Freitag, 23. November 2018

UNERHÖRTE MUSIK - NEWSLETTER 2018 | Nr. 20 27. November und 4. Dezember

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NEWSLETTER 2018Nr. 20
27. November und 4. Dezember


„If politics is the entertainment department of military industry,
(Frank Zappa), then art is the entertainment department of politics.“
(François Sarhan)

Liebe Interessierte,
geballte Frauenpower erwartet uns in den kommenden beiden Konzerten...
... am kommenden Dienstag, 27. November:
The Voices of Women
Die Pianistin und Medienkünstlerin Michiko Saiki präsentiert einige der persönlichsten und empfindsamsten Werke von Komponistinnen für "Vocalizing Pianist".
Die neu beauftragte Stücke von Junyu Guo, Beste Özçelebi, Amy Beth Kirsten und Fojan Gharibnejad für Michikos laufende Projekt "Die Stimme der Frauen", werden von Hiroko Iwai quasi theatral inszeniert und zusammen mit Michikos Videowerken aufgeführt. Weiterhin kommt "Islas Migrantes" für Klavier und Elektronik der in Berlin lebenden Komponistin Marisol Jiménez zur europäischen Uraufführung.
"Die Stimme des Performers/der Performerin enthüllt etwas Besonderes über ihn/sie, z.B. über ihr Geschlecht, ihre Herkunft und ihre Persönlichkeit. Mit der Stimme wird die Körperlichkeit der Pianistin erkennbar. Das Genre ,,The Vocalizing Pianist" bringt Körper und Geschlecht in den Vordergrund und behandelt diese als wesentliche Elemente der Komposition. Mein Projekt ist ein Versuch, eine Plattform für Frauen zu entwickeln, in der unbekannte Geschichten von Frauen effektiv geteilt werden können. Jede Komponistin kommt aus einem anderen Land und bringt ihr eigenes Verständnis von Begriffen wie ,,Frau" oder ,,Feminismus" mit. Das Programm bietet sensorische Erfahrungen im Umgang mit der Frage an, was es bedeutet, im 21. Jahrhundert eine Frau zu sein." 
Einführung: 19:45


... und am darauffolgenden Dienstag, 4. Dezember performen „Hamburgs Avantgarde-Queen“, die Multivokalistin und Stimmperformerin Frauke Aulbert und die Akkordeonistin Eva Zöllner:
Sammelsurien
Auf dem Programm stehen Werke von Bernhard Lang, Dieter Schnebel, Milica Djordjević, François Sarhan, John Cage und Maja Ratkje
Zum Konzept schreiben die Musikerinnen:
Sammelsurien“ ist eine Ansammlung von Musik, in der man sich verlieren kann. Perspektiven ändern sich und geben neue Zusammenhänge frei. Stimme und Akkordeon werden zu Partnern, die mit Worten spielen, rhythmisch vertrackt umeinander Kreisen, Klänge unter die Lupe nehmen, die Seiten wechseln. Sehr verschiedene Kompositionen, einige im Repertoire der Avantgarde bewährt, andere für dieses Projekt neu geschaffen, laden den Zuhörer zur Betrachtung ein: mal hochkonzentriert, mal abschweifend, mal fantasierend. Das Publikum darf sich diesen verschiedenen Konzentrationsstadien hingeben. Es darf lachen, ins Nachdenken geraten, sich auch mal verlieren – aber nur, um sich danach noch leichter fesseln zu lassen."
Einführung: 19:45
Dienstag, 27. November 2018 | 20:30 Uhr
The Voices of Women
Michiko Saiki, Klavier, Stimme & Video
Hiroko Iwai, Inszenierung
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- Prelude -

Fojan Gharibnejad
X” (2018)
für Vocalizing Pianist und Multimedia

Fojan Gharibnejad ist eine in Tehran geborerne kurdisch-iranische Komponistin. Schon früh künstlerisch ambitioniert, erhielt sie mit 4 Jahren Perkussions- und später Geigenunterricht. Nach dem Abitur an der Tehran Musik-Fachoberschule arbeitete sie mit zahlreichen Orchestern und Ensembles zusammen, darunter Tehran Symphony Orchestra und Tehran Philharmonic Orchestra. Neben privat-musikalischer Ausbildung erlangte sie 2014 ihr Arbitur an der Nade-Haghshenas Fine Arts Oberschule und ging an die Kunstuniversität Tehran. Seit Oktober 2016 studiert sie im Bachelor Komposition bei Claus-Steffen Mahnkopf an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig.

