Franck Bedrossian Technique (2011) für Fagott und Kontrabassklarinette Das Stück wurde 2011 geschrieben und ist für die ungewöhnliche Besetzung Kontrabassklarinette und Fagott. Das Werk bewegt sich zwischen zerbrechlichen und rauen Klängen, die alle genau technisch definiert sind.
Franck Bedrossian wurde 1971 in Paris geboren. Nach ersten Studien in Harmonielehre, Kontrapunkt, Instrumentation und Analyse am National-Konservatorium Paris studierte Franck Bedrossian Komposition bei Allain Gaussin und trat in die Kompositionsklasse von Gerard Grisey und Marco Stroppa am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris ein. Von 2002 bis 2003 studierte er am IRCAM Computer-Musik und Komposition bei Philippe Leroux, Brian Ferneyhough, Tristan Murail und Philippe Manoury. Er erhielt außerdem Unterricht bei Helmut Lachenmann am Centre Acanthes 1999 und bei der Ensemble Modern Akademie 2004. Seine Werke werden in Europa, Russland, in den USA und Südamerika gespielt. Aufführungen bei Festivals wie z.B. Agora, Resonances, Manca, Musica Nova, International Festival Cervantino, the RTE Living Music Festival, Présences, Borealis Festival, Musica Strasbourg, Ars Musica, Nuova Consonanza, Suona Francese, Printemps des Arts de Monte-Carlo, Festival International d’Art-lyrique d’Aix-en-Provence, Manifeste, Fabbrica Europa, Wien Modern, Archipel, Donaueschinger Musiktage, MaerzMusik, Sommer in Stuttgart, Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik, Venice Biennale. Im Jahr 2001 erhielt er ein Stipendium der Meyer-Stiftung, der Fondation Bleustein-Blanchet für „Vocation“ und im Jahr 2004 gewann er den Hervé-Dugardin-Preis der SACEM. Im Jahr 2005 verlieh ihm das Institut de France (Académie des Beaux-Arts) den „Prix Pierre Cardin“ für Komposition. Franck Bedrossian gewann außerdem 2007 den Preis der SACEM für junge Komponisten. Von 2006 bis 2008 war er als Rom-Preisträger Fellow an der Villa Medici. Seit September 2008 ist er Assistant Professor für Komposition an der University of California-Berkeley. Kürzlich wurde er vom französischen Kulturminister zum „Chevalier dans l'Ordre des Arts et des Lettres“ ernannt. James Tenney Ergodos II (1964) für Tonband und Instrumentale Antworten Ergodos II (für John Cage) war die letzte Arbeit, die Tenney in den Bell Labs vollendete, und ist ein passender, Zen-artiger Abschluss seiner formalen und ästhetischen Untersuchungen. Das analoge Band ist achtzehn Minuten lang und kann in beide Richtungen abgespielt werden. Es war das erste Werk, in dem Tenney Stereo benutzt hat; damals eine neue Technik. Die Instrumente [d.h. die vom Computer entworfenen Software-Instrumente] und Algorithmen sind fast identisch mit Phases, und Ergodos II hat die gleiche reiche und schöne Qualität, aber es gibt endlich eine vollständige Ergodizität. Es gibt keine Form,die wir vernünftigerweise definieren könnten,. (aus Polansky, The Early Works...). James Tenney wuchs in Arizona und Colorado auf, wo er den ersten Klavier- und Kompositionsunterricht erhielt. Er studierte in New York, Vermont und Illinois unter anderem an der Juilliard School of Music und dem Bennington College. Sein Examen legte er an der Universität von Illinois ab. Von Eduard Steuermann wurde er am Klavier ausgebildet. Kompositionsunterricht erhielt er bei Edgard Varèse und John Cage. Tenney war ein Pionier auf dem Gebiet der elektronischen und der Computer-Musik und arbeitete in den frühen 1960er Jahren in den Bell Telephone Laboratories an der Entwicklung von Programmen zur computergesteuerten Klangsynthese und Komposition. In diesen Jahren pflegte James Tenney einen engen Kontakt zu der sogenannten New Yorker Avantgarde (John Cage, Morton Feldman, Earle Brown). Er war Mitbegründer und von 1963 bis 1970 Leiter des Tone Roads Chamber Ensemble in New York City, das mit elektroakustischer Musik experimentierte. Zu der Gruppe gehörten außer James Tenney auch Philip Corner und Malcolm Goldstein, Ihr Stil war „legendär, bisweilen schroff, nur nicht massenkompatibel“. Tenney komponierte sowohl für Instrumente als auch für elektronische Klangerzeuger, häufig unter Verwendung alternativer Stimmungssysteme. In seiner viel beachteten theoretischen Schrift „Meta/Hodos“, die 1961 erschien, entwickelte er eine neue Methode der musikalischen Analyse. Mit seinen umfassenden musikalischen Forschungsarbeiten vor allem auf dem Gebiet der mikrotonalen Harmonik und Akustik wurde er zu einem der „wichtigsten und unterschwellig einflussreichsten Komponisten und Lehrer seiner Generation“. Von 1993 bis 1994 war er Gast des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und lebte während dieser Zeit in Berlin. Zuletzt war er Professor an der York University in Toronto und lebte in Valencia (Kalifornien), wo er im Alter von 72 Jahren starb.
