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TONLAGEN – Dresdner Festival der zeitgenössischen Musik
19.-29. Oktober
Bryce Dessner / Kristjan Järvi & MDR SINFONIEORCHESTER / Liza Lim / Raster-Noton / Nik Bärtsch / ensemble ascolta / Simon Steen-Andersens / Andromeda Mega Express Orchestra / AuditivVokal / Ensemble Iberoamericano / Lichtmusik / Morphonic Lab / Gambiarra Sonora / Alfons Hug / Junge Jury
Rockmusiker,
die Sinfonien schreiben, Stars der Elektronik-Szene, die weltweit die
Clubs bespielen, Zen-Funk-Jazzer, die sich auf György Ligeti berufen:
Die Genregrenzen sind fließend geworden und die neue klassische Musik
ist wichtige Inspirationsquelle unterschiedlichster musikalischer
Richtungen. 2016 verbindet TONLAGEN – Dresdner Festival der
zeitgenössischen Musik die aktuelle Kunstmusik mit anderen musikalischen
Genres und angrenzenden Künsten. Den oft überraschenden Ergebnissen
dieser Zusammenspiele gibt das Festival vom 19. bis 29. Oktober eine
Bühne.
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ERÖFFNUNGSKONZERT:
Kristjan Järvi / Bryce Dessner / MDR SINFONIEORCHESTER //
Garcia Counterpoint
mit Kompositionen von Bryce Dessner und Steve Reich
Kristjan Järvi – Dirigent // Bryce Dessner – E-Gitarre // Aart Strootman – E-Gitarre
MDR SINFONIEORCHESTER
Die meisten werden Bryce Dessner als
Gitarristen von Barack Obamas Lieblingsband The National kennen, die
sich mit melancholischen Sounds und witzigen Texten einen festen Platz
im Indie-Olymp erspielt haben. Dabei widmet Dessner einen großen Teil
seines Lebens der klassischen Musik. Er spielte mit Größen der
zeitgenössischen Klassik wie Steve Reich, Philip Glass, David Lang und
Nico Muhly und komponierte für Kronos Quartet, Los Angeles Philharmonic,
Bang on a Can, Ensemble Intercontemporain und New York Philharmonic.
Nun widmen Kristjan Järvi und sein MDR SINFONIEORCHESTER mit ihrem
Faible für Musiker, denen Schubladen zu klein sind, dem Multitalent ein
Konzertprogramm.
Termin: Mi, 19.10. // 20 Uhr // 21/11 €
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Lichtmusik
Gregor Glogowski/ Alisa Hecke/ Benjamin Hoesch // FLIMMERSKOTOM
Quiet Ensemble // The Enlightenment
FLIMMERSKOTOM macht die Dinge zum Hauptakteur, die Sehen und
Hören im Theater überhaupt erst ermöglichen: Scheinwerfer werden von der
Decke geholt, Geräusche der Bühne verstärkt und Elektrosignale vertont.
Apparate und Technik des Theaters werden in dieser Performance hörbar,
scheinen zu atmen und lassen einen düsteren, geheimnisvollen und
inspirierenden Imaginationsraum entstehen.
Ber der Performance The Enlightenment werden
Theaterscheinwerfer zum Klangkörper: Neonlichter streichen die Violine,
das Stroboskop spielt die Trommel, Theaterscheinwerfer ersetzen die
Klarinetten und strahlen das Publikum an. Das ist Rock'n Roll aus Licht.
Termin: Do, 20.10. // 20 Uhr // 15/8 €
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Raster-Noton 20 // Ton und Nichtton
mit Dasha Rush, AtomTM, Alva Noto , Signal
Raster-Noton,
Netzwerk, Plattform und Label, das von Chemnitz aus die Welt eroberte
und seither die experimentelle, elektronische Musik mit neuen Impulsen
bereichert, wird 20 Jahre alt.
Auditive und visuelle Erscheinungsformen verschmelzen miteinander –
musikalische Prozesse verknüpfen sich mit Licht, Installation, Skulptur
und Video. Emblematische Sets aus den letzten beiden Dekaden, die
Geschichte schrieben, und zukunftsweisende Acts, die zeigen, dass
Raster-Noton der Gegenwart noch immer einen Schritt voraus ist, zeichnen
dabei die Entwicklung des Labels nach.