- Interlude I -

Amy Beth Kirsten
(speak to me) (2010)
für Vocalizing Pianist

I. Deceit
II. The Curse
III. Longing

(speak to me) ist eine dreiteilige Dramatisierung des Mythos Echo und Narcissus. Im ersten Satz (Deceit) bekommen wir ein sehr reales Gefühl dafür, wie das charismatische und schnell sprechende Echo eine ihrer animierten Geschichten dreht. Wir, ihr gefangenes Publikum, sind verwirrt, während wir versuchen, mitzuhalten. Im zweiten Satz (Curse) porträtiert der Pianist zwei Charaktere gleichzeitig - das verängstigte Echo (hohe Atemgeräusche) und den rachsüchtigen Juno (tiefe Töne) -, während Juno den Zauber wirkt, der Echo ohne die Fähigkeit zu sprechen lässt. In den ersten beiden Sätzen sind sowohl Klavier als auch die Stimme des Pianisten zu hören, aber der letzte Satz (Sehnsucht) betrifft nur Klavier - Echos erzwungene Stille, während sie allein durch den leeren Wald wandert. Der letzte Satz besteht aus musikalischem Material, das in den ersten beiden Sätzen enthalten ist - vor allem die Tonhöhen, die den Wörtern zugeordnet sind, die immer wieder von "Can you hear in my voice?" Diese Stellplätze bilden ein Motiv, das sich nach einem Weg sehnt, sich zu erreichen und gehört zu werden.

Amy Beth Kirsten ist eine amerikanische Komponistin, die mit künstlerischen Stipendien der John S. Guggenheim Fondation und der Rockefeller Fondation anerkannt ist. Ihre musikalische und konzeptuelle Sprache ist durch ein anhaltendes Interesse an der Erforschung theatralischer Elemente der Kreation, Performance und Präsentation gekennzeichnet. Ihr Werk vereint Musik, Sprache, Stimme und Theater und betrachtet Instrumente, Körper und Stimmen von Musikern oft als gleichwertige Ausdrucksmittel. Frau Kirsten komponierte abendfüllende, vollständig in Szene gesetzte Theaterwerke sowie traditionelle Konzertwerke für ihr eigenes Ensemble HOWL, das Chicago Symphony Orchestra, die New World Symphony, Peak Performances, den mit acht Grammys ausgezeichneten Eighth Blackbird und American Composers Orchestra und viele andere. Frau Kirsten unterrichtet privat und auf dem HighSCORE-Sommerfestival in Pavia, Italien. Sie trat im Herbst 2017 der Kompositionsfakultät der Longy School of Music des Bard College bei.

Junyu Guo
Lied Deines Schattens (2018)
für Vocalizing Pianist

Textauswahl aus: 
In Praise of Shadows von Junichiro Tanizaki
(orig. auf Japanisch: 谷崎潤一郎「陰翳礼讃」):
For a woman who lived in the dark it was enough if she had a faint, white face —a full body was unnecessary.“
If indeed "elegance is frigid," it can as well be described as filthy. There is no denying, at any rate, that among the elements of the elegance in which we take such delight is a measure of the unclean, the unsanitary.“
We Orientals tend to seek our satisfactions in whatever surroundings we happen to find ourselves, to content ourselves with things as they are; and so darkness causes us no discontent, we resign ourselves to it as inevitable. If light is scarce, then light is scarce; we will immerse ourselves in the darkness and there discover its own particular beauty. But the progressive Westerner is determined always to better his lot. From candle to oil lamp, oil lamp to gaslight, gaslight to electric light—his quest for a brighter light never ceases, he spares no pains to eradicate even the minutest shadow.”

Junyu Guo wurde 1994 in China geboren. Sie lernte als Kind Violine, chinesische Harfe und Gitarre spielen und gewann im Jahr 2009 beim zukünftiger Stern - Wettbewerb die Silberauszeihchnung (chinesische Harfe), 2010 gewann sie in Hong Kong beim Internationalen Jugend Künstler Festival Gold (chinesische Harfe). Seit 2014 studiert sie Komposition/Tonsatz an der HMT Leipzig bei Prof. Claus-Steffen Mahnkopf (2014-2017) und bei Prof. Fabien Lévy (2017-2018).

