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NEWSLETTER 2016 | Nr. 21 15. und 22. November
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"Das Sujet ist für mich von untergeordneter Bedeutung; ich will darstellen, was zwischen mir und dem Objekt lebt."
(Claude Monet)
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DEGEM,
am kommenden Dienstag, 15. November konzertiert in der "Unerhörten Musik" das junge Forseti Saxophonquartett aus Köln.
Der Titel des Programms Macht Freiheit!
ist sowohl als Aufforderung als auch als Synonym für die Stärke, die
hinter Freiheit steht, zu verstehen. Erst Freiheit ermöglicht
künstlerische Tätigkeit. Über Aleatorik, Improvisation, Sprache,
Betrachtung des Ukraine-Konflikts, Festhalten von Vergänglichem sowie
Spontaneität zum Kompositions- und Aufführungszeitpunkt nähert sich das
Ensemble dieser Thematik. Auf dem Programm stehen Werke von H. Johannes Wallmann, Lisa Streich, Thierry Tidrow, Hans Thomalla und Dai Fujikura.
Das sensationelle DUO ÜBERSCHALL mit Nathan Plante, Trompete und Matthias Jann, Posaunen (Andre Bartetzki, Klangregie) spielt am Dienstag, 22. November Zeitgenössische Musik aus zwei Röhren: Werke von Gerhard Stäbler, Arne Sanders, Steffen Schellhase, Matthias Jann, Vinko Globokar , Paulheinz Dittrich und David Cope. Matthias Jann und Nathan Plante verbindet eine langjährige musikalische Zusammenarbeit u.a. in den Ensembles KNM und Mosaik. 2013
wurde ÜBERSCHALL gegründet: Konzept ist es, ganz neue Kompositionen
neben bewährten Stücken des Repertoires des 20. Jahrhunderts zu
präsentieren.
Um 19:45 werden die Musiker in das Programm einführen. |
Dienstag, 15. November 2016 | 20:30 Uhr | Macht Freiheit ! |
Forseti Saxophonquartett
Magdalena Łapaj-Jagow, Sopransaxophon Dom Childs, Sopran- & Altsaxophon Enrico Taubmann, Sopran- & Tenorsaxophon Frank Riedel, Sopran- , Alt- & Baritonsaxophon
H. Johannes Wallmann
gleich den Vögeln - vergiss nicht, dass du flügel hast – (1992/93) für vier voneinander weitentfernte Saxophone
Die
Freiheit verleiht dem Menschen die Macht, selbstständig zu denken und
handeln sowie Entscheidungen zu treffen. Wird diese unterdrückt, gibt
es verschiedene Wege, sich der Einschränkung zu widersetzen. Der Titel
ist somit sowohl als Aufforderung als auch als Synonym für die Stärke,
die hinter Freiheit steht, zu verstehen. Erst Freiheit ermöglicht
künstlerische Tätigkeit. Doch gibt es eigentlich völlige Freiheit oder
sind wir nicht auch von äußeren Umständen in unserem Denken und Handeln
beeinflusst? Auf verschiedenen Wegen nähert sich das Forseti Quartett
dieser Thematik.
H. Johannes Wallmann, geboren 1952 lebt und
arbeitet in Berlin. Er studierte in Weimar und Berlin und war
Meisterschüler von Friedrich Goldmann. Er wurde mit dem Hanns-Eisler und
dem Hans-Stiebler-Preis ausgezeichnet. 1975-86 trug er als
künstlerischer Leiter die Verantwortung für die „gruppe neue musik
weimar“, später initiierte er in Wuppertal das Klangkunstfestival
„Bauhütte Klangzeit“. In seinem Oeuvre untersucht er u.a. die konkreten
Zusammenhänge zwischen Musik und Architektur sowie Musik und
Landschaft. In „gleich den Vögeln“ für 4 weit voneinander entfernte
Sopransaxophone findet eine Kommunikation der Musiker statt, ähnlich wie
sie bei Vögeln anzutreffen ist. Das Werk spielt mit Motiven, die in
vier Teile, benannt nach den vier Himmelsrichtungen, aufgeteilt sind und
durch Ritornelle unterbrochen werden. Mit festgelegten Motiven wird
agiert, auf die Mitspieler reagiert und improvisatorisch weitergeführt.
