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NEWSLETTER 2016 | Nr. 19 18. und 25. Oktober
Club-Konzert 21. Oktober
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"Am interessantesten ist die Innenseite der Außenseiter."
(Jean Genet)
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DEGEM,
drei größere Ensembles, Electronic ID aus Köln, das Arnold Dreyblatt Ensemble (The Orchestra of Excited Strings) und das Berliner modern art ensemble lassen den Oktober üppig ausklingen.
Am Dienstag, 18. Oktober um 20:30 Uhr spielt electronic ID,
Kölns junges Ensemble für intermediale Musik des 21. Jahrhunderts, das
sich zur Aufgabe gemacht hat, durch ungewöhnliche Programmkonzeptionen
junge Komponist*innen durch Ur- und Wiederaufführungen ihrer Musik zu
fördern.
Rausch – Physikalität: Neben Werken von einigen der profiliertesten Komponisten der aktuellen Musik, Brigitta Muntendorf, Maximilian Marcoll, Ole Hübner UA, Joanna Bailie und Malte Giesen, freut sich das Ensemble ganz besonders über die Arbeiten von zwei vielversprechenden Studierenden: dem Österreicher Julian Siffert und dem gerade 20-jährigen Niclas Thobaben.
Arnold Dreyblatt
gehört zur 2. Generation der New Yorker Minimal Music Komponisten. Er
gilt als einer der am meisten rock-orientierten Minimalisten und hat mit
seinem Orchestra of Excited Strings mit teils selbst kreierten
Instrumenten und Umstimmtechniken eine ganz eigene Musiksprache
entwickelt. Im BKA CLUB Konzert am Freitag, 21. Oktober um 23:30 Uhr performt er mit Konrad Sprenger (Jörg Hiller), Percussion | 6 Channel Digitally automated E-Guitar und Joachim Schütz, Modified E-Guitar.
Am Dienstag, 25. Oktober um 20:30 Uhr gibt sich das famose modern art ensemble die Ehre:
My Favorite Things:
Gibt es ein Lieblingsobjekt, ein „Favorite Thing“, das die Komponisten
zu ihrer Musik angeregt hat und wie wird Musik zum Lieblingsobjekt? Konkret geht es um die Präsentation von Kunstobjekten, die eine musikalische Interpretation erfahren: Martin Daskes "Notensetzen", das einerseits Kunstwerk, anderseits variable dreidimensionale Notation ist. In Seyko Ithos „My favorite thing“ wird der Vorgang der Erstellung eines Gedichtes visuell und klanglich thematisiert. Markus Bongartz wird mittelalterliche persische Literatur für die Sängerin Gesa Hoppe und das modern art ensemble vertonen. Klaus Schöpps
„Seven Scetches“ sind angeregt durch die Erinnerung an den Flötenklang
seiner Lehrerin Roswitha Staege, beim Spielen eines kurzen, aber
glänzenden Flötensolos aus Prokofiefs Orchestersuite „Romeo und Julia“. John Palmers „Alba“, „Dämmerung“ schließlich ist eine stille Komposition am Rande des Schweigens. Einführung: 19:45
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Dienstag, 18. Oktober 2016 | 20:30 Uhr | Rausch - Physikalität |
electronic ID
Sarah Heemann, Flöten Tobias Gubesch, Klarinetten Sebastian Gokus a.G., Schlagzeug John Bold, E-Gitarre Katharina Fuchs, Stimme Pauline Buss, Viola Rebekka Stephan, Violoncello Constantin Herzog a.G., Kontrabass
Felix Knoblauch, Klavier/Keyboard & künstlerische Leitung Ole Hübner, Elektronik & künstlerische Leitung
Ole Hübner
music for j. t. #1a: concerto grosso (2015/16) für
E-Gitarre solo, Violoncello solo, Klavier solo, Begleitquartett (Flöte,
Klarinette, Viola, Kontrabass), virtuelles Klavier und Live-Elektronik UA
29/05/2016 – München, Abend. Bin
noch durch das Lehel entlangspaziert und hab vor der Oper rumgesessen.
Zum Mittagessen Bionade und Spinat. Wart’, stimmt nicht. Eher so 'ne
Pommes mit 'ner fetten Currywurst. Wollte gerade meine blauen Pillen
nehmen, aber warum auch immer – was soll das denn jetzt? – jemand hatte
sie mir anscheinend gestohlen. Also ging ich zu meinem Auto zurück. Der
Wagen war aufgebrochen, geknackt. Ach, nee, haha, alles war noch so, wie
ich es verlassen hatte. Ich setz‘ mich rein. Der Fahrer weg, Stille und
totale Finsternis, keine Drogen, nicht mal Koks. Ja, ganz sicher kein
einziges Gramm, nicht mal ein Gramm Gras. Nur diese Stille und Leere,
bis auf die unscharfen Umrisse zweier Kanonen, die dort nebeneinander
auf dem Rücksitz lagen, fuck! Ole Hübner,
1993 geboren, studierte Komposition zunächst als Frühstudent bei
Benjamin Lang und Joachim Heintz an der Hochschule für Musik, Theater
und Medien Hannover und anschließend regulär bei Johannes Schöllhorn und
Michael Beil an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Zusätzlichen
Unterricht erhielt er unter anderem bei Sarah Nemtsov, Chaya Czernowin,
José María Sánchez-Verdú, Marcus Schmickler und Orm Finnendahl. Seit
2015 studiert er u.a. bei Heiner Goebbels im Masterstudiengang am
Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen. Er arbeitet(e) u.a.
mit dem Theater Aachen, dem Studio für Stimmkunst und neues Musiktheater
der Musikhochschule Stuttgart, der Deutschen Oper Berlin,
mam.manufaktur für aktuelle musik (bei der Klangwerkstatt Berlin), den
Performancekollektiven BRXT, Supergroup (als Stipendiat am tanzhaus nrw
Düsseldorf) und Anna Kpok, dem Ensemble Garage (beim Kwadrofonik
Festival Warschau), dem Trio Catch, dem Ensemble Adapter, dem
E-MEX-Ensemble, dem Decoder Ensemble und Solist*innen wie Julia Miháy
(beim SPOR Festival Aarhus), Frauke Aulbert, Nicola Hein, Sebastian
Berweck, Paul Hübner, Helen Bledsoe, Béatrice Gaudreault-Laplante (bei
der Münchener Biennale), Dirk Rothbrust sowie Antoine Françoise &
Gilles Grimaître (beim Tzlil Meudcan Festival Tel Aviv-Jaffa) zusammen.
