Donnerstag, 28. Oktober 2021

FWD - NEWSLETTER 2021 | Nr. 18 [UNERHÖRTE MUSIK]

 


View this email in your browser

NEWSLETTER 2021 | Nr. 18
2. und 9. November


Sound is all our dreams of music.
Noise is
 music‘s dreams of us ...
" (Morton Feldman)


Liebe Interessierte,

der Freiburger Klaviervirtuose
 Alfonso Gomez ist regelmäßiger Gast in unserer Reihe mit erlesenen konzeptuellen Programmen:

Am kommenden Dienstag 2. November präsentiert er sein Recital 

 

Voicelessness

 

„… sprachlos, erschrocken, fassungslos, perplex, baff, betroffen, erschüttert, überrascht, entsetzt, bestürzt, schockiert, verwirrt, hilflos, irritiert, befremdet, stillschweigend, wortlos, tonlos.

Der Titel des berühmten Klavierstückes von Beat Furrer, in dem wir eine „Dialektik des Stillstands erleben“ (Wolfgang Hofer) gibt die Form zu einem Programm, in dem die Sprach- oder gar Tonlosigkeit eine zentrale Rolle spielen.

Werke von
 Chaya Czernowin, Morton Feldman, Voro García, Brice Pausetund die Uraufführung von José María Sánchez-Verdú laden zu einer Poesie der Stille, der Verwirrung und des Anders-zuhörens ein.“

… zusätzlich als Livestream um 20:10 Uhr (klicken Sie hier): 
https://youtu.be/fOPCax5P6uY

 


 

Auch die Nomadin und Akkordeonistin Eva Zöllner ist keine Unbekannte. Solistisch, oder in immer neuen Formationen erkundet und erweitert sie das Repertoire für ihr Instrument.

Am Dienstag, 9. November konzertiert sie mit der Klarinettistin Heather Roche als  Zöllner-Roche-Duo:

 

Women on the edge of time

 

Die Klarinettistin Heather Roche und die Akkordeonistin Eva Zöllner treten seit 2016 gemeinsam auf. Als Duo stehen sie in dem Ruf, abenteuerlustig zu musizieren, kreative Risiken einzugehen und durch weltweite Kooperationen inhaltsreiche Projekte ins Leben zu rufen. 

In ihrem neuen Programm kommen Komponistinnen aus verschiedenen Teilen der Welt zu Wort, die mit ihrem außergewöhnlichen Schaffen einen wichtigen Beitrag zur Diversität der aktuellen Musikszene leisten.“

Werke von Elnaz Seyedi, Lina Järnegard, Chikako Morishita, Rachel Beja, Annika Socolofsky, Sarah Nemtsov, Farzia Fallah und Georgina Derbez.

 

… zusätzlich als Livestream um 20:10 Uhr (klicken Sie hier): 
https://youtu.be/J6vlZrcC8zU


Dienstag, 2. November 2021 | 20:00 Uhr

Voicelessness

LIVE-STREAM:    https://youtu.be/fOPCax5P6uY

Alfonso Gomez, Klavier

Tickets online kaufen / order tickets online

Voicelessness

 

 

 

Beat Furrer 

Voicelessness (The snow has no voice) (1986)

 

Der emblematische Untertitel des Werks – The snow has no voice – stammt von Bachmanns englisch-amerikanischem Spiegelbild als Dichterin: Sylvia Plath. Der Subtitel ist ein Zitat, eine Zeile aus dem Gedichtband Ariel. Von da her vielleicht ist die aureolisch schimmernde „Limpidezza“ inspiriert, die die Klanglandschaft des Stückes überstrahlt. Ariel: Der Luftgeist. Magische Freiheitsfigur. Antiker Mythologie entsprungen und auch in Shakespeares Tempest ins Offene entronnen. Plein air. Aber da ist noch mehr. Die klingende Assonanz nämlich von Voicelessness. The snow has no voice zum sechsten der Préludes von Claude Debussy aus dem ersten Band. Der Titel: Des pas sur la neige. Den zart gezeichneten Schritten im Schnee wird mit leisen Gesten einer Kunst des kleinsten Übergangs ein lyrisches Denkmal gesetzt. Musikalischer Neuschnee quasi – als „mémoire involontaire“. Als Rettung von Tradition im Bildnis der Innovation.“ Wolfgang Hofer

 

Beat Furrer wurde 1954 in Schaffhausen geboren und erhielt an der dortigen Musikschule seine erste Ausbildung (Klavier). Nach seiner Übersiedlung nach Wien im Jahr 1975 studierte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Dirigieren bei Otmar Suitner sowie Komposition bei Roman Haubenstock Ramati. Im Jahr 1985 gründete er das Klangforum Wien, das er bis 1992 leitete und dem er seitdem als Dirigent verbunden ist. Im Auftrag der Wiener Staatsoper schrieb er seine erste Oper Die Blinden, seine zweite Oper Narcissus wurde 1994 beim steirischen herbst an der Oper Graz uraufgeführt. 1996 war er „Composer in residence“ bei den Musikfestwochen Luzern. 2001 wurde das Musiktheater Begehren in Graz uraufgeführt, 2003 die Oper invocation in Zürich und 2005 das vielfach ausgezeichnete und gespielte Hörtheater FAMA in Donaueschingen. Seit Herbst 1991 ist Furrer ordentlicher Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz. Ende der 90er hat er gemeinsam mit Ernst Kovacic „impuls“ als internationale Ensemble- und KomponistInnenakademie für zeitgenössische Musik in Graz gegründet. Eine Gastprofessur für Komposition nahm er 2006-2009 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt wahr. 2004 erhielt er den Musikpreis der Stadt Wien, seit 2005 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. 2006 wurde er für FAMA mit dem Goldenen Löwen bei der Biennale Venedig ausgezeichnet. 2010 wurde sein Musiktheater Wüstenbuch am Theater Basel uraufgeführt. 2014 erhielt er den großen österreichischen Staatspreis. 2018 erhielt er den Ernst-von-Siemens Musikpreis für "ein Leben im Dienste der Musik". Seine Oper La Bianca Notte (Die helle Nacht) nach Texten von Dino Campana wurde im Mai 2015 in Hamburg uraufgeführt. Im Januar 2019 kam es an der Staatsoper Unter den  Linden in Berlin zur Uraufführung seiner Oper Violetter Schnee mit einem Libretto von Händl Klaus, basierend auf einer Vorlage von Wladimir Sorokin. Beat Furrer hat seit den 1980er Jahren ein breites Repertoire geschaffen, das von Solo und Kammermusik bis zu Werken für Ensemble, Chor, Orchester und Oper reicht. 