Einar Torfi Einarsson analogues/dialogues (2021) für Fagott und Bassklarinette UA Das Stück wurde für Ingólfur Vilhjálmsson und James Aylward im Jahr 2021 geschrieben, greift aber auch älteres Material eines unvollendeten Stücks aus dem Jahr 2010 auf und bearbeitet es neu. Das Material besteht aus unterschiedlichen Kräften, in denen Spiegelung, gleichzeitige Gegenseitigkeit und Wiederholungen innerhalb der Dualität und Vielfältigkeit analoger Dialoge vorherrschen. Das endlose Streben nach Schatten (Analogien) als eine Form verbundener und verschlossener Bewegung, die mehr einem Selbstgespräch als einem Gespräch ähneln. In den Stillephasen, könnte ein anderer Gedanke durchdringen, der jedoch nicht in der Lage ist, diese beiden Kräfte zu vereinen oder zu integrieren, da sie in der Tat vielfältig sind. Einar Torfi Einarsson (1980) wurde in Island geboren und studierte zunächst Komposition am Reykjavik College of Music. Er promovierte in Komposition an der University of Huddersfield, wo er mit dem Jonathan-Harvey-Stipendium bei Aaron Cassidy studierte. Zuvor studierte er Komposition bei Fabio Nieder am Conservatorium van Amsterdam, wo er auch bei Richard Ayres und Willem Jeths studierte und 2009 seinen MMus-Abschluss machte. Einar hat auch bei Beat Furrer an der Kunstuniversität in Graz studiert. Im Jahr 2008 war er Composer in Residence an der Ligeti Academy in Amsterdam, die vom Asko/Schönberg Ensemble organisiert wurde. Er besuchte Meisterkurse und Privatunterricht u.a. bei Salvatore Sciarrino, Brian Ferneyhough, Emmanuel Nunes und Jonathan Harvey. Seine Musik wurde von Ensembles wie dem Klangforum Wien, Ensemble Intercontemporain, ELISION Ensemble, Nieuw Ensemble, Asko Ensemble, Caput Ensemble, Iceland Symphony Orchestra und Holland Symfonia aufgeführt. Seine Musik wurde in das International Rostrum of Composers aufgenommen und wurde in Skandinavien, den Niederlanden, Frankreich, Österreich, Großbritannien und Deutschland aufgeführt und gesendet. Einar erhielt ein Künstlerstipendium (2012, 2013, 2018) des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Island) und wurde zuvor von der Musica Nova Stiftung Island, dem Composers Fund 365 und der Stadt Reykjavik gefördert. Während der Niederländischen Musiktage 2008 wurde sein Stück Nine Tensions mit dem Henriëtte Bosmans Preis ausgezeichnet. Außerdem war er Finalist für den Buma Toonzetters Preis 2009, Gewinner in der Kategorie: "Bestes Ensemblestück". Sein Orchesterstück Apertures wurde für das von Holland Symfonia organisierte Young Composers Project 2009 ausgewählt und während der Gaudeamus Music Week 2009 uraufgeführt. Als Gewinner des impuls Kompositionswettbewerbs 2009 erhielt er einen Kompositionsauftrag für das Klangforum Wien; 2010 wurde Einar vom Ensemble Intercontemporain / IRCAM beauftragt, ein Stück für das Ensemble zu schreiben. Seine Musik wurde auf Festivals aufgeführt, wie z.B.: Huddersfield Contemporary Music Festival, Transit Festival, impuls festival, Dutch Music Days, Nordlichter (Berlin), Gaudeamus Music Week, Time of Music, Dark Music Days, Ung Nordisk Musik und Nordic Music Days. In den Jahren 2010-11 arbeitete er als Teilzeit-Dozent für Komposition an der University of Huddersfield. Von 2013 bis 2014 war er Research Fellow am Orpheus Research Centre in Music (ORCiM) am Orpheus Institut in Gent und ist derzeit Dozent für Komposition an der