Stücke von ihm wurden bereits in Deutschland, Österreich, der Schweiz,
Polen, Italien, Dänemark, Japan und Israel aufgeführt sowie vom
Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, WDR 3, SR 2 und Radio Bremen
gesendet. In seiner Arbeit macht er Gebrauch von Audioelektronik,
Videos und szenischen Konzepten und bewegt sich oftmals im Bereich von
Musiktheater und Theatermusik. Themen wie etwa die Konzeption und
Manipulation von Wirklichkeiten, Formen von „Authentizität“, der
Fragekomplex von „Wahrheit“ und „Lüge“, das Situative, das Abwesende …
werden sowohl in seiner künstlerischen als auch seiner
theaterwissenschaftlichen Arbeit kritisch beleuchtet und bearbeitet. Ole
Hübner arbeitet regelmäßig mit Künstler*innen anderer Sparten zusammen
und ist im Rahmen verschiedener Theaterproduktionen als
Elektronikspieler in Bands für improvisierte Musik aufgetreten. | www.olehuebner.wordpress.com
Joanna Bailie
On and Off 2 (2008) für sechs Performer mit Radios und CD-Playern
Joanna
Bailie wurde 1973 in London geboren. Sie studierte Komposition bei
Richard Barrett, Elektronische Musik am Koninklijk Conservatorium in
Holland, und gewann 1999 ein Stipendium für ein Studium an der Columbia
University New York. Ihre Musik wurde von Gruppen wie dem Ensemble
Musikfabrik, L’instant Donné, EXAUDI, Ensemble Mosaik, Nieuw Ensemble,
Apartment House, London Sinfonietta, BBC Scottish Symphony Orchestra und
dem Ives Ensemble aufgeführt. Sie war bei Festivals wie der Biennale
Venedig, Huddersfield Contemporary Music Festival, SPOR Festival,
Festival Reims Scènes d’Europe, Tuned City, den Darmstädter Ferienkursen
für Neue Musik, dem Borealis Festival und dem Ultima Festival in
Norwegen sowie dem Transit Festival in Belgien zu hören. Ihre aktuellen
Arbeit umfasst Kammermusik und Installationen und ist durch den Gebrauch
von Field Recordings gemeinsam mit akustischen Instrumenten
gekennzeichnet. Ihr Interesse gilt außerdem dem Wechselspiel zwischen
Klanglichem und Visuellem, was ihre Arbeiten für Camera obscura wie etwa
die Installation The place you can see and hear und das
Musiktheaterstück Analogue beweisen. Gemeinsam mit dem Komponisten
Matthew Shlomowitz ist Joanna Bailie Mitbegründerin und künstlerische
Leiterin des Ensemble Plus-Minus. Im Mai 2010 war sie Gastkuratorin des
SPOR Festival in Aarhus, Dänemark, und im September 2015 kuratierte und
produzierte sie das Cut and Splice Festival für BBC Radio 3. Sie
unterrichtete Komposition an der City University London, Det Jyske
Musikkonservatorium Aarhus und bei den 47. Darmstädter Ferienkursen für
Neue Musik. 2016 ist sie zu Gast beim Berliner Künstlerprogramm des
DAAD. Eine Auftragskomposition für das SWR Vokalensemble wurde bei den
Donaueschinger Musiktagen 2016 uraufgeführt. | www.joannabailie.com
Niclas Thobaben
not so much about everything (2016) für Flöte, Klarinette, Klavier, Drumset, Violoncello, Zuspielung und Live-Elektronik
„With
the allocation and the understanding of the lack of understanding, we
enter into a new era of science in which we feel nothing more than so
much so as to say that those within themselves, comporary or
non-comporary, will figuratively figure into the folding of our
non-understanding and our partial understanding to the networks of which
we all draw our source and conclusions from.“ (Reggie Watts, 2012)
Niclas
Thobaben, geboren 1996, studiert seit 2014 Elektronische Komposition
bei Michael Beil im Studio für Elektronische Musik der Hochschule für
Musik und Tanz Köln. Zudem besuchte er weiterführende Seminare u.a. bei
Martin Schüttler, Oliver Schneller, Mark André und Annette Schlünz.
Seine Musik beschäftigt sich mit den Überschneidungen und Grenzen
verschiedener Genres, insbesondere populärer und elektronischer
Undergroundmusik im Verhältnis zur zeitgenössischen Kunstmusik. Er
bewegt sich damit im Spannungsfeld zwischen E- und U-Musik. Der Einsatz
von performativen, (live-)elektronischen und visuellen Elementen ist
dabei ein wichtiger Bestandteil. Weitere Schwerpunkte liegen in der
Auseinandersetzung mit Themen wie Wahrnehmung, Emotion, Popkultur,
Internet-Phänomenen und Sounddesign. Wichtige Einflüsse seiner Arbeit
sind zudem Komponisten wie Alexander Schubert, Michael Beil, Trond
Reinholdtsen, Martin Schüttler, Brigitta Muntendorf, Igorrr und Frank
Zappa. Seit 2015 produziert er unter dem Künstlernamen F000L Breakcore,
IDM und Jungle Musik und hat auf den Labels HormonalVibrationz,
SpeedcoreWorldwide und Gabbaret Records released. | www.niclas-thobaben.blogspot.com
Brigitta Muntendorf (Musik) & Jürgen Palmer (Video)
abschminken (2011) für Stimme, Bassflöte, Klavier, Schlagzeug, Viola, Violoncello, Zuspielung und Video
Ein
Spiel mit Idenditäten: Während des Bühnengeschehens zeigt das Video
eine Garderobenszene. Vielleicht aus der nahen Vergangenheit. Oder sogar
aus der Gegenwart. Die Projektion ist also ein Durchblick in einen Raum
hinter der Bühne, wahrscheinlich jenseits des Moments. Die Kamera
fungiert als Spiegel, vor dem sich ein Sänger oder Mime „abschminkt“. Er
schminkt sich aber nicht nur seine Maske ab, seine Bühnenrolle, sondern
auch seine Karriere, wenn nicht sogar sein Leben. Vielleicht sind die
Musiker auf der Bühne seine Kollegen, die im Video von draußen zu hören
sind. Draußen ist die Bühne, drinnen die Garderobe, ganz drinnen das
Innenleben … und dieses spiegelt wiederum das abgelebte Bühnenleben
draußen. Die Musik erscheint wie ein klanglicher Spiegel und versucht
jene Manierlichkeit zurückzuerobern, die der Protagonist schon längst
verloren oder aufgegeben hat. Es jammert ein abgeschminkter Bach, läuft
der Bilderspur entgegen und kämpft sich gegen Schluss zu einem kurzen
Souvenir einer Arie durch. Vielleicht ist diese Musik aber auch eine
Hommage … an beide: den Mann und die Musik, die er in seiner Rolle auf
die Bühne gebracht hatte.