 

 

José María Sánchez-Verdú 

Jardín de fuego (2021) UA

 

Dieses Werk (“Garten aus Feuer”) ist Teil eines Klavier-Zyklus mit dem Hauptitel Jardines de silencio (“Gärten aus Stille”). Bis jetzt sind Jardín de agua und Jardín de espejos schon uraufgeführt worden. Es sollten sieben Gärten insgesamt sein, jeweils mit bestimmten Naturelemente und poetischen Assoziationen entwickelt.

Jardín de fuego durchläuft verschiedenen Landschaften in dem die Metapher des Feuers als mystischer Element musikalisch und poetisch dargestellt wird. Das Klavier wird ein Territorium organischer Materialien, mit verschiedenen Lichten und Resonanzen. Das Stück ist Alfonso Gómez gewidmet.

 

José María Sánchez-Verdú studierte Komposition, Dirigieren u. Musikwissenschaft in Madrid, Siena und Frankfurt. Jura-Abschluss an der Universidad Complutense Madrid und PhD an der Universidad Autónoma Madrid. Als Komponist erhielt er u.a. den Förderpreis der Siemens-Stiftung München, den Premio Nacional de Música in Spanien, den Preis der Bergischen Biennale Wuppertal, den Ibn Arabi Prize, den 1. Preis der Jungen Deutschen Philharmonie, den Irino-Prize in Tokyo usw. Seine Werke (Orchester, Kammermusik, Installationen und Bühnen­werke mit be­sonderen dramaturgischen Verbin­dungen mit Architektur, Licht, Farben, Bewegung, Rituale usw. sind in wichtigen Festivals und Bühnen in Berlin, München, Hamburg, Stutt­­gart, Lu­zern, Venedig, Wien, Salzburg, Madrid, Kairo, Buenos Aires usw. präsentiert. Der Raum, die Erinnerung, die arabische Kalligraphie und vor allem die Schrift sind Hauptinteressen seiner Arbeit. Einige Werke wie GRAMMAAURAATLAS, ARGO oder Alegorías de la luz spiegeln diese Interessen wider. Seine Werken sind in Festivals wie Ultraschall, Eclat, Wien Modern, März Musik, Musica Viva, Warschau Herbst Festival, Biennale di Venezia, Ars Musica Brüssels, Salzburg Biennale, Lincoln Center NY, Teatro Colón in Buenos Aires u.a. präsentiert. Sánchez-Verdú war Composer in Residence beim wichtigen Festivals in Deutschland, Österreich, Schweiz, Spanien, Polen, Peru etc. Zuletzt war er 2015-2016 “Composer in residence” der Dresden Philharmonie. Als Dirigent ist er häufig aktiv, und hat viele Ensembles und Orchestern in Europa und Amerika geleitet (Ensemble Modern, KNM Berlin, Ensemble Mosaik, österreichisches Ensemble für Neue Musik Salzburg, Brüssels Philharmonic, SWR-Orchester, New Music Orchestra Polen, Orquesta Sinfónica de Galicia, Orquesta Ciudad de Granada, Orquesta Filarmónica de Montevideo, etc).

Er war Dozent für Kontrapunkt in Madrid, und danach Dozent für Komposition in Dresden und Vertretungsprofessor in Hannover. Zur Zeit ist er Professor für Komposition am Real Conservatorio Superior de Música in Madrid und Dozent für Komposition an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf. Seine Werke werden von Breitkopf & Härtel verlegt. 

 

 

 

Chaya Czernowin 

fardanceCLOSE (2012, rev. 2020)

 


"Was für ein Tanz ist das? Ist es ein Tanz, der aus der Ferne kommt? Dessen Überbleibsel so miteinander verwoben sind, dass sie nicht mehr auseinander gehalten werden können? Einer, der von einer Windböe hergeweht wurde, während du allein da stehst und einer entfernten Gesellschaft in der Nacht zuhörst? Oder ist es einer, der so nah ist, dass der starke Beat die Ohren fest auf ein verzerrtes, sich wiederholendes Detail gerichtet hält? Sie lassen sich nicht mit den Beinen tanzen – aber beide möchten mit der Fantasie tanzen und Vorstellungen von Nähe und Distanz in die Irre führen.“ Chaya Czernowin

 

