Liebe Freunde der Klangkunst,
ich lade zu folgenden Veranstaltungen herzlich ein:
selbstverständlich – mit leerstellen
Klanginstallation
Noch bis Donnerstag, 01.07. im öffentlichen Raum, täglich 9 bis 21 Uhr am Jahnplatz Bielefeld, Ritterstraße.
Jüdisches Leben ist in Deutschland seit über 1700 Jahren selbstverständlich. Es gehört zum hiesigen Kulturkreis dazu und bereichert damit die Vielschichtigkeit der Gesellschaft.
Es ist aber auch ebenso Teil der Geschichte, dass jüdisches Leben immer wieder unterdrückt wurde, dass es Gewalt gegen jüdische Gemeinden und Mitbürger gab bis hin zu dem Versuch das jüdische Leben in ganz Europa zu vernichten. Die Shoa hat Leerstellen hinterlassen. Leerstellen, die weit über den unfassbaren Verlust jedes einzelnen Menschen hinausgehen. Leerstellen in unserer Kultur, in unserer Gesellschaft.
Gefördert durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, 2021JLiD und der LWL-Kulturstiftung
Abseits des Stroms
Performance
Mittwoch, 07.07.2021, Gerbereimuseum Enger, Termin nach persönlicher Anmeldung untermarcusbeuter@fragmentrecordings.com
Mit „Abseits des Stroms“ laden zwei Künstler zu individuellen Konzerten für jeweils einen einzelnen Gast ein.
Marcus Beuter und Anna Bella Eschengerd gestalten in Resonanz mit dem jeweiligen Gast eine durch die beteiligten Menschen in diesem Augenblick an diesem Ort verkörperte Performance. Sie entwickeln so ein gemeinsames Erleben von künstlerischer Vergegenwärtigung.
Stimm- und Geräuschimprovisation treffen auf: Sie.
Die Künstler nehmen die Veränderungen im Raum auf, die sich durch die Anwesenheit des jeweiligen Gastes ergeben und setzen diese Wahrnehmung in musikalischen, sprachlich-lautlichen Ausdruck um.
Ein Phänomen, das aus der systemischen Aufstellungsarbeit bekannt ist, die sogenannte „Stellvertreterwahrnehmung“ wird hier zur Grundlage eines auf Resonanzphänomenen beruhenden künstlerischen Prozess‘.
Anna Bella Eschengerd – Stimme
Marcus Beuter – Laptop
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Klanginstallation
05. - 24.07., Samstags 11.00 - 16.00 Uhr, Montags 16.30 - 19.30 Uhr und nach Absprache unter info@geplante-obsoleszenz.eu, Friedrich-Ebert-Straße 9, Bielefeld
Das Trio Geplante Obsoleszenz inszeniert in den Schauräumen am Kesselbrink eine ortsspezifische Klanginstallation. Sie setzt die Struktur der Räume, deren jetzigen Leerstand und die Nähe zu einem zentralen Platz der Stadt miteinander in Bezug. Aus dem Un-Ort, der Menschen vielfältig anzieht und abstößt, den Menschen im Sinn und im Gegensinn der Stadtplanung nutzen, wird ein Dritter Ort – ein Dazwischen Platz, Freiraum. Angelika Höger, Peter Schwieger und Marcus Beuter suchen Interaktionen, entwickeln Interventionen und schaffen so vielfältige Reflexionen.
Zwischen Konzert, Installation und Performance inszeniert das Trio Geplante Obsoleszenz Raum und Architektur, Idee und Historie von Orten, die im Alltag nicht oder nur eingeschränkt zugänglich sind.
Performance Abbau: 24.07., 16 Uhr
Cooperativa Ensemble
Konzert
Sonntag, 18.07., 19 Uhr, Wilde Rose, Melle
Konzert-Performance
Zwei umfangreiche Werke von Willem Schulz stehen auf dem Programm: „Haus für Tuba“ aus dem Jahre 2012 und „MASSEN“ von 2020. Gerahmt werden die beiden Werke von Blind-Date-Duos zwischen Mitgliedern der beiden Ensembles.
„Haus für Tuba“ ist ein inszeniertes und interaktives Konzert für Tuba und Ensemble, besetzt mit Flöte, Klarinette, Trompete, Klavier und Schlagwerk.
Aufgeführt vom Leipziger Ensemble
Contemporary Insights
In „MASSEN“ ereignet sich das Phänomen der Massen in der Welt des Hörbaren. Zwischen dem einstimmigen Summen eines Bienenvolkes und der krachenden Meeresbrandung, zwischen der komplexen Interferenzschwingung der Klarinette und dem Donnern der Schlegel auf die Basssaiten im Innern des Flügels, zwischen der Totale des weißen Rauschens und der rasenden/oszillierenden Fluktuation springender digitaler Punkte realisiert sich ein überaus breites Spektrum an Klang. Die Komposition setzt diese Klangfelder neben- und übereinander, lässt sie anschwellen oder verschwinden, konfrontiert, kollidiert oder kulminiert. Durch Fragmentierung und Schaffung neuer Beziehungen entsteht eine künstliche musikalische Architektur, eine surreale Realität, in der zugleich die Schönheit wie die Brutalität des Massenphänomens spürbar wird.
„MASSEN“ wird aufgeführt durch das Bielefelder Cooperativa Ensemble
forgotten
Radiokunst
2011 besuchte ich erstmalig Berg-Karabach und reiste damals auch in die Pufferzone nach Agdam, einer geschliffenen Stadt. Das Stück erzählt fragmentarisch von dem Tag, beginnend mit dem Frühstück in Shushi, der Odysee nach Agdam und der Stille in dieser Ruinenstadt, aber auch von den Schäfern dort und meiner Begegnung mit ihnen.
In der Komposition ging es mir ursprünglich um vergessene und eingefrorene Konflikte. Daher rührt auch noch der Titel. Im letzten Jahr wurde auch in unseren Nachrichten der Konflikt um Berg-Karabach wieder präsent, zumindest für die Phase des heißen Krieges.
Noch hier nachzuhören.
Herzliche Grüße,
Marcus Beuter
Hier noch einmal die Links zu den Veranstaltungen, Homepages und Orten:
https://www.gerbereimuseum.de/
https://www.deutschlandfunkkultur.de/radiokunst-neue-autorenproduktionen-kurzstrecke-111.3683.de.html?dram:article_id=494737
https://wilde-rose.com/
und dann:
18.8. - 1.9. selbstverständlich - mit leerstellen, Synagoge Unna
23. - 27.08. TRE im Rahmen der Begegnungsreise Auschwitz-Birkenau
5.9. - 19.9. selbstverständlich - mit leerstellen, vor St. Bonifatius Heim Unna
5.9. RadKulTour, Trio Geplante Obsoleszenz, Bielefeld
24./25.9. Festival diagonal, u.a. mit dem Cooperativa Ensemble, Rudolf-Oetker-Halle, Bielefeld
Oktober Geplante Obsoleszenz, Klanginstallation Bonnuskirche, Osnabrück
31.10. Cooperative Ensemble TOR 6 Theaterhaus, Bielefeld
März 2022 Orestie, Yerevan, Armenien
Online hören und schauen:
https://vimeo.com/marcusbeuter
https://marcusbeuter.bandcamp.com/
www.soundcloud.com/marcus-beuter
www.marcusbeuter.de
geplante-obsoleszenz.eu/
Impressum
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