Brigitta
Muntendorf absolvierte ihr Kompositionsstudium bei Younghi Paagh-Paan
und Günther Steinke an der Hochschule für Künste Bremen sowie bei
Krzysztof Meyer, Rebecca Saunders und Johannes Schöllhorn an der
Hochschule für Musik und Tanz Köln. Während des Studiums gründete sie
das mittlerweile zehnköpfige und sieben Nationen verbindende Ensemble
Garage, das sich überwiegend auf multimediale und musiktheatrale Weise
mit den künstlerischen Intentionen und ästhetischen Reklamationen der
heutigen Zeit auseinandersetzt. Brigitta Muntendorf verfolgt mit
ihrer Arbeit als Komponistin, ebenso wie mit ihrer Arbeit als
künstlerische Leiterin des Ensemble Garage, die Vision einer Musik, die
durch möglichst vielschichte Kontextualisierung nicht nur auf sich
selbst verweist, sondern Verweise zu anderen Kunst- und Ausdrucksformen
setzt. Sie ist davon überzeugt, dass nur in einem rhizomatischen Setting
heutige gesellschaftliche Phänomene kompositorisch reflektiert werden
können. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Preise (u.a. Stipendium
an der Cité Internationale des Arts Paris 2010, Internationale Ensemble
Modern Akademie 2012/13, Villa Concordia Bamberg 2014/15,
Hochschulplreis der HfMT Köln, Carl-von-Ossietzky-Preis,
Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium, Förderpreis der Ernst von Siemens
Musikstiftung). Ihre Werke wurden neben dem Ensemble Garage auch von
Ensembles wie Ensemble Modern, Ensemble Mosaik, Asko/Schönberg Ensemble,
CALEFAX, PHACE, Klangforum Wien, Decoder oder Musikfabrik aufgeführt.
Im Zuge des Förderpreises wurde 2014 auch ihre CD „It may be all an
illusion“ veröffentlicht. Aktuelle Produktionen sind u.a. das
Musiktheater FIGO für die Münchner Biennale, Komposition und
musikalische Leitung der CITY DANCES nach Anna Halprin in Köln
(Zusammenarbeit mit Stephanie Thiersch/Mouvoir) und ein neues
Tanztheater mit Anna Konjetzky (Münchner Kammerspiele). Brigitta
Muntendorf lebt als freischaffende Komponistin und künstlerische
Leiterin des Ensemble Garage in Köln und Wien. | www.brigitta-muntendorf.de
Malte Giesen
Easy Listening Studies (2015) Version für Flöte, Klarinette, E-Gitarre, Klavier, Drumset, Viola und Zuspielung
Nr. 1 „lounge remix“ Nr. 2 „club“
„Easy
Listening füllt das soziale oder psychische Vakuum ('peinliche Stille'
z. B. bei der Fahrstuhlfahrt oder auf öffentlichen Toiletten) mit
simplen Motiven und maximal erwartungsgemäßen Phrasen und dem Effekt der
Wiedererkennung bekannter Themen auf. Typische Ambient Music bietet
hingegen wiederum so wenig Substanz, bzw. Zusammenhang, dass die Musik
praktisch sofort habituiert, aus dem Bewusstsein ausgeblendet wird
(Habituation) und eigenen Gedanken Platz macht.“ – http://de.wikipedia.org/wiki/Easy_Listening
Malte
Giesen studierte Komposition und Computermusik an der Hochschule für
Musik und darstellende Kunst Stuttgart bei Marco Stroppa und Oliver
Schneller, es folgten weitere Studien am Conservatoire National
Supérieur de Musique de Paris bei Gérard Pesson sowie bei Hanspeter
Kyburz und Wolfgang Heiniger (für elektroakustische Musik) an der
Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Er unterrichtet
zeitgenössische Improvisation an der Hochschule für Musik Karlsruhe und
elektroakustische Musik an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“
Berlin. Zahlreiche Aufführungen im In- und Ausland, unter anderem in
Zusammenarbeit mit dem Radio-Sinfonieorchester des SWR Stuttgart, Sonar
Quartett, Quatuor Diotima, sonic.art Saxophonquartett, Ensemble Ascolta,
Ensemble Recherche, Ensemble Mosaik, Ensemble Adapter, L’instant Donné,
Ensemble Kuraia, Neue Vocalsolisten Stuttgart, Ardey Saxophonquartett,
Namascae Lemanic Modern Ensemble, SUONO MOBILE global auf diversen
Festivals, u.a. Donaueschinger Musiktage, Wien Modern, Klangwerkstatt
Berlin, Acht Brücken Köln, Ars Nova Rottweil, blurred edges Hamburg und
den Wittener Tagen für neue Kammermusik. | www.malte-giesen.de
Maximilian Marcoll
Compound No. 7: OPERATION ENOK (2013) Version für Sprecherin, Bassklarinette mit Live-Elektronik, Sampler, Ad-Hoc-Spieler, Viola, Kontrabass und 5-Kanal-Zuspielung
Die
Stücke der COMPOUND-Reihe basieren auf einer Sammlung von
Transkriptionen von Aufnahmen meiner persönlichen Umgebung. Für
„OPERATION ENOK“ habe ich die Technik präziser Transkription zugunsten
eines offeneren Verhältnisses zwischen den „Originalaufnahmen“, der
Zuspielung und den Performern teilweise verlassen. Natürlich gibt die
Zuspielung eine feste zeitliche Struktur vor, der die Performer folgen
müssen, doch so gut wie alles weitere geschieht drumherum, nicht
obendrauf. Mein Fokus liegt weniger auf dem hörenden Abtasten eines
Klangflusses als auf einer nebeneinander gelagerten Koexistenz
verschiedener Kontexte. Sie werden hören: eine Aufnahme eines Nachbarn
beim Spielen eines Computerspiels, Arbeiter beim „Entrümpeln“ der
Wohnung meiner verstorbenen Nachbarin, Autobremsen am Freiheitsplatz in
Tbilissi, Georgien, sowie eine Sammlung von Aufnahmen von TV-Spielshows.
(Übersetzung aus dem Englischen: Ole Hübner)
Maximilian Marcoll
(*1981) studierte Schlagzeug, instrumentale und elektronische
Komposition in Lübeck und Essen. In seiner Arbeit beschäftigt er sich
mit dem politischen Bedeutungspotential von Klang und Musik. Zur Zeit:
„Amproprifications“, Verstärkungsebenen zu Stücken anderer Komponisten.
Maximilian Marcoll ist Mitglied der Künstlergruppe stock11. Er lebt und
arbeitet in Berlin.
