Sonntag, 13. November 2016

Unerhörte Musik | Newsletter | 2016 | Nr. 21


NEWSLETTER 2016 | Nr. 21
15. und 22. November


"Das Sujet ist für mich von untergeordneter Bedeutung; ich will darstellen, was zwischen mir und dem Objekt lebt."
(Claude Monet)
DEGEM,
am kommenden Dienstag, 15. November konzertiert in der "Unerhörten Musik" das junge Forseti Saxophonquartett aus Köln.
Der Titel des Programms  Macht Freiheit! ist sowohl als Aufforderung als auch als Synonym für die Stärke, die hinter Freiheit steht, zu verstehen. Erst Freiheit ermöglicht künstlerische Tätigkeit. Über Aleatorik, Improvisation, Sprache, Betrachtung des Ukraine-Konflikts, Festhalten von Vergänglichem sowie Spontaneität zum Kompositions- und Aufführungszeitpunkt nähert sich das Ensemble dieser Thematik.  Auf dem Programm stehen Werke von H. Johannes Wallmann, Lisa Streich, Thierry  Tidrow, Hans Thomalla und Dai Fujikura.

Das sensationelle DUO ÜBERSCHALL mit Nathan Plante, Trompete und Matthias Jann, Posaunen (Andre Bartetzki, Klangregie) spielt am Dienstag, 22. November Zeitgenössische Musik aus zwei Röhren:
Werke von Gerhard Stäbler, Arne Sanders, Steffen Schellhase, Matthias Jann, Vinko Globokar , Paulheinz Dittrich und David Cope.
Matthias Jann und Nathan Plante verbindet eine langjährige musikalische Zusammenarbeit u.a. in den Ensembles KNM und Mosaik.
2013 wurde ÜBERSCHALL gegründet: Konzept ist es, ganz neue Kompositionen neben bewährten Stücken des Repertoires des 20. Jahrhunderts zu präsentieren.
Um 19:45 werden die Musiker in das Programm einführen.
 Inhalt
 Dienstag, 15. November | Forseti Saxophonquartett
 Dienstag, 22. November | Duo Überschall
Dienstag, 15. November 2016 | 20:30 Uhr |     Macht Freiheit !


Forseti Saxophonquartett

Magdalena Łapaj-Jagow
, Sopransaxophon
Dom Childs, Sopran- & Altsaxophon
Enrico Taubmann, Sopran- & Tenorsaxophon
Frank Riedel, Sopran- , Alt- & Baritonsaxophon

H. Johannes Wallmann

gleich den Vögeln - vergiss nicht, dass du flügel hast –
(1992/93)
für vier voneinander weitentfernte Saxophone

Die Freiheit verleiht dem Menschen die Macht, selbstständig zu denken und handeln sowie Entschei­dungen zu treffen. Wird diese unterdrückt, gibt es verschiedene Wege, sich der Einschränkung zu widersetzen. Der Titel ist somit sowohl als Aufforderung als auch als Synonym für die Stärke, die hinter Freiheit steht, zu verstehen. Erst Freiheit ermöglicht künstlerische Tätigkeit. Doch gibt es eigentlich völlige Freiheit oder sind wir nicht auch von äußeren Umständen in unserem Denken und Handeln beeinflusst? Auf verschiedenen Wegen nähert sich das Forseti Quar­tett dieser Thematik.