Chaya Czernowin ist eine israelische Komponistin, die seit ihrem 25. Lebensjahr vorwiegend in Deutschland, Japan und den USA lebt. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie an der Rubin Academy in Tel Aviv, bei Dieter Schnebel in Berlin sowie bei Brian Ferneyhough an der University of California. Nach Arbeitsstipendien in Tokio unterrichtete Chaya Czernowin am IRCAM in Paris sowie am Yoshiro Irino Institut Tokio. Darüber hinaus erhielt sie eine Professur für Komposition an der University of California, San Diego. Chaya Czernowin ist seit 2003 Leiterin der „Internationalen Sommerakademie für junge Komponisten“ im Schloss Solitude bei Stuttgart. Von 2006 bis 2009 war sie Professorin für Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Danach trat sie eine Professur für Komposition an der Harvard University in Boston an. Ihre Werke wurden international aufgeführt (u.a. Salzburger Festspiele). Czernowin erhielt zahlreiche Auszeichnungen (darunter: Bayerischer Theaterpreis, Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung, Förderpreis der Rockefeller Foundation u.v.a.m.).

 

 

 

Voro García 

Étoiles filantes (2006) DE

 

Commissioned by IVM. The piece was commissioned to be performed in the semi-finals of the José Iturbi piano performance competition in Valencia. First performed on 30 September 2006. Auditorium of the MUVIM Bartomeu Jaume (piano) on the 57th International Astronautics Congress held in Valencia. 

From a musical point of view, the sonorous discourse is elaborated with a certain look at the writing of Alessandro Scarlatti. The repetition of heights as axes of polarization around which different harmonic constellations take place, with a quotation from a piece belonging to the Cancionero de Upsala (Ay, luna que reluzes) somewhat masked in the final part. 

 

Voro Garcia graduated in different musical specialties. Doctor from the Polytechnic University of Valencia. He has been commissioned by different institutions and interpreters, such as INAEM, JONDE, CDMC, IVC, National Auditorium, FestClásica, Rafel Festival, Ensems, Mixtur, Quatuor Tana, Ascolta Ensemble or Ministère de la Culture et de la Communication French. 

Award from the National Youth Institute (2004). Founder and creator of the Ensemble Espai Sonor in 2003. In his role as director has made the absolute premiere and / or in Spain of many works.

He has been composer-in-residence of the Group Instrumental (2001-02), JONDE (2005-06), MNCARS (2009), JOGV (2009/10) SOMELGRUP (2013), FESTIVAL DE GODELLA (2017), SBALZ (2018) and AGORA FESTIVAL(2019). Artistic director of the Mostra Sonora in Sueca (2005-2017). He is currently a composition teacher at the Higher Conservatory of Valencia and artistic director of the Ensems.He publishes his works in Babelscores, SB edicions and Ed. Piles.

 


Morton Feldman 

Palais de Mari (1986)

 

In seinem letzten Klavierwerk verkörpert Feldman einige der Eigenschaften, mit denen er sich in den letzten Jahren beschäftigt hatte: unregelmäßige Symmetrien, ausgedehnte Strukturen, langsames Tempo und leise Töne. Das Stück basiert auf einem Bild des babylonischen Palastes von Mari, in dem Feldman eine Art unvollkommener Symmetrie entdeckte. Scheinbar identische Wiederholungen werden durch kleine Veränderungen in Rhythmus, Tonhöhe und der Platzierungen im Takt variiert. Widmungsträger ist der Maler Francesco Clemente, in dessen Atelier 1986 die Uraufführung stattfand.

 

Morton Feldman, geboren 1926 in New York. Mit zwölf Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht. Ab 1941 studierte er Komposition bei Wallingford Riegger, später bei Stefan Wolpe. Die Begegnung mit John Cage 1950 beeinflusste Feldman nachhaltig. Seine musikalische Ästhetik war geprägt durch seinen aus Malern (Philip Guston, Robert Rauschenberg, Mark Rothko, Jasper Johns) und Musikern (John Cage, Christian Wolff, Earle Brown, David Tudor) bestehenden Freundeskreis in New York. Morton Feldman starb 1987 in Buffalo/New York. 

 

 

 

Brice Pauset 

Sept Canons (2010)

 

Mit den Sept Canons, komponiert im Jahr 2010, vollendet sich mein Kanonzyklus, der für das moderne Klavier geschrieben ist. Als „Adieu“ an dieses sehr spezielle Genre, das von diversen Reputationen umgeben ist, gleichsam didaktischen, wenn nicht kindischen, gleichsam an ein mystisches Wissen und esoterisches gebundene, wollte ich, zum ersten Mal in meiner Arbeit, auf eine Art und Weise vorgehen, die ich zuvor immer als naiv und fruchtlos erachtet hatte, jener des symbolischen Austauschs zwischen Parametern. Genauer handelt es sich darum, die Höhen in Dauern zu verwandeln und umgekehrt.

Um dies zu tun, brauchte ich natürlich ein schon gebildetes Ausgangsmaterial, und es schien mir, dass meine Trois Canons, im Jahr 1989 komponiert, im doppelten Sinne, in ihrer schwebenden Expressivität und ihrer Situation in meinem eigenen Leben als Komponist, geeignet waren: nicht als Rückkehr zur Quelle im Angesicht dieses musikalischen Genres, sondern ohne Zweifel eine Weise, den Kreis zu schließen und endlich diese Summe hinter mir zu lassen, die nach und nach riskierte, unliebsam zu werden.