Malte Giesen
Easy Listening Studies (2015)
Nr. 3 „resort (rondo)“ Nr. 4 „embarrassing silence“ Nr. 5 „w/o club“
Julian Siffert
Needle’s Drop (2015/16) Version für Bassflöte, Bassklarinette, E-Gitarre, Klavier, Schlagzeug, Violoncello, Kontrabass, Zuspielung und Video
Rausch
gegen Rausch – ein Sezieren und Saturieren von Tapeten, die in ständig
kippenden Rahmungen (ein Balanceakt zwischen Aufnahme und Liveshow) aus
ihrer Hintergründigkeit herausgelöst werden. Die Tapete als
Hintergrundrauschen, Verrauschung als Exzess, Rauschen als Bruch und
Fluchtlinie. Julian
Siffert ist als Komponist und Klangkünstler aktiv. Musik nicht als
mediale Schablone, sondern im Wechselspiel institutioneller
Zwischenräume, textuell- und physischer Körper zu begreifen, zieht einen
roten Faden durch seine Arbeit: ein Zerfransen von Grenzposten. Studien
führten ihn bisher ans Conservatoire National Supérieur de Musique et
Danse de Lyon, das Konservatorium und die Univerisität für Musik und
darstellende Kunst Wien sowie an die Hochschule für Musik und
darstellende Kunst Stuttgart, wo er zurzeit bei Martin Schüttler
studiert. Er lebt und arbeitet pendelnd zwischen Wien und Stuttgart. Aufführungen
und Ausstellungen u.a. im Rahmen der Donaueschinger Musiktage,
Nexus-festival Leeds, Sanatta Görünürlük Festival Istanbul,
Kunststraße Imst, Donauinselfest, Home is where the art is 2014/16,
Sommer in Stuttgart 2016. | www.cargocollective.com/juliansiffert
Das
Ensemble electronic ID wurde im Frühjahr 2014 von Studierenden der
Jazz-, Klassik- und neue-Musik-Abteilungen der Hochschule für Musik und
Tanz Köln und der Folkwang Universität der Künste Essen gegründet und
versteht sich als ein junges Ensemble mit Schwerpunkt auf der
Interpretation intermedialer Musik des 21. Jahrhunderts, das bereits
bestehende Stücke etablierter junger Komponist*innen zur Aufführung
bringen und talentierte Komponist*innen der jüngsten Generation durch
Uraufführungen ihrer Musik fördern will. Die feste Kernbesetzung von
electronic ID besteht derzeit aus 14 Musiker*innen, die allesamt über
breite Vorerfahrung im Bereich zeitgenössischer Musik verfügen und zum
Teil seit Jahren bei Festivals wie den Darmstädter Ferienkursen für Neue
Musik oder dem Warschauer Herbst auftreten und in Ensembles wie etwa
dem Studio musikFabrik – Jugendensemble des Landesmusikrats NRW e.V.,
dem European Workshop for Contemporary Music des Deutschen Musikrats
oder dem Kölner Ensemble 20/21 mitwirken: Florian Käune, Blockflöten |
Sarah Heemann, Flöten | Tobias Gubesch, Klarinetten | Raik Weidemann,
Saxophone | Matthias Schuller, Posaune | Lukas Schäfer, Drumset und
Percussion | Arturo Uribe Portugal, Schlagzeug | Felix Knoblauch,
Tasteninstrumente und künstlerische Leitung | Katharina Fuchs,
Mezzosopran | Anna Neubert, Violine | Pauline Buss, Viola | Rebekka
Stephan, Violoncello | Alexander Dawo, Kontrabass | Ole Hübner,
Elektronik und künstlerische Leitung Regelmäßige Gäste sind etwa der
Dirigent Yorgos Ziavras sowie der Komponist und Produzent Niclas
Thobaben als Verstärkung für Elektronik und Technik; an der Gitarre
wechseln sich seit Sommer 2016 Daniel Marx (Los Angeles) und John-Robin
Bold (Graz) ab. Im Dezember 2015 übernahm die Kunstmanagerin und
Kulturwissenschaftlerin Svenja Reiner die organisatorische Leitung des
Ensembles. Unter dem programmatischen Titel „HELLO“ präsentierte
electronic ID im Dezember 2014 sein Debütkonzert im Kölner Kunsthaus
Rhenania mit Stücken von Alexander Schubert, Peter Ablinger, Michael
Beil, Mathias Monrad Møller, Cezary Duchnowski, Ole Hübner und Niclas
Thobaben. Im September 2015 wurde mit „SPAM!“, einer Komposition des
Saxophonisten des Ensembles, Raik Weidemann, das erste Stück zur
Uraufführung gebracht, das speziell für die gesamte
Instrumentalbesetzung von electronic ID entstanden ist. Das Konzert im
Rahmen der Kölner Musiknacht wurde live auf WDR 3 übertragen. Im
Oktober 2015 präsentierte sich electronic ID auf Einladung des Deutschen
Musikrats mit einem Konzert beim aXes Festival Krakau. 2016 debütierte
das Ensemble bei der Konzertreihe Tripclubbing der Kölner Philharmonie
sowie beim Festival Jazz Against The Machine im Kölner artheater. Die
Begeisterung für die Erarbeitung und Uraufführung neuer Kompositionen
verbindet die Formation mit Komponist*innen wie Wassim Ibrahim, Philipp
Krebs, Mikołaj Laskowski und Johannes Kreidler. Auch Musik von Sarah
Nemtsov, Jagoda Szmytka, Joanna Bailie, Brigitta Muntendorf, Sergej
Maingardt, Matthew Shlomowitz und Maximilian Marcoll wurde bei mehreren
Konzerten aufgeführt. electronic ID steht im freundschaftlichen
Austausch mit dem Krakauer Ensemble Spółdzielnia Muzyczna und befindet
sich derzeit in der Gründungsphase als eingetragener Verein. electronicid.wordpress.com |
Dienstag, 25. Oktober 2016 | 20:30 Uhr | My Favorite Things |
modern art ensemble
Gesa Hoppe, Sopran Seyko Itoh, Live-Performance
Klaus Schöpp, Flöte Unolf Wäntig, Klarinette Theodor Flindell, Violine Jean-Claude Velin, Viola Matias de Oliveira Pinto, Violoncello Yoriko Ikeya, Klavier
Martin Daske
Notensetzen V-X (2010) für Flöte, Klarinette, Violine, Viola, Violoncello und Klavier
Martin
Daske hat im Anschluß an seine „Folianten“ - filigrane, teilbewegliche
Skulpturen, die die grafische Notation in die Dreidimensionalität
überführen, eine weitere Form der Notation entwickelt: „Notensetzen“: In
eine flache, mit hellem Sand gefüllte Holzkiste legen die Spieler
Objekte, die Martin Daske aus Treibholz gefertigt hat. Diese Objekte
werden als musikalische Zeichen gelesen und durch die Möglichkeit der
verschiedenen Anordnungen ergibt sich ein fast unerschöpfliches
Potential an musikalischen Texturen. „Notensetzen V-X“ wurde 2010 für
das modern art ensemble erstellt und am 28.11.2010 beim Festkonzert „20
Jahre Berliner Gesellschaft für Neue Musik“ uraufgeführt.
