Montag, 20. Juli 2020

DMR Newsletter 27/2020


Newsletter im Browser ansehen. 
 
 
1. Besetzung des Bundesfachausschusses Zukunftswerkstatt steht fest
2. #MehrMusikInDerSchule: Grundschulunterricht braucht andere Prioritäten
3. #MehrMusikInDerSchule: Fachtagung findet im Oktober statt
4. #DMRInsights: Bundesjazzorchester
5. Meisterkurse des Dirigentenforums finden wieder statt
6. Bundesjugendchor startet mit Vorsingen in den Sommer
7. Huihui Cheng in der Edition Zeitgenössische Musik
Impressum
 
 
1. Besetzung des Bundesfachausschusses Zukunftswerkstatt steht fest 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Es ist so weit: die Besetzung des neu gegründeten Bundesfachausschusses Zukunftswerkstatt steht fest. Im Rahmen der letzten Präsidiumssitzung des Deutschen Musikrates wurden die acht neuen Mitglieder bestätigt. Wir heißen Meredi Arakelian, Mira Faltlhauser, Sarah Heemann, Charlotte Hergert, Sebastian Herrmann, Franz Ferdinand August Rieks, Maximilian Volbers und Hannah Sophie Freiin von Ziegesar herzlich als Besetzung des neuesten DMR-Thinktanks willkommen. Im August ist eine Vorstellungsreihe der #DMRNextGeneration hier im Newsletter sowie auf den Social Media-Kanälen des Deutschen Musikrates geplant. Der Bundesfachausschuss Zukunftswerkstatt wird sich unter anderem mit den Themen Digitalität, Diversität, demokratische Kulturpolitik und Nachhaltigkeit befassen. Informationen zu Arbeitsfeldern und Besetzung der anderen Bundesfachausschüsse des Deutschen Musikrates finden Sie hier.
 
 
 
 
© Rawpixel.com / Shutterstock
 
 
 
 
2. #MehrMusikInDerSchule: Grundschulunterricht braucht andere Prioritäten 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Unter der Überschrift „Die verpasste Chance – Musikunterricht an Grundschulen“ sprach Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, über die Ergebnisse der im März erschienenen Studie „Musikunterricht in der Grundschule – aktuelle Situation und Perspektive“. Er führte unter anderem an, dass die musikalische Frühförderung schon in der Kindertagesstätte häufig auf der Strecke bleibe, da es Erzieherinnen und Erziehern an der dafür nötigen musikalischen Ausbildung fehle. Auch in den für das gesamte spätere Leben prägenden Kindheitsjahren an der Grundschule gelte, dass Musikunterricht häufig ausfalle oder fachfremd unterrichtet werde. Dabei liege das Problem schon in zu wenig Studienbewerbern und -absolventen, auch die nötigen Planstellen für das Fach Musik würden fehlen – in Folge würden sich die Länder in ständiger Konkurrenz um die neuausgebildeten Musiklehrer befinden. Höppner erklärte weiter, er hoffe auf ein Entschlacken des gesamten Lehrplans und gerade jetzt in der Krise auf eine verstärkte Investition in die Grundschulphase. Die künstlerischen Fächer und Sport seien die zentralen Eingangsfächer ganzheitlichen Lernens in der Verbindung zu den naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Fächern. Die Entschlackung der Lehrpläne gehört mit zu den wesentlichen Voraussetzungen, Schule als Lernen für das Leben zu begreifen.
Weitere Gesprächspartner waren unter anderem Prof. Dr. Andreas Lehmann-Wermser, Professor für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und Mitautor der im März veröffentlichen Studie, Prof. Andreas Mohr, Professor für Kinderstimmbildung am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück, und Prof. Dr. Wolfgang Pfeiffer, Professor für Musikpädagogik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Das gesamte Gespräch mit Susanna Felix zum Nachhören gibt es hier.
 
