Sonntag, 26. Mai 2019

Ensemble KNM Berlin in Gefahr

Ensemble KNM Berlin Podewil
Klosterstr. 68
10179 Berlin

Tel: +49(0)30-44 359 773
Fax: +49(0)30-44 359 777
production@kammerensemble.de www.kammerensemble.de
Berlin, den 22.05.2019
Ensemble KNM Berlin in Gefahr
PRESSEMITTEILUNG
Die Existenz des Ensemble KNM Berlin, das seit mehr als dreißig Jahren die Neue Musik Landschaft international prägt, wird durch die lokale Kulturpolitik für ein paar Büroarbeitsplätze aufs Spiel gesetzt.
In der Wendezeit im ehemaligen Osten der Stadt gegründet, hat das Ensemble weit über 1000 Konzerte, Projekte und Musiktheaterwerke weltweit realisiert. Ob nun in der Carnegie Hall New York, den Konzerthäusern in Berlin, Wien oder Taipei, den Philharmonien von Berlin, Köln und Paris, Opernhäusern und Theatern wie dem Teatro Regio in Turin, dem Teatro Colon in Buenos Aires, dem Pariser Bouffes du Nord oder der Berliner Volksbühne, Berliner Ensemble und HAU – das Ensemble KNM ist als wichtige Berline Stimme der zeitgenössischen Musik international gefragt.
Seit mehr als 20 Jahren arbeitet und probt das KNM Berlin im Podewil. Diese Residenz ist ein wesentlicher Garant für den Erfolg und die Stabilität eines freien Ensembles, das sich ohne institutionelle Förderung in einem höchst liberalen Umfeld behaupten muss und möchte.
Der Vermieter, die landeseigene Kulturprojekte Berlin GmbH, beabsichtigt nun den Vertrag nicht zu verlängern und meldet quasi Eigenbedarf zum 01.01.2020 an.
Die Verhandlungen mit der Geschäftsführung der Kulturprojekte sind gescheitert. Seitens der Senatsverwaltung für Kultur und Europa ist keine Hilfestellung zu erkennen. Ein Konzept des Ensembles zur verstärkten inhaltlichen Kooperation zwischen der Kulturprojekte und dem KNM wurde nicht einmal diskutiert.
So wird einem Berliner Protagonisten im Bereich zeitgenössische Musik der Boden unter den Füßen weggezogen wird.

Hintergrund:
Das Ensemble KNM Berlin mietet von der Kulturprojekte zu sehr günstigen Konditionen einen ca. 55 m
2 , der mit einem Flügel ausgestattet ist. Dieser Raum soll ab 2020 für Büroarbeitsplätze genutzt werden.
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Ein paar Türen weiter berät der im Podewil beheimatete Kulturförderungpunkt Berlin Künstler zu Fragen der Antragsstellung und organisiert Veranstaltungen, wie Kulturschaffende ihre Arbeitsbedingungen in Berlin verteidigen können. Das hindert die Kulturprojekte Berlin aber nicht daran, dem KNM eine Tür weiter zu kündigen.
Berlins Raumproblem ist allgemein bekannt. Durch spektakuläre Rückkäufe und medienwirksame Rekommunalisierungsvorhaben stellt sich die rot-rot-grüne Landesregierung als Anwalt für bezahlbaren Wohn- und Arbeitsraum dar.
Berlins Kultursenator Dr. Lederer, Aufsichtsratsvorsitzender der Kulturprojekte Berlin GmbH, sieht nach eigener Darstellung „Kunsträume am freien Markt gerade in großer Zahl wegbrechen“.

Wie richtig - gerade deshalb muss die öffentliche Hand solche zukunftsfähigen Modelle wie die des KNM Berlin im Podewil unterstützen, langfristig sichern und sich nicht aktiv an der Verdrängung von KünstlerInnen beteiligen.
Wir fordern die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und deren Staatssekretär für Kultur Dr. Torsten Wöhlert dazu auf, im Dialog mit dem Geschäftsführer der Kulturprojekte Berlin GmbH Moritz van Dülmen endlich eine langfristige und tragfähige Lösung für das KNM Berlin im Podewil zu entwickeln. Aus den Erfahrungen der letzten Monate stellen wir fest: Ohne öffentliche Unterstützung wird es nicht dazu kommen.

Für Rückfragen stehen wir gern unter Tel: +49176/44709665
Email:
production@kammerensemble.de
Thomas Bruns und die Musiker des Ensemble KNM Berlin
#wirbleiben
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