Martin
Daske, 1962 in Berlin geboren. Kompositorische Ausbildung in den USA am
Dartmouth College bei Christian Wolff, in Krakau und am Mozarteum
Salzburg bei Boguslaw Schaeffer. Daske entwickelte neben seinem
„normalen“ kompositorischen Schaffen (z.B.: La pluie. Tombe (2015) für
Tenorblockflöte, Violoncello und Zuspiel) eine Form dreidimensionaler
Notation ("Folianten") und 2010 eine weitere ("Notensetzen"). 2002
Gründung des Duos „Die Klangschürfer“ mit dem Sprachkünstler Rainer
Rudloff. Zahlreiche Hörspiele und andere Radioarbeiten (z.B.: „Thinking
of something I don't know“ (2015)). Klanginstallationen, z.B. „Heim@klingt“
(2015), Kinderhörspiele, Theater- und Filmmusiken (z.B.: "Lunik"
(2006/2007) und "Je voudrais être légère" (Tanztheater, Marseille
2008/2009). Seit 1989 einer der beiden künstlerischen Leiter der
Konzertreihe "Unerhörte Musik" in Berlin. Seit 1993 betreibt Daske sein
eigenes Produktionsstudio: tribord studio. Diverse Preise und
Auszeichnungen. CD-Veröffentlichungen bei WERGO, edel-records, dem
Hörverlag, der Hörcompany, au.diom.at und beim Klangscheiben Verlag.
2006 - 2012 auch Geschäftsführer der Initiative Neue Musik e.V. Berlin.
Seit 2009 verstärkt Ausstellungen, z.B. art forum berlin, artefiera
bologna, art brussels, art amsterdam, Galerie Mario Mazzoli (www.tribordstudio.de)
Klaus Schöpp
Seven Sketches (2016) für Flöte und Klavier
Das
Stück enstand im Frühjahr 2016 und wurde beim Konzert für Prof.
Roswitha Staege am 26. April 2016 im Joseph Joachim Konzertsaal der
Universität der Künste Berlin uraufgeführt. Das kurze Duo für Flöte
und Klavier ist Roswitha Staege gewidmet. Die Schönheit ihres Flötentons
hat sich tief in mein Empfinden eingeschrieben. Dem Stück zugrunde
liegt die Erinnerung an ein kurzes Flötensolo aus Prokofiefs
Ballettmusik zu „Romeo und Julia“, das sie in einem Konzert mit dem RSO
Saarbrücken in der Zeit meines Studiums dort auf so besondere und für
mich unvergeßliche Weise gestaltet hat. (Klaus Schöpp)
Klaus
Schöpp studierte Querflöte in Saarbrücken und Berlin bei Prof. Roswitha
Staege und Prof. Karlheinz Zoeller. Er wirkte in zahlreichen Orchestern
und Kammermusikensembles mit und war 2001/2002 Flötist im Berliner
Sinfonie Orchester. Er wirkte in wichtigen Ensembles für Neue Musik mit
(u.a. Berlin Improvising Composers Ensemble BICE, Ensemble
UnitedBerlin). Er ist Mitbegründer und Organisator des Modern Art
Ensembles Berlin und konzertiert regelmäßig mit Marc Lingks
„Elektronisches Glück“. Konzertreisen als Solist und Interpret
zeitgenössischer Musik führten ihn durch viele Länder Europas, Amerikas
und Asiens. Er hat zahlreiche Solo- und Kammermusikwerke uraufgeführt.
Er hat eine Solo-CD mit Werken zeitgenössischer Berliner Komponisten
veröffentlicht ("Cry of Medusa", kreuzberg records), sowie (zusammen mit
Yoriko Ikeya) eine CD mit Musik für Flöte und Klavier („Songs of a
desert bird“, made from nothing); darüber hinaus liegen zahlreiche
weitere CD-Einspielungen und Rundfunkaufnahmen vor. Als Komponist hat er
Werke für Soloinstrumente und Kammermusikbesetzungen geschrieben, er
stand dazu mit dem Komponisten Conrado del Rosario in einem intensiven,
Jahre langen Diskurs.
Markus Bongartz
Himmelsrad (2016) für Mezzosopran, Flöte, Klarinette, Violine, Viola, Violoncello und Klavier UA
Die
Texte sind dem Band „Hafis, Rumi, Omar Chajjam – Die schönsten Gedichte
aus dem klassischen Persien“ in einer Übertragung von Cyrus Atabay,
hrsg. von Kurt Scharf im Verlag C. H. Beck entnommen. Die Verwendung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Inselverlages und des Verlages C. H. Beck.
I Omar Chajjam: Obwohl ich schön
Obschon ich schön von Angesicht und Farbe bin tulpengleich die Wange, die Gestalt zypressengleich wurde es nicht klar, warum der ewige Maler mich schmückte für das Freudenhaus aus Staub
I Omar Chajjam: Zuerst erschuf er mich...
Zuerst erschuf er mich mit Zwang außer meinem Staunen vermehrte er dem Dasein nichts Widerstrebend nehmen wir Abschied und wissen nicht die Absicht der Geburt des Lebens und des Todes
III Omar Chajjam: Das Himmelsrad
Das Himmelsrad gewann nichts durch mein Kommen noch wird mein Gehen seine Pracht vergrößern auch haben meine Ohren von keinem je vernommen warum ich in diese Welt geschickt und warum aus ihr fort
IV Omar Chajjam: O Herz, du wirst das Rätsel nicht entwirren
O Herz du wirst das Rätsel nicht entwirren die Einsicht der Wissenden wird dir verschlossen bleiben begnüge dich hier mit Wein und dem Becher der Seligkeit denn ob dich dort Seligkeit erwartet ist ungewiß
V Interludium
VI
Chaje Shams-ed-din Mohammad – Hafis: Engel sah ich gestern Nacht im Traum
Engel sah ich gestern Nacht im Traum Schenkentüren schlagen und aus Ton formten sie den Erdensohn tranken danach auf sein Wohl und des Himmels Bürger zechten mit mir, dem Bettler, der am Wege sitzt Dem Himmel wurde die anvertraute Last zu schwer ich, der Närrische, bin ausersehen, sie zu tragen Jene, die um Lehren Kriege führ'n, vergib! Sähen sie die Wahrheit, schlügen sie wohl nicht den Irrweg ein Lob sei Gott, dass er sich mir versöhnt Das ist Feuer nicht, in dem die Kerzenflamme sich als Lächeln zeigt; jene Glut ist wahre Glut erst deren Sein den Schmetterling verbrennt
VII
Rumi: Im Innern deines Hauses
Im Innern des Hauses seines Herzens steht die Säule dieser säulenlosen Welt der es schwindelt von euren Gedanken sonst wäre ruhend diese ruhelose Welt
VIII
Rumi: Ihr Wünsche meines Herzens
Ihr Wünsche meines Herzens kommt, o kommt, Gefährte und Ernte meines Herzens komm, o komm, verstrickt und wirr bin ich wie dein Haar komm Löser meines Rätsels, komm, o komm, sprich nicht vom Weg und von Karawansereien du bist der Weg und die Karawanserei, komm, o komm Du hast eine Handvoll Lehm von der Erde genommen ich bin mit jenem Lehm vermengt, komm, o komm solange ich noch von Gut und Böse weiß habe ich deine Schönheit nicht ergründet, komm, o komm
IX
Omar Chajjam: Wenn das Herz den Sinn des Lebens wüßte
Wenn das Herz den Sinn des Lebens wüßte würde es im Tod göttliches Geheimnis wissen heute, wo du dir selbst gehörst weißt du nichts morgen, wenn du dein Selbst verläßt was wirst du wissen?