 
 
 
 
 
 
 
3. #MehrMusikInDerSchule: Fachtagung findet im Oktober statt 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Um sich über die Ergebnisse und Inhalte der Studie „Musikunterricht in der Grundschule – Aktuelle Situation und Perspektive“ auszutauschen, wird am Freitag, dem 09. Oktober von 12 bis 15 Uhr eine Fachtagung in Form einer Videokonferenz stattfinden. Geplant ist, auf Basis der in der Studie gesetzten Impulse ein gemeinsames Forderungspapier auf Bundesebene zu formulieren sowie in Ländergruppen Handlungsempfehlungen auf Landesebene zu erarbeiten. Im Fokus steht die Stärkung des gesellschaftlichen Bewusstseins für die Unverzichtbarkeit einer kontinuierlichen und qualifizierten musikalischen Bildung für eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung. Im Vorfeld der Fachtagung werden die Autorin und die Autoren die Kerninhalte der Studie im Rahmen einer einstündigen Videokonferenz am Montag, dem 05. Oktober ab 16 Uhr vorstellen und Fragen dazu beantworten. Die von Deutschem Musikrat, Konferenz der Landesmusikräte und Bertelsmann Stiftung gemeinsam initiierte Studie „Musikunterricht in der Grundschule – Aktuelle Situation und Perspektive“ ist am 11. März 2020 veröffentlicht worden.
Bitte merken Sie sich diesen Termin vor. Nähere Informationen zur Fachtagung und Möglichkeit der Anmeldung erhalten Sie an dieser Stelle im August.
 
 
 
 
 
 
 
 
4. #DMRInsights: Bundesjazzorchester 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Das Bundesjazzorchester, das Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutschland, steht diese Woche im Mittelpunkt der Sommerreihe #DMRInsights. Im Fokus stehen die unter Coronabedingungen geplanten nächsten Arbeitsphasen sowie kommende Konzerttermine. Darüber hinaus möchten wir einen Blick in die Vergangenheit des Ensembles werfen, unter anderem befinden sich unter den Absolventen des Orchesters einige heute namhafte Jazzmusikerinnen und -musiker. Das Bundesjazzorchester ist das offizielle Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutschland. Seit mehr als 30 Jahren fördert der Deutsche Musikrat mit diesem Projekt den besonders qualifizierten und talentierten Jazznachwuchs in Deutschland. 1988 von Peter Herbolzheimer gegründet, gilt das BuJazzO heute als ausgezeichnete Talentschmiede für zukünftige Jazzmusikerinnen und -musiker. Zwei Jahre lang können junge Instrumentalistinnen und Instrumentalisten sowie Sängerinnen und Sänger – fast alle Studierende an deutschen und internationalen Musikhochschulen – im Bundesjazzorchester ihr Können weiterentwickeln. Dann rücken neue Talente in das Orchester nach, das in der Jazzszene als Sprungbrett für eine erfolgreiche Musikerkarriere gilt. Unter den rund 900 Absolventinnen und Absolventen finden sich so herausragende Musikerinnen und Musiker wie Till Brönner, Roger Cicero, Tom Gaebel, Julia Hülsmann, Fredrik Köster, Robert Landfermann, Matthias Schriefl, Sebastian Sternal, Peter Weniger, Nils Wogram, Michael Wollny und Nils Wülker.
Unter der künstlerischen Leitung von Prof. Niels Klein und Prof. Ansgar Striepens sowie mit wechselnden Gastdirigentinnen und -dirigenten, Dozentinnen und Dozenten erarbeiten die zwischen 17 und 24 Jahre jungen Talente regelmäßig neue Programme und präsentieren diese in anschließenden Konzerten im In- und Ausland. Als Kulturbotschafter Deutschlands hat das Bundesjazzorchester auf seinen über 40 Konzertreisen schon viele Freundschaftsbrücken gebaut und die Qualität des „Jazz made in Germany“ in der ganzen Welt vermittelt. Zu den Highlights der letzten Jahre gehören die Konzerte zum 30-jährigen Jubiläum des BuJazzO mit Star-Trompeter Randy Brecker in der Kölner Philharmonie und in der Elbphilharmonie Hamburg sowie das multimediale Projekt „100 Jahre Bauhaus 2019“, verbunden mit Konzertreisen nach Israel, Kanada und in die USA.
Das Bundesjazzorchester ist Preisträger des Frankfurter Musikpreises 2018 und ECHO JAZZ Preisträger 2012. Im Jahr 2010 erhielt das Ensemble den Jazzpreis des Westdeutschen Rundfunks, 1997 den Deutschen Musikpreis. Seit 2010 ist das BuJazzO Patenorchester der WDR Big Band. Seit 2014 besteht eine Kooperation mit dem National Youth Jazz Orchestra (England), seit 2016 eine mit dem Nationaal Jeugd Jazz Orkest (Niederlande) über ein regelmäßiges „Student In Residence“-Programm.
Wie auch das Bundesjugendorchester kann das Bundesjazzorchester seine Arbeitsphasen und Konzerte derzeit nicht regulär durchführen. „Aber wir haben uns gemeinsam mit unserem künstlerischen Leitungsteam alternative Formate überlegt“, so Projektleiter Dominik Seidler. „Die 66. Arbeitsphase, die vom 15. bis 23. August in Rheinsberg stattfinden sollte, planen wir derzeit als eine Mischung aus Online-Angeboten (Workshops, Einzelunterricht, Vorträge etc.) und Studioaufnahmen in einzelnen Sections. Zudem können Mitglieder des Bundesjazzorchesters an der projektübergreifenden Online-Seminarreihe des Deutschen Musikrates teilnehmen, die seit Mai in regelmäßigen Abständen und zu vielfältigen Themen Expertinnen und Experten aus der Musikbranche einlädt."
Mehr zur Arbeit des Bundesjazzorchesters sowie zu aktuellen Konzertterminen erfahren Sie unter www.bujazzo.de. Eine Hörprobe vom Bundesjazzorchester gibt es hier.
 