- Interlude II -
 
Beste Özçelebi
For them… (2018)
für Vocalizing Pianist, Elektronik und Video

Dieses Stück ist allen jungen Mädchen auf der ganzen Welt gewidmet, die zur Heirat gezwungen werden. Wenn ein junges Mädchen zur Braut wird, sind die Folgen lebeslang -- für das Mädchen, für ihre Kinder und für ihr Land. Kinderehe ist eine schwere Meschenrechtsverletzung, die das Recht von Kindern -- insbesondere von Mädchen und Frauen -- auf gesundheit, Bildung, Gleichheit, Nichtdiskriminierung und das Recht auf ein Leben ohne Gewalt und Ausbeutung beeinträchtigt. Jedes Jahr werden weltweit rund 15 Millionen Mädchen als Kinder verheiratet. Wenn es in naher Zukunft keinen Rückgang gibt, wird die Gesamtzahl der als Kinder verhairateten Frauen bis 2050 auf 1,2 Milliarden ansteigen.
Die Kinderehe bedeutet für Mädchen und Frauen meist sexuelle, physische und psychische Gewalt während ihres gesamten Lebens. Mädchen, die vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet sind, werden eher häuslichen Missbrauch erfahren, als ihre unverheirateten Altersgenossinnen und berichten außerdem, dass ihre erste sexuelle Erfahrung erzwungen wurde. Oft gehen mit Kinderehen auch verheerende Folgen in der Gesundheit von Mädchen einher. Die jungen Mädchen befinden sich in einem Alter, wenn sie das erste Mal regelmäßig sexuell aktiv werden, in dem sich ihr Körper noch in der Entwicklung befindet und sie wenig über ihre Rechte und ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit wissen. Frühgeburten, ein weiterer häufiger Effekt von früher und erzwungener Sexualität, erhöhen das Gesundheits- und Sterberisiko für Mütter und Neugeborene. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen besteht für Säuglinge von Müttern unter 20 Jahren ein 50% höheres Risiko, in den ersten Wochen tot geboren zu werden oder zu sterben, als von Müttern zwischen 20 und 29 Jahren. Neugeborene, die von kindlichen und jugendlichen Müttern geboren werden, haben außerdem ein sehr niedriges Geburtsgewicht und daraus resultieren Langzeitwirkungen für große Teile ihrer eigenen Kindheit und Jugend.

Beste Özçelebi studierte zunächst Musikpädagogik mit Hauptfach Klavier an der Universität Gazi in der Türkei und erlangte dort 2005 ihren Bachelor, 2008 ihren Master. Danach entschied sie sich für ein Kompositionsstudium an der Hacettepe Universität Ankara/Staatliches Konservatorium und wechselte 2013 an die Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Seit dem Beginn ihrer musikalischen Laufbahn wurde ihre Musik bereits in Europa, den Vereinigten Staaten, Japan und in ihrem Heimatland, der Türkei aufgeführt. Währenddessen nahm sie aktive an verschiedenen renommierten Festivals und Meisterklassen für Neue Musik teil. Özçelebi erhielt ihren Master-Abschluss in Komposition an der HMT-Leipzig, wo sie derzeit ihr Meisterklassen-Studium bei Prof. Dr. Claus-Steffen Mahnkopf fortsetzt. 2017 Förderpreis für junge Komponisten und Musikwissenschaftler des Deutschen Komponistenverbandes (Landesverband Sachsen).

- Interlude III -

Marisol Jiménez
Islas Migrantes (2013) DE
für Klavier und Elektronik

In diesem Stück geht es um die Transformation durch Versetzung, bei der sich Klanginstanzen ändern, wenn sie mit einem anderen Kontext konfrontiert werden, während sie ihre wesentlichen Charaktere behalten. Diese klanglichen Entitäten bestehen nicht nur aus einzelnen großen Gesten, sondern aus Gemeinschaften von Gesten, die durch ihre Identität in Bezug auf Klangfarben miteinander verbunden sind. Auch wenn die Migration von Tier und Mensch und insbesondere meine eigene Erfahrung, die seit mehr als einem Jahrzehnt durch mehrere Orte wandert, ein Inspirationsmotiv für dieses und mehrere Werke war, so interessiere ich mich hauptsächlich für die Darstellung imaginärer Welten mit fantastischen Kreaturen und Situationen, die dies nicht tun existieren. Auch wenn diese zuweilen den bekannten Dingen ähneln, bleibt ein Element der Ungewissheit, um die Zuhörer zu veranlassen, ihre eigenen imaginären Erfahrungen zu kreieren. Die Hinzufügung von nichtmusikalischen Objekten, um die Möglichkeiten des Timbres auf einem solchen Instrument zu erkunden, unterstreicht den Zustand eines Objekts und fordert den Performer auf, seine physische Verbindung mit ihm zu erweitern. Die durch die Partitur vorgeschriebenen Bewegungen sind nicht nur als Anweisungen für die Klangproduktion gedacht, sondern als Artikulation innerer Zustände durch eine sinnliche taktile Erfahrung der Klangbildung.