Markus Bongartz, geboren 1963 in Mönchengladbach. 1983-86 zunächst Violinstudium an der Folkwang Hochschule bei Helmut Hoever und Adolphe Mandeau 1986-92
Kompositionsstudium bei Nicolaus A. Huber, 1990-92 Studium der
Elektronischen- und Computermusik bei Dirk Reith, Sommerkurse bei
Tristan Murail, Marco Stroppa, James Dillon und Ole Lützow-Holm 1991
Vortrag Struktur und Intuition, Versuch einer Anwendung von
Sprachtheorien auf die musikalische Analyse zur Charakterisierung von
musikalischen Sprachstilen. 1993 Kompositionsabschluss in Essen,
Sonderpreis der Jury für das Orchesterstück ... durch die Reinheit der
Substanz ist es, was es ist, Wege zu suchen ... beim FESTIVAL
INTERNATIONAL DE MUSIQUE DE BESANÇON. 1994 erster Preis beim Wettbewerb
„Musikpreis des NDR“ für das gleiche Stück 1995-96 Stipendium des
DAAD für einen Studienaufenthalt an den ATELIERS UPIC in Paris,
gleichzeitig Kurse über Computermusik an der Université Paris VIII bei
Horacio Vaggione. 1996 Einladung zur Session de Composition in
Royaumont/Paris, geleitet von Brian Ferneyhough, Klaus Huber und Xu
Shuya, mit Unterstützung der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW.
1999 Arbeit über Musik und Politik bei Hans Werner Henze und Luigi Nono.
1999 Einladung zu einem Einführung in die Computermusik am
musikwissenschaftlichen Institut der Ruhruniversität Bochum. 2003
Mitwirkung am Projekt „Die Exotik des Anderen“ in Tokyo; Einladung an
das Yoshiro Irino Institute of Music 2003 Kompositionsauftrag der
Kulturstiftung NRW für das Ensemblestück „Zeit genug“. Seit 2011 ist er
Mitglied der Gruppe für experimentelle Musik und Medienkunst (GEMART) in
Hannover Seit 2013 ist er Vorsitzender der Berliner Gesellschaft für Neue Musik Zusammenarbeit
u.a. mit dem Ensemble L’itineraire, dem Ensemble Köln, dem Ensemble
Mosaik, dem NDR Sinfonieorchester und dem Deutschen Sinfonieorchester
Berlin. Lebt seit 2008 als freischaffender Komponist und Musikerzieher
in Berlin
John Palmer
Alba (2016) für Violine, Viola, Violoncello und Klavier UA
Das
Stück wurde angeregt durch ein Gedicht von Heloïse Ph. Palmer mit dem
Titel Dawn aus der Gedichtsammlung ohne sie, wo wärest Du?, die 2014
veröffentlicht wurde.
Dawn Blissful glory the morning dew tenderly bathing Rose’s petals… …trembling the shrub in self-experience. Dusky glover blushing at your feet.
Die deutsche Übersetzung der Autorin:
Morgendämmern So herrlich, wie der sanfte Morgentau die Rosenblütenblätter zart benetzt … … der Strauch erlebt sich zitternd. Der dunkle Klee zu Deinen Füßen errötet.
John
Palmer, geboren 1959 studierte Klavier in Zürich und an der
Musikhochschule Luzern, wo er sein Klavierdiplom erhielt. Er nahm an
Kompositionskursen bei Edison Denissow und Vinko Globokar teil. Seine
Nachdiplomstudien führten ihn zurück nach London, vorerst ans Trinity
College of Music, wo er sein Fellowship Diploma in Komposition erhielt,
dann an die City University, wo er seine Promotion abschloss. Er
studierte auch die Kunst des Dirigierens bei Alan Hazeldine an der
Guildhall School of Music in London. Palmer nahm an weiteren Studien bei
Vinko Globokar an den Internationalen Meisterkursen in Dartington,
England, teil und danach interessierte er sich besonders für die Musik
von Jonathan Harvey, den er regelmässig für zwei Jahren konsultierte. Er
war auch ein Freund von John Cage, dessen Sinn für Klangexperimentation
in Palmers Musik oft zu hören ist. In den Siebziger Jahren war John
Palmer als Pianist in Raum der Improvisation und experimentellen Musik
sehr aktiv. Seit 1980 hat er zahlreiche Werke für Orchester und
verschiedene kammermusikalische Besetzungen, sowie instrumentale, Chor
und elektroakustische Musik komponiert. Aufführungen und
Konzerttätigkeiten als Komponist, Pianist, Klangprojektionist und
Dirigent haben ihn durch Europa, nach Amerika und Asien geführt. „ In
der Versenkung ins reine Hören ist der Mensch ganz bei sich: Musik als
Klangbild der wahrgenommenen Welt. Ein Bild jenseits der Zeit und in
ständiger Bewegung. Musik als Klangmagie...". „Palmers Bewusstsein
für Klang, Raum und Zeit läßt ihn oft in starkem Maße Prioritäten
bezüglich der Klangeigenschaften setzen. Für ihn sind
Klangfarbwandlungen von großer psychologischer und metaphysischer
Bedeutung. Sie reflektieren aesthetische und interkulturelle Allegorien
eines Komponisten, der seit Jahren eine internationale kulturelle
Identität erreicht hat. Seine kompositorischen Techniken sind in
ständiger Entwicklung und variieren von Werk zu Werk, von der Verwendung
präziser Methodologien bis zur spontansten Entfaltung musikalischer
Ideen, die auf reiner Intuition basieren; es ist ein unverkennbarer
individueller Stil.“ (Stephen Hawkes, New York, 2004)
Seyko Itoh
My Favorite Things (2013) für Flöte, Klarinette, Violine, Viola, Violoncello, Klavier, Live-Performance und Video
My favorite things (2013) gewann
den ersten Platz beim Wettbewerb um den Hanns-Eisler-Preis für
Komposition zeitgenössischer Musik. Das Stück wurde angeregt durch das
Werk der deutschen Dichterin Unika Zürn, die das Schreiben von
Anagrammen zu ihren «Lieblingsdingen» zählte. Es ist ein intermediäres
Werk für Sextett und Performerin, das eine Video-Projektion
miteinschließt. Die Performerin ist das Modell einer deutschen
Dichterin, Unica Zürn (1916-70), die besonders durch ihr
Anagramm-Gedichte bekannt geworden ist. Folgendes Gedicht wird im Stück benutzt:
WENN DIE NEUN ZUR SECHS GEWORDEN IST WO REGNET’S ZWISCHEN NEUN UND DREI? ES REGNET ZWISCHEN UNS SO NEU. DER WINDE NEUN IST ZUR SECHS GEWORDEN. WENN DIE WEGE ROT, RENN ZU UNS, DICH WEISS. ENDEN WERDEN WIR ZU SIEGEN. STUNDEN, SCHOEN ZU ERROETEN. SCHWEIGEND, WISSEND, NUN.