Natürlich schien mir die einfache Umkehrung der Parameter schnell als zu artifiziell, und als zu wenig expressive Perspektiven bietend. Ich habe mir also intermediäre Situationen ausgedacht: partielle und unvollständige Wandlungen der Tonhöhen in Dauern, in denen die ursprünglichen harmonischen Strukturen noch die kommende Zeitlichkeit beeinflussen konnten, ohne etwas von ihrer Intensität und ihrer Überzeugung zu verlieren.

In diesen sehr besonderen, beinahe aporetischen, Situationen fand ich die Herausforderungen meines Triptychons für Orchester (Der Geograph, Die Tänzerin, Erstarrte Schatten) wieder, dessen explizites Thema der Begriff des Unmöglichen selbst ist. Diese besonderen Situationen innerhalb des Rahmens meines Kanonzykluses haben mich dazu gebracht, Momente der Verschiebung zu komponieren, eine Art von klanglichen, exzentrischen „Monstren“, gleichwie an die Musik selbst gestellte Fragen, die dabei war, zu entstehen, unaufhörlich im Dialog mit ihrem über sie selbst Hinausragenden. 

Brice Pauset

 

Brice Pauset hat zunächst Klavier, Geige und Cembalo und dann Komposition in Paris und Siena (Italien) studiert. 1994 erhielt er ein Stipendium der Fondation Marcel Bleustein-Blanchet pour la Vocation, 1994-1996 war er Praktikant am IRCAM. Seither hat er sich ganz seiner kompositorischen Arbeit, seiner Lehrtätigkeit und dem Cembalospiel sowie, manchmal in Verbindung mit dem klassischen Repertoire, der Interpretation eigener Werke am Cembalo, Hammerflügel oder Clavichord gewidmet.

Er arbeitet regelmäßig mit den wichtigsten Musikinstitutionen in der ganzen Welt zusammen. Seine Werke werden regelmäßig von Solisten wie Teodoro Anzelotti, Irvine Arditti, Nicolas Hodges, Salome Kammer oder Andreas Staier und dem Arditti String Quartet, dem ensemble recherche, dem Hilliard Ensemble, dem Klangforum-Wien, dem Freiburger Barockorchester und fast allen deutschen und österreichischen Radiosinfonieorchestern gespielt.

Er war in der Saison 2004-2005 Composer in residence an der Mannheimer Oper von 2010 bis 2020 Artist in Residence an der Opéra de Dijon (Frankreich) und für die Saison 2021-2022 Artist in Residence in der Cité Musicale- Arsenal de Metz (Lothringen, Frankreich).

Seine Werke decken alle musikalischen Genres und organisieren sich in ausgedehnten Zyklen, die sich oftmals besonderen außermusikalischen Themen widmen: die Immanenz der Wahrheiten (Zyklus des Wahrheitsverfahren nach Alain Badiou), oder ein Portrait in sechs Teilen der aktuellen historischen Zeit (zu dem Kataster für Ensemble solo und Orchester, Vertigo-Infinite Screens für Ensemble, Elektronik und Bilder, (É)craN|Narcissefür Sprecher, Ensemble und Elektronik). Seine Oper Strafen (Les Châtiments), für Solisten, Madrigalchor und großes Orchester, nach drei Erzählungen von Franz Kafka, wurde in Dijon in Februar 2020 uraufgeführt.

2008 wurde Brice Pauset als Kompositionsprofessor an die Musikhochschule von Freiburg im Breisgau berufen, wo er schon seit 2002 wohnt. Er gibt dazu zahlreiche Meisterkurse, insbesondere in Royaumont (Frankreich), am IRCAM (Paris), in Graz (Österreich), Rom (Italien) und an vielen anderen Orten.


Der spanisch-deutsche Pianist Alfonso Gómez bekam im Alter von fünf Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Er studierte am Konservatorium „Jesús Guridi“ in Vitoria-Gasteiz bei Albert Nieto, und schloss mit Auszeichnung ab. Er setzte sein Studium als Stipendiat des Baskenlandes am "Rotterdam Conservatorium“ in den Niederlanden bei Aquiles Delle-Vigne, einem Schüler von Claudio Arrau, fort. Schließlich absolvierte ein Solistenstudium an der Hochschule für Musik Freiburg bei Prof. Dr. Tibor Szász, das er ebenfalls mit Auszeichnung abschloss.  

Meisterkurse bei Vitali Margulis, Jaques Rouvier, Éric Haedsieck, Gilead Mishory, Jan Wijn und Galina Egiazarova sowie Kammermusikunterrichtbei Rainer Kussmaul, Jörg Widmann, Jean-Jacques Kantorow, Donald Weilerstein und Juanjo Mena waren ebenfalls sehr prägend. 

Alfonso Gómez konzertierte und konzertiert regelmäßig in Spanien, Frankreich, Holland, Belgien, Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, der Ukraine, USA, Kanada, Mexiko, Taiwan und Südkorea. Als Solist trat er mit Orchestern wie dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt, Euro-Asian Philharmonic, Baskischen National Orchester, Homburger Sinfonieorchester, Bilbao Sinfonieorchester, Orquesta Sinfónica Europea,  Rotterdam Young Philharmonic, Orkest van Utrecht, Aita Donosti Kammerorchester, Gyeonggi Philharmonic und Incheon Philharmonic unter der Leitung von Hans Graf, Roy Goodman, Juanjo Mena, Jurjen Hempel, Nanse Gum, John Kaell und Ernest Martínez-Izquierdo auf. Bei elf nationalen und internationalen Wettbewerben wurde er mit Preisen ausgezeichnet. Erste Preise gewann er beim „Jean Françaix Wettbewerb“ in Paris, dem „Alter Musici Wettbewerb“ in Cartagena, Spanien, dem „Erasmus Kamermuziek Prijs Wettbewerb” in Rotterdam und dem „Gerardo Diego Wettbewerb“ in Soria, Spanien. 