 
Marisol Jiménez ist Komponistin, Performerin und multidisziplinäre Künstlerin aus Guadalajara, Mexiko, die derzeit in Berlin lebt. Beschrieben als „einen tiefen, ursprünglichen musikalischen Diskurs gestalten,“ ihre Arbeit drückt eine intensive Faszination für den taktilen Prozess der Klangerzeugung aus, ein Zusammenspiel der Entropie innerhalb der strukturierten musikalischen Maschinerie, die das Ursprüngliche mit dem Technischen zusammengeprallt, um kraftvolle sinnliche und viszeralen Energien zu suchen. Ihr Output umfasst zahlreiche Kammer- und Elektronikarbeiten sowie Sound- und Intermedia-Installationen. Die meisten ihrer akustischen, elektronischen und Mixed-Media-Werke umfassen selbstgebaute Tonskulpturen, Fundstücke und gesammeltes Tonmaterial aus ihren eigenen Feldaufnahmen, Improvisationen und Performancen. Sie promovierte 2011 in Komposition an der Stanford University und einen Master of Arts am Mills College, Oakland, Kalifornien (2005). Vor kurzem entwickelte sie ein Projekt mit dem Titel, SENSUOUS MATTER, eine performative Großinstallation für intervenierte autonome Maschinen und Performer, die für ein Stipendium für Insassen für das Jahr 2018 in Berlin ausgewählt wurde. Jimenéz war Preisträger des 39. Internationalen Kompositionspreises in Tokio und war kürzlich Mitglied des Nationalen Systems für Kunstschaffende in Mexiko von der nationalen Stiftung für Kunst und Kultur (FONCA). Ihre Arbeit wurde von führenden Ensembles und Interpreten der Neuen Musik in ganz Europa, den Vereinigten Staaten und Mexiko aufgeführt und in Auftrag gegeben.
Michiko Saiki ist Pianistin und Multimediakünstlerin. Sie wurde in Japan geboren und ist eine passionierte Verfechterin der Zeitgenössische Musik und Kunst. Als Solistin, Kammermusikerin und Improvisationsmusikerin trat sie in Musikfestivals, Gästekonzertreihen und Konferenzen in den USA, Japan, Deutschland, Frankreich, England und in der Türkei auf. Ihre Neugierde und ihr Wunsch nach Selbstausdruck führten sie zur digitalen Kunst. Ihre Werke wurde bei zahlreichen Internationalen Filmfestivals ausgeführt, beim Without Words Film Festival in Metz, Frankreich gewann sie den ersten Preis. Sie war in verschiedenen Projekten als Videokünstlerin beteiligt und hat u.a. mit den Komponisten Marilyn Shrude und James Mobberley, mit dem Lichtkünstler Erwin Redl, der Tänzerin Caroline Beach und den Saxophonisten John Sampen und Nick Zoulek zusammengearbeitet. Ihr frühes Training als Pianistin und ihre Erfahrung in digitaler Kunst machen sie zu einer einzigartigen Interpretin mit einem innovativen Stil. Sie absolvierte erfolgreich ihren Doctor of Musical Arts (DMA) an der Bowling Green State University/USA in zeitgenössischer Musik mit der Spezialisierung in Piano Performance und dem Nebenfach Digital Media.

Hiroko Iwai ist eine japanische Regisseurin, Drehbuchautorin und ehemalige Gymnasiallehrerin. Sie absolvierte ein Jahr Masterstudium in European Theater Arts am Rose Bruford College in England und arbeitete nach ihrer Rückkehr nach Japan als Gymnasiallehrerin. Währenddessen trainierte sie ein Tanzteam und produzierte zahlreiche Bühnenwerke, die in Japan vielfach aufgeführt wurden. Seit ihrem Umzug nach Leipzig in 2017 hat sie Theaterworkshops in Deutschland, England und Dänemark durchgeführt.
Dienstag, 4. Dezember 2018 | 20:30 Uhr
Sammelsurien
Frauke Aulbert, Koloratursopran
Eva Zöllner, Akkordeon
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Bernhard Lang