Feste Regeln zum Ablauf und dem freien Umgang mit dem Material
innerhalb dieses Systems halten sich dabei die Waage. Das „endgültige“
Werk entsteht erst als Momentaufnahme während der Aufführung. Die
Musiker handeln zwar weitestgehend spontan, doch werden sie von der
Raumakustik, den Mitspielern, der Publikumsreaktion und ihrer
unmittelbaren eigenen Verfassung in ihren Entscheidungen beeinflusst.
Lisa Streich
MADONNA DEL PRATO (2012) für Saxophonquartett
Das
Stück ist Lisa Streichs Hommage an Giovanni Bellinis 1505 geschaffenes
gleichnamiges Gemälde. Wie „gleich den Vögeln“ war auch beim
Kompositionsprozess dieses Werkes die Raumakustik ein maßgebendes
Element. Das dem Stockholm Saxophone Quartet gewidmete Stück wurde für
eine Aufführung im stillgelegten Kernreaktor R1 in Stockholm
geschrieben, welcher mehr als 8 Sekunden Nachhall aufweist. In dem Werk
arbeitet die Komponistin mit dem Choral „Komm, o Tod, du Schlafes
Bruder“ von J.S. Bach. Durch extreme Dehnungen, Dekonstruktionen und
Überlagerungen im Zuge des Halls verleiht Lisa Streich ihrer Musik eine
weitere Dimension. Töne werden ähnlich wie kleine Wassertropfen, die
auf einen See fallen, angestoßen, um sich dann mehr oder weniger frei in
den Raum auszubreiten.
Ihre umfangreichen
Studien für Komposition und Orgel führten Lisa Streich nach Berlin,
Stockholm, Salzburg, Paris, und Köln zu u.a. Adriana Hölszky, Johannes
Schöllhorn, Mauro Lanza, William Brunson, Margareta Hürholz, Ralph
Gustafsson und David Smeyers. Meisterkurse wie bei Chaya Czernowin,
Brian Ferneyhough, Steven Takasugi und Hanspeter Kyburz runden ihre
musikalische Ausbildung ab. Sie war Stipendiatin der Studienstiftung des
deutschen Volkes sowie Aufenthaltsstipendiatin der Cité des Arts Paris
2011/12. 2013 wurde ihr der Busoni Förderpreis der Akademie der Künste
Berlin verliehen und sie wurde Preisträgerin des Anne-Sophie Mutter
Fonds / Norrköpings Symfoniorkester. Ensemble Moderne, Quatuor Diotima,
Ensemble Recherche, OENM, Ensemble Sonanza und Stockholms Kammarkör sind
nur einige Interpreten, die ihre Musik u.a. beim Taschenopernfestival
Salzburg, am ICMC, am Ircam, im Deutschlandfunk oder beim Kölner
Festival Acht Brücken aufgeführt haben.
Thierry Tidrow
So Be It (2015/ rev. 2016) für Saxophonquartett
Ein
aktuelles politisches Thema, das sehr kontrovers betrachtet werden
kann, greift der kanadische Komponist Thierry Tidrow in „So bei it“ auf.
Polnische, russische, französische, englische und deutsche Zitate aus
öffentlichen Medien und von Philosophen verwendet er, um den
Ukraine-Konflikt ins Auge zu fassen. Die eigentlichen Sprachinhalte
gehen in der Masse und den Umgebungsgeräuschen (Rauschen, Gewehrschüsse
usw.) unter oder werden verfremdet. Immer wieder blitzen aber
verständliche Zitatfetzen auf.
Der Franko-Kanadier Theirry
Tidrow studierte Musiktheorie und Komposition in Montreal, Amsterdam und
Freiburg bei Richard Ayres, Willem Jeth sowie Brice Pauset. Er war
Stipendiat der Fondation Ricard und des Canada Arts Council. Seine Werke
wurde vielfach ausgezeichnet u.a. 2014 mit dem SOCAN Fondation Preis
und dem Jules-Léger-Preis des Canada Arts Council.