Iceland Academy of the Arts. Anthony Braxton Composition Number 305 für Klarinette und Fagott (2002) "Meine Musik nimmt einen Raum zwischen definierten Idiomen ein." Mit diesen Worten hat Anthony Braxton das Wesen seiner Kompositionen auf den Punkt gebracht, die so komplex und rätselhaft sind wie die Diagramme, die er für ihre Titel entwirft. Auch wenn er die Musik, die er derzeit macht, vielleicht nicht als "Jazz" betrachtet, so beeinflusst ihn doch die improvisierte und rhythmische Natur der Musik, die er vor 50 oder mehr Jahren zu spielen begann, immer noch, und seine Darbietungen auf seinen "In the Tradition"-Aufnahmen zeigen seine Fähigkeit, die Standards wunderschön zu spielen. Anthony Braxton, 1945 in Chicago geboren ist ein US-amerikanischer Komponist und Multi-Instrumentalist (unter anderem Altsaxophon und Klavier) des Modern Creative. Braxton begann mit dem Musizieren als Jugendlicher, als er in Chicago aufwuchs. Anschließend besuchte er von 1959 bis 1963 die Chicago School of Music und studierte anschließend an der Roosevelt University Philosophie und Komposition. Braxton trat 1963 in die U.S. Army ein und spielte Saxophon in einer Army-Band; nach seiner Entlassung 1966 kehrte er nach Chicago zurück, wo er sich der neu gegründeten Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) anschloss. 1968 nahm er For Alto auf, ein Doppelalbum mit unbegleitetem Saxophon, das als wegweisende Jazz-Solo-Instrumentalaufnahme gilt. Nach einer kurzlebigen Zusammenarbeit mit Barry Altschul, Chick Corea und Dave Holland in der Avantgarde-Gruppe Circle begann Braxton 1970, seine eigenen Bands in New York City zu leiten und nahm in verschiedenen Besetzungen auf, von Duos aus Saxophon und Moog-Synthesizer bis hin zu ganzen Orchestern. Seine Musik entfernte sich immer mehr von der traditionellen Jazz-Avantgarde und bewegte sich auf eine eigene, idiosynkratische Stimme zu. In den 1980er und 1990er Jahren gehörten zu Braxtons regelmäßigem Quartett Marilyn Crispell, Mark Dresser und Gerry Hemingway, obwohl er weiterhin mit einer Vielzahl von Musikern innerhalb und außerhalb des Jazz-Genres aufnahm und auftrat. In den letzten 20 Jahren konzentrierte sich Braxton auf groß angelegte musikalische Projekte, wie z.B. die Ghost Trance Music, an der er Mitte der 1990er Jahre zu arbeiten begann, um eine "Melodie zu schaffen, die nicht endet", wobei die Interpreten bestimmen, welche Teile zu spielen sind. Seine Falling River Music verwendet große, farbenfrohe Zeichnungen, um die Musiker zu dirigieren, lässt aber wiederum die Interpreten ihren eigenen Weg durch die Kompositionen bestimmen. Diamond Curtain Wall Music führt die Falling River Music mit interaktiver Elektronik weiter. Braxton veröffentlichte auch eine zunehmende Anzahl von Werken für große Orchester und seine Trillium-Opern-Zyklen. Er hat am Mills College gelehrt und ist derzeit Professor für Musik an der Wesleyan University in Middletown, Connecticut, wo er Musikkomposition, Musikgeschichte und Improvisation unterrichtet. 