H. Johannes Wallmann, geboren 1952 lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte in Weimar und Berlin und war Meisterschüler von Friedrich Goldmann. Er wurde mit dem Hanns-Eisler und dem Hans-Stiebler-Preis ausgezeichnet. 1975-86 trug er als künstlerischer Leiter die Verantwortung für die „gruppe neue mu­sik weimar“, später initiierte er in Wuppertal das Klangkunstfestival „Bauhütte Klangzeit“. In seinem Oeuvre untersucht er u.a. die konkreten Zusam­menhänge zwischen Musik und Architektur sowie Musik und Landschaft. In „gleich den Vögeln“ für 4 weit voneinander entfernte Sopransaxophone findet eine Kommunikation der Musiker statt, ähnlich wie sie bei Vögeln anzutreffen ist. Das Werk spielt mit Motiven, die in vier Teile, benannt nach den vier Himmelsrichtungen, aufgeteilt sind und durch Ritornelle unterbrochen werden. Mit festgelegten Motiven wird agiert, auf die Mitspieler rea­giert und improvisatorisch weitergeführt. Feste Regeln zum Ablauf und dem freien Umgang mit dem Material innerhalb dieses Systems halten sich dabei die Waage. Das „endgültige“ Werk entsteht erst als Momentaufnahme während der Aufführung. Die Musiker handeln zwar weitestgehend spontan, doch werden sie von der Raumakustik, den Mitspie­lern, der Publikumsreaktion und ihrer unmittelba­ren eigenen Verfassung in ihren Entscheidungen beeinflusst.
Lisa Streich

MADONNA DEL PRATO
(2012)
für Saxophonquartett

Das Stück ist Lisa Streichs Hommage an Giovanni Bellinis 1505 geschaffenes gleich­namiges Gemälde. Wie „gleich den Vögeln“ war auch beim Kompositionsprozess dieses Werkes die Raumakustik ein maßgebendes Element. Das dem Stockholm Saxophone Quartet gewidmete Stück wurde für eine Aufführung im stillgelegten Kernreaktor R1 in Stockholm geschrieben, welcher mehr als 8 Sekunden Nachhall aufweist. In dem Werk arbeitet die Komponistin mit dem Choral „Komm, o Tod, du Schlafes Bruder“ von J.S. Bach. Durch extreme Dehnungen, Dekonstruktionen und Überlage­rungen im Zuge des Halls verleiht Lisa Streich ihrer Musik eine weitere Dimension. Töne werden ähn­lich wie kleine Wassertropfen, die auf einen See fallen, angestoßen, um sich dann mehr oder weniger frei in den Raum auszubreiten.
Ihre umfangreichen Studien für Komposition und Orgel führten Lisa Streich nach Berlin, Stockholm, Salzburg, Paris, und Köln zu u.a. Adriana Hölszky, Johannes Schöll­horn, Mauro Lanza, William Brunson, Margareta Hürholz, Ralph Gustafsson und David Smeyers. Meisterkurse wie bei Chaya Czernowin, Brian Ferneyhough, Steven Takasugi und Hanspeter Kyburz runden ihre musikalische Ausbildung ab. Sie war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Vol­kes sowie Aufenthaltsstipendiatin der Cité des Arts Paris 2011/12. 2013 wurde ihr der Busoni Förder­preis der Akademie der Künste Berlin verliehen und sie wurde Preisträgerin des Anne-Sophie Mutter Fonds / Norrköpings Symfoniorkester. Ensemble Moderne, Quatuor Diotima, Ensemble Recherche, OENM, Ensemble Sonanza und Stockholms Kammarkör sind nur einige Interpreten, die ihre Musik u.a. beim Taschenopernfestival Salzburg, am ICMC, am Ircam, im Deutschlandfunk oder beim Kölner Festival Acht Brücken aufgeführt haben.
Thierry  Tidrow

So Be It
  (2015/ rev. 2016)
für Saxophonquartett

Ein aktuelles politisches Thema, das sehr kontrovers betrachtet werden kann, greift der kanadische Komponist Thierry Tidrow in „So bei it“ auf. Polnische, russische, französische, englische und deut­sche Zitate aus öffentlichen Medien und von Philosophen verwendet er, um den Ukraine-Konflikt ins Auge zu fassen. Die eigentlichen Sprachinhalte gehen in der Masse und den Umgebungsgeräuschen (Rauschen, Gewehrschüsse usw.) unter oder werden verfremdet. Immer wieder blitzen aber ver­ständliche Zitatfetzen auf.

Der Franko-Kanadier Theirry Tidrow studierte Musiktheorie und Komposition in Montreal, Amsterdam und Freiburg bei Richard Ayres, Willem Jeth sowie Brice Pauset. Er war Stipendiat der Fondation Ricard und des Canada Arts Council. Seine Werke wurde vielfach ausgezeichnet u.a. 2014 mit dem SOCAN Fondation Preis und dem Jules-Léger-Preis des Canada Arts Council.
Hans Thomalla

Albumblatt II
(2011/ rev.2012)
für Saxophonquartett

Der Versuch des Festhaltens von Vergänglichem prägt Thomallas Albumblattkompositionen. So entwickeln sich in „Albumblatt II“ aus fragilen Mehrklängen zu­nehmend greifbare Akkorde und eine rhythmische Stabilität. Durch die fast schon gewaltsame Steigerung der Dynamik und des Tempos zerfällt die klare Harmonik jedoch wieder in ein rein akustisches Klanggemisch und die für Spieler und Zuhörer körperliche Anstrengung gewinnt an Aufmerksamkeit. Zum Ende bleibt nur ein zerbrechlich leiser Akkord übrig, der als solcher kaum wahrnehmbar ist.

Der 1975 in Bonn geborene Hans Thomalla lehrt an der Northwestern University in Chicago Kompo­sition und leitet das dortige Institut für Neue Musik. Nach seinem Kompositionsstudium in Frankfurt a.M. war er zunächst Dramaturgieassistent an der Staatsoper Stuttgart, bevor er sich weiteren Stu­dien an der Stanford University (Kalifornien, USA) widmete. Neben zahlreichen Stipendien wie bei der Studienstiftung des dt. Volkes oder dem DAAD war er zuletzt 2014-15 Fellow am Wissenschafts­kolleg zu Berlin. In seiner Musik, die ihm u.a. Auszeichnungen mit dem Kranichsteiner Musikpreis und den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung einbrachte, setzt er sich mit einerseits der rei­nen Klanglichkeit und andererseits der gleichzeitigen kulturellen und geschichtlichen Prägung ausei­nander.
Dai Fujikura

Reach Out
  (2002)
für Saxophonquartett

„Reach Out“ lautet der Titel der Komposition des Japaners Dai Fujikura, der 1977 in Osaka geboren wurde. Seine Studien absolvierte er in Europa, wie am Trinity College of Music in London oder bei den Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt. Er zählt zu den gefragtesten Komponisten seiner Generation. Sein Saxophonquartett entstand 2002 für das Apollo Saxophone Quartet. Seine Umwelt und seine Gemütsverfassung wirken sich unbewusst aber deutlich auf Fujikuras Kompositionsarbeit aus, wie er selbst im Nachhinein feststellte. So ist der erste Teil von „Reach Out“ sehr ruhig gehalten. Fujikura war zu dieser Zeit sehr gelassen, genoss es, ein gerade neu erstandenes Gemälde zu be­trachten, entspannt Hausarbeit nachzugehen und nebenbei zu komponieren. Allmählich kam ihm aber immer wieder ein Gitarrenriff des Songs „Sweet Child O‘ Mine“ der Gruppe Guns N‘ Roses in den Sinn. Sein steigendes Verlangen nach verzerrter Rockmusik hatte Auswirkungen auf den weite­ren Verlauf seiner Komposition.

Forseti, der germanische G ott des Windes, haucht den Saxophonen seinen Atem ein. Das 2005 ge­gründete international besetzte Saxophonquartett ist Preisträger des 4. Europäischen Kammermu­sikwettbewerbs Karlsruhe 2011. Als Stipendiaten der „Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung“ sammelten die Vier in ganz Deutschland ihre ersten Konzerterfahrungen. Außerdem wurden sie von dem Verein „Yehudi Menuhin Live Music Now e.V.“ gefördert.
Ihr Studium bei Prof. Daniel Gauthier an der Hochschule für Musik und Tanz Köln führte die vier Mu­siker zu einem professionellen Kammerensemble zusammen. In Meisterkursen bei den Saxophonis­ten Arno Bornkamp und Jean-Marie Londeix sowie dem Pianisten Anthony Spiri wurde das Forseti Saxophonquartett nachhaltig geprägt. Es vertiefte sein Kammermusikspiel und die Auseinanderset­zung mit zeitgenössischer Musik bei Prof. David Smeyers und bei der Bratschistin des Ensemble Rechèrche Barbara Maurer. Auch die enge Zusammenarbeit mit Komponisten wie dem Niederländer Peter van Onna und den Bernd-Alois-Zimmermann-Preisträgern Mark Steinhäuser und Yasutaki Inamori bereicherten das Ensemble. Ebenfalls beeinflussten die Kontakte zu etablierten Komponisten wie Violeta Dinescu, Gavin Bryars und Erkki-Sven Tüür das Quartett bei der Interpretation ihrer Werke.
Die Zusammenarbeit mit Künstlerpersönlichkeiten wie beispielsweise dem Dirigenten Marcus Creed, den Kölner Vokalsolisten oder dem Choreografen Massimo Gerardi schätz das Ensemble sehr. Neben internationalen Konzertreisen z.B. zum SaxMeeting 2010 und 2011 in Belgien und Luxemburg oder nach Stockholm (Schweden) war es an verschiedenen Radioproduktionen von Deutschlandradio Kul­tur und des WDR beteiligt. Musikalisch umrahmte das Quartett Veranstaltungen wie die Verleihung des Internationalen Demokratiepreises Bonn an Václaf Havel. Auch wirkte es bei der Hörspielproduk­tion „Die Bauten im Ohr“ mit der Musik von Lisa Streich und den Texten von Ilja Winther, das bei den Clang Cut Book Konzerten 2013 in Berlin zur Aufführung kam, mit.
2013 veröffentlichte das Forseti Quartett seine CD „Reach out“ mit zeitgenössischen Werken von Violeta Dinescu, Hans Thomalla, Dai Fujikura und Mark Steinhäuser, die hier erstmals auf Tonträger erschienen.
www.forsetiquartett.de

Dienstag, 22. November 2016 | 20:30 Uhr | Duo Überschall
ÜBERSCHALL
Nathan Plante, Trompete
Matthias Jann, Posaunen
Andre Bartetzki, Klangregie

Einführung: 19 Uhr 45
Entrée:
Matthias Jann

Transbicinium IV
mit Zuspielband (2016) UA
Zeitgenössische Musik aus zwei Röhren
Orlando di Lasso
Bicinium 13 (1577)


Matthias Jann

Transbicinium I
(2013)

Orlando di Lassos Bicinien sind Höhepunkte des kontrapunktischen Zwiegesanges seiner Zeit.
Die Nummer 13 ist das erste der textlosen Bicinien, also der rein instrumental sprechenden. Eine
Aufnahme und Transformation dieser Sprache in die aktuellen klanglichen Möglichkeiten der Instrumente unter zeitgenössischen Beleuchtungen wurden von Matthias Jann als Transbicinien komponiert.

Gerhard Stäbler

Die Skizze  (2013)
für Trompete solo
Die Skizze, Versuch über ein Gedicht von Konstantinos Kavafis für Trompete in B entstand in den ersten Tagen des Jahres 2013 in Rheurdt am Niederrhein für den amerikanischen Trompeter Nathan Plante und ist Steffen Bruendel von Herzen gewidmet.
 Sie ist ihm wohl ähnlich,
 Diese kleine Bleistiftskizze.
 Rasch gezeichnet auf dem Deck des Schiffes,
 Ein bezaubernder Naschmittag,
 Um uns das Ionische Meer.

 Sie ist ihm ähnlich, aber mir scheint, er war schöner.
 Seine fast krankhafte Empfindsamkeit
 Erleuchtete sein Gesicht.
 Er scheint mir noch schöner, nun, da meine Seele
 Ihn aus der Vergangenheit hervorruft.

 Aus der Vergangenheit.
 All diese Dinge liegen weit zurück –
 Die Skizze, das Schiff, der Nachmittag.
       Konstantinos Kavafis (1863 - 1933), 1919

Arne Sanders

Five Studies (2014)
für Trompete und Posaune

Die "Five Studies" sind eine offene Sammlung von Stücken, die sich mit verschiedenen Aspekten und Möglichkeiten der (laut einigen Forschern) ältesten Form mehrstimmigen Musizierens beschäftigen: der Heterophonie.
Steffen Schellhase
Solo (2013/14/16)
für Bassposaune

Das Stück wurde 2014 als Kontrafagottwerk von Wolfgang Bensmann uraufgeführt. Die Bassposaunenversion entstand auf Anfrage von Matthias Jann. Steffen Schellhase und Matthias Jann waren beide im Studium Schüler von Paulheinz Dittrich.
Matthias Jann
Transbicinium II (2013)

Vinko Globokar
Dos à Dos (1988)
für Trompete und Posaune

Dos à Dos - für zwei "Gebläse"
Zwei Gebläse? Ja, für zwei Instrumente - Trompete(n), Posaune(n), Saxophon(e), Klarinette(n) ... gleich oder verschieden, natürlich.
"Das erinnert mich an ein Duell", sagte der Dritte - Vinko Globokar.
Paulheinz Dittrich
BRUCH-Stücke (1988)
für Posaune mit Zuspiel

Paulheinz Dittrich schrieb die BRUCH-Stücke mit dem Untertitel "Requiem für einen Dichter" 1988 für Friedrich Schenker.
Der Titel nimmt Bezug auf die verwendeten Texte Von Charles Baudelaire, Rainer Maria Rilke, Giuseppe Ungaretti und René Char und führt den Solisten, wie bei Paulheinz Dittrich zu erwarten, an die Grenzen des Instrumentes. Vorab muss der Solist ein Band erstellen auf dem er ein Posaunenquartett und einige elektronische wie akustische Instrumente aufnimmt, das ihn im Konzert begleitet. Diese Aufnahme erfolgte 2005 mit Andre Bartetzki, dem damaligen Leiter des von ihm aufgebauten Experimentalstudios der Hochschule für Musik ”Hanns Eisler”.
David Cope
Extensions (1976)
für Trompete und Tonband

Die harmonischen Ideen von Cope werden mit instrumentalen, perkussiven und vokalen Techniken kombiniert, um eine große Klang-Kollage zu schaffen. Dabei sind Solo-Passagen und Tonkluster in einem breiten Spektrum von Klangfarben, Texturen und Dynamiken zu hören. Extensions erweitert den Klang der Trompete durch komplexe Schichten von traditionellen und untraditionellen Techniken. Mehr als nur eine Komposition für Trompetenensemble, Cope schafft den Effekt von elektroakustischer Musik mit dem unverarbeiteten Klang der Trompete. Nathan Plante hat die 8-Spur Tonband mit Matthias Erb aufgenommen.


ÜBERSCHALL: Die beiden Blechbläser Matthias Jann und Nathan Plante verbindet eine langjährige musikalische Zusammenarbeit, die bisher in den wichtigen Berliner Ensembles (KNM, Mosaik) und vielen anderen Projekten stattgefunden hat. 2013 war das Jahr des ersten gemeinsamen Duoprojektes ÜBERSCHALL. Hieraus entstand der Wunsch, für diese Besetzung eigens neue Werke schreiben zu lassen. Das Konzept unserer Duo-Konzerte ist es, ganz neue Kompositionen neben bewährten Stücken des Repertoires des 20. Jahrhunderts zu präsentieren. Im BKA erklingen speziell Werke der 80er, quasi unserer Lehrergeneration. Hinzu kommt die Klammer des ganz alten Repertoires instrumentaler Musik in der Reflexion und im Widerhall unserer Zeit.
Matthias Jann, geboren in Berlin-Prenzlauer Berg, studierte Tonsatz, Komposition und Posaune. Zu seinen vielen Auszeichnungen gehören mehrere Kompositions- und Interpretationspreise beim „Hanns Eisler Wettbewerb“ in Berlin, ein Stipendium des Kranichsteiner Musikpreises in Darmstadt und ein Dirigierstipendium des Deutschen Musikrates, sowie ein Aufenthaltsstipendium an der Cité des Arts Paris als Komponist. Als Posaunist ist er im Ensemble TromboNova, Leipzig, im ensemble courage Dresden, radar in Lübeck, reflexionK in  Eckernförde und als Gastmusiker in Berlin beim Kammerensemble Neue Musik und beim ensemble mosaik zu erleben. Es gibt zahlreiche Einspielungen dieser Ensemble, an denen er beteiligt ist. An der Musikschule Neukölln leitet er die Fachgruppen Studienvorbereitende Ausbildung und Musiktheorie. Er war fast 20 Jahre Lehrbeauftragter der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ für Tonsatz und Gehörbildung und ist jetzt Dozent an der UdK im Bereich Kirchenmusik für Bläserchorleitung und Musiktheorie, wobei das Ensemble Jericho Brass Berlin unter seiner Leitung zum Ausbildungsensemble der kirchenmusikalischen Fakultät der UdK gehört. Als Interpret für hauptsächlich zeitgenössische Musik ist er als Solist und Kammer- sowie Theatermusik derzeit weltweit unterwegs, die letzten Gastspiele führten ihn nach Frankreich, Brasilien und Japan, im Januar/Februar 2017 geht es zum Teatro Real nach Madrid.

Nathan Plante ist in San Diego, Kalifornien aufgewachsen und lebt seit 2004 in Berlin. Seinen Bachelor of Music schloss er bei Mario Gaurneri an der San Francisco Conservatory of Music ab und studierte anschließend weiter in Berlin bei Bill Forman an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler”. Seit seinem Studienabschluss 2007 ist Nathan sehr aktiv als Solist und Ensemble-Spieler in der freien Musikszene Deutschlands. Nach seinem Studium hat Nathan ein besonderes Interesse für zeitgenössische Musik entwickelt. Er spielt als regelmäßiger Gast beim Ensemble musikFabrik NRW in Köln, Klangforum Wien, Ensemble Mosaik, und Kammerensemble Neue Musik Berlin. Nathan ist Gründungsmitglied des Berliner Quintetts für zeitgenössische Blechblasmusik „Ensemble Apparat“ und Ensemblekollektiv Berlin. Er hat mehrere wichtige Solo-Werke für Trompete uraufgeführt und ist auf CD-Aufnahmen von Elena Mendoza-Lopez, Helmut Zapf und Benjamin Schweitzer zu hören. In 2012 gründete er einen Verlag für Neue Musik, Edition Plante, in dem er Komponisten und ihre Musik fördert und unterstützt. Nathan ist seit 2013 Solotrompeter der Kammerakademie Potsdam.

Andre Bartetzki geboren 1962 in Berlin, begann Andre Bartetzki seine Berufsausbildung und Arbeit als Tontechniker in den Rundfunkstudios der ehemaligen DDR. 1987-1993 Tonmeisterstudium an der Musikhochschule "Hanns Eisler" in Berlin, wo er das Studio für elektroakustische Musik gründete und bis 2002 leitete. 1999-2004 arbeitete er im Studio der Musikhochschule "Franz Liszt" Weimar als Dozent und technischer Leiter. 2009-2012 gemeinsam mit Volker Straebel Leitung des Elektronischen Studios der TU-Berlin. Arbeit als Programmierer und Klangregisseur im Bereich Neue Musik, Klang- und Medienkunst. Seit fast 20 Jahren eigene künstlerische Projekte, vor allem elektroakustische, audiovisuelle und instrumentale Kompositionen und Improvisationen sowie Klang- und Videoinstallationen, oft in Kooperation mit anderen Musikern, Tänzern oder Bildkünstlern. Stipendiat und Gast beim ZKM Karlsruhe, im Künstlerhaus Ahrenshoop, in der Denkmalschmiede Höfgen sowie im Composers Centre Visby.
 
Willkommen zu zwei Konzerten mit der exquisiten aktuellen  Blasmusik!
Herzlich grüßen Sie
Ihre Rainer Rubbert und Martin Daske






Die Unerhörte Musik wird gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei, Kulturelle Angelegenheiten
Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961 Berlin, statt. Telefon: 030 - 20 22 007
Eintritt: 13,- / 9,- €
Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)


 
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