Hans Thomalla
Albumblatt II (2011/ rev.2012) für Saxophonquartett
Der
Versuch des Festhaltens von Vergänglichem prägt Thomallas
Albumblattkompositionen. So entwickeln sich in „Albumblatt II“ aus
fragilen Mehrklängen zunehmend greifbare Akkorde und eine rhythmische
Stabilität. Durch die fast schon gewaltsame Steigerung der Dynamik und
des Tempos zerfällt die klare Harmonik jedoch wieder in ein rein
akustisches Klanggemisch und die für Spieler und Zuhörer körperliche
Anstrengung gewinnt an Aufmerksamkeit. Zum Ende bleibt nur ein
zerbrechlich leiser Akkord übrig, der als solcher kaum wahrnehmbar ist.
Der
1975 in Bonn geborene Hans Thomalla lehrt an der Northwestern
University in Chicago Komposition und leitet das dortige Institut für
Neue Musik. Nach seinem Kompositionsstudium in Frankfurt a.M. war er
zunächst Dramaturgieassistent an der Staatsoper Stuttgart, bevor er sich
weiteren Studien an der Stanford University (Kalifornien, USA)
widmete. Neben zahlreichen Stipendien wie bei der Studienstiftung des
dt. Volkes oder dem DAAD war er zuletzt 2014-15 Fellow am
Wissenschaftskolleg zu Berlin. In seiner Musik, die ihm u.a.
Auszeichnungen mit dem Kranichsteiner Musikpreis und den Förderpreis der
Ernst von Siemens Musikstiftung einbrachte, setzt er sich mit
einerseits der reinen Klanglichkeit und andererseits der gleichzeitigen
kulturellen und geschichtlichen Prägung auseinander.
Dai Fujikura
Reach Out (2002) für Saxophonquartett
„Reach
Out“ lautet der Titel der Komposition des Japaners Dai Fujikura, der
1977 in Osaka geboren wurde. Seine Studien absolvierte er in Europa, wie
am Trinity College of Music in London oder bei den Ferienkursen für
Neue Musik in Darmstadt. Er zählt zu den gefragtesten Komponisten seiner
Generation. Sein Saxophonquartett entstand 2002 für das Apollo
Saxophone Quartet. Seine Umwelt und seine Gemütsverfassung wirken sich
unbewusst aber deutlich auf Fujikuras Kompositionsarbeit aus, wie er
selbst im Nachhinein feststellte. So ist der erste Teil von „Reach Out“
sehr ruhig gehalten. Fujikura war zu dieser Zeit sehr gelassen, genoss
es, ein gerade neu erstandenes Gemälde zu betrachten, entspannt
Hausarbeit nachzugehen und nebenbei zu komponieren. Allmählich kam ihm
aber immer wieder ein Gitarrenriff des Songs „Sweet Child O‘ Mine“ der
Gruppe Guns N‘ Roses in den Sinn. Sein steigendes Verlangen nach
verzerrter Rockmusik hatte Auswirkungen auf den weiteren Verlauf seiner
Komposition.
Forseti,
der germanische G ott des Windes, haucht den Saxophonen seinen Atem
ein. Das 2005 gegründete international besetzte Saxophonquartett ist
Preisträger des 4. Europäischen Kammermusikwettbewerbs Karlsruhe 2011.
Als Stipendiaten der „Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung“
sammelten die Vier in ganz Deutschland ihre ersten Konzerterfahrungen.