Sein umfangreiches Repertoire reicht von Johann Sebastian Bach bis hin zur zeitgenössischen Musik. Er hat mit renommierten Ensembles wie MusikFabrik oder SWR-Ensemble Experimental zusammengearbeitet. Zahlreiche Klavierwerke sind ihm gewidmet und von ihm uraufgeführt worden. 

10 CDs hat er bis dato bei den Plattenfirmen Erol, Ad Libitum, Sinkro Records, Coviello Classic, Orpheus und KAIROS eingespielt. Einspielungen und Aufführungen von ihm wurden in Europa und Asien durch Radio und Fernsehen gesendet und seine CD "Ramón Lazkano, piano works" (KAIROS) wurde mit dem "Grand Prix du Disque Musique Contemporaine de l'académie Charles Cros 2019" ausgezeichnet.

Alfonso Gómez ist Professor für Klavier mit Schwerpunkt Neue Musik an der Hochschule für Musik Freiburg und Dozent an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart.

Dienstag, 9. November 2021 | 20:00 Uhr

Women on the edge of time

LIVE-STREAM:  https://youtu.be/J6vlZrcC8zU

Zöllner-Roche-Duo

Eva Zöllner, Akkordeon 

Heather Roche, Klarinetten

Tickets online kaufen / order tickets online

Women on the edge of time 

 

 

Elnaz Seyedi 

Nach Neuen Meeren (2018)
für Klarinette und Akkordeon

 

 

Nach Neuen Meeren

 

Dorthin – will ich; und ich traue

Mir fortan und meinem Griff.

Offen liegt das Meer, ins Blaue

Treibt mein Genueser Schiff.

 

Alles glänzt mir neu und neuer,

Mittag schläft auf Raum und Zeit –:

Nur dein Auge – ungeheuer

Blickt michs an, Unendlichkeit!

 

F.W. Nietzsche, aus den Liedern des Prinzen Vogelfrei

 

Elnaz Seyedi, geboren 1982 in Teheran, Kompositionsstudium bei Alireza Mashayekhi, Younghi Pagh-Paan, Günter Steinke, Caspar Johannes Walter und Michael Reudenbach in Teheran, Bremen, Essen und Basel. 

2011 bis 2017 Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. 2016 DAAD Jahresstipendium im Fachbereich Musik. 2017 Preisträgerin des Kompositionswettbewerbs Phoenix Trabant in Basel und des Bernd Alois Zimmermann Stipendiums der Stadt Köln. 2018/19 Stipendiatin der internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) in Frankfurt am Main, 2020 Aufenthaltsstipendium der Bartels Fondation im Kleinen Markgräflerhof in Basel. 2021 Aufenthaltsstipendium im Künstlerhof Schreyahn und 2. Preis beim Kompositionswettbewerb zu Albert Camus´ Der Fremde Nationaltheater Mannheim (zusammen mit Ehsan Khatibi und Johannes Abel).

Aufführungen u.a. im Rahmen der Wittener Tage für Neue Kammermusik, Darmstädter Ferienkurse, Biennale Arte – La Biennale di Venezia, Gaudeamus Muziekweek Utrecht, Ultraschall Festival für Neue Musik Berlin, Impuls Festival Graz, Zeiträume – Biennale für Neue Musik und Architektur Basel, Festival Mixtur Barcelona, Now! Festival Essen, Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik, Huddersfield Contemporary Music Festival, Biennale aktueller Musik Bremen, Acht Brücken Festival Köln, Festival Leicht über Linz and Tehran Electroacoustic Music Festival. Ihre Werke erscheinen bei Edition Juliane Klein, Berlin. 

 

 

 

Lina Järnegard 

In wind, waiting and water (2020)
für Bassklarinette und Akkordeon 

 

I was in Chile in November 2019 at a residency when I wrote this duo. There were ongoing mass demonstrations against the inequality in their society and against the constitution that remains from the Pinochet era. The date for voting on a new constitution was set for the 26th of April. The people could do nothing but wait; however, they continued to make manifest their opinion in every day demonstrations. In March, due to Corona, the voting was postponed until the 26th of October. The people were still waiting.

In the piece there are titles of poems by Sylvia Plath intertwined with the clarinet part. They are whispered into the clarinet, not heard as distinct words but to shape the airy sound. The effect is an organic sound that resembles the wind, or maybe a distant ocean. (LJ)

 

Born 1979 in Borkhult, SwedenLina Järnegard is educated at Gotland School of Composition (Visby, Sweden), at the Academy of music and drama(Gothenburg, Sweden)and at the Royal Scottish Academy for Music and Drama in Glasgow. Her main teachers has been Per Mårtensson, Henrik Strinberg, Ole Lützow-Holm, Ming Tsao and David Fennessy. Lina was in 2012 selected to join Tzlil Meudcan in Israel, a festival and summer course for contemporary music lead by composers Chaya Chernowin and Steven Takasugi.

Lina is mainly writing chamber music, acoustic or with electronics and she prefer having close collaboration with musicians or ensembles, thus having the possibility to explore soundworlds or technics of specific instruments. She also writes music theatre in several projects and 2010 she started an ensemble in Gothenburg, Dråpera, especially exploring the metods and ideas of experimental chamber opera.