Epilog
(2003)
für Stimme und Akkordeon

Bernhard Lang, geboren1957 in Linz
Musikstudium am Brucknerkonservatorium, Linz
Ab 1975 Studium in Graz: Komposition, Klavier, Jazztheorie, Harmonielehre an der Kunstuniversität sowie Philosophie und Germanistik an der Karl-Franzens-Universität
1977-1981 Arbeit mit diversen Jazzgruppen als Komponist, Arrangeur und Pianist
Auseinandersetzung mit Elektronischer Musik und Computertechnologie, am IEM Graz Entwicklung der Software CADMUS in C++ (Entwicklungsumgebung für Computergestützte Komposition) Seit 2003 intensive Beschäftigung mit Tanz, Zusammenarbeit mit Xavier Le Roy, Willi Dorner, Christine Gaigg, Silke Grabinger.
Ab 2003 a.o.Prof. für Komposition an der Kunstuniversität Graz
Juli 2004 bis März 2005: Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg
2006 zentraler Komponist bei Wien Modern
Juni 2007: Arbeitsaufenthalt im Künstleratelier Thomas Bernhard Archiv, Gmunden
2007/08 'composer in residence', Theater Basel
2008/09 Capell-Compositeur der Sächsischen Staatskapelle Dresden
2013/14 Gastdozent Komposition Luzern
seit 2000 lectures: Internat. Ferienkurse Darmstadt, Ostrava Days, IEM Graz, Universität der Künste Berlin, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Konservatorium der Stadt Wien, München, Heidelberg, Hamburg, Basel, Oslo, Madrid, London, New York u.v.a.
Musikpreis der Stadt Wien 2008
Erste Bank Kompositionspreis 2009
'outstanding artist award 2014' in der Kategorie Musik (Komposition)
(Quelle: Ricordi)

Dieter Schnebel

Lamento di Guerra (1991)
Version für Stimme und Akkordeon


1991 wurde Schnebel mit dem Lahrer Kulturpreis ausgezeichnet. 1999 verlieh ihm die Stadt Schwäbisch Gmünd den erstmals vergebenen Preis der Europäischen Kirchenmusik. Er war Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Freien Akademie der Künste Leipzig (beides seit 1991) und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (seit 1996). Dieter Schnebel starb im Mai 2018. (Quelle: Schott)
In jeweils mehrjährigen Kompositionsprozessen entstanden die Zyklen Maulwerke, Körper-Sprache, Schulmusik, Laut-Gesten-Laute, Museumsstücke, Schau-Stücke und Bachmann-Gedichte. In den Zyklen Re-Visionen (1972-92) und Tradition (1975-95), ferner in den auf die griechische Mythologie verweisenden Kammermusikwerken der Reihe Psycho-Logia (u.a. Pan 1978/88 und Medusa 1989/93) entfaltete Schnebel neuartige Konzeptionen der Beziehung traditioneller und neuer, respektive experimenteller Musik. Zu Schnebels Schlüsselwerken zählen die Oper Majakowskis Tod - Totentanz (1989/97), das großangelegte Vokalwerk Ekstasis (1996/97/2001) und die monumentale Sinfonie X (1987/92/2004).
Anfänglich komponierte Schnebel strikt seriell. Die Ablehnung jeglichen Dogmatismus führte ihn zu experimentellen Konzept- und Prozesskompositionen, in denen er die Verwendung der Stimme um völlig neue Dimensionen vom Flüstern und Röcheln bis hin zum Schreien erweiterte. Außerdem entstanden kirchenmusikalische Werke sowie Bearbeitungen von Bach-Chorälen und Orgelwerke. Durch die Gründung der Theatergruppe "Die Maulwerker" an der Hochschule der Künste systematisierte Schnebel sein nur teilweise auf den "Fluxus" zurückzuführendes, offenes Werkkonzept, in dem Musiker zum unkonventionellem Einsatz ihrer Instrumente und Stimmen und zu Aktionen im Raum aufgefordert werden (Harley-Davidson für 9 Motorräder und Trompete 2000, Flipper für Spielautomaten, Darsteller, Instrumente und Tonband 2002/03).
Dieter Schnebel wurde am 14. März 1930 in Lahr/Baden geboren. 1949 begann er ein Studium an der Freiburger Musikhochschule; zusätzlich besuchte er Vorlesungen Martin Heideggers an der Freiburger Universität und knüpfte engen Kontakt zu den Protagonisten der Kranichsteiner (heute Darmstädter) Ferienkurse für Neue Musik (Adorno, Varèse, Messiaen, Nono, Stockhausen, später Cage). Von 1952-56 studierte Schnebel evangelische Theologie (bei Karl Barth und Rudolf Bultmann), Philosophie und Musikwissenschaft (bei Walter Gerstenberg, Promotion über die Dynamik bei Schönberg) in Tübingen. Daran schloss sich eine Pfarr- und Lehrertätigkeit in Kaiserslautern, Frankfurt a. M. und München an. 1976 wurde eigens für ihn eine Professur für experimentelle Musik und Musikwissenschaft an der Hochschule der Künste in Berlin eingerichtet, die er bis zur Emeritierung 1995 innehatte. Die Arbeit als Theologe setzte Schnebel durch Predigttätigkeit an der Johann-Sebastian-Bach-Kirche und an der St.-Annen-Kirche in Berlin fort. Er verfasste zahlreiche musikwissenschaftliche Essays und Bücher, deren Themen von Bach über Beethoven, Schubert, Schumann, Wagner, Mahler und Debussy bis zu Cage und Kagel reichen.