Außerdem wurden sie von dem Verein „Yehudi Menuhin Live Music Now e.V.“
gefördert. Ihr Studium bei Prof. Daniel Gauthier an der Hochschule
für Musik und Tanz Köln führte die vier Musiker zu einem
professionellen Kammerensemble zusammen. In Meisterkursen bei den
Saxophonisten Arno Bornkamp und Jean-Marie Londeix sowie dem Pianisten
Anthony Spiri wurde das Forseti Saxophonquartett nachhaltig geprägt. Es
vertiefte sein Kammermusikspiel und die Auseinandersetzung mit
zeitgenössischer Musik bei Prof. David Smeyers und bei der Bratschistin
des Ensemble Rechèrche Barbara Maurer. Auch die enge Zusammenarbeit mit
Komponisten wie dem Niederländer Peter van Onna und den
Bernd-Alois-Zimmermann-Preisträgern Mark Steinhäuser und Yasutaki
Inamori bereicherten das Ensemble. Ebenfalls beeinflussten die Kontakte
zu etablierten Komponisten wie Violeta Dinescu, Gavin Bryars und
Erkki-Sven Tüür das Quartett bei der Interpretation ihrer Werke. Die
Zusammenarbeit mit Künstlerpersönlichkeiten wie beispielsweise dem
Dirigenten Marcus Creed, den Kölner Vokalsolisten oder dem Choreografen
Massimo Gerardi schätz das Ensemble sehr. Neben internationalen
Konzertreisen z.B. zum SaxMeeting 2010 und 2011 in Belgien und Luxemburg
oder nach Stockholm (Schweden) war es an verschiedenen
Radioproduktionen von Deutschlandradio Kultur und des WDR beteiligt.
Musikalisch umrahmte das Quartett Veranstaltungen wie die Verleihung des
Internationalen Demokratiepreises Bonn an Václaf Havel. Auch wirkte es
bei der Hörspielproduktion „Die Bauten im Ohr“ mit der Musik von Lisa
Streich und den Texten von Ilja Winther, das bei den Clang Cut Book
Konzerten 2013 in Berlin zur Aufführung kam, mit. 2013
veröffentlichte das Forseti Quartett seine CD „Reach out“ mit
zeitgenössischen Werken von Violeta Dinescu, Hans Thomalla, Dai Fujikura
und Mark Steinhäuser, die hier erstmals auf Tonträger erschienen. www.forsetiquartett.de
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Dienstag, 22. November 2016 | 20:30 Uhr | Duo Überschall |
ÜBERSCHALL
Nathan Plante, Trompete Matthias Jann, Posaunen Andre Bartetzki, Klangregie
Einführung: 19 Uhr 45
Entrée: Matthias Jann
Transbicinium IV mit Zuspielband (2016) UA
Zeitgenössische Musik aus zwei Röhren
Orlando di Lasso Bicinium 13 (1577)
Matthias Jann
Transbicinium I (2013)
Orlando di Lassos Bicinien sind Höhepunkte des kontrapunktischen Zwiegesanges seiner Zeit. Die Nummer 13 ist das erste der textlosen Bicinien, also der rein instrumental sprechenden. Eine Aufnahme
und Transformation dieser Sprache in die aktuellen klanglichen
Möglichkeiten der Instrumente unter zeitgenössischen Beleuchtungen
wurden von Matthias Jann als Transbicinien komponiert.
Gerhard Stäbler
Die Skizze (2013) für Trompete solo
Die
Skizze, Versuch über ein Gedicht von Konstantinos Kavafis für Trompete
in B entstand in den ersten Tagen des Jahres 2013 in Rheurdt am
Niederrhein für den amerikanischen Trompeter Nathan Plante und ist
Steffen Bruendel von Herzen gewidmet.
Sie ist ihm wohl ähnlich, Diese kleine Bleistiftskizze. Rasch gezeichnet auf dem Deck des Schiffes, Ein bezaubernder Naschmittag, Um uns das Ionische Meer.
Sie ist ihm ähnlich, aber mir scheint, er war schöner. Seine fast krankhafte Empfindsamkeit Erleuchtete sein Gesicht. Er scheint mir noch schöner, nun, da meine Seele Ihn aus der Vergangenheit hervorruft.
Aus der Vergangenheit. All diese Dinge liegen weit zurück – Die Skizze, das Schiff, der Nachmittag. Konstantinos Kavafis (1863 - 1933), 1919
Arne Sanders
Five Studies (2014) für Trompete und Posaune
Die
"Five Studies" sind eine offene Sammlung von Stücken, die sich mit
verschiedenen Aspekten und Möglichkeiten der (laut einigen Forschern)
ältesten Form mehrstimmigen Musizierens beschäftigen: der Heterophonie.
