit 2014/2015 als
„Composer in residence“ in drei Sinfoniekonzerten des Philharmonischen
Orchesters Erfurt mit eigenen Werken vertreten. Sarah Nemtsov lebt in
Berlin.
Boris Yoffe
Aus dem Quartettbuch für Flöte Klarinette, Violine und Violoncello
1968
in Petersburg geboren, emigrierte Boris Yoffe 1990 nach Israel und
wohnt seit 1997 in Deutschland. Seine Kompositionslehrer waren Adam
Stratievsky und Wolfgang Rihm. Seine Kompositionen wurden in den
EU-Ländern, der Schweiz, Israel, Russland und USA von berühmten
Interpreten wie Konstantin Lifschitz, Patricia Kopatschinskaja,
Rosamunde-Quartett, Hilliard-Ensemble, Christophe Sirodeau u. a.
aufgeführt. Rundfunkaufnahmen (BBC, SWR, Radio France, Israelische
Rundfunk) und CDs (bei ECM, Megadisc, Wildner-Records) dokumentieren
ebenfalls seine Arbeit. Yoffe war Stipendiat verschiedener Stiftungen;
im Jahr 2000 erhielt er den Preis der Bayerischen Akademie der Schönen
Künste. Er ist auch Autor von zahlreichen Arrangements und
Bearbeitungen, sowie von einigen musikwissenschaftlichen und
philosophischen Essays, wie Im Fluss des Symphonischen – Eine
Entdeckungsreise durch die sowjetische Symphonie (wolke verlag 2014) und
Musikalischer Sinn (wolke verlag 2012).
Julio Viera
Concertino para piano (2007) für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
Julio
Viera wurde 1943 in Buenos Aires geboren. Er studierte Komposition an
der “Universidad Católica Argentina”. Nach dem Studium wurde er zum
Professor für Komposition an dieser Universität berufen. 1984 bis 2009
leitete er das “Centro Cultural Recoleta” (Kulturzentrum Recoleta). Er
ist Mitglied der “Sinfonische Musik Kommission” und SADAIC (Argentinien
Gesellschaft von Autoren und Komponisten) in Buenos Aires. Julio Viera
erhielt für seine Kompositionen zahlreiche Preise, u.a. den “1.
Bürgermeister Preis” (1988) und “1. Premio nacional de musica” (1992) 1989
erhielt er das Guggenheim Stipendium und 2009 wurde für den “Konex
Preis” nominiert. Seit 2010 ist Mitglied der “Academia nacional de
bellas artes” in Buenos Aires. Er hat zahlreiche Kompositionsaufträge
erhalten, u. a. von Harvard Universität Stiftung, Radio France París,
Koussevitzky Stiftung, Ghiogio Cini Stiftung. Seine Kammermusik,
Orchestermusik, Chormusik und elektroakustische Werke wurden in
Argentinien, U.S.A, Kanada, Europa, Japan und Australien aufgeführt.
Das Octans Ensemble ist
eine internationale Gruppe von Musikern, die im Jahr 2012 von Cecilia
Castagneto, Mathilda Kochan und Angela Hinz-Marica in Düsseldorf
gegründet wurde. Das Ensemble besteht aus jungen, hochbegabten
Musikern aus ganz NRW. Zum Kernrepertoire gehören Werke des 20. und 21.
Jahrhunderts. Der Schwerpunkt liegt zum einen auf den weniger bekannten
Kammermusik-Kompositionen von Francis Poulenc sowie Gustav Mahlers
Liederzyklen in der Bearbeitung für das Kammerensemble von Arnold
Schönberg, zum anderen auf zeitgenössischer Musik. Uraufführungen junger
Komponisten sind ein weiterer wichtiger Schwerpunkt, wie sie zum
Beispiel bei der Nacht der Neuen Musik im letzten Jahr realisiert worden
sind. Die Stücke, die das Ensemble dort aufgeführt hat, stammen von
Studenten aus der Meisterklasse von Manfred Trojahn. Im Gegensazt zu den
meisten klassischen Ensembles wechselt die Besetzung beim Octans
Ensemble innerhalb des Konzerts. Von der kleinsten Einheit des Duos über
das Quartett bis hin zum kleinen Orchester sind die verschiedensten
Gruppenkonstellationen vertreten.
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Und wieder heißen Sie mit herzlichen Grüßen willkommen:
Ihre Martin Daske und Rainer Rubbert
Die
Unerhörte Musik wird gefördert aus Mitteln des Regierenden
Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei, Kulturelle Angelegenheiten
Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961 Berlin, statt. Telefon: 030 - 20 22 007
Eintritt: 13,- / 9,- €
Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)
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