Legendär und äußerst rar sind die Auftritte von Signal, das gemeinsame
Projekt der Labelgründer Carsten Nikolai, Olaf Bender und Frank
Bretschneider. In HELLERAU wird Raster-Notons Supergroup nach Jahren der
Stille live zu erleben sein.
Termin: Fr, 21.10. // 20 Uhr // 21/11 €
Im Anschluss: Aftershow-Party im TBA mit DJ-Sets von Byetone, Kangding Ray, Alva Noto, Casio & Credit 00
In Kooperation mit DAVE – Dresden Audiovisual Experience und TBA.
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Duo Resonanzen // Melismen und Formeln
mit Kompositionen von Isang Yun, Peter Helmut Lang, Karoline Schulz, Knut Müller, Ipke Starke, Thomas Stöß, Pierre Boulez
Wie lange
ist „Neue“ Musik neu? Wie klingen zwei „Klassiker“ aus der Mitte des
vorigen Jahrhunderts im Konzertprogramm neben Werken heutiger
Komponisten? Im Konzertprojekt für Flöte und Klavier begibt sich das Duo
Resonanzen mit Irmela Boßler (Flöte) und Bernhard Kastner (Klavier) auf
die Suche nach dem Wesen von Melodie in neuen Klängen.
Termin: Sa, 22.10. // 19 Uhr // 10/6 €
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Nik Bärtsch’s MOBILE // Continuum
Nik Bärtsch – Piano, Komposition // Sha – Bass- und Kontrabassklarinette
// Kaspar Rast – Schlagzeug, Perkussion // Nicolas Stocker –
Schlagzeug, Perkussion
Nach
seinem umjubelten TONLAGEN-Auftritt 2012 ist der Schweizer Pianist und
Komponist Nik Bärtsch dieses Mal mit seinem Akustik-Quartett MOBILE zu
Gast. Ingredienzien aus Funk, neuer Klassik und Elemente ritueller
japanischer Musik verbinden sich zu einem spannungsgeladenen
Soundgebräu. Eine Klangwelt von meditativer Poesie, die von obsessiven
Drehmomenten getrieben wird. So konsequent die Musik von MOBILE auch
konzeptionellen Vorstellungen folgt, hat sie doch eine immense sinnliche
Ausstrahlung und fasziniert mit Struktur und Überraschung, Pathos und
Ironie.
Termin: Sa, 22.10. // 21 Uhr // 15/8 €
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ensemble courage // Komponisten zum Frühstück
Gesprächskonzert mit Liza Lim
Zu Gast auf der Südempore des Festspielhauses ist die Komponistin Liza Lim, deren Oper Tree of Codes ebenfalls in TONLAGEN zu erleben sein wird. Die kleine Form ihres Werkes wird in der nunmehr dritten diesjährigen Ausgabe der Komponisten zum Frühstück von ensemble courage dargeboten.
Die Tochter chinesischer Eltern wuchs in Brunei und Australien auf und
studierte in Melbourne und Amsterdam Komposition. Ihre Musik ist geprägt
von der Verknüpfung verschiedenster kultureller Einflüsse aus
chinesischen, japanischen, koreanischen und zeitgenössisch
abendländischen Klangwelten. Im Mittelpunkt der sonntäglichen Matinee
stehen Werke für Streichquartett sowie für Klarinette.
Termin. So, 23.10. // 11 Uhr // 18/12 €
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Erzählcafé mit Simon Martin, Komponist und Clemens Merkel, Geiger (Quatuor Bozzini)
Jeden
Herbst verbringt ein Komponist aus Quebec (Kanada) einen zweimonatigen
Stipendienaufenthalt in HELLERAU im Austausch mit einem in Deutschland
lebenden Komponisten, der zeitgleich in Montreal zu Gast ist. Ab Oktober
2016 beginnt Simon Martin aus Montreal seinen Studienaufenthalt im
Festspielhaus. Clemens Merkel, Geiger beim Bozzini-Quartett, hat in den
90er Jahren mit der Dresdner Kinderkomponistenklasse gearbeitet, eine
Erfahrung, die ihn stark geprägt hat. Gemeinsam erzählen sie von ihrer
Arbeit und davon, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es gibt im
Musikerleben diesseits und jenseits des großen Teiches.