1994 erhielt er ein MacArthur Fellowship und wurde 2013 mit dem Doris Duke Performing Artist Award für sein Lebenswerk im Jazz geehrt. Francis Heery Some Kind Of Time But A Different Kind Of Time (2021) für Fagott, Klarinette und Elektronik UA Das Stück wurde für Ingólfur und James geschrieben. Zur Inspiration zitiert Francis Philip K. Dick: "Es ist ein riesiger Würfel, in dem sich die Zeit in Form eines Musters bewegt: nicht räumlich (sie erhält erst dann Raum, wenn sie in den Würfel eintritt), sondern dynamisch und sprudelnd; sie ist lebendig." In dem Stück "buchstabieren" die Instrumentalstimmen 45 Namen von vierdimensionalen Würfeln im Morsecode, notiert als Kombinationen von langen und kurzen Notendauern. Francis Heery, geboren 1980 ist Komponist und Klangkünstler. Seine Musik ist inspiriert von Science-Fiction, Okkultismus und Tierästhetik. Er ist ein versierter Improvisator und performt mit einem Setup, das Max/MSP mit akustischen Instrumenten und modularen Synthesizern kombiniert. Er ist spezialisiert auf lange, ortsspezifische Performances im öffentlichen Raum. Seine Instrumentalwerke wurden vom RTE Symphony Orchestra, dem Crash Ensemble, dem Quiet Music Ensemble, dem Talujon Percussion Ensemble und von Solisten wie Carin Levine, Pascal Galois und Izumi Kimura aufgeführt. Er erhielt Förderpreise vom Arts Council of Ireland sowie Aufträge von Galway County und City Councils, dem Music Current Festival, dem Naturkundemuseum Berlin und dem Internationalen Klangkunstfestival Berlin. Er produziert experimentelle Electronica unter dem Namen The Cube of Unknowing, mit drei Alben, die auf Fort Evil Fruit veröffentlicht wurden. Noemi Liba Friedman Cardio Myopathy für zwei Instrumente ad libitum und Video (2019) Kardiomyopathie ist ein medizinischer Zustand, bei dem die Muskelfasern des Herzens nicht richtig funktionieren, was zu einer Schwäche des Herzens führt. Ursprünglich sollte diese Arbeit das Herz nur als organische Maschine erforschen, die Blut und Sauerstoff pumpt. Doch als ich Vanessa Steinberg, eine Performance-Künstlerin und Freundin, bat, an diesem Projekt als Modell teilzunehmen, wusste ich nicht, dass sie an Myopathie litt und auf der Warteliste stand. Ihre Geschichte fügte dem Stück eine neue Ebene von Tiefe, Bedeutung und Authentizität hinzu. Noemi Liba Friedman ist geboren und aufgewachsen in Melbourne, Australien, Noemi tritt seit ihrer Jugend als Solistin und im Ensemble auf und liefert eine mitreißende, unnachahmliche Mischung aus Pop, Jazz und Musik mit Einflüssen aus dem Nahen Osten in Australien, den USA, Kanada, Asien und dem Nahen Osten. Schon früh in ihrer Karriere, bewaffnet mit einer Gitarre, einer Tasche voller Songs und ihrer betörenden, honigsüßen Stimme, trat Noemi auf australischen Festivals auf (Port Fairy Folk Festival, Adelaide Fringe Festival) und erntete als unverwechselbare und begabte Singer-Songwriterin großen Beifall von Publikum und Kritikern. Danach kehrte sie zur formalen Jazz-Ausbildung zurück und schloss 2002 ein Advanced Diploma of Music Performance (Jazz and Contemporary) am NMIT in Melbourne ab. Sie studierte bei Yair Dalal und dem Frank Zappa-Pianisten Allan Zavod, der Noemi als "eines der wahren innovativen Talente Australiens" bezeichnete. Seitdem hat Noemi an der Monash University in Melbourne Komposition studiert, unter anderem bei Mary Finsterer (Melbourne), Riccardo Vaglini (Italien), Jobst Liebrecht (Berlin), Stefan Hakenberg (Österreich) und David Chisholm (Melbourne). Zusätzlich zu ihren musikalischen Aktivitäten hat Noemi einen Abschluss in Philosophie und Literatur und hat ein Buch mit Gedichten veröffentlicht. Noemi lebt derzeit in Melbourne, Australien. |
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