 

 

Chikako Morishita

Lizard (shadow) (2011)
für Klarinette

 

Lizard is the title for a work about silence. One of the possible Japanese descriptions of this animal, the lizard (tokage) consists of the kanji characters for gate and for shade which metaphorically represents something being kept secret but somehow concrete. The work consists of ten fragments. 

 

Chikako Morishita wurde 1981 in Kanazawa, Japan gebo­ren. Sie erwarb einen Bachelor und MA in Komposition an der Tokyo University of Arts sowie einen MA und PhD an der University of Huddersfield im Vereinigten Königreich. Sie ar­beitete mit zahlreichen Ensembles wie u. a. dem Ensemble Lemniscate, Ensemble Ascolta, ICARUS ensemble, OKEA­NOS ensemble, dem Duo TwoNew und dem Molinari/Fusse­negger duo ebenso zusammen wie mit der Tokyo Geidai Philharmonia und dem Vanemuise Symphony Orchestra. Für namhafte Solistinnen und Solisten wie Sarah Saviet, Juna Winston, Heather Roche und Jeffrey Gavett hat sie außer­dem Solostücke verfasst. Ihre Arbeiten wurden bei vielen Festivals u. a. in Japan, Australien, Israel, Singapur und vie­len Ländern Europas aufgeführt. Etliche ihrer Werke wurden bei Huddersfield Contemporary Records aufgenommen. Ihr Bassklarinetten-Solo Skin, Gelatine, Soot”, welches sie für Carl Rosman schrieb, erschien 2016 auf dessen neuer So­lo-CD. Chikako Morishita lebt und arbeitet in Berlin.

 

 

Rachel Beja

Petrichor (2020)
für Bassklarinette und Akkordeon

 

The esthetic idea of this piece is the similarities and differences of the sound-quality between the bass clarinet and the accordion. The sound emerges from the center and slowly spreads to the edges, creating a time extension through fusion and constant timbre transformations. The fusion is aided by frequent unisons, or rather, quasi-unisons, which create beats in the low register of the instruments. The material spreads in an intense dialogue, sometimes stable and sometimes shifting away from its origin, creating new dimensions. (RB)

 

Rachel Beja is an Israeli composer currently based in Milan. She graduated with a bachelor’s and a master's degree in composition with Gabriele Manca at G. Verdi" Music Conservatoire in Milan. Her music has been performed internationally by ensembles such as Modern Ensemble, Schallfeld Ensemble, Divertimento Ensemble, Ensemble Multilatérale, Tana Quartet, Quartet 121, Zöllner/Roche duo, The Israel Contemporary Players, Mdi Ensemble, Unimi Orchestra and Mise-en Ensemble. She attended many MasterClasses notably with Pierluigi Billone. She was awarded the 2017 and the 2018 Milan conservatory prizes named by Umberto Micheli. In 2021 she won a composition competition of Quartet121 in New York. In 2020 she was Co-commissioned by the IRCAM-Centre Pompidou and Divertimento Ensemble for a piece for ensemble and electronics. she was commissioned by the UniMi Orchestra in Milan and won the competition of Hertzbreakerz “The Mechanics of Breath” in Sweden where she was commissioned for a piece for clarinet and accordion.Her music is inspired by the poetics of memory and continuity, it is vital and intuitive, originate by freedom and variety, without pre-established schemes and definitive solutions, but with an essential need to experience life through art.

 

 

Annika Socolofsky

Silience (2021)
für Klarinette und Akkordeon

 

The concept for this piece comes from The Dictionary of Obscure Sorrows, a collection of words invented by John Koenig that aims to fill a hole in the [English] language—to give a name to emotions we all might experience but dont yet have a word for.” The title for this piece comes from the definition for silience.” This word is something I felt deeply following the King Soopers shooting in my town of Boulder, Colorado on March 22nd 2021. I remember that day vividly, as I was receiving my first COVID vaccination while the shooter was active at the grocery store down the road. As our community grieved the loss of ten lives, I witnessed an incredible spirit and strength in those around me. I was amazed by my studentsby their ability to face the weight of this tragedy, and their ability to hold space for others. I truly believe that community, our collective strength and care, is the highest form of excellence human-kind has to offer. And while we're here: ban guns. 

 

silience, n. the kind of unnoticed excellence that carries on around you every day, unremarkably—the hidden talents of friends and coworkers, the fleeting solos of subway busk- ers, the slapdash eloquence of anonymous users, the unseen portfolios of aspiring artists—which would be renowned as master- pieces if only theyd been appraised by the cartel of popular taste, who assume that brilliance is a rare and precious quality, accidentally overlooking buried jewels that may not be flawless but are still somehow perfect. (AS)

 

Annika Socolofsky is a composer and avant folk vocalist who explores corners and colors of the voice frequently deemed to be "untrained" and not "classical." Described as unbearably moving” (Gramophone) and just the right balance between edgy precision and freewheeling exuberance” (The Guardian), her music erupts from the embodied power of the human voice and is communicated through mediums ranging from orchestral and operatic works to unaccompanied folk ballads and unapologetically joyous Dolly Parton covers. Annika writes extensively for her own voice, including composing a growing repertoire of feminist rager-lullabies” titled Don’t say a word, which serves to confront centuries of damaging lessons taught to young children by retelling old lullaby texts for a new, queer era. Annika has taken Don’t say a word on the road, performing with ensembles including Eighth Blackbird, New European Ensemble,  Albany Symphony, Knoxville Symphony, Latitude 49, and Contemporaneous. She is a founding member of artist collective ANTiCX. Her research focuses on contemporary vocal music, using the music of Dolly Parton to create a pedagogical approach to composition that is inclusive of a wide range of vocal qualities, genres, and colors. She is Assistant Professor of Composition at the University of Colorado Boulder, and is the recipient of the 2021 Gaudeamus Award. She holds her PhD in Composition from Princeton University. 