Steffen Schellhase
Solo (2013/14/16) für Bassposaune
Das
Stück wurde 2014 als Kontrafagottwerk von Wolfgang Bensmann
uraufgeführt. Die Bassposaunenversion entstand auf Anfrage von Matthias
Jann. Steffen Schellhase und Matthias Jann waren beide im Studium
Schüler von Paulheinz Dittrich.
Matthias Jann
Transbicinium II (2013)
Vinko Globokar
Dos à Dos (1988) für Trompete und Posaune
Dos à Dos - für zwei "Gebläse" Zwei
Gebläse? Ja, für zwei Instrumente - Trompete(n), Posaune(n),
Saxophon(e), Klarinette(n) ... gleich oder verschieden, natürlich. "Das erinnert mich an ein Duell", sagte der Dritte - Vinko Globokar.
Paulheinz Dittrich
BRUCH-Stücke (1988) für Posaune mit Zuspiel
Paulheinz Dittrich schrieb die BRUCH-Stücke mit dem Untertitel "Requiem für einen Dichter" 1988 für Friedrich Schenker. Der Titel nimmt Bezug auf die verwendeten Texte Von Charles Baudelaire, Rainer Maria Rilke, Giuseppe Ungaretti und René Char
und führt den Solisten, wie bei Paulheinz Dittrich zu erwarten, an die
Grenzen des Instrumentes. Vorab muss der Solist ein Band erstellen auf
dem er ein Posaunenquartett und einige elektronische wie akustische
Instrumente aufnimmt, das ihn im Konzert begleitet. Diese Aufnahme
erfolgte 2005 mit Andre Bartetzki, dem damaligen Leiter des von ihm
aufgebauten Experimentalstudios der Hochschule für Musik ”Hanns Eisler”.
David Cope
Extensions (1976) für Trompete und Tonband
Die
harmonischen Ideen von Cope werden mit instrumentalen, perkussiven und
vokalen Techniken kombiniert, um eine große Klang-Kollage zu schaffen.
Dabei sind Solo-Passagen und Tonkluster in einem breiten Spektrum von
Klangfarben, Texturen und Dynamiken zu hören. Extensions erweitert den
Klang der Trompete durch komplexe Schichten von traditionellen und
untraditionellen Techniken. Mehr als nur eine Komposition für
Trompetenensemble, Cope schafft den Effekt von elektroakustischer Musik
mit dem unverarbeiteten Klang der Trompete. Nathan Plante hat die 8-Spur
Tonband mit Matthias Erb aufgenommen.
ÜBERSCHALL:
Die beiden Blechbläser Matthias Jann und Nathan Plante verbindet eine
langjährige musikalische Zusammenarbeit, die bisher in den wichtigen
Berliner Ensembles (KNM, Mosaik) und vielen anderen Projekten
stattgefunden hat. 2013 war das Jahr des ersten gemeinsamen Duoprojektes
ÜBERSCHALL. Hieraus entstand der Wunsch, für diese Besetzung eigens
neue Werke schreiben zu lassen. Das Konzept unserer Duo-Konzerte ist es,
ganz neue Kompositionen neben bewährten Stücken des Repertoires des 20.
Jahrhunderts zu präsentieren. Im BKA erklingen speziell Werke der 80er,
quasi unserer Lehrergeneration. Hinzu kommt die Klammer des ganz alten
Repertoires instrumentaler Musik in der Reflexion und im Widerhall
unserer Zeit.
