ASSONANCE - RESONANCE
Ališer Sijarić
Sul movimento delle ali (2017)
für Klarinette, Violoncello und Klavier DE
Das
Stück beginnt mit einem Klaviermonolog, ein rauschendes Arpeggio,
dessen Nachhall von Klarinette und Violoncello rhythmisiert und dadurch
verlängert wird. Klarinette und Violoncello bewegen sich stets in den
Harmonien des Klaviers. Im Verlauf des Stücks werden verschiedene Formen
des Zusammenklangs gesucht. Das Stück endet mit einer an Beat Furrers
„Aer“ erinnernde Klarinettenbewegung im dreifachen Piano, mit
punktuellen Akzenten von Klavier und Violoncello.
Ališer Sijarić, geboren 1969 in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina.
Seinen Mag. art. erhielt Ališer Sijarić nach dem Studium der Komposition
bei Josip Magdić an der Musikakademie zu Sarajevo, sowie der
Musiktheorie, Philosophie und Soziologie an der Philosophieschen
Fakultät zu Sarajevo. Weiterführende Kompositionsstudien führten ihn zu
Michael Jarrell an die Universität für Musik und Darstellende Kunst,
Wien, wo er auch Kompositionskurse bei Beat Furrer, sowie bei Hanspeter
Kyburz in Graz besuchte. Derzeit Professor für Komposition in Sarajevo.
Carola Bauckholt
Klarinettentrio (1993)
Im
glasklaren Klarinettentrio vereinen sich die drei Instrumente um den
Punkt des Goldenen Schnitt des Stücks unverhofft zu einem Unisono. Die
Verwendung der menschlichen Stimme sorgt für einen Überraschungseffekt
und unerwartete Klangfarben.
Carola Bauckholt, 1959 in Krefeld geboren.
Sie wurde Preisträgerin bei den Kompositionswettbewerben »Junge
Komponisten aus NRW«, »B. A. Zimmermann - heute«, Bernd Alois
Zimmermann-Stipendium der Stadt Köln 1986, Weltmusiktage 1987, Austausch
Köln/New York 1989, WDR-Wettbewerb 1989, gewann den
Carl-Maria-von-Weber-Wettbewerb, Dresden 1992/93 u.a.
2013 erfolgte die Wahl zum Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
Seit 2015 Professorin für Komposition mit Schwerpunkt Neues Musiktheater
an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz. Ein zentrales Moment der
Werke von Carola Bauckholt ist das Nachdenken über das Phänomen der
Wahrnehmung und des Verstehens. Ihre Kompositionen vermischen oft
Elemente aus visueller Kunst, Musiktheater und konzertanter Musik.
Beat Furrer
Aer (1991)
für Klarinette, Violoncello und Klavier
Die
in schnellen Läufen und an der Grenze zum Unhörbaren dahineilende
Klarinettenstimme findet Resonanzräume in Violoncello und Klavier, indem
diese, untrennbar gekoppelt mit ihrem melodischen Verlauf, Tonhöhen der
Klarinette „herausgreifen“, verdoppeln, verlängern und so deren Fluss
mit einem Relieff verstärken, an dessen „Eckpunkte“ sich die drei
Instrumente jeweils in Paaren oder im Trio vereinen.
Beat Furrer wurde
1954 in Schaffhausen geboren. Nach seiner Übersiedlung nach Wien im
Jahr 1975 studierte er an der Hochschule für Musik und Darstellende
Kunst Dirigieren bei Otmar Suitner sowie Komposition bei Roman
Haubenstock Ramati. Im Jahr 1985 gründete er das Klangforum Wien, das er
bis 1992 leitete und dem er seitdem als Dirigent verbunden ist. Seit
Herbst 1991 ist Furrer ordentlicher Professor für Komposition an der
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz. 2004 erhielt er den
Musikpreis der Stadt Wien, seit 2005 ist er Mitglied der Akademie der
Künste in Berlin. 2014 erhielt er den großen österreichischen
Staatspreis. 2018 erhielt er den Ernst-von-Siemens Musikpreis für "ein
Leben im Dienste der Musik". Furrer hat seit den 1980er Jahren ein
breites Repertoire geschaffen, das von Solo und Kammermusik bis zu
Werken für Ensemble, Chor, Orchester und Oper reicht.