 

 

 

Sarah Nemtsov 

SKOP (2016)
für Akkordeon mit Mundharmonika und Spiegeln (ad lib.)

 

Die Wortendung -skop – von altgriechisch σκοπεῖν skopein betrachten – Teleskop, Mikroskop, Stethoskop, Kaleidoskop, Elektroskop, Stroboskop, Periskop, (Horoskop?) …

Das Werk ist 2016 im Auftrag von Prof. Elsbeth Moser anlässlich eines Akkordeonfests in Hannover entstanden. Seitdem ich zum ersten Mal für dieses Instrument geschrieben habe (2005), lässt die Faszination nicht nach und es taucht in verschiedenen Werken auf. Bei SKOP allerdings zum ersten Mal solistisch. Der Reichtum an Farben, der orgelähnliche Klang, verbunden mit der dynamischen Flexibilität eines Blasinstruments, die polyphonen Möglichkeiten sind quasi Geschenk und Herausforderung gleichzeitig. Und all das wollte ich mit SKOP ‚betrachten‘ und unter Mikroskop nehmen. Es beginnt dunkel, Standardbass-Akkorde werden geschichtet, so entsteht eine Art Schwebezustand zwischen tonal/atonal. Langsam entwickelt es sich hin zu anderen Registern, Farben und der Duktus wird bewegter. Töne werden repetiert, wobei immer wieder die Luft weggenommen wird und nur noch das perkussive Geräusch der Taste übrigbleibt. Auch der visuelle Aspekt der „falschen“ oder verzerrten Spiegelung (denkt man an ein Knopfakkordeon) spielte eine Rolle für die Komposition, so gibt es verschiedene strenge und verzerrte Spiegelungen im musikalischen Material, sowie eine Erweiterung des Instruments durch eine Mundharmonika. Gleichzeitig betont die Mundharmonika ein Klischee: Akkordeon als Straßenmusik. Balkan ist eine weitere typische Assoziation, aber wenn man beginnt, etwas Balkanmusik zu studieren, landet man geradezu in einer Wunderkammer und kommt aus dem Staunen nicht heraus. All diese Einflüsse, wie auch Fugati oder serielle Spiegelungen sind in SKOP zu finden. Das „Musikantische“ ist wichtig, das Stück ist sehr virtuos, dabei größtenteils streng konzipiert. Damit eine noch größere Innerlichkeit (und weniger Projektion) möglich ist, soll oder kann das Werk vom Publikum leicht abgewandt oder ganz mit dem Rücken zum Publikum interpretiert werden (der Akkordeonklang verstärkt), vor einer Wand aus Spiegeln, die bestenfalls in verschiedenen Perspektiven und Fragmenten den/die Musiker*in widerspiegeln. SKOP wurde 2016 von Mateja Zenzerovic uraufgeführt.

 

Sarah Nemtsov wurde 1980 in Oldenburg geboren und studierte Komposition in Hannover und Berlin bei Nigel Osborne, Johannes Schöllhorn und Walter Zimmermann. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den Busoni-Kompositionspreis der Akademie der Künste Berlin, den Deutschen Musikautorenpreis der GEMA oder den internationalen RicordiLAB Kompositionswettbewerb. Sie arbeitet mit namhaften Ensembles und Orchestern zusammen (HR Sinfonieorchester, Deutsches Sinfonieorchester, RSO Wien, Ensemble Intercontemporain, Ensemble Musikfabrik, Klangforum Wien, ensemble modern, ensemble mosaik, Ensemble Adapter, Neue Vocalsolisten Stuttgart etc.) und ihre Werke werden bei international renommierten Festivals aufgeführt – wie den Donaueschinger Musiktagen, Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik, Wien modern, ECLAT, Ultraschall, Holland Festival, Musica, Bregenzer Festspiele, Münchener Biennale u.v.m. Nemtsovs Musik besticht durch sensibel ausgehorchte Setups, durch komplexe und energetische Texturen, musikalische Schichtungen und Wechselwirkungen zwischen akustischen Instrumenten und Elektronik. Ihr Werkverzeichnis umfasst über 100 Kompositionen in nahezu allen Gattungen. Seit 2016 werden ihre Werke bei Ricordi verlegt. Im 2014 unterrichtete Sarah Nemtsov Komposition als Gastdozentin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, im Sommersemester 2018 unterrichtete sie Komposition an der Haifa University mit einer DAAD Kurzzeitdozentur. Im Jahr 2020 wurde Nemtsov als „Komponistin des Jahres“ für den Opus Klassik Preis nominiert. 2021 wurde sie als Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste aufgenommen. Zu ihrer Oper SACRIFICE (Premiere 2017 an der Oper Halle) schrieb DIE ZEIT: „Klang wird Raum wird Zeit wird Wirklichkeit“. Derzeit arbeitet sie an ihrer neuesten Oper OPHELIA für das Staatstheater Saarbrücken (UA Mai 2023). Sarah Nemtsov lebt in Berlin – mit ihren zwei Kindern und ihrem Mann Jascha, mit dem sie gemeinsam auch eine Galerie und offenen Veranstaltungsort „Raum für Kunst und Diskurs“ leitet.