Matthias
Jann, geboren in Berlin-Prenzlauer Berg, studierte Tonsatz, Komposition
und Posaune. Zu seinen vielen Auszeichnungen gehören mehrere
Kompositions- und Interpretationspreise beim „Hanns Eisler Wettbewerb“
in Berlin, ein Stipendium des Kranichsteiner Musikpreises in Darmstadt
und ein Dirigierstipendium des Deutschen Musikrates, sowie ein
Aufenthaltsstipendium an der Cité des Arts Paris als Komponist. Als
Posaunist ist er im Ensemble TromboNova, Leipzig, im ensemble courage
Dresden, radar in Lübeck, reflexionK in Eckernförde und als Gastmusiker
in Berlin beim Kammerensemble Neue Musik und beim ensemble mosaik zu
erleben. Es gibt zahlreiche Einspielungen dieser Ensemble, an denen er
beteiligt ist. An der Musikschule Neukölln leitet er die Fachgruppen
Studienvorbereitende Ausbildung und Musiktheorie. Er war fast 20 Jahre
Lehrbeauftragter der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ für Tonsatz und
Gehörbildung und ist jetzt Dozent an der UdK im Bereich Kirchenmusik
für Bläserchorleitung und Musiktheorie, wobei das Ensemble Jericho Brass
Berlin unter seiner Leitung zum Ausbildungsensemble der
kirchenmusikalischen Fakultät der UdK gehört. Als Interpret für
hauptsächlich zeitgenössische Musik ist er als Solist und Kammer- sowie
Theatermusik derzeit weltweit unterwegs, die letzten Gastspiele führten
ihn nach Frankreich, Brasilien und Japan, im Januar/Februar 2017 geht es
zum Teatro Real nach Madrid.
Nathan Plante ist in San Diego,
Kalifornien aufgewachsen und lebt seit 2004 in Berlin. Seinen Bachelor
of Music schloss er bei Mario Gaurneri an der San Francisco Conservatory
of Music ab und studierte anschließend weiter in Berlin bei Bill Forman
an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler”. Seit seinem
Studienabschluss 2007 ist Nathan sehr aktiv als Solist und
Ensemble-Spieler in der freien Musikszene Deutschlands. Nach seinem
Studium hat Nathan ein besonderes Interesse für zeitgenössische Musik
entwickelt. Er spielt als regelmäßiger Gast beim Ensemble musikFabrik
NRW in Köln, Klangforum Wien, Ensemble Mosaik, und Kammerensemble Neue
Musik Berlin. Nathan ist Gründungsmitglied des Berliner Quintetts für
zeitgenössische Blechblasmusik „Ensemble Apparat“ und Ensemblekollektiv
Berlin. Er hat mehrere wichtige Solo-Werke für Trompete uraufgeführt und
ist auf CD-Aufnahmen von Elena Mendoza-Lopez, Helmut Zapf und Benjamin
Schweitzer zu hören. In 2012 gründete er einen Verlag für Neue Musik,
Edition Plante, in dem er Komponisten und ihre Musik fördert und
unterstützt. Nathan ist seit 2013 Solotrompeter der Kammerakademie
Potsdam.
Andre Bartetzki geboren 1962 in Berlin, begann Andre
Bartetzki seine Berufsausbildung und Arbeit als Tontechniker in den
Rundfunkstudios der ehemaligen DDR. 1987-1993 Tonmeisterstudium an der
Musikhochschule "Hanns Eisler" in Berlin, wo er das Studio für
elektroakustische Musik gründete und bis 2002 leitete. 1999-2004
arbeitete er im Studio der Musikhochschule "Franz Liszt" Weimar als
Dozent und technischer Leiter. 2009-2012 gemeinsam mit Volker Straebel
Leitung des Elektronischen Studios der TU-Berlin. Arbeit als
Programmierer und Klangregisseur im Bereich Neue Musik, Klang- und
Medienkunst. Seit fast 20 Jahren eigene künstlerische Projekte, vor
allem elektroakustische, audiovisuelle und instrumentale Kompositionen
und Improvisationen sowie Klang- und Videoinstallationen, oft in
Kooperation mit anderen Musikern, Tänzern oder Bildkünstlern. Stipendiat
und Gast beim ZKM Karlsruhe, im Künstlerhaus Ahrenshoop, in der
Denkmalschmiede Höfgen sowie im Composers Centre Visby.
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Willkommen zu zwei Konzerten mit der exquisiten aktuellen Blasmusik!
Herzlich grüßen Sie Ihre Rainer Rubbert und Martin Daske
Die
Unerhörte Musik wird gefördert aus Mitteln des Regierenden
Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei, Kulturelle Angelegenheiten
Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961 Berlin, statt. Telefon: 030 - 20 22 007
Eintritt: 13,- / 9,- € Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)
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