 
Milica Djordjević

I ti Hoces da se Volimo – [Und du willst dass wir uns lieben]
(2015)
für Sopran und Akkordeon

 
Und du willst daß wir uns lieben

Du kannst mich aus meiner Asche bilden
aus den Scherben meines Gegröles

aus dem Rest meiner Langweile
Du kannst es Puppe

Du kannst mich am Schopf des Vergessens fassen
und meine Nacht im leeren Hemd umarmen

mein Echo küssen
Aber von Liebe verstehst du nichts

Obwohl ich mich nicht mit den Klischees Balkan-Folklore beschäftige, in Gib mir meinen Kram zurück finden sich deutliche Spuren von Sprache und Musik Serbischen Musik und Sprache. Es handelt sich um einen auf 14 Teile angelegten Zyklus für Stimme und variable Besetzungen, von dem dieses Stück Teil ist. Bekanntlich ist Serbisch eine „tonale“ Sprache: Auf betonten Silben verändert ein Heben oder Senken der Stimme die Bedeutung an sich identischer Laute. Und auch der traditionelle serbische Gesang bewege sich zwischen wenigen, eng beieinander liegenden Tonhöhen. Umso feiner entwickele sich daher die Wahrnehmung für Details der Intonation oder das Changieren des Timbres. Textgrundlage sind Gedichte des großen, hierzulande beinahe vergessenen serbischen Lyrikers Vasko Popa (1922–1991): Prägnante Verse voller Wut und Hass, in denen eine zerbrochene Liebe weniger verarbeitet als gewaltsam exorziert wird. 
Serbisch: POPA, Vasko: Sabrane pesme (2. Ausgabe, 2001) – Beograd: Zavod za udžbenike i nastavna sredstva, Vršac: Društvo «Vršac lepa varoš»
Deutsch: Vasko Popa, Gedichte (Übersetzung von Karl Dedecius), Verlag Langewiesche-Brandt KG, Ebenhausen bei München, 1961

… mislio bi čovek: zvezde […würde man denken: Sterne] (2015)
für Akkordeon solo

 
Das Akkordeon bildet eine ganze Welt von Klängen und Möglichkeiten, vereint in einem einzigen Instrument, wo der Reichtum an Farben ist quasi unbegrenzt. Sehr inspirierend und verführerisch, aber auch gefährlich... Also, dieses Stück ist bewusst begrenzt und basiert auf zwei Hauptmaterialen: Ein sehr "klarer", reiner, "elektronischer" Klang. In deutlichen Gegensatz dazu stehen die anderen Materialien: Cluster, schnelle und große Bewegungen, "dreckige" oder "schmuddelige" Klänge in tiefer Lage. Es geht um die Dialektik dazwischen, um eine quasi kubistische Konfrontation heterogener Materialien auf engstem Raum. Sind diese am Anfang voneinander getrennt, so gehen sie fortwährend mehr Verbindungen miteinander ein, um gegen Ende zu verschmelzen. Was ich suche, ist die Wechselbeziehung zwischen einem äußerst präzise organisierten Klang und einer sinnfälligen Form, die Relation von individueller Geste und übergreifender Verlaufskurve, die in stark aufgeladene, kraftvolle Musik resultieren würden. (MD)

Milica Djordjević, 1984 in Belgrad/Serbien geboren, studierte Komposition und Klangregie an der dortigen Universität der Künste. Ihr weiterführendes Studium als Postgraduierte schloss sie am Conservatoire National de Région de Strasbourg in der Klasse von Ivan Fedele mit Auszeichnung ab. Darüber hinaus nahm sie in den Jahren 2009 bis 2010 am Cursus-Programm des IRCAM in Paris teil und war Stipendiatin der Cité Internationale des Arts in Paris. Von 2011 bis 2013 absolvierte sie ein Zusatzstudium bei Hanspeter Kyburz an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Djordjević erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen; darunter jüngst den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung 2016, Belmont Preis für zeitgenössische Musik der Forberg-Schneider Stiftung 2015, das Staubach Fellowship für die 48. Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt 2016… Ihre Musik wird von führenden Interpreten gespielt wie dem Ensemble Musikfabrik, dem Arditti Quartet, dem ensemble recherche, dem Münchener Kammerorchester, dem JACK Quartet, Teodoro Anzellotti, Alexander Liebreich, Sylvio Gualda, Francesco Dillon, Jean Deroyer, Luca Pfaff u.a.


