Donnerstag, 27. Dezember 2018

Samstag, 29.12.2018 ab 22:00 - "reflect your future" im Radio

Hörtipp: Samstag 29.12.2018 ab 22:00 h
"reflect your future" (WDR3 open sounds)
WDR 3 Open Sounds präsentiert am späten Samstagabend elektronische Avantgarde, Outlaw-Pop, Digitalmusik und Akustische Kunst. Neue Perspektiven auf historische Wendepunkte und Ausblicke auf die Klangwelt von morgen.
Wummernde Bässe aus der „siebten Sohle“, ein Bergarbeiterchor probt den musikalischen Aufstand, babylonisches Sprachgewirr verdeckt die TV-Nachrichten: Das Duo BLOORT (Karl-Heinz Blomann und Richard Ortmann) setzt in "reflect your future" das Ende der Kohleförderung in Beziehung zum kulturellen Wandel von analoger zu digitaler Klangerzeugung.
Das Ruhrgebiet gründet auf der Kohle: Der heimische Energieträger hat die Region zur Millionenmetropole gemacht und Generationen von Bergleuten Arbeit gegeben. Bis zu 600.000 Menschen arbeiteten in seinen Hochzeiten in den Zechen der Metropole Ruhr. Doch mit dem 21.12.2018 ist endgültig Schluss mit dem Bergbau und eine Ära geht zu Ende. Das bedeutet auch das Aus für die letzte noch aktive Zeche Prosper Haniel in Bottrop.
Im Kontext dieser Ereignisse thematisieren Karl-Heinz Blomann und Richard Ortmann mit „reflect your future“ den Wandel von der Materialität zur Virtualität. Dieser zeigt sich in der medialen Welt als Veränderung des Analogen hin zum Digitalen und in Alltag und Arbeitswelt des Ruhrgebiets als Transformation vom Steinkohlebergbau hin zum Dienstleistungssektor und den sog. „Creative Industries“. Die Künstler machen diese parallelen Entwicklungen zum Gegenstand ihres Stücks. Sie setzen die Veränderung von analogen zu virtuellen Klängen in Beziehung zu historischen Markern der Kohleförderung und verarbeiten mit Tonbandmaschinen, Synthesizern und Samplern entsprechende Töne und Zitate aus dem Ruhrgebiet.
Das politische Bedeutungsfeld erweitern die beiden Komponisten darüberhinaus um Staaten aus der „European Coal-Mining Region“: Alan Dunn/Paul Ratcliff (Leeds, England), Pawel Kania (Katowice, Polen) und Anne Lepère (Charleroi, Belgien) tragen entsprechende Klang-Perspektiven bei.

PREMIERE  hatte das Stück bereits in einer Live-Version beim diesjährigen Festival BLAUES RAUSCHEN am 10. Oktober im Kunstmuseum Gelsenkirchen. 
© Fotos: Dominik Scharf
Zum WDR Sendehinweis
Das Festival „Blaues Rauschen“ erkundet im Ruhrgebiet den gegenwärtigen Zustand von Musik im digitalen Zeitalter.
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