Unica Zürn: „Der Mann in Jasmin“
Das
Video zeigt den Schreib- und Denkprozess der Dichterin, die im Begriff
ist, ein Anagramm-Gedicht zu schreiben, indem es ihre handschriftlichen
Aufzeichnungen auf die Leinwand mittels eines von Max/MSP/Jitter
gesteuerten Grafiktablett projiziert. Die Performerin sitzt als
Dichterin auf der Bühne und schreibt das Gedicht live mit der Musik. Der
ganze Ablauf enthält 3 verschiedene Situationen, die durch 3
entsprechenden Farben des Hintergrundes unterscheidet werden. BLUE Der Ablauf, in dem sie ausprobiert, verschiedene Wörter intuitiv zu verknüpfen und alle möglichen Zusammenhänge zu testen. RED Der Ablauf, in dem sie die endgültigen Sätze aufschreibt. YELLOW Der Ablauf, in dem sie die Summe von den schon benutzten Alphabeten im blauen Teil berechnet.
Die Sopranistin Gesa Hoppe
wuchs in einer Kieler Pastoren- und Kirchenmusikerfamilie auf und
begann bereits als Kind, als Gesangssolistin aufzutreten. Ihre
Ausbildung erhielt sie an den Staatlichen Hochschulen in Detmold und
Karlsruhe. Preise beim Paula-Lindberg-Salomon-Wettbewerb „Das Lied“1993
und beim Bundeswettbewerbs Gesang 1996 führten zu ihrem ersten
Opernengagement. Mehrere Jahre war Gesa Hoppe dann Ensemblemitglied an
den Theatern in Hagen und in Bern, wo sie maßgebliche Rollen ihres Fachs
(Pamina, Micaéla, Verkaufte Braut u.a.m.) gesungen hat. Daneben war sie
als Gast an vielen europäischen Opernhäusern zu sehen, u.a. an der
Staatsoper Berlin, in Hannover, Karlsruhe, Mannheim und Zürich. Sie
arbeitete mit Dirigenten wie Markus Poschner, Adam Fischer, Marcus Creed
und Peter Eötvös zusammen und trat unter Claudio Abbado bei den
Festspielen in Salzburg, Edinburgh und Luzern auf. Gesa Hoppe singt ein
breit gefächertes Oratorienprogramm von Barock bis zu zeitgenössischer
Musik in ganz Europa (Berliner Philharmonie, Concertgebouw Amsterdam,
Tonhalle Zürich, Händelfestspiele Karlsruhe u.a.m.) und hat sich
insbesondere als Interpretin zeitgenössischer Musik einen Namen gemacht.
In modernen Opern- und Konzertproduktionen tritt sie weltweit auf. So
war sie z.B. 2009 beim Holland Festival Amsterdam und beim Melbourne
Arts Festival als 1.Dame in Pascal Dusapins Oper „Medea“ (mit der
Tanzkompanie Sasha Waltz&Guests) zu sehen. 2010 sang sie die
Uraufführung des Oratoriums “Hinter der Mauer” zum 20.Jahrestag der
Wiedervereinigung Deutschlands in Berlin, Jerusalem und Dresden (mit dem
RIAS-Kammerchor und der musikFabrik unter H.-C. Rademann). Mit dem
modern art ensemble verbindet sie eine mehrjährige Zusammenarbeit. www.gesahoppe.de
modern art ensemble
Die
besondere Qualität dieses Ensembles besteht darin, daß es seine
Virtuosität nutzt … um die individuellen Triebkräfte des einzelnen
Musikstücks zu erhellen.
...Man meint den Gedanken hören zu können, wenn das modern art sextet spielt. Peter Uehling, Berliner Zeitung
Das
modern art ensemble wurde 1994 gegründet. Seit seiner Gründung
veranstaltet es eigene Konzertreihen, unter anderem im Konzerthaus
Berlin und in der Paul-Gerhardt Kirche Berlin. Sein Repertoire umfasst
das ganze Spektrum der zeitgenössischen Musik: Es reicht von
Bearbeitungen klassischer Stücke über die Werke wichtiger Komponisten
der Neuen Musik bis hin zu Uraufführungen aktueller Musik. Es hat über
130 Uraufführungen in seinen Konzerten präsentiert und arbeitet eng mit
vielen Komponisten aus Berlin, aus ganz Europa, aus Ost- und Südostasien
zusammen. Konzertreisen führten es mehrmals nach Südkorea, in die
Philippinen, nach Polen und Bulgarien. Es hat als ausführendes Ensemble
bei zahlreichen Musiktheaterproduktionen im Konzerthaus Berlin
mitgewirkt, konzertante Opernaufführungen realisiert und Live-Musik zu
Kinofimen gespielt. Es hat mehrere CD's veröffentlicht (Portrait CD's
von Sidney Corbett und Gerald Humel sowie die CD „Haiku“ mit Werken von
13 Berliner Komponisten).
Yoriko Ikeya
kam mit abgeschlossenem Hochschulstudium der Toho-Gakuen Music
University Tokyo nach Berlin, um ihr Studium an der Universität der
Künste bei Prof. Erich Andreas und Prof. Klaus Hellwig fortzusetzen.
1988 schloß sie ihr Studium mit der Konzertreife ab und trat eine Stelle
als Dozentin an der Universität der Künste an. Yoriko Ikeya ist
Preisträgerin großer Klavierwettbewerbe. Als Solistin ist sie mit
verschiedenen Sinfonieorchestern aufgetreten und hat zahlreiche Recitals
auf internationalen Bühnen gegeben. Sie ist seit 1994 Mitglied des
Ensembles UnitedBerlin und Mitbegründerin des modern art ensembles
Berlin. Sie tritt bei internationalen Festivals auf, Konzertreisen
führten sie durch viele Länder Europas, Südamerikas und Asiens. Sie ist
als Kammermusikpartnerin international renommierter Solisten
aufgetreten, hat mit vielen der bedeutendsten zeitgenössischen
Komponisten zusammengearbeitet und hat über 250 Werke uraufgeführt. Ihre
Arbeit als Solistin und Kammermusikerin ist auf über 20 CD‘s
dokumentiert, darunter eine Klavier-Solo CD mit Musik zeitgenössischer
Berliner Komponisten („Berlinisches Tagebuch“, Thorofon), die
Einspielung der Werke für Saxophon und Klavier von Jean-Baptiste
Singelée (zusammen mit Christian Peters, Dabringhaus) und eine Duo-CD
zeitgenössischer Musik für Flöte und Klavier (zusammen mit Klaus Schöpp,
„Songs of a desert bird, Made from nothing).