John Cage
DreamAria – Music Circus (1967)
für Stimme und Akkordeon


François Sarhan

Encyclopedia Documents # 1: 27 one second songs
(2018)
für Stimme und Akkordeon


 
François Sarhan, geboren 1972, studierte von 1985 bis 1993 zunächst Violoncello am Conservatoire National de Région de Boulogne-Billancourt, danach bis 2000 Musikästhetik und Musikgeschichte sowie Analyse am Conservatoire National Supérieur in Paris und Komposition bei Brian Ferneyhough, Jonathan Harvey, Magnus Lindberg, Philippe Manoury und Tristan Murail. Von 1997 bis 2001 besuchte er Poetikseminare bei Jacques Roubaud an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris. François Sarhan erhielt zahlreiche internationale Preise.
Mit dem 2000 gegründeten internationalen Musiktheaterkollektiv CRwTH erarbeitete Sarhan als Komponist, Regisseur und Interpret Aufführungen seiner und fremder Werke, die auch Sprechtheater, Tanz und neue Medien einschließen. Von 1998 bis 2002 lehrte er Kontrapunkt, Harmonie und Rhythmus am Ircam und seit 1999 hat er einen Lehrauftrag in Komposition und Analyse an der Université Marc Bloch in Strasbourg inne. In der Edition Flammarion erschien 2002 sein Buch Histoire de la Musique. In letzter Zeit ist Sarhan auch als bildender Künstler und Performer hervorgetreten.
Kompositionen Sarhans wurden u. a. bei den Donaueschinger Musiktagen, dem Berliner Festival MaerzMusik, beim Festival d’Aix-en-Provence, bei der Ars Musica Brüssel, beim Festival Musica Strasbourg, beim Brighton Festival und bei den Bregenzer Festspielen gespielt.


Maja Ratkje

Three Tangos
(1999/2000)
nach Gedichten von Gunnar Ekelöf
für Stimme und Akkordeon

 
Eine Sammlung von drei Liedern von Ratkje / Haltli im modernen Tango-Stil für Texte des großen schwedischen Dichters Gunnar Ekelöf. Das erste „Heimliche Zeichen“ wurde für eine Hochzeit in Schweden komponiert, wo der Text, eine Kombination aus zwei Ekelöf-Gedichten, auf der Einladungskarte stand. Wir wussten, dass das Paar im Tango glücklich war, und wir finden, dass Ekelöfs Darstellung des Menschen durch natürliche Metaphern gut zum musikalischen Ausdruck des Tangos passt. Das zweite Lied ist die kurze und surreale "Fanfare" und das dritte ist eine ruhige Milonga, die ihre Sehnsüchte im Wellenkampf des Ozeans beendet: "Wenn der Tag vorbei war". Die Lieder wurden für Stimme und Akkordeon veröffentlicht, aber wir haben auch eine Version mit Streichquintett erstellt. (MJ)

Heimliche Zeichen
Tango für Akkordeon und Gesang für Palle und Ami

Ihr Mund ist die leichteste Windquelle
Und ihre Stimme ein Gewölbe, das Vogelbeobachter ehrt.
Ihre Birkenaugen glitzern
Ihre Lindenohren schwirren an Sommerseen.

Im Sonnenuntergang spielt er über silberne Silbersaiten
Mit Wahnsinn alle Bögen, vor Mücken und Grillen,
Der Sonnenuntergang ist ein Lied von ihm.

Ihre Gedanken sind Ameisen
Wer wandert hinweg über die weißen Wolken
Und die Wolken sind
Ihre ruhigen, flüchtigen Gefühle.

Umgeben von Winde und Echos ergreift er des Wassers Klang
Aus der Harfe des Regenbogens und trifft den Zauberstab des Mannes,
Sirad, mit seinem geheimen Trick.

 
Fanfare
Surrealistischer Tango für Akkordeon und Gesang

Schneide deinen Bauch auf
Schneide deinen Bauch auf
Und denk nicht an morgen

Schneide deinen Bauch auf
es ist die Traurigkeit deines eigenen inneren Geistes,
die in die Hölle kommt
Laß den Altar ein Wasserklosett sein,
laß deinen Zeigefinger weicher wird
alles vergessen und nichts zu erinnern
im Traum zwischen diesem Leben und dem nächsten


Schneide deinen Bauch auf
heute freuen wir uns wie singende Lichter
und klingende Gläser

Schneide deinen Bauch auf
und lobe Gott für 30 Tage
in dieser Hölle
Schneide deinen Bauch auf
schneide deinen Bauch auf
und denk nicht an morgen.

Als der Tag vorbei war
Als der Tag vorbei war
Und die Stille war wild
Über der Welt
Kommst du zu mir,
durch die Dämmerung gehend.
(Aus dem Schwedischen)

Maja Solveig Kjelstrup Ratkje (*1973) ist eine norwegische Sängerin, Live-Elektronikerin und Komponistin. Ratkje studierte von 1995 bis 2000 Komposition an der Norwegischen Musikhochschule, unter anderem bei Lasse Thoresen, Olav Anton Thommessen und Asbjørn Schaathun. Ratkje spielt Theremin, Laptop und Violine. Gemeinsam mit Hild Sofie Tafjord, Kristin Andersen und Lene Grenager bildet sie seit 1995 die Gruppe Spunk, mit der sie zahlreiche Aufnahmen veröffentlichte; mit Tafjord bildete sie das Noise-Duo Fe-mail (Syklubb Fra Haelvete, 2002), das als „Institution“ in der norwegischen Szene gilt und mit Lotta Melin zum Trio Agrare erweitert wurde. Ratkje hat neben einer Oper sinfonische und Kammermusik für den Film, das Theater und das Ballett komponiert. Ihre Werke wurden unter anderem vom Klangforum Wien, Oslo Sinfonietta, dem Norwegischen Radio Orchestra und dem BBC Scottish Symphony Orchestra aufgeführt. Sie hat zusammengearbeitet mit Jaap Blonk, Lasse Marhaug, Joëlle Léandre, Per Inge Bjørlo, Stephen O’Malley, Ikue Mori und Zeena Parkins. Auf dem Molde International Jazz Festival traf sie 2000 in der Band Jazzkammer auf Merzbow. Mit der Gruppe Poing interpretierte sie auch Brecht-Lieder (Wach auf, 2011).
„Hamburgs Avantgarde-Queen“, die Multivokalistin und Stimmperformerin Frauke Aulbert, gilt als eine der aktivsten und vielseitigsten Sängerinnen in der Neuen Musik. Nach einer klassischen Ausbildung in Hamburg liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf experimentellen Gesangstechniken, die weit über die traditionellen Möglichkeiten hinausweisen und musikalische und stimmtechnische Grenzbereiche überschreiten. Grundlage hierfür ist der außergewöhnliche Umfang und die hohe Flexibilität ihrer Stimme sowie ihre intensive Auseinandersetzung mit traditionellen und experimentellen Gesangstechniken wie Multiphonics, Ober- und Untertongesang, Gugak, Dhrupad oder Beatboxing und anderen.
Improvisationen und Aufführungen oft eigens für sie komponierter Musik führten Frauke Aulbert durch ganz Europa und international nach Brasilien, Georgien, Tunis, USA, Australien und Süd-Korea, an die Deutsche Oper Berlin, Radio France/Festival Présence, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern etc. 2017 singt sie u.a. bei Warschauer Herbst, Klangspuren Schwaz, Festspiele Rümlingen.
Frauke Aulbert erhielt u.a. den 1. Preis der Stockhausen Stiftung, sowie Künstlerresidenzen an der Cité Internationale des Arts Paris, Goethe Institut Rom und an der Akademie Schloss Solitude. Sie studierte in Kiel, Santa Cruz de Tenerife und Hamburg, ihre Diplomarbeit schrieb sie zum Thema ‚Obertongesang in zeitgenössischer Musik’.
Eva Zöllner studierte klassisches Akkordeon an der Hochschule für Musik Köln und am Königlich Dänischen Konservatorium in Kopenhagen. Sie zählt zu den aktivsten Akkordeonistinnen ihrer Generation und widmet sich mit großem Engagement der zeitgenössischen Musik. Als international gefragte Künstlerin präsentiert sie weltweit Projekte, die von der experimentellen Solo-Performance bis hin zur Zusammenarbeit mit namhaften Orchestern reichen. Ihre Aktivitäten werden durch Radio- und CD-Produktionen dokumentiert und durch weltweite Arbeit als Gastdozentin und Jury-Mitglied ergänzt.Die enge Zusammenarbeit mit Komponisten ihrer Generation ist ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. Daraus resultierend hat sie in den letzten Jahren mehr als 200 Werke uraufgeführt. Besonders interessiert sie dabei die Kombination ihres Instruments mit neuen Medien. Eva Zöllner lebt im Westerwald und nomadisch auf der Reise, um ihr Instrument in unterschiedlichsten Kontexten und Kulturen zu erkunden.
Auf Ihren Besuch freuen sich und grüßen herzlich,
Martin Daske und Rainer Rubbert

Die Unerhörte Musik wird gefördert 
aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961 Berlin, statt.
Telefon: 030 - 20 22 007
Eintritt: 13,- / 9,- €
Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)
Copyright © 2018 Pyramidale / Neue Musik plus e.V., All rights reserved.
Sie sind in unserem Verteiler, weil Sie das hoffentlich wollten.

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Hortensienstr. 12
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