Termin: So, 23.10. // 18 Uhr // Eintritt frei
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Musik im Liegen
Simon Martin/ Quatuor Bozzini // Musique d’art pour quintette à cordes
Vibrierende
Streicherklänge wandern aus der Mitte des Saales durch den Raum und
entwickeln sich zu einem ohrenöffnenden, umfassenden Klangerlebnis.
Simon Martin, im Rahmen eines Komponistenaustauschprogramms mit Quebec
in HELLERAU zu Gast, hat seine Musique d’art pour quintette à cordes
2015 geschrieben und beim Festival Nouvelles Musiques in Montreal
erstmals dem Publikum vorgestellt. Das ebenfalls in Montreal ansässige
Quatuor Bozzini, verstärkt durch den Kontrabassisten Reuven Rothman,
präsentiert das Werk im Rahmen von TONLAGEN als europäische
Erstaufführung.
Termin: So, 23.10. // 20 Uhr // 15/8 €
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Feature Ring // Marco Blaauw
"Das
ist ja irre!" sind sich die drei vom RING TRIO einig, als sie zum
ersten Mal Marco Blaauws Trompete mit den zwei bespielbaren Trichtern
und ihrer 360-Grad Wirkung sehen. Seine Kollaborationen mit Karlheinz
Stockhausen sind legendär, die Zusammenarbeiten mit Elektrokünstlern wie
Yannis Kyriakides gelten als mitreißende Grenzgänge mit Hörspieleffekt.
Termin: Mo, 24.10. // 20 Uhr // 10/6 €
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Liza Lim // Tree of Codes
Libretto von Liza Lim frei nach Jonathan Safran Foers Tree of Codes und Bruno Schulz' Die Zimtläden
Termin: Mi, 26.10. // 20 Uhr // 21/11 €
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Marco Scarassatti // Novelo Elétrico
Termin: Fr, 28.10. // 21.30 Uhr // Eintritt frei
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AuditivVokal Dresden/ Ensemble Iberoamericano //
MIKRO MAKRO META. Eine Frage der Identität?
mit Kompositionen von Mauricio Kagel, Pablo Galaz, Andreas Staffel,
Gilberto Mendes Fernando Riederer, Ulrich Kreppein, Liduino Pitombeira,
Xavier Benguerel, Héctor Moro, Ramón Gorigoitia
Termin: 29.10. // 19 Uhr // 15/8 €
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Morphonic Lab XV // HELLER RAUH
mit: Live-Sets: Holotrop, Job Karma / Arkadiusz Bagi´nski, SARDH plays Balog, Burial Hex,
Samuel Kerridge / Andrej Boleslavský & Mária Júdová
DJ-Sets: Eric Byrne, Disorder, Martyn Flesh
Termin: Sa, 29.10. // 21 Uhr // 15/8 €
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AUSSTELLUNGEN // BEGLEITPROGRAMM
Mittwoch, 19.10. – Samstag, 29.10.
Festspielhaus
Eintritt frei
geöffnet zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn
Eröffnung der Ausstellungen: 19.10. // 19 Uhr mit der Performance Maquinário von O GRIVO
Gambiarra Sonora
kuratiert von Chico Dub
Brasilien
ist ein Land der Klänge. Samba, Bossa Nova, Tropicália sind in aller
Ohren. Außer den allseits bekannten Musikstilen und ihren Interpreten
gibt es auch die Klangtüftler, die auf der Suche nach Erweiterungen der
klanglichen, harmonischen und rhythmischen Mittel zu überraschenden,
akustisch wie optisch Staunen machenden Ausdrucksformen finden. TONLAGEN
stellt einige der bedeutendsten Komponisten und Sound Artists aus
Brasilien in Performances, Klangspaziergängen und einer Ausstellung vor,
die das gesamte Festspielhaus in einen Resonanzkörper verwandelt.