Theodor Flindell
studierte bei Thomas Brandis und Axel Gerhard an der Universität der
Künste Berlin sowie bei Shmuel Askenasi in den USA. 2001 schloß er sein
Studium mit dem Konzertexamen ab. Er war Stipendiat der Studienstiftung
des deutschen Volkes sowie des DAAD. Er war 1999/2000 Mitglied des
Frankfurter Museumsorchester (Oper Frankfurt am Main) und wirkte in
zahlreichen weiteren Orchestern und Kammermusikensembles mit, u.a. im
Ensemble Oriol und im Orchester der zeitgenössischen Oper Berlin. Er
lebt als freischaffender Musiker in Berlin und ist seit 2001 Mitglied
des modern art ensembles sowie seit 2013 des Kammerensembles Neue Musik
Berlin.
Jean-Claude Velin
erhielt seinen ersten Violinunterricht im Alter von 7 Jahren bei Gérard
Poulet am Konservatorium in Saint-Maur. 1969 begann er sein
Violinstudiums in der Klasse von Michele Auclair am Nationalen
Konservatorium in Paris. 1971 erhielt er im Alter von nur 15 Jahren
seinen Abschluss mit dem "Premier Prix" mit besonderer Auszeichnung und
einstimmigem Juryvotum. Im selben Jahr erhielt er auch den "Premier
Prix" für Kammermusik. In den darauffolgenden Jahren war er
mehrfacher Preisträger bei Internationalen Wettbewerben wie dem Tibor
Varga Wettbewerb in Sion (1973), dem Paganiniwettbewerb in Genova
(1974), dem Jacques Thibaut Wettbewerb (1981) und dem Internationalen
Kammermusikwettbewerb in Paris (1980). 1981 wurde er Mitglied im
Orchestre de Paris. 1982 erhielt er eine Berufung in das National
Orchester von Lille als Erster Konzertmeister. Gleichzeitig konnte er
dank eines Stipendiums an einer Reihe von Meisterkursen mit Itzahk
Perlman teilnehmen und sowie ein regulärem Studium bei Dorothy Delay an
der Julliard School in New-York aufnehmen. 1985 erhielt er die
Co-Konzertmeisterstelle im Symphonieorchester von New-Orleans, 1986
wurde er Konzertmeister in Rochester N.Y., 1987 Mitglied in der
Metropolitan Opera von New York. 1994 wurde er Mitglied in der
Staatskapelle Berlin, 1997 Stimmführer der 2. Geigen in der Komischen
Oper Berlin. Seit 1998 ist er freiberuflich als Kammermusiker tätig,
sowohl als Geiger sowie auch als Bratschist.
Matias de Oliveira Pinto
erhielt schon in früher Kindheit Klavierunterricht, später
Cellounterricht und wurde bereits mit 18 Jahren, noch Schüler von Prof.
Zygmunt Kubala, Lehrbeauftragter an der Musikhochschule in Curitiba
(Brasilien). Noch im selben Jahr folgte ein Meisterkurs bei Aldo Parisot
und ein erfolgreicher Wettbewerb, der ihm ein Stipendium der
Herbert-von-Karajan-Stiftung einbrachte. In Europa folgte das Studium
bei Prof. Eberhard Finke ( 1.Solocellist der Berliner Philharmoniker )
sowie ein zweijähriges Studium an der Franz-Liszt-Akademie in Budapest
bei Prof. Csaba Onczay. Weitere Meisterkurse bei Antonio Meneses,
Gerhard Mantel, William Pleeth und Paul Tortelier. Viele Konzertreisen
führten Matias de Oliveira Pinto durch Südamerika, Europa, USA, nach
Japan, Australien und nach Neuseeland wo er sowohl als Solist als auch
als Kammermusiker und Pädagoge tätig war. Neben seiner Konzerttätigkeit
ist Matias de Oliveira Pinto ein gefragter Cellopädagoge. Er ist 2005
zum Professor an der Musikhochschule Münster berufen worden, ist
Gastprofessor an der Universität der Künste Berlin, gibt Violoncello-
und Kammermusikkurse in Deutschland, Frankreich, Brasilien, USA, Japan
und Neuseeland. Die Berliner Verlage "Edition Margaux" und "Neue Musik"
verpflichteten ihn als Herausgeber zeitgenössischer Celloliteratur.
Unolf Wäntig
studierte von 1981 bis 1986 an der Hochschule für Musik Hanns-Eisler
in Berlin bei Manfred Rümpler und besuchte Meisterkurse bei Ewald Koch
und Eduard Brunner. Schon im Studium übte er eine Substitutentätigkeit
im Rundfunksinfonieorchester Berlin aus. 1986 bis 1988 war er
Soloklarinettist im Theater der Stadt Brandenburg und ist seit 1988
Solo-Es-Klarinettist an der Staatsoper Berlin. Er ist Gründungsmitglied
des Kammerensembles Neue Musik Berlin und des modern art ensembles.
Zahlreiche CD-und Rundfunkproduktionen in Zusammenarbeit mit zahlreichen
Komponisten. Tourneen nach Argentinien, Brasilien, Israel, Japan,
Südkorea und in viele europäische Länder.
www.modern-art-sextet.de
BKA CLUB Konzert Freitag, 21. Oktober, 23:30 Uhr
Arnold Dreyblatt Ensemble The Orchestra of Excited Strings
Arnold Dreyblatt, Excited Strings Bass | Electronics Konrad Sprenger (Jörg Hiller), Percussion | 6 Channel Digitally automated E-Guitar Joachim Schütz, Modified E-Guitar
Saiten über Berlin
Minimal - rock - transcendental - schamanistisch - spektrale Musik auf mutierten Instrumenten mit Elektronik.
One
of the second generation of New York minimal composers, Arnold
Dreyblatt studied music with Pauline Oliveros, La Monte Young, and Alvin
Lucier and media art with Woody and Steina Vasulka.
Arnold
Dreyblatt has charted his own unique course in composition and music
performance. He has invented a set of new and original instruments,
performance techniques, and a system of tuning. Often characterized as
one of the more rock-oriented of American minimalists, Dreyblatt has
cultivated a strong underground base of fans for his transcendental and
ecstatic music. |
Wir freuen uns auf Sie!
Herzlich grüßen Sie Rainer Rubbert und Martin Daske
Die
Unerhörte Musik wird gefördert aus Mitteln des Regierenden
Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei, Kulturelle Angelegenheiten
Alle Veranstaltungen finden im BKA-Theater, Mehringdamm 34, 10961 Berlin, statt. Telefon: 030 - 20 22 007
Eintritt: 13,- / 9,- € Zehnerkarte: 80,- / 60,- € (übertragbar)
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