 
 
 
© Thomas Imo/ photothek.net / BuJazzO-Jazz-Ambassadors mit Frank-Walter Steinmeier
 
 
 
 
5. Meisterkurse des Dirigentenforums finden wieder statt 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Coronakrise hat Dirigentinnen und Dirigenten ihres „Instruments“ beraubt: des Orchesters. Nun ist das Musizieren im Orchester endlich wieder möglich, so dass Stipendiatinnen und Stipendiaten des Dirigentenforums mit dem Staatsorchester Stuttgart und Cornelius Meister sowie mit dem Philharmonischen Orchester Heidelberg und Elias Grandy arbeiten konnten. Cornelius Meister probte vom 13. bis 16. Juli 2020 mit Julio García Vico (Gewinner des Deutschen Dirigentenpreises 2019), Chanmin Chung (2. Kapellmeister am Theater Erfurt), Claudio Novati (Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung am Theater Heidelberg) und Yura Yang (1. Kapellmeisterin und stellv. GMD am Theater Aachen) an Beethovens 6. Sinfonie. Elias Grandy begann seinen Kurs am 12. Juli 2020 mit David Bui (Student an der HfM Hanns Eisler Berlin), gefolgt von Hangyul Chung (Student an der HfM Mannheim), Nikolaus Henseler (freiberuflicher Dirigent und Lehrbeauftragter an der HfM Trossingen) und Christoph Schäfer (freiberuflicher Dirigent).
Zum Abschluss ist hier am 17. Juli 2020 sogar ein kleines Konzert für geladenes Publikum mit einem Ouvertüren- und Intermezzi-Programm möglich geworden – das erste im Heidelberger Theatersaal seit Corona. Für beide Kurse wurden die Programme und die Besetzungen den Hygienevorschriften entsprechend gewählt, um den Nachwuchsdirigentinnen und -dirigenten die Arbeit am Pult mit dem Staatsorchester Stuttgart und dem Philharmonischen Orchester Heidelberg ermöglichen zu können.
 
