Donnerstag, 9. Juli 2020

DMR Newsletter 26/2020



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1. Deutscher Musikrat und Konferenz der Landesmusikräte fordern die Bundesregierung zur Koordination der Corona-Studienlage auf
2. Präsidium des Deutschen Musikrates tagt digital
3. #DMRInsights: Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler
4. Virtuelle Seminarreihe wird fortgesetzt
5. Deutsches Musikinformationszentrum veröffentlicht Fokus „Musik in der Corona-Krise“ 
6. Neue Kategorie beim Bundeswettbewerb: Jumu open
7. #DMRService: Begriff „Webinar“ ist markenrechtlich geschützt
Impressum
 
 
1. Deutscher Musikrat und Konferenz der Landesmusikräte fordern die Bundesregierung zur Koordination der Corona-Studienlage auf 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Derzeit werden bundesweit zahlreiche Studien zur Gefahr einer Corona-Ansteckung durchgeführt. Die vielfältigen und zum Teil sehr unterschiedlichen Erkenntnisse dieser Untersuchungen werden zur Begründung herangezogen, wenn es um konkrete Hygienekonzepte und Verordnungen geht. So beruft sich auch der Berliner Senat in seiner aktuellen Corona-Verordnung, in der gemeinsames Singen in geschlossenen Räumen pauschal verboten wird, auf aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft.
Hierzu der Präsident des Deutschen Musikrates, Prof. Martin Maria Krüger, und die Vorsitzende der Konferenz der Landesmusikräte, Prof. Dr. Ulrike Liedtke: „Wir fordern die Bundesregierung angesichts der großen Bandbreite an Erkenntnissen und Meinungen unterschiedlicher Akteure zu den Hygienemaßnahmen in der Corona-Zeit dazu auf, diese Studienlage zu koordinieren. Mit dem Robert Koch-Institut und dem Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum stehen kraftvolle Partner für diese Aufgabe zur Verfügung. Dabei geht es nicht um einen Eingriff in föderale Entscheidungskompetenzen, sondern um Orientierung und Einordnung der natürlicherweise großen Bandbreite an Erkenntnissen. Ziel ist es, auch dem Musikleben unter Wahrung der Hygienevorschriften größere Handlungsspielräume zu eröffnen.“
Der Deutsche Musikrat hat bereits am 03. Juni 2020 in einer Pressemitteilung das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt dazu aufgefordert, gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut federführend Corona-Grundlagenforschung zur Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen zu betreiben, zu koordinieren und zur Verfügung zu stellen. In Reaktion auf die aktuelle Corona-Verordnung des Berliner Senats hat der Deutsche Musikrat diese Forderung in einer Pressemitteilung vom 29. Juni 2020 nochmals bekräftigt.
 
 
 
 
 
 
 
 
2. Präsidium des Deutschen Musikrates tagt digital 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
In der vergangenen Woche traf sich das Präsidium des Deutschen Musikrates coronabedingt das erste Mal in seiner langjährigen Geschichte digital. Diskutiert wurden in der Sommersitzung unter anderem die musikpolitische Arbeit in der Coronakrise, die Gestaltung der Mitgliederversammlung 2020 und die Besetzung des Bundesfachausschusses Zukunftswerkstatt. Weitere Themen waren das Monitoring Musikalische Bildung und der Kirchenmusik-Kongress. Informationen zur Besetzung des Präsidiums des Deutschen Musikrates finden Sie hier.
 
 
 
 
 
 
 
 
3. #DMRInsights: Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler (BAKJK) steht in dieser Woche im Fokus unserer Sommerreihe #DMRInsights. Neben den Besonderheiten der BAKJK möchten wir die Vergangenheit des Projektes und aktuelle Entwicklungen beleuchten sowie einen Blick in die Zukunft werfen.
Dieses Projekt ist sogar noch älter als der Deutsche Musikrat selbst: Seit 1949 – vier Jahre vor Gründung des Musikrats – besteht die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler (BAKJK). Ziel ist es, Musikerinnen und Musiker, die erfolgreich aus dem Deutschen Musikwettbewerb hervorgegangen sind, kammermusikalisch zu fördern. Im Rahmen des Programms der BAKJK können sich Preisträgerinnen und Preisträger sowie Stipendiatinnen und Stipendiaten in Ensembles vereinen, die dann vom Deutschen Musikrat vermittelt werden – hauptsächlich an die 250 Veranstalterinnen und Veranstalter im Veranstalterring. Dabei werden die Konzerthonorare durch ein Stipendium der GVL bezuschusst.
Für den vom Deutschen Musikrat erstellten Künstlerkatalog konzipiert jedes Ensemble drei Programme und ein Kinderprogramm. Auf Wunsch stehen den jungen Musikerinnen und Musikern auch Mentorinnen und Mentoren zur Seite, die sie bei der Vorbereitung begleiten. Darüber hinaus organisiert der Musikrat Akademien bei Festivals und Workshops zu den wichtigsten Themen rund um das Musizieren.
Die jungen Ensembles spielen so bis zu 40 Konzerte in einer Saison und lernen dabei alle Facetten des professionellen Musikerlebens kennen – eine prägende, gewinnbringende Erfahrung, nicht nur auf der Bühne. Denn die Musikerinnen und Musiker lernen auch, Programme zu konzipieren, Proben zu organisieren, Konzertreisen zu planen, sich auf jeden Saal und Veranstalter neu einzustellen, ihre Konzerte zu moderieren und sich öffentlich zu präsentieren, Kritik auszusprechen und einzustecken und sich immer wieder zu einigen. Kurz – sie lernen alles, was sie für ihre professionelle Musikerkarriere brauchen. Denn gerade an der Schnittstelle zwischen Ausbildung und Beruf sehen sich viele Künstlerinnen und Künstler mit Hindernissen konfrontiert, die einen erfolgreichen Einstieg in das Konzertleben erschweren. In dieser Situation ist die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler Vermittlerin zwischen Ensembles und Veranstaltern und hat ein offenes Ohr für alle Fragen, die die jungen Menschen bewegen. Mehr als 1.300 Musikerinnen und Musiker haben in den letzten 70 Jahren schon an diesem Angebot teilgenommen.
Bedingt durch Corona müssen leider einige geplante Konzerte ausfallen oder werden verschoben. Aktuelle Informationen erhalten Sie unter www.deutscher-musikwettbewerb.de/veranstalten. Im Mai startete die projektübergreifende Online-Seminarreihe „Carpe Diem" des Deutschen Musikrates mit renommierten Expertinnen und Experten. Mitglieder der BAKJK sind eingeladen, an den Seminaren teilzunehmen und die durch Absagen in der Coronakrise frei gewordene Zeit bereichernd zu nutzen. Eine Hörprobe der Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs finden Sie hier.
 
 
 
 
© Corinna Leonbacher/ Trio d‘Iroise
 
 
 
 
4. Virtuelle Seminarreihe wird fortgesetzt 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Als Reaktion auf die Einschränkungen rund um die Corona-Pandemie haben die Projekte des Deutschen Musikrates im Mai eine Online-Seminarreihe initiiert. Im Rahmen dieser Reihe werden im Juli vier weitere Seminare angeboten. Zwei Seminare finden erstmals öffentlich statt. Alle Seminare richten sich weiterhin an Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Projekte des Deutschen Musikrats. Darüber hinaus sind interessierte Newsletter-Abonnentinnen und -abonennten zu den Vorträgen von Rebecca Zimmermann (Konzerthaus Dortmund) und Dr. Beate Angelika Kraus (Beethoven-Haus Bonn) herzlich eigeladen: 
10. Juli 2020: 10 Uhr
Akiko Ahrendt (Ensemble Garage), Andreas Brandis (Tambour Music Management), Joosten Ellée (ensemble reflektor), Juri de Marco (Stegreif Orchester) „Alternative Konzertformate“
13. Juli 2020: 11 Uhr – Öffentlich: Anmeldung
Rebecca Zimmermann „Fundraising in der Praxis – Möglichkeiten für freiberufliche Musiker*innen“
22. Juli 2020: 10 Uhr
Prof. Clemens Pustejovsky „Verträge und Honorare für Anfänger und Profis erfolgreich und richtig verhandeln“
30. Juli 2020: 14 Uhr – Öffentlich: Anmeldung
Dr. Beate Angelika Kraus „Beethovens 9. Sinfonie – Entstehung und Bedeutung“
(Vortrag findet in englischer Sprache ohne Übersetzung statt.)
Weitere Informationen sowie die Zugangsdaten zu den Seminaren erhalten Sie nach der Anmeldung.
 
 
 
 
© Pascal Amost Rest/ Dozentin Rebecca Zimmermann (Konzerthaus Dortmund)
 
 
 
 
5. Deutsches Musikinformationszentrum veröffentlicht Fokus „Musik in der Corona-Krise“ 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
In den letzten Wochen und Monaten ist das kulturelle Leben durch die Corona-Pandemie vielerorts zum Erliegen gekommen: Festivals wurden abgesagt, Konzerte konnten nicht stattfinden und wurden verschoben, Abstandsregeln und Hygienevorschriften sind an der Tagesordnung, Musikschaffende kämpfen mit Existenznöten und drohender Insolvenz. In seinem neuen Fokus „Musik in der Corona-Krise“ beleuchtet das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) die Dimensionen der Krise und die Perspektiven für den Musikbereich. Dafür hat das MIZ Dokumente und Meldungen gebündelt sowie fünf Interviews zum Musikbetrieb in der Pandemie geführt. In einem dieser Interviews äußert sich Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, unter anderem zum Erhalt der kulturellen Vielfalt in der derzeitigen Situation, zur Lage der Soloselbstständigen und zu den Forderungen des Deutschen Musikrates an die Politik. In weiteren Gesprächen kommen Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Lena Krause, Geschäftsführerin von Freie Ensembles und Orchester in Deutschland, Prof. Jens Michow, Geschäftsführer des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft sowie Tobias Wolff, Intendant der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen, zu Wort. Zum Fokus „Musik in der Corona-Krise“ gelangen Sie hier.
 
 
 
 
© Pressmaster/ Shutterstock
 
 
 
 
6. Neue Kategorie beim Bundeswettbewerb: Jumu open 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Mit „Jumu open“ erweitert der bundesweite Wettbewerb „Jugend musiziert“ ab 2021 sein Angebot. „Jumu open“ steht allen Genres und Performances offen, die bisher bei „Jugend musiziert“ tabu waren. Hier sind neben den schon bei „Jugend musiziert“ vertretenen Instrumenten und der Singstimme zum Beispiel Maultrommel, Tanz, Film, Bodypercussion oder Beatboxing denkbar. Auch neuen Musikgenres öffnet sich „Jumu open“ – so sind auch andere Tonsprachen möglich, die Musik kann auskomponiert oder frei improvisiert sein und mit allen anderen künstlerischen Sparten verbunden werden – gewertet wird die musikalisch-künstlerische Leistung, die ausgeprägten live-Charakter haben muss. Dabei spielt eine eigenständige künstlerisch-schöpferische Leistung eine Rolle, die über eine reine Interpretation eines Werkes hinausgeht.  
Beim Wochenende der Sonderpreise (WESPE) ist „Jumu open“ schon seit vielen Jahren fester Bestandteil. WESPE, in dessen Fokus die Auseinandersetzung mit selten aufgeführten und schwierig zu interpretierenden Werken und die Ermunterung junger Interpretinnen und Interpreten steht, sich mit Neuem zu erproben, öffnet sich dieses Jahr einmalig Preisträgerinnen und Preisträgern der Regionalwettbewerbe.
Weitere Informationen zu der neuen Kategorie sowie den Anforderungen und Bewertungskriterien erhalten Sie hier. Worum es bei „Jumu open“ geht, können Sie sich außerdem auch hier anschauen.
 
 
 
 
© Markus Kaesler
 
 
 
 
7. #DMRService: Begriff „Webinar“ ist markenrechtlich geschützt 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Coronakrise hat zu einem großen Digitalisierungsschub geführt. Zahlreiche Akteure führen Videokonferenzen durch oder erproben digitale Wege, um Seminare online oder in hybrider Form stattfinden zu lassen. Bei der Bezeichnung dieser Angebote ist Achtung geboten – der häufig verwendete Begriff „Webinar“ ist bereits seit 2003 und noch bis ins Jahr 2023 markenrechtlich geschützt, so ein Hinweis der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin. Um eine Abmahnung durch den Rechteinhaber zu vermeiden, sollte auf alternative Bezeichnungen wie „Online-Seminar“ oder „Online-Veranstaltung“ zurückgegriffen werden.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Impressum 
 
 
 
 
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