Marco Scarassatti // Dériva Sonora – Klangspaziergänge
Mit
speziellen Hörhelmen aus PVC-Rohren, Schläuchen, Hörnern und Dämpfern,
die als akustische Filter dienen, wandert Marco Scarassatti mit den
Teilnehmern seiner Klangspaziergänge durch die Stadt. Dieser Helm
verändert unsere akustische Wahrnehmung, bis wir uns schließlich in ein
großes, lauschendes Ohr verwandelt haben.
Termine: Do 20.10., 18 Uhr, Treffpunkt:
Jorge Gomondai Platz, am Denkmal // Sa, 22.10., 16 Uhr, Festspielhaus,
Treffpunkt: Foyer, Rundgang durch die Gartenstadt // So 23.10. 13 Uhr,
Festspielhaus, Treffpunkt: Foyer, Rundgang durch die Gartenstadt // Di
25.10. 12 Uhr Start: Zeltmensa, Nürnbergerst. 55, Treffpunkt: vor dem
Haupteingang // ab 7 Jahren geeignet.
Aus
einfachen Materialien oder vorgefundenen Gegenständen baut das
Künstlerduo seine filigranen Klangskulpturen, die, mechanisch oder
elektrisch betrieben, komplexe Partituren hörbar machen. Die
Installationen sind Teil der Ausstellung Gambiarra Sonora aus Brasilien,
die das TONLAGEN-Festival begleitet. Zur Festivaleröffnung am 19.
Oktober 19 Uhr erwecken die beiden Musiker von O GRIVO mit ihrer
Performance Maquinário ihre auch optisch wundervollen Exponate zum
Leben.
Paulo Nenflidio
Der
Klangkünstler Paulo Nenflidio baut surreale Maschinen und
Soundskulpturen. Seine Arbeiten bewegen sich im Zwischenraum von Kunst,
Traum und Wissenschaft. In einer Symbiose aus Alltagsgegenständen (z. B.
PVC-Rohre), digitaler Technik (Stromkreisläufe und Verstärker) und
kunsthistorischen Bezügen überschreiten seine Arbeiten Themen- wie
Genregrenzen.
Indigenous Voices
Die Klanginstallation Indigenous Voices setzt
sich mit der gefährdeten Sprachenvielfalt auf dem lateinamerikanischen
Kontinent auseinander. Etwa ein Drittel der rund sechshundert indigenen
Sprachen ist akut vom Aussterben bedroht. Die von Alfons Hug kuratierte Ausstellung verschafft diesen Sprachen Gehör und war 2015 in zwölf Städten Südamerikas zu sehen.
Quiet Ensemble // Orchestra da Camera und Quintetto
Orchestra da Camera
Vierzig Mäuse verzaubern die Zuhörer in TONLAGEN mit ihrer eigenen Komposition. Orchestra da Camera
ist eine musikalische Installation, bei der die Elemente des Orchesters
durch Mäuse mit ihren eigenen Laufrädern ersetzt werden. Jedes Rad ist
an eine Musik-Box angeschlossen. Durch die Aktionen der Tiere entstehen
zufällige Melodiefolgen aus Wiegenliedern von Brahms, Schubert und
Mozart.Die Arbeit des Quiet Ensemble aus Rom ist Kunst,
aber auch Forschung, ein Versuch der Visualisierung von Chaos und
Kontrolle, Natur und Technologie in teils konkreter, teils abstrakter
Bildsprache. Fabio di Salvo und Bernardo Vercelli schenken ihre
Aufmerksamkeit dabei scheinbar unbedeutenden, aber wunderbaren Dingen
wie dem Klang der Bäume oder der Bewegung eines Insekts.
Quintetto
Eine
Installation, die auf der Studie von zufälligen Bewegungen
verschiedener Objekte und Lebewesen basiert, welche wiederum den Input
zur Produktion von Klang liefern. In Quintetto werden die vertikalen
Bewegungen von fünf Fischen in Aquarien von einer Videokamera
aufgenommen und durch eine Computersoftware in digitale Klangsignale und
fünf verschiedene Instrumente übersetzt.
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