 
 
 
© Marco Borggreve / Cornelius Meister
 
 
 
 
6. Bundesjugendchor startet mit Vorsingen in den Sommer 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ihr seid Tenor oder Altistin und noch auf der Suche nach einem passenden Chor? Der Bundesjugendchor ist noch auf der Suche nach Tenören und Altistinnen für die Projekte in diesem Jahr. Geplant sind Arbeitsphasen für die Zeit vom 21. bis 27. September in Remscheid, vom 19. bis 24. Oktober in Rendsburg sowie vom 03. bis 08. Dezember in Berlin im Rahmen des Gründungskonzertes in der Berliner Philharmonie am 07. Dezember. Qualifizierte Interessentinnen und Interessenten sind herzlich eingeladen, beim Vorsingen in Köln am 24. und 25. Juli teilzunehmen. Bewerbungsschluss für das Vorsingen in Köln ist am Donnerstag, dem 16. Juli um 10 Uhr. Der Bundesjugendchor richtet sich an junge Sängerinnen und Sänger im Alter von 18 bis 26 Jahren. Ein allen Stimmgruppen offenstehendes Vorsingen für die Projekte im kommenden Jahr ist für November 2020 geplant. Eine Anmeldung für beide Vorsingen ist hier möglich.
 
 
 
 
© Michael Maasen
 
 
 
 
7. Huihui Cheng in der Edition Zeitgenössische Musik 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die in China aufgewachsene Komponistin Huihui Cheng präsentiert auf dieser neuen Porträt-CD ein buntes Spektrum verspielter, geheimnisvoller und irreal anmutender Klänge, die sowohl mit instrumental-vokalen als auch elektronischen Mitteln produziert werden. Ergänzt wird die CD durch Videos und ein Smartphone-Spiel, welche die intermediale Dimension ihrer Arbeiten spiegeln, u.a. mit Tanz, Performance und Videoinstallation.Die Werke von Huihui Cheng stehen in einem Spannungsfeld zwischen Alt und Neu. So sind Titel wie „Narcissus & Echo“ oder „Calling sirens“ der griechischen Antike entlehnt. Ihre Klangsprache hingegen ist frisch und zeitgemäß und wird mit den Mitteln und Medien der Gegenwart umgesetzt. Die Verbindung von scheinbar Gegensätzlichem oder Entferntem ist dabei ebenfalls ein wesentlicher Grundgedanke Huihui Chengs. Erweiterte Klangkörper spielen in mehreren Kompositionen Chengs eine große Rolle. So besteht das (Schlangen-) Haar der Sopranistin in „Me Du Ça“ aus Schläuchen, die als Verlängerungen des Körpers fungieren. Durch Hineinblasen und Ankratzen werden Klänge erzeugt und andere, wie Filterungen, Hall oder Delays, ausgelöst. Zu den Interpretinnen und Interpreten der Porträt-CD gehören die aufstrebenden Solistinnen Claudia Chan und Youmi Kim, die junge Instrumental-Tanz-Formation ensemble uBu sowie schon länger etablierte Vertreter der Neue-Musik-Szene wie die Neuen Vocalsolisten, ensemble mosaik und Ensemble Experimental.

Die EDITION ZEITGENÖSSISCHE MUSIK (EZM) ist die Referenzreihe des Deutschen Musikrats für neue Musik. Sie fördert junge Spitzenkräfte für Komposition und Interpretation zeitgenössischer Musik aus Deutschland. Die EZM wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten gefördert. Die Produktionen der EZM entstehen überwiegend in Zusammenarbeit mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die CD ist bei WERGO erhältlich. Weitere Informationen finden Sie unter: www.musikrat.de/edition. Für einen ersten klanglichen Eindruck kommen Sie hier zum Vimeo-Account der EZM.
 
 
 
 
© Philipp Ottendoerfer / Huihui Cheng
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Impressum 
 
 
 
 
Herausgeber
Deutscher Musikrat e.V.
Schumannstraße 17
D-10117 Berlin
V.i.S.d.P.
Prof. Christian Höppner
Generalsekretär des Deutschen Musikrates
Kontakt
Tel +4930 30881030
Fax +4930 30881011
generalsekretariat@musikrat.de
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
 
...

Deutscher Musikrat e.V., Schumannstraße 17, 10117 Berlin
powered by kulturkurier
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen