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NEWSLETTER 2017 | Nr. 3 7. und 14. Februar
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"Ein
Mittel hat noch nie von sich aus Qualität garantiert; vielmehr kommt es
darauf an, wer mit solchen Mitteln arbeitet und wieviel Glück er bei
einer solchen Arbeit hat."
(Karlheinz Stockhausen)
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Zwei auswärtige Ensembles werden die nächsten beiden Konzerte der "Unerhörten Musik" bestreiten.
Am kommenden Dienstag, 7. Februar spielt das groß besetzte mexikanische Ensemble (LIMINAR), das im Rahmen des "Dualen Jahres Mexiko-Deutschland 2017" in Berlin gastiert. (LIMINAR)
ist ein variables Ensemble, das im Jahr 2011 gegründet wurde. Es ist
die einzige unabhängige Formation für zeitgenössische Musik in Mexiko.
Der Name ist Programm: Liminar forscht gerne an den Grenzbereichen
zwischen Musik, Performance, Klanginstallation und Improvisation. Auf
dem Programm stehen Werke von Juan Sebastián Lach, Valeria Jonard UA und Alberto Bernal DE, sowie der beiden in Berlin lebenden Komponisten Felipe Waller und Maximilian Marcoll.
Am darauf folgenden Dienstag, 14. Februar konzertiert das aparte französische Ensemble Variances mit Anne Cartel, Flöte, Carjez Gerretsen, Klarinette, David Louwerse, Violoncello und dem künstlerischen Leiter, dem Pianisten und Komponisten Thierry Pécou. Von ihm sowie von Svante Henryson, Lisa Bielawa, Marc Sabat, Thierry Pécou und Zeynep Gedizlioglu spielt das Ensemble Solo-, Duo- und Trio-Kompositionen.
"Das
Programm ist in drei Etappen gestaltet, wobei es in jeder zu einer
neuen Zusammenstellung der Instrumente kommt. Die spielerische Idee
dahinter ist, dass es sich um scheinbar symmetrische Paare zwischen den
Berliner Werken und den Werken von Thierry Pécou und Svante Henryson
handelt, wobei jedes Paar einen ästhetischen und farblichen Schwerpunkt
setzt: ein meditativer Grundton in der ersten, Virtuosität und
Lebendigkeit in der zweiten und schließlich Theatralität in der dritten
Gruppe...die Instrumentierung variiert jedoch und weicht von einer
Spiegelung ab.... Das Fazit sind Ungleiche Gleichungen".
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Dienstag, 7. Februar 2017 | 20:30 Uhr | Ensemble LIMINAR Mexico |
Ensemble (LIMINAR) Mexiko
Carmina Escobar, Stimme Wilfrido Terrazas, Flöte Mónica López Lau, Blockflöte Antonio Rosales, Klarinette/Bassklarinette Omar López, Saxophon José Manuel Alcántara, Gitarre und E-Gitarre Carlos Gómez Matus, Klavier/Carrillo-Harfe Julián Martínez, Violine Alexander Bruck, Viola Jorge Amador, Violoncello
Juan Sebastián Lach
Infrastrochor (2015)für
Viola und Ensemble (Flöte, Blockflöte, Bassetthorn, Baitonsaxophon,
Violine, Violoncello, Vierteltongitarre, Sechzehnteltonharfe, Stimme und
Elektronik)
Das
Stück basiert auf der Erforschung von Tonhöhen, ausgehend von den Nodi
natürlicher Obertöne und unter Rekurs auf Skordaturen. Es dreht sich
rund um die Viola, die als Soloinstrument von der harmonischen Unterwelt
zur Oberfläche steigt. Die anderen Instrumente erforschen, von dieser
Oberfläche aus, den Raum hin zum Firmament. Ihre Reaktionen auf das
Material der Viola werden durch Radiosignale bzw. Fernmesssignale
ausgelöst, die von der Elektronik eingespielt werden. Es sind dies
gleichsam Zeichen aus den kalten und schattigen Welten, die den
Schauplatz dieser inneren Reise darstellen. Die Reise wiederum ist Teil
eines weiteren Prozesses von (Selbst-)erkenntnis und Trauer.
Valeria Jonard
Viento, Agua, Piedra (2013) für Flöte, Klavier, Gitarre, Violine und Cello (Neufassung) UA
Vier
kurze Passagen, ursprünglich für Flöte, Gitarre,Violine, Viola und
Kontrabass. Das Stück, komponiert im Jahr 2013 und dem Ensemble Liminar
gewidmet, geht von der Aufnahme von Octavio Paz’s Rezitation seines
Gedichts “Viento agua Piedra” (Wind Wasser Stein). Die Beugungen der
Stimme Paz’s dienen als Harmonische Grundlage für die Textur der
Klanglandschaften.
Felipe Waller
Disborder Control Desborde (2010) für
präpariertes Klavier solo und Ensemble (Piccolo, Sopranino-Blockflöte,
Klarinette, E-Gitarre, Schlagzeug, Violine, Viola und Violoncello)
Das
Stück wurde im Jahre 2010 von Thollem McDonas in Auftrag gegeben für
das Estamos Ensemble (aus dessen mexikanischem Teil sich im Folgejahr
(LIMINAR) formierte), ein Projekt das sich die Bereicherung der
Zusammenarbeit zwischen US-Amerikanischen und Mexikanischen Musikern zum
Ziel gesetzt hatte. Angesichts des (noch) regen Austauschs, der über
die Grenze zwischen beiden Ländern stattfindet, ist das Zusammenspiel
auf musikalischer Ebene eher karg. Disborder Control Desborde umhegt das
Paradox von Grenzkontrolle, die unhaltbare Flut von Migranten und
Gütern, und die synkretische Kultur zwischen den USA und Mexiko. Das
Stück stellt zwei Abstraktionen einander gegenüber, die sich mit
obsessiver Beharrlichkeit gegenseitig das Wort abschneiden, während
gleichzeitig Ebenen offenbleiben, auf denen die Musiker sich frei
bewegen und mit den anderen austauschen können, auf verwundenen Pfaden,
aber innerhalb einer klar definierten Struktur. Dem Thema hat es sicher
nie an Relevanz gefehlt, aber angesichts des heutigen politischen Klimas
hat es eine besondere Beseutung...
Maximilian Marcoll
Score Fetish (2015) für drei Performer mit Mikrophonen und Projektion
Alberto Bernal
Cómo desequilibrar las presiones que se suceden por una y otra parte de la membrana (2014) für Flöte, Klarinette, Gitarre, Violine, Violoncello, Hämmer, Transducer und Kontaktlautsprecher DE
In
einem nach dem Trommelfell (“frz. Tympan) benannten Text von Jacques
Derrida ist die Rede vom diesem als jene Membran, die sowohl mit dem
äußeren als ach mit dem Innenohr in Berührung ist, und somit außen und
innen verbindet. Einige Passagen aus dem Text Derridas werden zum
Ausgangspunkt dieses Stücks (z.B. diejenige, die ihm seinen Namen gibt)
und anhand dererwird ein Klang-Diskurs aufgebaut, grenzgängig zwischen
den Bereichen von Wort und Musik, von Text und Kontext, von Innen und
Außen; ein Diskurs der sich behutsam entwickelt, parallel zu der extrem
langsamen Entwicklung der Frage: “Wie aber den Druck aus dem
Gleichgewicht bringen, der sich entspricht auf der einen und anderen
Seite der Membran?”.
The hammer, as is well known, belongs to
the chain of small bones, along with the anvil and the stirrup. It is
placed on the internal surface of the tympanic membrane. It always has
the role of mediation and communication: it transmits sonic vibrations
to the chain of small bones, and then to the inner ear. Bichat
recognized that it has another paradoxical function. This small bone
protects the tympanum while acting upon it. "Without it, the tympanum
would be affected painfully by vibrations set up by too powerful
sounds". The hammer, thus, can weaken the blows, muffle them on the
threshold of the inner ear. Perhaps we shall penetrate it more deeply
later. For the moment, it suffices to mark the role of the middle ear:
it tends to equalize the acoustic resistance of the air and the
resistance of the labyrinthine liquids, to balance internal pressures
and external pressures. How to unbalance the pressures that correspond
to each other on either side of the membrane? How to block this
correspondence destined to weaken, muffle, forbid the blows from the
outside, the other hammer? How to interpret the strange and unique
property of a discourse that organizes the economy of its
representation, the law of its proper weave, such that its outside is
never its outside, never surprises it, such that the logic of its
heteronomy still reasons from within the vault of its autism? We know
that the membrane of the tympanum is a thin and transparent partition
that separates the auditory canal from the middle ear and is stretched
obliquely. Obliquely from above to below, from outside to inside, and
from the back to the front. The tympanum squints.Consequently: to luxate
the ear is to avoid frontal and symmetrical protest. And if the
tympanum is a limit, perhaps the issue would be less to displace a given
determined limit than to work toward the concept of limit and the limit
of the concept. To unhinge it on several tries. Can one then pass this
singular limit which is not a limit, which no more separates the inside
from the outside than it assures their permeable and transparent
continuity? What form could it have, this logos which posits and negates
itself in permitting its own voice to well up? Is this a well-put
question? Will it be said, then, that what resists here, is that which
is unthought, repressed, rejected within music?
(LIMINAR)
ist ein variabel besetztes Ensemble von bis zu 20 Musikern. Gegründet
im Jahr 2011 von Carmina Escobar und Alexander Bruck, ist es das einzige
unabhängige Ensemble seiner Art in Mexiko. Der Name ist Programm:
Liminar forscht gerne an den Grenzbereichen zwischen Musik, Performance,
Klanginstallation und Improvisation. Ausser Ur- und Wiederaufführungen
vor allem Mexikanischer Komponisten, liegt ein Schwerpunkt der
Ensemblearbeit auf Mexikanischen Erstaufführungen wichtiger Werke der
Neuen Musik, von Xenakis bis Lucier, von Lachenmann bis Tenney, und
Zusammenarbeit mit lebenden Komponisten: u. a. Christian Wolff, Carola
Bauckholt, Michael Pisaro, Carlos Sandoval, Alberto Bernal, Maximilian
Marcoll, Iván Naranjo, um nur einige zu nennen. 2016 kam die erste CD
des Ensembles heraus: Ignacio Baca Lobera - Música de Cámara, bei Cero
Records.
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Dienstag, 14. Februar 2017 | 20:30 Uhr | Ensemble Variances |
Ensemble Variances
Anne Cartel, Flöte Carjez Gerretsen, Klarinette David Louwerse, Violoncello Thierry Pécou, Klavier
Ungleiche Gleichungen Marc Sabat
Nocturne (1996) für Klavier
Nocturne
was composed as a study of metric modulations in slow tempo. Each new
pattern is introduced as a polyrhythm in relation to the currently
sounding cycle. In time, its own tempo is allowed to dominate and
redefine the perceived pulse. The mathematical relationships of tempi
are perceived as simple intervallic expansions and contractions of the
flowing passage of time. The piece is dedicated to Linda Catlin Smith.
Der
Kanadier Marc Sabat, geb. 1965 ist Komponist und Interpret auf
verschiedenen akustischen und elektronischen Instrumenten. Er studierte
in Toronto und New York und erhielt dort wesentliche Anregungen durch
den Geiger Malcolm Goldstein und die Komponisten James Tenney und Walter
Zimmermann. In seinen eigenen Werken verarbeitet Marc Sabat u. a.
Einflüsse des amerikanischen Folk und der experimentellen Musik. Zudem
setzt er sich als Instrumentalist und als Komponist intensiv mit reiner,
nicht temperierter Intonation auseinander. Marc Sabat widmet sich
gegenwärtig vor allem dem Komponieren. Er lehrt an der Universität der
Künste Berlin.
Thierry Pécou
Le Jardin de lumière (2015) für Flöte und Klavier
Zeynep Gedizlioglu
Ungleiche Gleichungen (2006) für Klarinette und Violoncello
„Was
Schatten wirft, ist selber nichts als Schatten, was scheinbar solide
Figur, nur von angenommener Festigkeit. Auf ein solches Spiel mit
Nichtidentitäten verweist das Stück Ungleiche Gleichungen (2006) für
Klarinette und Violoncello bereits im Titel. Der Dialog, der zwischen
den beiden Instrumenten inszeniert wird, verläuft indes so wenig
ungefährdet, wie es zwischen zwei Individuen nur sein kann. Dass er
gegen Ende immer mehr von Pausen durchsetzt wird, mag dafür ein Zeichen
sein, ebenso gut aber bieten diese Phasen einer stabilen, doch
spannungsvollen Leere so etwas wie einen Resonanzraum für jene Stimme
des Subjekts, um die es der Komponistin in ihren Werken stets von Neuem
zu tun ist.“ Markus Böggemann (aus dem Text für das Booklet „ PortraitCD
Gedizlioglu / Kesik “)
Zeynep
Gedizlioglu, geboren 1977 in Izmir (Türkei), studierte Komposition bei
CengizTanc in Istanbul, bei Theo Brandmüller in Saarbrücken, Ivan Fedele
in Strassburg und bei Wolfgang Rihm in Karlsruhe sowie Musiktheorie bei
Michael Reudenbach. Von 2010 bis 2011 absolvierte sie den CURSUS 1 am
Institut für Musik und Akustik, IRCAM, in Paris. Lehrtätigkeiten führten
sie an die Mimar Sinan Universität und Akademie Istanbul und für einen
Meisterkurs als Dozent an die Bilkent Universität Ankara. Ihre
Kompositionen wurden bei internationalen Festivals wie, Musica
Strasbourg, ISCM World New Music Days, Maerz Musik, Beethovenfest Bonn,
Eclat Stuttgart, Wien Modern, Salzburger Festspiele, Wittener Tage für
Neue Kammermusik und musikprotokoll-Graz aufgeführt. Im Radio erklangen
ihre Werke in Liveübertragungen beim SR2 Kultur Radio, Acik Radyo
Istanbul, Radio France Musique, SWR2, SRF2 Kultur, hr2 Kultur, ORF1,
Deutschlandradio Kultur und vielen anderen. Sie arbeitet zusammen mit
den Solisten des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg, mit
dem Orchestre National de Lorraine, dem Borusan Istanbul Philharmonic
Orchestra, Radio Symphonie Orchester Wien, Changwon Philharmonic
Orchestra-Korea, dem Ensemble Modern, ensemble recherche, ensemble
mosaik, Accroche Note, Ensemble 2e2m, Oenm Ensemble, Ensemble Orchestral
Contemporain, den Dresdner Sinfonikern, den Neue Vocalsolisten
Stuttgart, Klangforum Wien und dem Arditti Quartett, die zahlreiche
Werke uraufgeführt haben. Dirigenten wie Emilio Pomarico, Johannes
Kalitzke, Oswald Sallaberger, Gürer Aykal und Titus Engel haben ihre
Orchester und Ensemblewerke dirigiert und ur- oder erstaufgeführt.
Einige ihrer Werke wurden auf CDs veröffentlicht, unter anderem die
Portrait CD Zeynep Gedizlioglu: Kesik (col legno) gefördert durch die
Ernst von Siemens Musikstiftung, die ihre zwischen 2005 – 2010
entstandene Ensemblemusik präsentiert. Sie war Stipendiatin der
Elisabeth-und-Bruno-Meindl-Stiftung (2003), des Kulturministeriums des
Saarlandes (2004), erhielt das Landesgraduiertenstipendium (2005), das
Wolfgang-Rihm-Stipendium der Hoepfner Stiftung (2008) sowie das
Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg (2010) und 2005 gewann
sie den Förderpreis des Franz-Liszt-Stipendiums in Weimar. 2012 erhielt
Zeynep Gedizlioglu den Komponisten-Förder-Preis der Ernst von Siemens
Musikstiftung und 2014 den “Composer of the Year” Preis des 5. Donizetti
Classical Music Awards in Istanbul. 2015 wurde sie für die
Porträt-CD-Reihe Edition Zeitgenössische Musik des Deutschen Musikrats
ausgewählt. Zuletzt ist sie für den Deutschen Musikautorenpreis 2016 in
der Sparte „Musik für Ensemble“ nominiert worden. Zurzeit lebt sie als
freischaffende Komponistin in Berlin.
Svante Henryson
Off pist (1996) für Klarinette und Violoncello
Svante
Henryson grew up in Umeå in northern Sweden, playing at the local jazz
clubs as a fourteen-year-old bass player. As a double bassist, still in
his teens and halfway through music college, he became a member of the
Oslo Philharmonic Orchestra. Soon after making his debut as a soloist
with the orchestra he became its Principal Double Bassist. Svante was
also the Principal Bass of the Norwegian Chamber Orchestra led by Iona
Brown. Following that was a three-year stint as a bass guitarist with
rock guitar legend Yngwie Malmsteen. Stevie Wonder is also on the list
of previous encounters of his Fender bass. As a cellist, Svante Henryson
has developed a unique style, taking the instrument to where it has
never been before musically. As a composer, his list of works
includes two concertos for cello and one for the electric bass guitar,
as well as symphonic, choral, chamber, and jazz music. Noted performers
of his chamber works include Anne-Sofie von Otter, Elvis Costello,
Martin Fröst and Roland Pöntinen. As an improviser, Svante belongs to
the top layer of modern Scandinavian jazz musicians, working with Steve
Gadd, Jon Balke, Terje Rypdal, Wolfgang Muthspiel, Wayne Krantz and Arve
Henriksen to name a few.
Lisa Bielawa
Gargoyles (2009) für Flöte solo
"It
is always a special pleasure to write solo repertoire, since I do much
performing as a solo vocalist and enjoy translating my own challenges
and fascinations onto other instruments. While I was composing Gargoyles
I was concurrently working up Luciano Berio's Sequenza III for voice.
The unique challenges of this piece include the implementation of very
rapidly shifting extreme moods that he indicates in the score. While
coaching the piece with soprano Joan La Barbara, who worked on it with
the composer himself, I learned that one of the time-honored ways of
preparing this aspect of the piece is to collect bold images (postcards,
clippings, etc.) to correspond with the moods, so that the performer
can run a “slide show” of images in her mind while performing. This
technique allows for execution of very rapid mood switches. Many of
the images I collected for my Sequenza preparation were postcards of
gargoyles from the great cathedrals of France. These stone creatures
exhibit such a variety of distinct moods, from their ancient perches far
above the town squares! Using some of the same moods that Berio demands
in his piece, and with the gargoyle images to guide me, I ended up
writing a kind of tribute to Berio and to the tradition of performance
that he showed us with his solo repertoire. Continuing in this spirit of
playful expansion and cross-disciplinary exchange, I invite performers
of Gargoyles to find their own images to guide them through the shifting
moods in this piece.“ Lisa Bielawa
Composer-vocalist
Lisa Bielawa is a 2009 Rome Prize winner in Musical Composition. She
takes inspiration for her work from literary sources and close artistic
collaborations. Born in San Francisco into a musical family, Lisa
Bielawa played the violin and piano, sang, and wrote music from early
childhood. She moved to New York two weeks after receiving her B.A. in
Literature in 1990 from Yale University, and became an active
participant in New York musical life. She began touring with the Philip
Glass Ensemble in 1992, and has also premiered works by composers such
as John Zorn, Anthony Braxton, and Michael Gordon. In 1997 she
co-founded the MATA Festival, which celebrates the work of young
composers. Bielawa was appointed Artistic Director of the acclaimed San
Francisco Girls Chorus in 2013 and is an artist-in-residence at Grand
Central Art Center in Santa Ana, California. Recent highlights include
the world premieres of Rondolette by the string quartet Brooklyn Rider
and pianist Bruce Levingston, Double Duet by the Washington Saxophone
Quartet (with subsequent performances by the Prism Saxophone Quartet),
Graffiti dell’amante by Bielawa with the Chicago Chamber Musicians in
Chicago and with Brooklyn Rider in New York, Harrisburg, and Rome. The
Project of Collecting Clouds at Town Hall in Seattle by cellist Joshua
Roman and chamber ensemble, Double Violin Concerto and In medias res by
the Boston Modern Orchestra Project, The Right Weather by American
Composers Orchestra and pianist Andrew Armstrong at Carnegie Hall, and
The Lay of the Love and Death at Lincoln Center’s Alice Tully Hall.
Bielawa’s latest work for performance in public places is Airfield
Broadcasts, a massive 60-minute work for hundreds of musicians that
premiered on the tarmac of the former Tempelhof Airport in Berlin (May
2013) and at Crissy Field in San Francisco (October 2013). “Bielawa is
gaining gale force as a composer, churning out impeccably groomed works
that at once evoke the layered precision of Vermeer and the conscious
recklessness of Jackson Pollock” –Gramophone
Thierry Pécou
Manoa (2005) für Bassflöte, Bassklarinette und Violoncello
„For
centuries explorers unflaggingly searched for the mythic lost Amazonian
city of Manoa. A unison musical phrase played by three instruments,
symbolizing the dreamed splendour of Manoa and its King of Gold – El
Dorado – runs through the entire work. Like a mirage, the musical phrase
gives rise to its own effacing, becoming more and more distant until it
ultimately disappears. The score is built around a question-answer
motif which is typical of a Guahibo chant of the indigenous peoples of
the Orinoco. The musicians – especially the flute and clarinet – are
called into a movement which is a reference to the Amerindian culture;
the instrumental gesture is an integral part of the movements of the
body. The piece is a dance - anchored in the earth, marked out in space,
with spiralling movements and alternating footsteps - in which the
music unfolds like the undulating pages of a Mayan Codex.“
Thierry
Pécou, Jahrgang 1965, studiert zunächst Klavier am Conservatoire
National de Region de Paris und anschließend Orchesterleitung und
Komposition am Conservatoire National Supérieur de Musique
(CNSM).Zwischen 1989 und 1997 wird er zu Residenzen im Banff Centre for
the Arts in Kanada eingeladen und zwischen 1997 und 1999 in die Casa de
Velázquez in Madrid. Schon früh entdeckt er seinen Traum "die ganze Welt
zum Klingen zu bringen". Der erste Schritt zu seiner Verwirklichung
ist, Kulturen zu besuchen, deren Traditionen möglichst weit von der
ästhetischen Konzeption der westlichen Welt entfernt sind. Sein Ziel ist
es, die rituelle Dimension der Musik neu zu entdecken. Er wird dabei
getragen von der Überzeugung, den Zuhörer mit seiner offenen Weltsicht
in den Bann ziehen können. Während seiner Begegnungen mit
afro-amerikanischen Kulturen wie dem brasilianischen Candomblé oder
indianischen schamanischen Ritualen entdeckt er den Zugang zu der
rituellen Dimension der Musik in der Untrennbarkeit von Musik und
Bewegung. Schon eine winzige Geste in der Körpersprache des
Instrumentalisten kann einen intensiven Energieaustausch zwischen
Musiker und Publikum herbeiführen. Beim Versenken in die Musik Thierry
Pécous folgt der Zuhörer dem unermüdlich Reisenden um den Globus. Seine
wichtigsten Werke, Symphonie du Jaguar, Passeurs d’eau, Outre-Mémoire,
L’Oiseau innumérable und Orquoy reflektieren sein Interesse an
Stammeskulturen und Kulten. Pécou findet seine Inspirationen in der
alten chinesischen und tibetischen Kultur sowie in der griechischen
Mythologie. In seinem jüngsten Werk Soleil rouge (Konzert für Trompete
und Orchester, im Februar 2016 uraufgeführt) und Femme changeante,
cantate des Quatre Montagnes sind vor allem die nordamerikanischen
Ureinwohner, die Navajo und ihre Heilrituale, eine starke Quelle der
Inspiration. Thierry Pécou ist einer der wenigen Komponisten, der sich
selbst immer wieder neu erfindet: Soli, eigene Klavierkompositionen,
Kammermusik-Ensembles oder als Solist mit Orchester in seinen
Klavierkonzerten. 2009 beschließt er, das Ensemble Variances zu gründen,
eine Plattform für die Begegnungen zeitgenössischer Kreationen mit
Musik anderer Traditionen. Seine erfrischenden musikalischen Visionen
wurden mit einer Vielzahl von Preisen und Auszeichnungen belohnt: Der
Grand Prix symphonique de la SACEM 2016, der Prix Villa Médicis Hors les
Murs, Grand Prix de Composition Musicale der Stiftung Simone und Cino
del Duca verliehen von der Académie des Beaux Arts, der Prix pour la
meilleure création 2010 du Syndicat de la Critique Théâtre, Musique et
Danse. Die Aufnahme seiner Symphonie du Jaguar wurde 2010 mit dem Grand
Prix der Académie Charles Cros und dem Diapason d'Or des Jahres belohnt.
Er erhielt einen weiteren Diapason d'Or für die CD Tremendum
(Kammermusik, Ensemble Variances) 2012. Seine neue Orchester-CD mit,
unter anderem, Orquoy (Orchestre National de France, dir. Jontahan
Stockhammer) wurde ebenfalls mit dem Diapason d’Or im Januar 2017
ausgezeichnet. Seine Werke werden von Weltklasse-Solisten und Ensembles
aufgenommen und interpretiert und bei Festivals und Aufführungen auf der
ganzen Welt aufgeführt.
Der
Komponist und Pianist Thierry Pécou versammelt um sich Solisten und
Kammermusiker höchsten Niveaus um eine besondere Art musikalischer
Erlebnisse für den Zuhörer zu schaffen. Anne Cartel, Carjez Gerretsen,
Liana Gourdjia, Cecilia Bercovitch, David Louwerse, Nicolas Prost,
Laurène Durantel, Karim Touré und Irini Aravidou – die Musiker des Ensemble Variances
treten mit Thierry Pécou auf der Bühne in einen einzigartigen Dialog.
Ihre Musik ist getragen von pulsierenden Rhythmen, die das Publikum eine
unwiderstehliche Anziehung spüren lassen: die Kraft der Musik. Jedes
von Thierry Pécou zusammengestellte Programm hat sein eigenes
organisches Wirken und wird zu einer Komposition an sich. Die Werke
gehen eine musikalische Verbindung ein und werden als Ensemble zu einem
Gesamtkunstwerk. In komplizenhaftem Zusammenspiel spielen die Musiker
oftmals in Bewegung und gestalten räumliche Abläufe, so daß das Konzert
zu einer Art Ritual wird, das den Zuhörer in den Bann zieht. "Das
Konzert ist eine Geschichte, bei der wir die Menschen mit uns nehmen.“
Das Ensemble Variances lädt regelmäßig Komponisten, Interpreten und
Regisseure aus der ganzen Welt ein – unter ihnen Alexander Melnikov
(Klavier), Gaëlle Méchaly (Sopran), Ensemble Resonanz, die
Percussionisten Claviers de Lyon, die Komponisten Michael Ellison,
Moritz Eggert, Lisa Bielawa, Gabriela Ortiz, und die Regisseure Stephan
Grögler, Carlos Wagner etc. Es spielte unter anderem beim French May
Festival in Hongkong, im Arsenal in Metz, beim Festival „das neue werk“
vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) Hamburg, an der Oper von Dijon, der
Oper von Saint-Etienne, der Oper von Reims, der Salle Bourgie in
Montréal, in der Town Seattle Hall (USA) Town Seattle Hall (USA), und im
Bargemusic New York (USA). Seine CD Tremendum (Harmonia Mundi) mit
Kammermusik von Thierry Pécou wurde im Oktober 2012 mit dem „Diapason
d’or“-Preis ausgezeichnet. In den kommenden Spielzeiten ist das
Ensemble Variances eingeladen an die Oper von Rouen, in Le Volcan in Le
Havre, an das Théâtre de Cornouaille, zum Festival d’Ambronay, zum
Festival Bristol New Music, an den St. John’s Smith Square und die
Wigmore Hall London, zu den Musikfestspielen Potsdam und dem
Carinthischen Sommer etc. Das Ensemble ist in Residenz beim Festival
arabesques in Hamburg und an der Universität von Bristol. www.ensemblevariances.com/de
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Musikalisch reisen! Wir freuen uns auf Ihren Besuch und grüßen herzlich Ihre Rainer Rubbert und Martin Daske
Die Unerhörte Musik wird gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961 Berlin, statt. Telefon: 030 - 20 22 007
Eintritt: 13,- / 9,- € Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)
Sollten
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