 

 

Farzia Fallah 

the expanded moments of being (2019)
für Bassklarinette und Akkordeon 

 

Many bright colours; many distinct sounds; some human beings, caricatures; comic; several violent moments of being, always including a circle of the scene which they cut out: and all surrounded by a vast space - that is a rough visual description of childhood. This is how I shape it; and how I see myself as a child, roaming about, in that space of time which lasted from 1882 to 1895. A great hall I could liken it to; with windows letting in strange lights; and murmurs and spaces of deep silence. But somehow into that picture must be brought, too, the sense of movement and change. Nothing remained stable long. „ 
Aus: „a sketch of the past“ von Virginia Woolf

 

Farzia Fallah studierte Elektronik and Signal Processing an der Sharif University of Technology in Teheran und zugleich bekam sie Unterricht in Klavier bei Farimah Ghavamsadri und in Komposition bei Alireza Mashayekhi. Ihr Kompositionsstudium hat sie nachher bei Younghi Pagh-Paan und Jörg Birkenkötter in Bremen und bei Johannes Schöllhorn in Köln und Freiburg fortgesetzt. Sie ist zur Zeit freischaffend in Köln ansässig, komponiert leidenschaftlich und arbeitet international mit verschiedenen Ensembles und Musikern. Auf ihre Initiative hin entstand 2019 das Projekt Mind the Gap - Musik für Horn und Viola. Sie ist Mitglied von Kollektiv3:6Koeln sowie tritonus - Verein zur Förderung zeitgenössischer Musik Bremen. 2020 bekam sie den Oldenburger Kompositionspreis für Zeitgenössische Musik. 2021 arbeitet sie mit einem dreimonatigen Aufenthaltsstipendium des Deutschen Studienzentrums in Venedig.

 

 

Georgina Derbez

Forca d´Amor in quel uccel (2007)
für Bassklarinette und Akkordeon

 

Georgina Derbez Roque: one of the most powerful voices of her generation in Mexico. Some of her most representative works are her Concerto for Clarinet and orchestra Ascenso al Celeste her Double Concerto for piano, flute and orchestra (2012) and her chamber opera La Creciente (2015). Her catalog includes works for solos, duets, trios, string quartet, chamber ensembles and symphony orchestra. Her works have been performed in countries such as France, Germany, Spain, Brazil, Italy, Holland, Denmark, Japan, Canada, Holland, and the USA. Awarded by the Sistema Nacional para Cultura y las Artes (National System for the Culture and the Art) for four times, she serves as a teacher of composition, analysis and orchestration at the Superior School of Music of the INBA (Nacional Institute of the Fine Arts). During her musical training she studied with Marta Garcia Renart and Ana Maria Tradatti (piano), and with Arturo Márquez and Ana Lara (composition), as well as numerous courses in Europe with teachers such as Toshio Hosokawa, Klaus Huber, Mauricio Sotelo, José Manuel López López, Brian Ferneyhough, Chaya Czernowin, Theo Loevendie, etc.


Heather Roche wurde in Kanada geboren und lebt als Freiberuflerin in London. Sie hat auf den wichtigsten europäischen Festivals konzertiert, darunter beim musikfest Berlin, Bachfest Leipzig, Musica Nova (Helsinki), Huddersfield Contemporary Music Festival, Acht Brücken (Köln), Wittener Tage für neue Kammermusik (Witten), Zagreb Music Biennale und Manifeste Paris. Mit Solokonzerten war sie u.a. in Montreal, Berlin, Boston, London, Birmingham und New York zu erleben. Sie hat mit Musikfabrik (Köln), handwerk (Köln), ensemble interface (Berlin), the Riot Ensemble (London) und ensemble Proton (Bern) gearbeitet. Für ihre Doktorarbeit an der University of Huddersfield beschäftigte sie sich mit der Zusammenarbeit zwischen Komponisten und Interpreten. Sie ist Redakteurin der Zeitschrift TEMPO und ihr Blog über die zeitgenössische Klarinette gehört zu den meistbesuchten Neue-Musik-Blogs. 

Eva Zöllner studierte klassisches Akkordeon an der Hochschule für Musik Köln und am Königlich Dänischen Konservatorium in Kopenhagen. Sie zählt zu den aktivsten Akkordeonistinnen Europas und widmet sich mit großem Engagement der zeitgenössischen Musik. Als international gefragte Künstlerin präsentiert sie weltweit Projekte, die von der experimentellen Solo-Performance bis hin zur Zusammenarbeit mit namhaften Orchestern reichen. Die enge Zusammenarbeit mit KomponistInnen ihrer Generation ist ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. Daraus resultierend hat sie in den letzten Jahren mehr als 250 Werke uraufgeführt. Im Mai 2021 erschien ihr Buch „Komponieren für Akkordeon“ im ARE-Verlag. Eva Zöllner lebt im Westerwald und nomadisch auf der Reise, um ihr Instrument in unterschiedlichsten Kontexten und Kulturen zu erkunden.

 

Mit immer herzlichen Grüßen,

Rainer Rubbert und Martin Daske


Alle Konzerte können sie auf unserem Youtube-Kanal nachhören; 

wir würden uns freuen, wenn Sie sich abonnieren: 
https://www.youtube.com/c/UnerhörteMusik

 


Die Unerhörte Musik wird gefördert 
aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa

Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961 Berlin, statt.
Telefon: 030 - 20 22 007

Eintritt: 13,- / 9,- €
Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)



Copyright © 2021 Unerhörte Musik All rights reserved.
Sie sind in unserem Verteiler, weil Sie das hoffentlich wollten.

Our mailing address is:
Unerhörte Musik
Mehringdamm 34
10961 Berlin
...

Email Marketing Powered by Mailchimp