Klaus Huber
Schattenblätter (1975)
für Bassklarinette, Violoncello und Klavier
In
„Schattenblätter“ bereitet das Klavier einen Resonanzraum, ein Ostinato
wiederkehrender Harmonien, in die hinein Bassklarinette und Violoncello
mit ihren vereinzelten Aktionen gebettet sind.
Klaus Huber, geboren 1924 in Bern, gestorben 2017 in Perugia.
Violinstudium am Konservatorium Zürich bei Stefi Geyer, Komposition bei
Willy Burkhard und bei Boris Blacher (Berlin).Von 1964-73 Leiter der
Kompositionsklasse an der Musikakademie Basel.1969 Gründung des
Internationalen Komponistenseminars in Boswil, Schweiz.
1973-90 Leiter der Kompositionsklasse und des Instituts für Neue Musik
an der Musikhochschule in Freiburg/Breisgau. 1978 Kunstpreis der Stadt
Basel. 1979-82 Präsident des Schweizerischen Tonkünstlerverein. 1984
Beginn der internationalen Tätigkeit als Gastprofessor weltweit: in ganz
Europa und Canada, Südamerika, Japan, Korea, China etc.
Oscar Bianchi
Antilope (2018)
für Bassklarinette, Violoncello und Klavier
Das
Prinzip der Assonanz ist ein Hauptpfeiler. Es werden ähnliche Klänge in
allen drei Instrumenten gesucht, die mancherorts einen neuen
Zusammenklang entstehen lassen, indem die typischen Klangfarben der
einzelnen Instrumente verschwinden und sich zugunsten eines neuen
„Gesamtinstruments“ neu formieren.
Der Komponist wurde vom SONEMUS Trio, in Kooperation mit Musikpodium
Zürich, beauftragt, ein neues Werk für die Besetzung Klarinette,
Violoncello und Klavier zu schreiben.
“Die
Idee, an einer historisch konnotierten Form wie dem Klaviertrio zu
arbeiten interessiert mich sehr, vor allem durch die Verwendung der
Kunst des "Zusammenmusizierens" in einem Format, dessen Akteure
exponiert sind (drei Instrumente, enthüllt, greifbar) als Vorwand einer
neuen Form des Dialogs, der Partnerschaft und musikalischen Begegnung….“
(Oscar Bianchi)
Der schweizerisch-italienische Doppelbürger Oscar Bianchi wurde
in Mailand geboren und studierte Komposition, Chorleitung und
elektronische Musik am Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand. Er
setzte seine Studien in Komposition mit Meisterkursen am IRCAM - Centre
Pompidou fort und promovierte an der Columbia University in New York.
Oscar Bianchis Musik ist von Energie, pulsierenden Rhythmen und
Virtuosität gekennzeichnet. Er besitzt ein deutlich hörbares Interesse
für neuartige Phrasierungen und Verzierungen, etwas, was ihn als
aufmerksamen Zuhörer der Musik aus allen Gegenden der Welt ausweist.
Bianchis Musik wurde von hervorragenden Ensembles und Orchestern
gespielt, wie dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem
Deutschen Symphonie-Orchester, dem Ensemble Modern, dem Klangforum Wien,
dem JACK Quartett, u.v.m.
Michael Jarrell
Assonance III (1989)
für Bassklarinette, Violoncello und Klavier
Assonance
III ist ein Stück „par excellence“ für die Bassklarinette in der
Besetzung mit Violoncello und Klavier. Resonanzen der gemeinsamen Klänge
und die Stille sind maßgebende Formelemente im Stück, das an den
Impressionismus in der Malerei erinnert und symbiotische Klänge zwischen
den Instrumenten sucht.
Michael Jarrel, geboren 1958 in Genf.
Michael Jarrell studierte Komposition am Konservatorium für Musik in
Genf bei Eric Gaudibert und besuchte zahlreiche Workshops in den
Vereinigten Staaten (Tanglewood, 1979). Er vervollständigte seine
Ausbildung bei Klaus Huber an der Staatlichen Hochschule für Musik in
Freiburg im Breisgau.
Seit 1982 haben seine Werke zahlreiche Preise erhalten: prix Acanthes
(1983), Beethovenpreis der Stadt Bonn (1986), Marescotti Preis (1986),
Gaudeamus (1988) u.a. 2010 erhielt er den Musikpreis der Stadt Wien.
1993 wurde er zum Professor für Komposition an der Universität zu Wien
ernannt. 1996 wurde er "composer in residence“ am Lucerne Festival. 2004
wurde er zum Professor für Komposition ans Koservatorium Genf berufen.
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